@phdthesis{Grammer2019, author = {Ilona Patricia Grammer}, title = {Angeh{\"o}rige im Altenpflegeheim: Eine empirische Analyse der Alltagsvorstellungen und -theorien bei Mitarbeitern}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-14486}, pages = {526 S.}, year = {2019}, abstract = {Ausgangspunkt der hier vorliegenden Untersuchung ist die Frage nach dem Zusammenwirken von Mitarbeitenden und Angeh{\"o}rigen in einem Altenpflegeheim. Diese Arbeit fokussiert auf die Perspektiven der Mitarbeitenden. Diese Subjektorientierung f{\"u}hrt zu einem interpretativen Forschungsparadigma. Die Untersuchung erfolgt auf der Basis des Forschungsprogramms Subjektive Theorien und dem Ansatz der Sozialen Repr{\"a}sentationen. Im empirisch-deskriptiven Teil werden kognitiven Strukturen der Mitarbeitenden {\"u}ber die Angeh{\"o}rigen geborgen und dargestellt. Das Bestreben der Studie besteht ist, mit der idiographischen Analyse einzigartige Entit{\"a}ten abzubilden und einen rekonstruktiven Beitrag im Rahmen einer Fallstudie zu liefern. Eine {\"u}ber den Einzelfall hinausgehende Betrachtung im Sinne einer {\"u}berindividuellen Generalisierung wird durch eine deskriptive Typenbildung vorgenommen. Im Res{\"u}mee zeigt sich ein erfahrungsbasierter, t{\"a}tigkeitsorientierter Alltag. Dort werden die Dualit{\"a}t von konkreten, meist k{\"o}rperorientierten T{\"a}tigkeiten und der Beziehungsarbeit aufrechterhalten und zeigen die Ambivalenz der Mitarbeitenden. Erfahrbar ist die Marginalit{\"a}t der Angeh{\"o}rigen. Trotz der konzeptionell gefassten Zentralit{\"a}t von Angeh{\"o}ren, bleiben die Angeh{\"o}rigen in einer Art Nichtzugeh{\"o}rigkeit und werden als von au{\"s}en kommend wahrgenommen. Das Altenpflegeheim organsiert sich bis auf wenige Aspekte unabh{\"a}ngig von der Kompetenz, Mitwirkung und Pr{\"a}senz der Angeh{\"o}rigen. Kooperationsverweigerung, selektive Zusammenarbeit, Misstrauen und Kontrolle sind nur einige Beschreibungen f{\"u}r die Spannungen, die die Zusammenarbeit - und das ist bereits ein Diktum - mit Angeh{\"o}rigen charakterisieren. Die Pathologisierung von Angeh{\"o}rigen (belastet, sich schuldig f{\"u}hlend, {\"u}berfordert) und ein f{\"u}rsorglich-paternalistischer Umgang mit ihnen (teilkompetent-laienhaft, Angeh{\"o}rige als Klienten) machen sie zu einer strukturellen Problemgruppe und erschweren partnerschaftliche Aushandlungsprozesse. Die Idee einer geteilten Sorge endet meist bei der nicht geteilten Verantwortung. Altenpflegeheime sind stark regulierte und kontrollierte Organisationen und zeigen sich als Orte der Polyvalenz: Durch die Verschr{\"a}nkung der Lebenswelt von Bewohnern und ihrer Familien mit der Arbeitswelt der Mitarbeitenden ben{\"o}tigen alle Beteiligten eine hohe Professionalit{\"a}t und Zeit und Raum f{\"u}r triadische Aushandlungsprozesse.}, language = {de} }