@techreport{Gallner, type = {Working Paper}, author = {Marlene Gallner}, title = {Antisemitismus ohne Antisemiten}, doi = {10.17883/3692}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-36928}, pages = {13}, abstract = {Jean Am{\´e}ry war einer der ersten, die im deutschsprachigen Raum den linken Antisemitismus und Antizionismus kritisierten. Seine urspr{\"u}nglich zwischen 1966 und 1978 verfassten Essays sind heute jedoch so unbekannt, dass er mittlerweile als Stichwortgeber f{\"u}r einen allgemeinen Menschenrechts- und Genoziddiskurs fungiert, der die Spezifik des Nationalsozialismus und der Shoah ausblendet. Dabei zeigt Am{\´e}ry in seinen Schriften, was es hei{\"s}t, den kategorischen Imperativ Adornos, „Denken und Handeln so einzurichten, da{\"s} Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts {\"A}hnliches geschehe“, ernst zu nehmen – nicht zuletzt, weil er selbst als j{\"u}discher H{\"a}ftling nur durch Zufall den nationalsozialistischen Todesfabriken entronnen war. Hellsichtig kritisierte er vor einem halben Jahrhundert den neuen Antisemitismus, der seinen Namen nicht nennt, und die neuen Antisemiten, die sich durch die vehemente Abwehr des Vorwurfs, Antisemiten zu sein, auszeichnen. Neben der Verquickung vom Hass auf die Juden und dem Hass auf ihren Staat, spricht Am{\´e}ry ebenfalls als einer der ersten offen {\"u}ber den islamischen Antisemitismus, den gro{\"s}e Teile der Linken bereitwillig in Kauf nehmen. Am{\´e}rys Analysen des linken Selbstverrats sind heute aktueller denn je.}, language = {de} }