@phdthesis{Ruehl2019, type = {Master Thesis}, author = {Simon Nicolai R{\"u}hl}, title = {Neupietismus im SED-Staat: Die Taborbruderschaft Ost}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-17098}, pages = {157}, year = {2019}, abstract = {Unter der Fragestellung „Welche pr{\"a}genden Auswirkungen hatte das Umfeld eines realsozialistischen politischen Systems auf die Rolle und das Selbstverst{\"a}ndnis von Gemeinschaftspredigern der Taborbruderschaft?“ wurde die Taborbruderschaft Ost untersucht. Daf{\"u}r wurde das realsozialistische Umfeld angeschaut, das Verh{\"a}ltnis der Landes- und Freikirchen, des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes und des DGD zum Staat der DDR. Um die Rolle des Gemeinschaftspredigers der Taborbruderschaft anzuschauen, wurde der Entwicklungshintergrund beleuchtet, zeitgen{\"o}ssische Quellen in berufen und gesandt und internen Rundbriefen analysiert und Zeitzeugen interviewt. Ein Ergebnis war, dass das politische Umfeld nur wenige Auswirkungen auf die Rolle der Taborbr{\"u}der hatte. Die Gemeinschaftsprediger der Taborbruderschaft generell und auch in der DDR hatten ein starkes Selbst- und Rollenverst{\"a}ndnis, welches gepr{\"a}gt war von Tabor, dem DGD und der Gemeinschaftsbewegung. Die Eigenidentit{\"a}t als Taborbruder wurde von gemeindestrukturellen und theologischen Gegebenheiten beeinflusst, nicht aber von politischen. Die Seelenarbeit der Evangelisation, die Diakonie und die Gemeinschaftsarbeit waren die zentralen Bestandteile des Lebens als Taborbruder. Solange diese Arbeitsbereiche nicht direkt eingeschr{\"a}nkt wurden, beschr{\"a}nkte man sich auf die Gemeindefr{\"o}mmigkeit. In Gemeinschaftsfr{\"o}mmigkeit, Theologie und Verk{\"u}ndigung gab es kaum Unterschiede zu den westlichen Taborbr{\"u}dern. W{\"a}hrend die gew{\"o}hnliche Gemeindearbeit normal weiterging, war die {\"o}ffentliche Evangelisation aber oft eingeschr{\"a}nkt. Als Hauptamtlicher in christlicher Arbeit befanden sich die Prediger in einer christlichen Umgebung. Ihr Arbeitsalltag wurde zumeist nur indirekt beeinflusst. In ihrem Privatleben erlebten sie schneller den Einfluss der SED. Am deutlichsten wurde dies an den Kindern der Taborbr{\"u}der, die in ihrer schulischen und beruflichen Laufbahn oft eingeschr{\"a}nkt wurden. Die Taborbr{\"u}der litten nicht unter Verfolgung, sie lebten in Freiheit, diese war aber kontrolliert. Biografisch unterschieden sich die Taborbr{\"u}der der DDR von denen der BRD, da sie in dem realsozialistischen Staat mit all seinen Auswirkungen lebten. Als B{\"u}rger einer Diktatur, mit einer Ideologie, der sie nicht zustimmten, waren die Taborbr{\"u}der gemeinsam mit allen anderen Christen in einer Au{\"s}enseiterrolle.}, language = {de} }