@book{Frisch2018, author = {Ralf Frisch}, title = {Ist das zu glauben? – Einige sch{\"o}pfungstheologische Gedanken von wom{\"o}glich weltbewegender Bedeutung}, address = {N{\"u}rnberg}, doi = {10.17883/fet-schriften028}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-13243}, year = {2018}, abstract = {Die amerikanisch-britische Schriftstellerin Meg Rosoff (*1956) bemerkte in ihrer Rede an junge Leser zur Er{\"o}ffnung der Sektion Internationale Kinder- und Jugendliteratur des Internationalen Literaturfestivals Berlin im September 2017: „Albert Einstein sagte: ‚Wenn ihr wollt, dass eure Kinder intelligent sind, lest ihnen M{\"a}rchen vor. Wenn ihr wollt, dass sie noch intelligenter werden, lest ihnen noch mehr M{\"a}rchen vor.’. Ich habe mich lange gefragt, was genau Einstein damit meinte. Wahrscheinlich, dass jeder, der den Urspr{\"u}ngen des Universums und den damit einhergehenden komplexen und schwierigen Fragen nachzusp{\"u}ren versucht, im Grunde genommen eine Geschichte erz{\"a}hlt. Wissenschaftler erz{\"a}hlen uns folgende Geschichte: Sieben Milliarden ... Wesen leben auf einer Kugel aus Eisen, Ger{\"o}ll und Silikaten, die in der Mitte eines unvorstellbaren Nichts treibt. Tats{\"a}chlich? Gibt es eine Geschichte, die unwahrscheinlicher ist?“ Und dennoch: „Wir akzeptieren dieses Szenario, ohne mit der Wimper zu zucken“. Dabei sind die meisten naturwissenschaftlichen Erkl{\"a}rungen der Entstehung „des Universums derart bizarr, dass man schon ein begnadeter Schriftsteller sein muss, um sich so etwas auszudenken“1. Welche Geschichten erz{\"a}hlen wir, um zu verstehen, was es mit dem Ganzen auf sich hat? Welchen Narrativen, welchen Erz{\"a}hlungen glauben wir? Es scheint, als w{\"u}rden wir im Gro{\"s}en und Ganzen die modernen Natur- und Humanwissenschaften als jene Formen der Evidenzbeschaffung erachten, die uns Aufschluss dar{\"u}ber geben, was die Welt wirklich im Innersten zusammenh{\"a}lt? Es k{\"o}nnte aber durchaus sein, dass die Welterkl{\"a}rungs- und Weltbeschreibungsf{\"a}higkeiten der sogenannten exakten Naturwissenschaften begrenzt sind. – Ich will im Folgenden im Anschluss an {\"U}berlegungen des US-amerikanischen Philosophen Thomas Nagel (*1937) erl{\"a}utern, warum ich glaube, dass – mit einem Buchtitel Nagels zu reden – „das materialistische neodarwinistische Verst{\"a}ndnis von Natur so gut wie sicher falsch ist“2. Meine kosmologisch-theologische Spekulation ist zwar so gut wie sicher anwendungsfern und zu einem gewissen Grad auch unbegr{\"u}ndbar. Wenn sie wahr w{\"a}re, w{\"a}re sie allerdings ziemlich sicher weltbewegend – und aufgrund ihrer erhebenden anthropologischen Konsequenzen dann doch wieder anwendungsnah – sofern man Zuversicht und Trost im Blick auf die Stellung des Menschen im Kosmos als Anwendung begreifen kann. Und warum sollte eine gute Nachricht, also ein Evangelium, an einer evangelischen Hochschule keine Form der Anwendung sein? Ich will Sie auf einen halsbrecherischen Gedankengang mitnehmen und Sie im Anschluss daran fragen, was Sie von meiner philosophischen und naturwissenschaftlichen H{\"a}resie halten.}, language = {de} }