@mastersthesis{Hauptkorn2021, type = {Bachelor Thesis}, author = {Hauptkorn, Christine}, title = {Unwohlsein und Wohlbefinden}, school = {Evangelische Hochschule N{\"u}rnberg}, pages = {77, ii, 5 Anh{\"a}nge}, year = {2021}, abstract = {Ausgangspunkt meiner Arbeit ist das geistige Wohlergehen. Da diese sogenannte mental health durch mental disorder / illness gest{\"o}rt werden kann, ist es, in F{\"u}rsorge um unsere N{\"a}chsten, die verantwortungsvolle Aufgabe zum Wohl der Patient*innen Theologie und Medizin in Einklang zu bringen und im Angesicht der Leidtragenden einen Austausch herzustellen. Da gerade in der Auseinandersetzung zu diesem Thema aus neutestamentlicher Sicht Ausarbeitungen hierzu fehlen, m{\"o}chte ich auf die Rolle der Patient*innen eingehen. Des Weiteren ist zu bemerken, dass Theologie, Spiritualit{\"a}t und geistiges Wohlbefinden in einer Beziehung zueinander stehen. Einerseits stellt die Debatte {\"u}ber D{\"a}monen, Jesu Beziehung zu seiner Umwelt dar, andererseits aber lenkt sie den Fokus auch auf den Bereich der mental health. Es geht in meiner Besch{\"a}ftigung und Auseinandersetzung mit den D{\"a}monenaustreibungen Jesu nicht darum, zu {\"u}berlegen, welche psychische St{\"o}rung den in den synoptischen Evangelien vorkommenden Symptomen der Kranken zugeordnet werden k{\"o}nnte, sondern vielmehr liegt es in meinem Interesse, den Fokus auf das Leid der Patient*innen allgemein und speziell in psychotherapeutischer Behandlung zu lenken. Anwendungsgebiete Jesu Wundert{\"a}tigkeit k{\"o}nnen anhand der synoptischen Evangelien beim Exorzismus in Kapernaum und der Heilung des besessenen Geraseners gezeigt werden. Ein herausragendes Beispiel f{\"u}r die Rolle einer Patientin ist die Heilung der blutenden Frau. Diese Erz{\"a}hlung macht deutlich, inwieweit die Hilfsbed{\"u}rftige selbst zu ihrer Rettung beitragen kann und welche Wirkkraft vom Glauben ausgeht. Ausgehend von diesen ausgew{\"a}hlten Erz{\"a}hlungen in den synoptischen Erz{\"a}hlungen kann ein Dialog {\"u}ber Unwohlsein und Wohlbefinden gef{\"u}hrt werden. Bei meiner Literatursuche und Lekt{\"u}re der Fachliteratur fiel mir auf, dass der Schwerpunkt der Ver{\"o}ffentlichungen zur mental health-Debatte in Verbindung mit der Psychotherapie oder {\"u}berhaupt eine Herangehensweise hinsichtlich des Neuen Testaments vor allem in den USA liegt. Im deutschsprachigen Raum ist es schwierig, die Psychotherapie bzw. das Fachgebiet der Psychiatrie und die neutestamentliche Wissenschaft an sich an einen Tisch zu bringen. Ans{\"a}tze eines f{\"a}cher{\"u}bergreifenden Dialogs k{\"o}nnen in der Arbeit zum Schluss angeregt werden. Die wichtigsten Kriterien der gegenseitigen Wertsch{\"a}tzung zum Wohle der Patient*innen im Sinne der Wahrnehmung der Perspektive der Betroffenen sollen dabei auch nicht {\"u}bergangen werden. Mit dem Verweis auf die unterschiedlichen Ansichten der Disziplinen sollen die verschiedenen Perspektiven er{\"o}ffnet und als Bereicherung empfunden werden. Im Weiteren gehe ich auf die Inklusion von Patient*innen mit psychischen St{\"o}rungen in die Gesellschaft ein, die als Aufgabe einer christlichen Gemeinschaft gef{\"o}rdert werden sollte. Kriterien und Strategien f{\"u}r einen gewinnbringenden Umgang und Austausch mit Patient*innen, Seelsorgenden und Psychotherapeut*innen k{\"o}nnen ansatzweise dargestellt werden. W{\"u}nschenswert ist eine noch bessere Vernetzung der beiden Disziplinen der Theologie und der Psychotherapie, da das Wohlbefinden der Betroffenen das gemeinsame Ziel sein sollte. Ein Streitpunkt der Debatte zwischen dem Gebiet der Psychotherapie bzw. der Psychiatrie und der Theologie ist die Annahme seitens der medizinischen Fachrichtung, dass psychische St{\"o}rungen nur psychologische Ausl{\"o}ser haben k{\"o}nnen. An dieser Stelle kann es gewinnbringend sein, den Blick f{\"u}r andere Wirklichkeitsvorstellungen und Einfl{\"u}sse, speziell auf das geistige Wohlsein, zu {\"o}ffnen und somit eine differenzierte Perspektive der Patient*innen und die Situation zu erhalten. Meine vorliegende Arbeit geht von den Begriffen der Krankheit bzw. des psychischen Unwohlseins / mental disorder und der Gesundheit bzw. des mentalen Wohlbefindens / mental health aus und lenkt dann den Blick auf die Heilungsgeschichten und Exorzismen Jesu im Neuen Testament. Davon ausgehend stellt sich die Frage nach den Merkmalen Jeus Ansatzes hinsichtlich einer Therapie als einen Beitrag zum Umgang mit mental disorder / illness im Religions-unterricht bei Kindern und Jugendlichen. Die daraus entstandenen Erkenntnisse k{\"o}nnen f{\"u}r die schulische Religionsp{\"a}dagogik vor dem Hintergrund der Corona-Krise hinsichtlich der Ans{\"a}tze aus dem Neuen Testament f{\"u}r den Religionsunterricht und die Schulseelsorge genutzt werden und somit zu einer besseren Krisenbew{\"a}ltigung beitragen, da auch Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche durch die Krise auch psychisch stark belastet sind. Ein interdisziplin{\"a}rer Dialog zwischen Religionspsychologie, Religionsp{\"a}dagogik und Psychotherapie soll ebenfalls ansatzweise bedacht und angeregt werden. Generell stellt sich aus den Erkenntnissen des ersten Teils meiner Arbeit dann im zweiten Schritt die Frage, inwieweit die Ans{\"a}tze des Umgangs Jesu in den neutestamentlichen {\"U}berlieferungen zu mental illness einen Beitrag zum Umgang mit psychischem Unwohlsein im Religionsunterricht leisten k{\"o}nnen. Abschließend gehe ich auf den Ansatz eines inklusiven Religionsunterrichts ein. Als Textgrundlage dienen die im Literaturverzeichnis aufgelisteten Quellen, der griechische Text des Nestle-Alands der 28. Auflage sowie die Septuaginta. Ebenso verwende ich eine Bibel{\"u}bersetzung nach Martin Luther sowie die Septuaginta in deutscher {\"U}bersetzung, wobei diese nicht jedes Mal in der Fußnote erw{\"a}hnt werden. Da bei den zu bearbeitenden Textstellen keine f{\"u}r die Themenstellung zentralen textkritischen Probleme vorkommen, habe ich auf eine detaillierte Textkritik innerhalb meiner Arbeit verzichtet.}, subject = {Krankheit}, language = {de} }