@misc{OPUS4-3728, title = {PH forscht : Bericht 2019-2021}, number = {2019-2021}, editor = {Emmerich Boxhofer and Martin Kramer and Doris Neubauer and Alfred Weinberger}, doi = {10.17883/ph-fo-2019-2021}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-37280}, pages = {152}, abstract = {Der vom BMBWF den P{\"a}dagogischen Hochschulen vorgegebene Forschungsauftrag ist auf den ersten Blick klar und gut nachvollziehbar. Ich erlaube mir mit Verweis auf F. Lyotard eine kurze kritische Replik auf den Begriff „wissenschaftliches Wissen“. Nach Lyotard ist es im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem Glaubw{\"u}rdigkeitsverlust der „Gro{\"s}en Erz{\"a}hlungen“ zur Legitimation des Wissens gekommen. Damit verschwinde auch die Vorstellung von einem einheitlichen Wissensbestand, zu dem das wissenschaftliche Wissen in seinen unterschiedlichsten Auspr{\"a}gungen jeweils einen Beitrag leisten w{\"u}rde. Die Postmoderne w{\"a}re vielmehr nach Lyotard gekennzeichnet von einer Vielfalt an unterschiedlichen Wissensformen und Diskursarten, die miteinander im Widerstreit stehen. Im Hinblick auf die Bildungsforschung an P{\"a}dagogischen Hochschulen und dem Auftrag „wissenschaftliches Wissen in praktisches Handlungswissen zu {\"u}berf{\"u}hren“ ergeben sich aus den Ideen von Lyotard f{\"u}r mich wesentliche Schlussfolgerungen. Es gilt genau jenen „gap“ zu bedenken, der zwischen dem „wissenschaftlichen Wissen“ und der {\"U}berf{\"u}hrung in „praktisches Handlungswissen“ steht. Wird von der Bildungsforschung der Widerstreit der Wissensformen als solcher anerkannt, so bedeutet dies implizit auch, dass die jeweilige eigene Begrenztheit anerkannt und auf einen Alleinvertretungsanspruch verzichtet wird. Der Grundauftrag der Bildungsforschung k{\"o}nnte dann, dies in Anlehnung an H.C. Koller, genau darin gesehen werden, „ein Bewusstsein f{\"u}r die Grenzen ihrer unterschiedlichen Wissensformen und Diskursarten zu schaffen“.}, language = {de} }