@phdthesis{Wolfsberger2019, type = {Master Thesis}, author = {Mirjam Wolfsberger}, title = {Resilienz zwischen Selbstwirksamkeit und Ohnmachtserfahrungen - ein Vergleich des modernen Konzeptes von Resilienz mit der paulinischen Konzeption von Schwachheit und Gnade}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-15795}, pages = {87}, year = {2019}, abstract = {Der Begriff der Resilienz ist in den vergangenen Jahren in verschiedenen wissen schaftlichen Disziplinen, nicht zuletzt in Psychologie und P{\"a}dagogik, aber auch im popul{\"a}rwissenschaftlichen Bereich immer mehr in den Fokus ger{\"u}ckt. Resilienz als „psychische Widerstandskraft“ steht dabei meist f{\"u}r eine Metakompetenz, die es ei nem Individuum erm{\"o}glicht, auch in der Krise noch auf die eigenen Ressourcen zu r{\"u}ckgreifen zu k{\"o}nnen und sich so bis zuletzt als selbstwirksam zu erleben. Auf diese Weise {\"u}bersteht eine resiliente Person Krisen, ohne nennenswerten bleibenden Scha den zu nehmen. So verstandene Resilienz klammert die Erfahrung von Ohnmacht je doch aus oder betrachtet sie als Gegenteil von Resilienz. In der paulinischen Konzeption von Schwachheit und Gnade begegnen dagegen ein anderer Umgang und eine andere Deutung von Ohnmachtserfahrungen in der Krise: Gerade in der Erfahrung der eigenen Schwachheit werden die Solidarit{\"a}t und Kraft Gottes als wirksam erlebt. Diese Erfahrung f{\"u}hrt zu einer Umdeutung und in der Folge zu einer {\"U}berwindung der Krise. Aus dem Vergleich des modernen Konzeptes von Resilienz mit der paulinischen Konzeption von Schwachheit und Gnade ergeben sich darum neue Impulse f{\"u}r den Umgang mit Ohnmachtserfahrungen im aktuellen Resilienzdiskurs und in der therapeutischen sowie seelsorgerlichen Praxis. F{\"u}r Psychotherapeut*innen und Seelsorger*innen kann das paulinische Konzept von Schwachheit und Gnade ein Impuls sein, ein bedingungslos ressourcenorientiertes Menschenbild zu {\"u}berdenken, das den bed{\"u}rftigen und ohnm{\"a}chtigen Menschen aus dem Blick verliert. Als Beispiel f{\"u}r eine spirituelle Intervention vor dem Hinter grund der paulinischen Impulse kann das Klagegebet gelten, das einen produktiven Umgang mit Ohnmachtserfahrungen erm{\"o}glicht. Dar{\"u}ber hinaus k{\"o}nnen Psychothe rapie und Seelsorge versuchen, die Solidarit{\"a}t Gottes f{\"u}r den ohnm{\"a}chtig Leidenden auf einer zwischenmenschlichen Ebene in Ans{\"a}tzen erfahrbar zu machen. Dieser An satz, der eine emotionale {\"O}ffnung gegen{\"u}ber dem Ohnmachtsgef{\"u}hl des Hilfesu chenden impliziert, f{\"u}hrt wiederum oftmals zu einer eigenen Ohnmachtserfahrung der Helfenden, der entsprechend begegnet werden muss.}, language = {de} }