@phdthesis{Berger2022, author = {Julia Berger}, title = {F{\"u}hrungskr{\"a}fte in christlichen Krankenh{\"a}usern : Vertrauensbeziehungen als Grundlage f{\"u}r den Unternehmenserfolg}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-26973}, pages = {229 S.}, year = {2022}, abstract = {Einleitung Die wirtschaftliche Situation vieler Krankenh{\"a}user verschlechtert sich zunehmend. Ein Drittel der Krankenh{\"a}user ist inzwischen insolvenzgef{\"a}hrdet. Zudem wird der Markt durch Verkauf und/oder Schlie{\"s}ung von Krankenh{\"a}usern „bereinigt“. Die Gr{\"u}nde liegen nicht selten in dem Investitionsstau, der sich seit {\"u}ber 20 Jahren aufgebaut hat und der unzureichenden Investitionsfinanzierung durch die L{\"a}nder geschuldet ist. Die F{\"u}hrungskr{\"a}fte im Gesundheitswesen stehen vor immensen Herausforderungen: Sie m{\"u}ssen mit den begrenzten Ressourcen human, christlich und unter ethisch-moralischen Gesichtspunkten wirtschaftlich agieren und dabei die h{\"o}chste Qualit{\"a}t in der Patientenversorgung gew{\"a}hrleisten. Wie die j{\"u}ngsten Ver{\"a}nderungen w{\"a}hrend der Pandemie (COVID-19) gezeigt haben, m{\"u}ssen sie zudem in der Lage sein, sich Ver{\"a}nderungen in den Rahmenbedingungen und in Wirtschaft und Gesellschaft anzupassen, die jederzeit unvermittelt auftreten k{\"o}nnen. Aktuell stehen viele Krankenh{\"a}user vor einem Generationswechsel. Viele F{\"u}hrungskr{\"a}fte der „Babyboomer“-Generation gehen derzeit oder in naher Zukunft in den Ruhestand. Die j{\"u}ngeren Generationen X und Y streben in die F{\"u}hrungspositionen. Die Krankenh{\"a}user stehen vor einem Kulturwandel. Die traditionelle F{\"u}hrung, die bei Mitarbeitern der „Babyboomer“-Generation auf gro{\"s}er Distanz, Respekt und Autorit{\"a}t aufbaute, st{\"o}{\"s}t bei Mitarbeitern der Generationen X und Y auf starken Widerstand. Sie m{\"o}chten weg von der Hierarchie und verlangen eine weniger straffe F{\"u}hrung. Stattdessen w{\"u}nschen sie sich mehr Kommunikation und Transparenz. Sie lehnen es ab, aufgabenorientiert zu arbeiten, und w{\"u}nschen sich mehr Kooperation. Sie m{\"o}chten respektiert werden. Sie wollen mitgestalten und fordern mehr Anerkennung und Wertsch{\"a}tzung. Vor allem aber suchen sie nach dem Sinn in ihrer Arbeit. Die klassischen Arbeitszeitmodelle haben ausgedient. Die j{\"u}ngeren Generationen fordern mehr Flexibilit{\"a}t und eine generations{\"u}bergreifende F{\"u}hrung. Um die W{\"u}nsche und Bed{\"u}rfnisse der Mitarbeiter generations{\"u}bergreifend zu ber{\"u}cksichtigen, sind moderne F{\"u}hrungsmethoden und eine zeitgen{\"o}ssische Unternehmenskultur in Zukunft unverzichtbar, d.h., eine Unternehmenskultur, die auf transparenter Kommunikation, gegenseitiger Wertsch{\"a}tzung und Vertrauen aufbaut. Problemstellung Aus den zuvor beschriebenen Gr{\"u}nden entstehen neue Herausforderungen f{\"u}r die Krankenhausf{\"u}hrung. Angesichts der {\"O}konomisierung des Krankenhaussektors, des wachsenden wirtschaftlichen Drucks und zunehmenden Wettbewerbs wird die strategische Positionierung immer wichtiger. Die Krankenhausf{\"u}hrung muss neue Aktivit{\"a}tsfelder erschlie{\"s}en und Wirkungsr{\"a}ume sowie das fachliche Wissen erweitern. Bei dem enormen Wachstum gewinnorientierter Krankenhaustr{\"a}ger, das derzeit zu beobachten ist, stellt