@phdthesis{Schneider, type = {Bachelor Thesis}, author = {Alexander Schneider}, title = {Br{\"u}cke aus H{\"a}nden: diakonisches Lernen in Bayern und Ungarn}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-7305}, pages = {48, Anh.}, abstract = {Seit November 2005 besteht zwischen der Evang.-Luth. Kirche in Ungarn und der Evang.-Luth. Kirche in Bayern eine Partnerschaft zur F{\"o}rderung ihrer Beziehungen. Im Austausch wollen die beiden Kirchen dabei unter anderem im Bereich der Erziehung und Bildung sein. Auf diese Weise entstanden die Partnerschaft der Evangelischen Hochschule in N{\"u}rnberg mit der Theologischen Universit{\"a}t in Budapest und Kontakte des Studienzentrums Rummelsberg mit dem evangelischen Sztehlo-G{\´a}bor-Gymnasium in Budapest. Und im Rahmen dieser Partnerschaft fand unser Oberseminarsprojekt statt. Das Projekt bestand aus zwei Teilprojekten, die von zwei Projektgruppen entworfen wurden. Ein Projektteam reiste nach Budapest, um mit Sch{\"u}lern am eben erw{\"a}hnten Sztehlo-G{\´a}bor-Gymnasium Seminareinheiten zu halten, die zu diakonischem Lernen f{\"u}hren sollten. Das andere Team empfing mit der gleichen Zielsetzung, diakonisches Lernen anzusto{\"s}en, dieselben Sch{\"u}ler einige Wochen sp{\"a}ter in Rummelsberg. Sie sollten dort Einblicke in die verschiedenen Arbeitsfelder der Rummelsberger Diakonie erhalten und am Sitz des Diakonischen Werkes Bayern in N{\"u}rnberg von der diakonischen Arbeit in Bayern erfahren. „Br{\"u}cke aus H{\"a}nden“ – so wurde dieses bayerisch-ungarische Projekt im Bereich diakonischer Bildung genannt. Dieser Titel ist zum einen angelehnt an die sinnbildliche Bezeichnung der Diakonie als Evangelium der H{\"a}nde durch den ungarischen Theologen und ehemaligen Budapester Pfarrer G{\´a}bor Sztehlo. Zum anderen impliziert der Titel auch die Verbindung beider Landeskirchen durch die bestehende Partnerschaft. Auf die Frage was diakonisches Lernen ist, welche Formen es gibt und woher dieser Begriff eigentlich kommt soll im folgenden Kapitel in Form eines {\"U}berblicks eingegangen werden. Die 1998 erschienene Diakonie-Denkschrift der EKD, deutet in Abschnitt 3.7 „Diakonisches Lernen ansto{\"s}en – die Bildungsaufgaben wahrnehmen“ schon eine Teilantwort an. Hier pl{\"a}diert sie f{\"u}r „neue gesellschaftliche Orte, neue ‚soziale Lernarrangements‘, in denen Formen der Solidarit{\"a}t gelernt und erfahren werden“. Diese Forderung nach organisiertem diakonischen Lernen entsprang der Beobachtung, dass „die Ver{\"a}nderung famili{\"a}rer Verh{\"a}ltnisse […] zu einem Verlust ganz unmittelbarer sozialer Erfahrungen im Alltag gef{\"u}hrt“ hatte. An dieser Stelle ist also festzuhalten, dass diakonisches Lernen nicht nur ein kirchliches sondern auch ein gesellschaftliches Thema ist. Angesichts des fortlaufenden demografischen Wandels unserer Gesellschaft gewinnt es deshalb immer mehr an Bedeutung. In der heutigen Zeit brauchen wir daher umso mehr den Dienst am Menschen und damit verbunden auch mehr Solidarit{\"a}t den Mitmenschen gegen{\"u}ber. Ich schlie{\"s}e mich somit der Denkschrift an, die sich schon in ihrem Vorwort „ein verst{\"a}rktes diakonisches Engagement als entschlossene Antwort auf die N{\"o}te unserer Zeit und tatkr{\"a}ftige Hilfe zu ihrer {\"U}berwindung“ w{\"u}nscht. Diakonie als „ein durch den christlichen Glauben motiviertes soziales Handeln“ ist Ausdruck einer inneren christlich-ethischen Einstellung. In dieser Einstellung sei laut Christoph Gramzow das diakonische Lernen motiviert und begr{\"u}ndet und genau darin liege „ein wesentlicher Unterschied zum (wertfreien) sozialen Lernen“. Doch wie kommt es zu diakonischem Lernen? Oder anders gefragt: ist Diakonie {\"u}berhaupt lehrbar? Beate Hofmann verneint diese Frage. Sie betont allerdings, dass Diakonie sehr wohl lernbar sei. Diese These l{\"a}sst den R{\"u}ckschluss zu, dass beim diakonischen Lernen also nicht der Lehrende, sondern der Lernende im Fokus steht. Er ist demnach f{\"u}r seinen Lernerfolg selbst verantwortlich. Frei nach Ruth Cohn, der Begr{\"u}nderin der Themenzentrierten Interaktion, k{\"o}nnte man daher sagen: Der Lernende ist die Chairperson seines eigenen Lernerfolgs. Die Aufgabe unserer Projektgruppe musste es daher sein, f{\"u}r ein gutes Lernarrangement zu sorgen. Somit ist das Ziel dieser Arbeit, zu zeigen, dass das diakonische Lernen vom Lernarrangement abh{\"a}ngt. In Bezug auf unser Oberseminarprojekts interessiert mich deshalb, ob das von uns gew{\"a}hlte Lernarrangement f{\"u}r das diakonische Lernen unserer Zielgruppe, den ungarischen Sch{\"u}lerinnen im Alter von 16-18 Jahren, zutr{\"a}glich war. Was dieses Projekt allerdings nicht vermag, ist die Nachhaltigkeit des etwaigen Lernertrags zu garantieren. Vorausgesetzt man k{\"o}nne einen diakonischen Lernertrag messen, so m{\"u}ssten meiner Meinung nach im famili{\"a}ren und schulischen Umfeld, sowie im Kontext des Lernorts der Sch{\"u}lerinnen empirische Begleituntersuchungen angestellt werden. Ziel dieser Untersuchungen w{\"a}re die Feststellung eines intrinsisch motivierten Engagements f{\"u}r deren Mitmenschen. [Einleitung, S. 3f.]}, language = {de} }