@techreport{GraumannKoopmann, type = {Working Paper}, author = {Sigrid Graumann and Lisa Koopmann}, title = {Neue Entwicklungen in der pr{\"a}natalen Diagnostik - gesellschaftliche und ethische Fragen}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-13522}, pages = {95}, abstract = {Im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen werden schwangeren Frauen zunehmend nichtinvasive pr{\"a}natale Tests (NIPT), wie das Ersttrimester-Screening oder der Bluttest, angeboten, ohne dass eine spezifische Indikation hierf{\"u}r vorliegt. Diese Verfahren der Pr{\"a}nataldiagnostik sind niedrigschwellig, werden schon im ersten Drittel der Schwangerschaft angewandt, bergen nur minimale Risiken und zielen vor allem auf Chromosomenst{\"o}rungen wie das Down Syndrom ab. In den kommenden Jahren ist mit einer starken Zunahme solcher Angebote zu rechnen, die eine gro{\"s}e Zahl von Krankheiten und Behinderungen erfassen und deutlich kosteng{\"u}nstiger werden d{\"u}rften. In der Konsequenz werden voraussichtlich nicht nur immer weniger Kinder mit einer angeborenen Behinderung geboren, vermutlich wird auch der soziale Druck auf schwangere Frauen zunehmen, Pr{\"a}nataldiagnostik in Anspruch zu nehmen. Die gesetzlichen Regeln wollen Frauen durch Aufkl{\"a}rung und Beratung unterst{\"u}tzen, reflektierte und verantwortliche Entscheidungen zu treffen. Studien zeigen aber, dass dies kaum gelingt. Dar{\"u}ber hinaus wird bef{\"u}rchtet, dass Menschen mit Behinderung durch die neuen pr{\"a}nataldiagnostischen Verfahren diskriminiert werden. F{\"u}r die Ethik stellen die NIPT deshalb eine besondere Herausforderung dar. In der vorliegenden Studie wurde mit Hilfe von qualitativen Interviews insbesondere der Zusammenhang zwischen den NIPT, dem sozialen Druck auf schwangere Frauen und der Diskriminierung von Menschen mit Behinderung untersucht. Befragt wurden Schwangere, Eltern eines behinderten Kindes, {\"A}rztinnen und {\"A}rzte sowie Beraterinnen. Anschlie{\"s}end wurden die erhobenen Ergebnisse aus ethischer Sicht reflektiert.}, language = {de} }