sich die Frage: Welche Strategie verfolgen Krankenh{\"a}user in christlicher Tr{\"a}gerschaft? Wie f{\"u}hren sie? Bzw.: Wie sollten sie f{\"u}hren, um wettbewerbsf{\"a}hig zu bleiben und gute Mitarbeiter an sich zu binden? Zielsetzung Die Intention, die vorliegende Dissertation zu erstellen, lag im pers{\"o}nlichen Interesse der Verfasserin, sich mit dem Thema „F{\"u}hrungskr{\"a}fte und Vertrauensbeziehungen als Grundlage f{\"u}r den Unternehmenserfolg“ im Krankenhaus der christlichen Tr{\"a}gerschaft auseinanderzusetzen. Die Verfasserin war {\"u}ber 18 Jahre lang in unterschiedlichen Positionen in Krankenh{\"a}usern der christlichen Tr{\"a}gerschaft t{\"a}tig, davon zehn Jahre als F{\"u}hrungskraft in der oberen F{\"u}hrungsebene. Als sie eine neue F{\"u}hrungsposition in einem Krankenhaus {\"u}bernahm, erlebte die Verfasserin, als wie schwierig es sich erweisen kann, ein fehlendes bzw. nicht mehr vorhandenes Vertrauen in der F{\"u}hrungskraft-Mitarbeiter-Beziehung wiederherzustellen. In dieser Arbeit soll gezeigt werden, wie wichtig das Verhalten einer F{\"u}hrungskraft f{\"u}r das Vertrauensbewusstsein und f{\"u}r die Pr{\"a}gung einer Vertrauenskultur in einem christlichen Krankenhaus ist. Auf der Basis der theoretischen Erkenntnisse soll das F{\"u}hrungsverhalten einer F{\"u}hrungskraft analysiert und gezeigt werden, wie es sich grundliegend verbessern und in ein vertrauensw{\"u}rdiges Verhalten transformieren l{\"a}sst. Im Zentrum der vorliegenden Arbeit steht die Analyse der Vertrauensbeziehung zwischen F{\"u}hrungskraft und Mitarbeitern in Krankenh{\"a}usern der christlichen Tr{\"a}gerschaft. Dies ist insofern wichtig, als dem Ph{\"a}nomen Vertrauen im sozialen Leben eine gro{\"s}e Bedeutung zugeschrieben wird. Ziel dieser Arbeit ist es, die Vertrauensgenese zwischen der F{\"u}hrungskraft und den Mitarbeitern detaillierter zu betrachten, um zu ergr{\"u}nden, was hinter der Entscheidung f{\"u}r das Vertrauen in einer F{\"u}hrungskraft-Mitarbeiter-Beziehung steht und an welchen Faktoren die Mitarbeiter ihre Entscheidung festmachen, ob sie der F{\"u}hrungskraft vertrauen wollen und umgekehrt. Das Forschungsinteresse dieser Arbeit richtet sich vor allem auf die ethische F{\"u}hrung mit dem Schwerpunkt Vertrauensbildung, Vertrauensbeziehung und Vertrauenserhaltung zwischen F{\"u}hrungskr{\"a}ften und Mitarbeitern in Krankenh{\"a}usern der christlichen Tr{\"a}gerschaft. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Konstrukt Vertrauen, Vertrauensbildung und ethische F{\"u}hrung bietet einen Bezugsrahmen, um die Thematik des Vertrauensbruches zwischen der F{\"u}hrungskraft und den Mitarbeitern zu erforschen sowie die M{\"o}glichkeiten zu untersuchen, wie sich ein besch{\"a}digtes Vertrauen wiederherstellen l{\"a}sst. Die vorliegende Arbeit stellt eine systematische Aufarbeitung theoretischer Wissensbest{\"a}nde aus der anglo-amerikanischen und deutschen F{\"u}hrungs- und Vertrauensforschung dar. Mit dieser Arbeit soll ein wichtiger Beitrag f{\"u}r die Wissenschaft und Praxis geleistet werden. Diese Wissensbest{\"a}nde werden aus unterschiedlichen Disziplinen synthetisiert, unter anderem aus der Philosophie, Theologie, Psychologie und Betriebswirtschaft. Hierdurch wird eine transdisziplin{\"a}re Betrachtung erm{\"o}glicht.}, language = {de} }