@techreport{HackenholtHelmboldIsfortetal.2024, author = {Hackenholt, Ulrike and Helmbold, Anke and Isfort, Michael and Kieschnick, Henry}, title = {Projekt Optimierung des Psychopharmaka-Einsatzes in der station{\"a}ren Altenpflege (OPESA). Abschlussbericht}, editor = {Di{\"o}zesan-Caritasverb{\"a}nde f{\"u}r die Erzbist{\"u}mer K{\"o}ln und Paderborn,}, doi = {10.17883/4694}, pages = {71}, year = {2024}, abstract = {Ausgangspunkt des Projektes OPESA war die Tatsache, dass bei Pflegeheimbewohnern vergleichsweise viele Psychopharmaka verordnet werden. Außerdem erfolgt ihr Einsatz h{\"a}ufig {\"u}ber einen viel zu langen Zeitraum. {\"U}berdurchschnittlich oft sind demenzkranke Menschen und Bewohner mit akuten Verwirrtheitszust{\"a}nden davon betroffen. Bei ihnen werden Psychopharmaka am h{\"a}ufigsten beim Auftreten sogenannter Verhaltensauff{\"a}lligkeiten verschrieben. Im zweij{\"a}hrigen Praxisprojekt der Di{\"o}zesan-Caritasverb{\"a}nde K{\"o}ln und Paderborn wurden m{\"o}gliche Gr{\"u}nde f{\"u}r das Bestehen dieser Probleme analysiert und praktikable L{\"o}sungsans{\"a}tze f{\"u}r einen angemesseneren Umgang mit Psychopharmaka diskutiert und ausprobiert. Am Projekt beteiligten sich 16 station{\"a}re Altenpflegeeinrichtungen. Basierend auf den Ergebnissen einer vorgeschalteten Ist-Analyse wurden pro Einrichtung in mehreren Workshops mit den Leitungskr{\"a}ften die Verbesserungsbedarfe identifiziert sowie konkrete Optimierungsm{\"o}glichkeiten besprochen und umgesetzt. Diese betrafen sowohl die einrichtungsinternen Prozesse als auch die Zusammenarbeit mit den Haus- und Fach{\"a}rzten und den Apotheken. Parallel durchlief pro Projekteinrichtung eine Pflegefachperson die Qualifizierung zum Medikamentenbeauftragten. Diese Beauftragten nehmen nun vor allem eine unterst{\"u}tzende und beratende Funktion im internen Medikamentenmanagement wahr und sind ein wichtiges Bindeglied zu den {\"A}rzten und Apotheken. Im Verlauf des Projektes konnte der Einsatz von Psychopharmaka in den beteiligten Einrichtungen bereits reduziert und eine Neu-Verordnung in mehreren F{\"a}llen vermieden werden. Es wurde auch damit begonnen, den Einsatz der gesamten Medikation auf den Pr{\"u}fstand zu stellen, vor allem wegen der Gefahr von gravierenden Wechselwirkungen bei Polypharmazie und Nebenwirkungen von Arzneimitteln, die demenz{\"a}hnliche Symptome verursachen. Insgesamt ist klar geworden, dass entsprechende Verbesserungen nur erreicht werden k{\"o}nnen, wenn alle an der Versorgung Beteiligten ihre berufsimmanente Verantwortung wahrnehmen. Deutlich wurde auch, dass es sich lohnt, Zeit f{\"u}r das Forschen nach den Gr{\"u}nden f{\"u}r besonderes Ausdrucksverhalten zu investieren. H{\"a}ufig kann die Ursache f{\"u}r das besondere Verhalten ohne Psychopharmaka-Einsatz „behoben" werden. Dann tritt das Verhalten nicht mehr auf, z.B. weil urs{\"a}chliche Schmerzen ausgeschaltet werden konnten. In der Folge k{\"o}nnen erhebliche Zeit- bzw. Personalressourcen eingespart werden, da nicht mehr zeitaufwendig auf das besondere Verhalten eingegangen werden muss. Außerdem sollte der Einsatz von nicht pharmakologischen Interventionen immer Vorrang vor einer Psychopharmaka-Verordnung haben, weil dadurch die Bewohner in der Regel wacher, ansprechbarer, mobiler und selbst{\"a}ndiger sind bzw. bleiben und sie weniger Pflege und Betreuung bed{\"u}rfen als unter einer Psychopharmaka-Anwendung.}, subject = {Psychopharmakon}, language = {de} }