@phdthesis{Kranig2016, type = {Master Thesis}, author = {Susanne Kranig}, title = {Ungewollte Kinderlosigkeit: eine Herausforderung f{\"u}r die EFL-Online-Paarberatung}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-13090}, pages = {81}, year = {2016}, abstract = {Der Kindersegen Gottes ist ein tradierter Begriff, zu allen Zeiten galt ungewollte Kinderlosigkeit als gro{\"s}es Ungl{\"u}ck. Fabeln, M{\"a}rchen (Dornr{\"o}schen, Rapunzel), eine umfangreiche Weltliteratur besch{\"a}ftigt sich mit diesem Thema. Ungewollte Kinderlosigkeit ist als Krankheit definiert, die mit Leiden verbunden sein kann und ohne Verschulden der Menschen anzusehen ist. In der heutigen Zeit ist sie ein gesellschaftlich relevantes und zunehmendes Problem mit individuell differierenden Ursachen: 1. Junge Menschen suchen nach einem Partner/einer Partnerin, welche/welcher in einer zuverl{\"a}ssigen Beziehung mit erf{\"u}llter Sexualit{\"a}t die Realisation des Kinderwunsches erst m{\"o}glich macht. Ein Unterfangen, das sich in unserer Zeit als schwierig erweisen kann. 2. Ungewollte Kinderlosigkeit kann die Konsequenz einer ausbleibenden positiven Entscheidung zur Elternschaft, eine Folge biographischer Konstellationen oder Entwicklungen sein, die ein Leben mit Kindern erst einmal als unattraktiv oder unpassend haben erscheinen lassen. 3. Ebenso kann sie das Resultat eines biologischen oder unerkl{\"a}rbaren Ph{\"a}nomens in einer Partnerschaft sein. 4. Die Zeitfenster f{\"u}r den biographischen Zeitpunkt sind begrenzt und im Zeitalter langer beruflicher Ausbildungen und Priorit{\"a}ten von Individualisierung, Mobilit{\"a}t und Flexibilit{\"a}t schmaler geworden. Sicherlich gibt es ohne Zweifel gl{\"u}ckliche und zufriedene kinderlose Menschen, die sich f{\"u}r diesen Weg entschieden oder mit ihrem Schicksal Frieden gefunden haben. Doch dies kann und muss nicht f{\"u}r alle gelten. Die gewollte Kinderlosigkeit ist als Lebensvariante in Ans{\"a}tzen akzeptiert, die Ungewollte l{\"o}st nach wie vor eine Krise mit einer F{\"u}lle von Problemen aus. „Es ist etwas Existentielles, das einem im Innersten trifft“ (Spiewak, 2011, S. 16 ff.). Etwas, das als Selbstverst{\"a}ndlichkeit angenommen wurde, ein gew{\"u}nschtes eigenes Kind, wird auf einmal zu einem leidvollen Lebensthema mit scheinbar unl{\"o}sbaren Konflikten auf mehrdimensionalen Ebenen. Alle wichtigen Lebensbereiche des Menschen sind betroffen: die Sinnhaftigkeit des Lebens, das Selbstbild und der Selbstwert, die Identit{\"a}t als Mann und Frau, die Partnerschaft als Basis eines gelingenden Lebens, die Sexualit{\"a}t als k{\"o}rperlicher Ausdruck der Intimit{\"a}t und N{\"a}he. Der tief verwurzelte, biologisch bedingte Wunsch der Generativit{\"a}t des eigenen Mensch-Seins und Nachkommenschaft sind Themen eines jeden Menschen, der Kinderwunsch ist nach wie vor ein Grundbed{\"u}rfnis. Allen ungewollt Kinderlosen in Deutschland soll ein niedrigschwelliges Beratungsangebot in allen Phasen zur Verf{\"u}gung gestellt werden. Bis dato gibt es eine Vielzahl von Unterst{\"u}tzungsm{\"o}glichkeiten, die jedoch niedrige Beratungszahlen verzeichnen. Die Forderung nach innovativen Konzepten r{\"u}ckt immer mehr in den Vordergrund, im Fokus steht auf Grund vielf{\"a}ltiger f{\"u}r ungewollt Kinderlose passender Aspekte eine Online-Beratung, die insbesondere die erreichen k{\"o}nnte, die bisher keine Beratung in Anspruch genommen haben, sie im face to face Kontakt ablehnen bzw. von dieser M{\"o}glichkeit keine Kenntnis haben. Die katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung k{\"o}nnte mit einer vernetzten und {\"o}ffentlich beworbenen Online-Paar-Beratung f{\"u}r ungewollt kinderlose Paare an einer Haltung von Medizin und Gesellschaft mitgestalten, die Interesse an allen Kindern und an den zuk{\"u}nftigen Eltern zeigt und gleichzeitig sinnvolle, akzeptierte Perspektiven jenseits eines Familienlebens f{\"u}r kinderlose Paare vermittelt (Maio, 2013).}, language = {de} }