@phdthesis{Haubner2019, type = {Master Thesis}, author = {Samuel Haubner}, title = {Prophetie in der Gemeinde nach 1. Korinther 12-14 und ihre alttestamentlichen Grundlagen}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-17661}, pages = {120}, year = {2019}, abstract = {Prophetie bedeutet aus biblisch-theologischer Sicht, dass ein Mensch durch Gottes Geist eine Offenbarung erh{\"a}lt und diese unver{\"a}ndert an einen oder mehrere Adressaten weiterzugeben hat. Dabei hat die prophetisch redende Person stets die Ebenen der Vergangenheit und der Zukunft im Blick, um dadurch die Gegenwart positiv zu beeinflussen und die Adressaten zu einer Reaktion zu bewegen. Die Prophetie des AT kann in vier Epochen eingeteilt werden, die Gemeinsamkeiten, aber auch Eigenheiten aufweisen. Die vorklassische Epoche liefert Grundlagen f{\"u}r das Urbild eines Propheten. Typisch f{\"u}r die klassische Epoche ist die Verschriftlichung von Prophetenworten, sodass diese {\"u}ber ihre Zeit hinauswirken und auch allgemein g{\"u}ltige Lehren enthalten. Die exilische Prophetie ist gepr{\"a}gt durch die Erfahrung des Exils. In dieser Epoche sehen sich Propheten an einem heilsgeschichtlichen Wendepunkt und sagen u.a. k{\"u}nftiges Heil an. In der nachexilischen Epoche wird eher auf die prophetische Vergangenheit zur{\"u}ckgeschaut. Die Institution der Prophetie gilt als abgeschlossen. Innerhalb dieser Epochen wird das Profil der Prophetie immer mehr gesch{\"a}rft. Dabei wird nach und nach eine Theologie der Propheten entwickelt. Grunds{\"a}tzlich sind diese eine Instanz, durch die Jahwe sein Volk leitet. Es gibt verschiedene Prophetentypen und eine Vielfalt an Gattungen von Prophetenworten. Zur Zeit des Fr{\"u}hjudentums verliert Prophetie an Bedeutung. Das Motiv ihres Endes ist weiterhin verbreitet. Neben j{\"u}dischen Interpretamenten gibt es auch pagane Vorstellungen, die sich in wesentlichen Punkten abweichen. Das NT greift atl. Vorstellungen zur Prophetie auf. In Apg 2,17ff beginnt ein neues Zeitalter. Nun k{\"o}nnen nicht mehr nur einzelne inspirierte Personen prophetisch reden, sondern theoretisch alle Christen. Vor diesen Hintergr{\"u}nden ist prophetische Rede in der Gemeinde in Korinth zu sehen. Paulus betrachtet sie als Charisma und als Paradigma einer h{\"o}heren Gabe. Eine solche Gabe kann jedem Christen zuteilwerden. Entscheidend f{\"u}r ihre Aus{\"u}bung ist, dass sie auf dem Weg der Liebe (1Kor 13) praktiziert wird. Nur dann hat sie ihre Berechtigung und auch ihren Platz in der Gemeindeversammlung. Dort soll sie nach 1Kor 14 geordnet und nach klaren Kriterien erfolgen. So soll u.a. jedes prophetische Wort {\"u}berpr{\"u}ft werden. Der Inhalt und die Form prophetischer Rede entsprechen offenbar der atl. {\"U}berlieferung. Prophetie ist stets an ihrer Wirkung zu messen: Sie soll andere Christen auferbauen, ermahnen, ermutigen und tr{\"o}sten bzw. ihnen zum Nutzen werden.}, language = {de} }