@phdthesis{Kerle, type = {Bachelor Thesis}, author = {Anja Kerle}, title = {Mikrokredite aus der Genderperspektive : ein entwicklungspolitisches Instrument zum Empowerment von Frauen?}, journal = {A gender perspective towards microcredits: development-policy strategy for women's empowerment?}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-7258}, pages = {51}, abstract = {Mikrokredite etablierten sich in den 2000er Jahren als wichtiges entwicklungspolitisches Instrument zur Armutsbek{\"a}mpfung und dem Empowerment von Frauen. Das Empowerment-Konzept best{\"a}rkt Frauen, sich auf sozialer und wirtschaftlicher Ebene zu entwickeln. Ob der Mikrokredit hierf{\"u}r ein geeignetes Instrument ist, wurde in der vorliegen- den Arbeit diskutiert und unter Heranziehung indischer Studien analysiert. Bei der Studienanalyse zeigten sich Empowerment-Effekte auf wirtschaftlicher und sozialer Ebene. Durch das bereitgestellte Kapital erlangten Frauen eine gr{\"o}{\"s}ere Entscheidungsmacht im Haushalt. In Folge dessen steigerten sich die Gesundheits- und Bildungsausgaben und der Standard in diesen Bereichen verbesserte sich, wovon auch die Kinder profitierten. Des Weiteren wurden die Spar- und Konsumgewohnheiten der Frauen positiv durch den Mikrokredit beeinflusst. Wirtschaftliche Handlungen der Kreditnehmerinnen waren hingegen meist unrentabel und/oder sind gescheitert. Neben den wirtschaftlichen Effekten wirkte der Mikrokredit auch auf der sozialen Ebene, vor allem bei Krediten nach dem Selbsthilfegruppenmodell. Grundlage hierf{\"u}r waren regelm{\"a}{\"s}ige angeleitete Gruppentreffen. Die Frauen wurden dabei {\"u}ber den Kredit hinaus bei sozialen Themen unterst{\"u}tzt und f{\"u}r gemeinsame Aktionen mobilisiert. Die Teilnehmerinnen dieser Programme konnten ihr Selbstbewusstsein und ihre Mobilit{\"a}t wesentlich steigern. Dar{\"u}ber hinaus f{\"u}hrten soziale und gemeinn{\"u}tzige Aktionen der Gruppen zu einer Besserstellung innerhalb der Dorfgemeinschaft. Auch die politische Partizipation nahm zu. Bei Programmen mit reiner Kreditbereitstellung und ohne weitere Ma{\"s}nahmen fielen die Empowerment-Effekte weniger positiv aus. Es gab keine Verbesserungen auf der sozialen Ebene, was zeigt, dass das Empowerment-Potenzial des Mikrokredites nicht genutzt wurde. Um Frauen f{\"u}r eine soziale Entwicklung zu mobilisieren, ist eine kontinuierliche Begleitung durch geschultes Personal n{\"o}tig. Diese Betreuung k{\"o}nnen Organisationen aus dem Sozialwesen besser leisten, verglichen mit kommerziell arbeitenden Banken. Der Mikrokredit unter dem Empowerment-Aspekt sollte eher in den Arbeitsbereich der internationalen Sozialen Arbeit fallen, als in den Finanzsektor. Dann kann er seine positive, vielschichtige Wirkung als entwicklungspolitisches Instrument zum Empowerment von Frauen voll entfalten.}, language = {de} }