@techreport{SchirraWeirichVonderLueheVerhaert2020, author = {Liane Schirra-Weirich and Verena Von der L{\"u}he and Lisa-Marie Verhaert}, title = {Online Selbsthilfe Initiativen f{\"u}r pflegende Angeh{\"o}rige (OSHI-PA); wissenschaftliche Evaluation; Bericht zur wissenschaftlichen Begleitung}, organization = {Institut f{\"u}r Teilhabeforschung}, doi = {10.17883/2017}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-20174}, pages = {186}, year = {2020}, abstract = {Pflegende Angeh{\"o}rige sind aufgrund komplexer Anforderungen in ihrer Lebenssituation stark belastet (Nowossadeck et al., 2016). Um sie zu st{\"a}rken und die h{\"a}uslichen Versorgungsarrangements zu stabilisieren, ist es notwendig, Bew{\"a}ltigungsangebote zu schaffen (Gr{\"a}{\"s}el \& Behrndt, 2016). Soziale Unterst{\"u}tzung kann Einfluss von Stressoren abmildern und den Umgang mit Belastungen und Krisen erleichtern. Angebote der Selbsthilfe k{\"o}nnen dazu dienen, individuelle L{\"o}sungsm{\"o}glichkeiten als Antwort f{\"u}r die Herausforderungen zu entwickeln (Prei{\"s}, 2010). Dabei k{\"o}nnen auch Online-Angebote eine tragende Rolle spielen. Das Projekt OSHI-PA entwickelt in einem partizipativen Ansatz eine Online-Plattform in Form einer App als Instrument der Online-Selbsthilfe f{\"u}r pflegende Angeh{\"o}rige. Die wissenschaftliche Begleitung {\"u}berpr{\"u}ft grundlegende Aspekte, welche f{\"u}r die Konzeptentwicklung des Instruments von Bedeutung sind. Es werden die Lebenssituation der Zielgruppe sowie ihre Anforderungen an ein Online-Instrument, die sich sowohl auf technische Voraussetzungen als auch auf die inhaltliche Gestaltung des Instruments beziehen, eruiert. Die Evaluation fokussiert den partizipatorischen Ansatz der Entwicklung des Instruments. Grundlegendes erkenntnisleitendes Interesse ist die Identifikation der W{\"u}nsche und Bedarfe der pflegenden Angeh{\"o}rigen hinsichtlich der Gestaltung, des Aufbaus sowie der Inhalte und Funktionen eines Online-Tools. Methodik Zur Beantwortung der Fragestellungen wird ein Methodenmix aus qualitativen und quantitativen Verfahren gew{\"a}hlt, die inhaltlich aufeinander aufbauend durchgef{\"u}hrt werden. In sechs Arbeitspaketen werden Fokusgruppeninterviews mit pflegenden Angeh{\"o}rigen, standardisierte Befragungen und Inhaltsanalysen des Instruments sowohl {\"u}ber analoge als auch digitale Wege durchgef{\"u}hrt. Den theoretischen Bezugsrahmen f{\"u}r die Evaluation stellt der partizipatorische Ansatz dar, wobei in jedem Evaluationsschritt die Mitgestaltung und -bestimmung durch Vertretende der Zielgruppe beachtet wird. Pflegende Angeh{\"o}rige stellen sich in ihrem Alltag vielen Herausforderungen, bei denen sie Austausch, Information und Unterst{\"u}tzung w{\"u}nschen. Von einer nutzungsfreundlichen Online-Plattform erhoffen sie sich hierzu einen zeit- und ortsungebundenen Kontakt zu Gleichgesinnten und Expert\_innen, im Sinne eines „Tor zur Welt“. Im Rahmen des Projektes wird die App in.kontakt entwickelt. Diese erweist sich in weiten Bereichen als nutzungsfreundlich und wird von den Nutzer\_innen als ein hilfreiches Instrument f{\"u}r die eigene Situation wahrgenommen. Der technische Entwicklungsprozess erweist sich allerdings als zeitintensiver und herausfordernder als urspr{\"u}nglich geplant, wodurch sich die Implementierungsphase zeitlich l{\"a}nger erstreckt. Unabh{\"a}ngig hiervon begr{\"u}ndet die App in.kontakt als Instrument der Online-Selbsthilfe f{\"u}r die pflegenden Angeh{\"o}rigen aus Anwendungsperspektive einen pers{\"o}nlichen Nutzen. Dennoch lassen sich auch nutzungsbezogene Zugangsbarrieren identifizieren, die unter anderem aus fehlender Offenheit gegen{\"u}ber neuen Kommunikationsstrukturen und einem generational ver{\"a}ndertem Kommunikationsverhalten resultieren. Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass es gelungen ist, in drei Jahren eine App partizipativ zu entwickeln. Aufgrund des teilhabeorientierten Ansatzes wird die Betroffenenperspektive ma{\"s}geblich in den Entwicklungsprozess eingebunden und hat somit die Gestaltung der App mitbestimmt. Die App in.kontakt erreicht bisher noch nicht vollumf{\"a}nglich die Zielgruppe, stellt allerdings eine nachhaltige, zukunftsweisende M{\"o}glichkeit in der onlinebasierten Selbsthilfe dar. Dar{\"u}ber hinaus er{\"o}ffnet sie st{\"a}rker digital orientierten Zielgruppen einen neuen Zugang zur Selbsthilfe. Des Weiteren bietet sie die Chance der anhaltenden Verkn{\"u}pfung und konsequenten Nutzung digitaler und realer Wege bestehender Selbsthilfeangebote und schafft damit differenzierte Zug{\"a}nge zu heterogenen Nutzer\_innengruppen.}, language = {de} }