@phdthesis{GreveThomas2020, type = {Master Thesis}, author = {Beate Maria Greve and Daniela Maria Thomas}, title = {Die Genese der Pflegebedarfsanalyse als vorbehaltene T{\"a}tigkeit der Pflege}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0295-opus4-20881}, pages = {206}, year = {2020}, abstract = {In der Pflege besteht seit vielen Jahrzehnten der Wunsch, einen eigenst{\"a}ndigen T{\"a}tigkeitsbereich zu formulieren und festzuschreiben. Hieran ist die Vorstellung gekn{\"u}pft, diesen Aufgabenbereich durch ein normatives Dokument zu regeln und zu sch{\"u}tzen. Die Grundlage f{\"u}r die Festschreibung vorbehaltener T{\"a}tigkeiten bildet zun{\"a}chst eine einheitliche Vorstellung {\"u}ber den Gegenstands- und Aufgabenbereich der Pflege. Diese liegt jedoch bislang nicht vor (vgl. Bartholomeyczik, 2013, S. 117). Mit der Verabschiedung des Pflegeberufegesetzes (PflBG) am 17.07.2017 wurden nun erstmals der Pflege vorbehaltene Aufgaben in ein Gesetz geschrieben. Der Frage, wie der Diskurs um die Einf{\"u}hrung der Pflegebedarfsanalyse als vorbehaltene Aufgabe der Pflege gef{\"u}hrt wurde, wird in dieser Masterarbeit nachgegangen. Exemplarisch, anhand der Vorbehaltsaufgabe der Pflegebedarfsanalyse (vgl. \S 4 Abs. 2, 1), wird der Diskursverlauf in der Zeitschrift Die Schwester - Der Pfleger, in der Zeit von 1995-2017 untersucht. Methodisch st{\"u}tzt sich die Analyse auf das Konzept der Kritischen Diskursanalyse (KDA) nach Siegfried J{\"a}ger. Hierdurch werden die, dem Diskurs immanenten, Machtwirkungen und Wissensbest{\"a}nde (vgl. J{\"a}ger, 2015, S. 39) aufgedeckt. Die Methode der KDA wurde um das von Wolfgang Hoops entfaltete Konzept der \"Pflege als Performance. Zum Darstellungsproblem des Pflegerischen“ (Hoops, 2014) erweitert. Die Untersuchung zeigt, dass der Diskurs um die Einf{\"u}hrung der Pflegebedarfsanalyse als vorbehaltene Aufgabe der Pflege in der Zeitschrift Die Schwester - Der Pflege nicht unmittelbar gef{\"u}hrt wurde. Dennoch verdeutlicht die Analyse Ver{\"a}nderungen im Zusammenhang mit der Vorstellung {\"u}ber den Pflegeprozess und {\"u}ber die Aufgaben von Pflegenden. Das Existieren eines pflegerischen Kollektivsymbolsystems wurde ebenso aufgedeckt wie die zunehmende Aufspaltung der Pflegenden in Expert*innen und einfache Pflegenden und der Wunsch nach Abgrenzung von anderen Akteur*innen im Gesundheitssystem. Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass Pflege auf der Suche nach einer eigenen Identit{\"a}t und nach eigenen Ausdrucksformen ist. Hierbei versucht die Pflege sich dem naturwissenschaftlich und neoliberal-gepr{\"a}gten Regeln des Diskurses zu unterwerfen, um wahrgenommen zu werden. Diese Unterwerfung zwingt die Pflege in das Dilemma den Bestandteil des Pflegerischen zu leugnen, der nicht beschreib- und messbar ist. Dies wird durch den Wunsch als Profession anerkannt zu werden, befeuert. Um sich die gesellschaftliche Anerkennung zu sichern und der Steuerung durch andere Akteur*innen zu entziehen, sucht die Pflege nach Formen der Abgrenzung und findet diese scheinbar in der normativen Festschreibung von Vorbehaltsaufgaben.}, language = {de} }