Türen zu Möglichkeitsräumen eröffnen: Ist die Vermittlung digitaler Praktiken im Sinne gesellschaftlicher Teilhabe auch ein pflegerischer Auftrag?
- Die Teilhabe an der Gesellschaft findet in Möglichkeitsräumen statt, in denen Menschen selbstbestimmt ihre Rollenarrangements einnehmen. Durch die digitale Transformation sind digitale Möglichkeitsräume entstanden, die die Lebenswelt der Menschen abbilden und mit Instrumenten, wie Smartphones erschlossen werden können. In dem universellen Anspruch, dass alle Menschen an der Gesellschaft teilhaben sollen, erwachsen Implikationen jene zu fördern, die über keinen Zugang zu digitalen Möglichkeitsräumen, oder über mangelnde Fertigkeiten für das Agieren in ihnen verfügen. Die Förderung von Teilhabe als pflegerischer Auftrag kann vielfältig argumentiert werden. Durch das Entstehen digitaler Möglichkeitsräume müsste der pflegerische Auftrag Strahlkraft auf digitale Technologien, wie dem Smartphone, zur Förderung gesellschaftlicher Teilhabe haben. Da bisher die Rolle der Pflegenden in Bezug auf die Vermittlung digitaler Praktiken an Smartphones, bestehende Problematiken sowie die Wahrnehmung des pflegerischen Auftrages der Pflegenden selbst, unklar sind, versucht die Arbeit diesen Fragen nachzugehen. Im Rahmen des Forschungsprojektes CrossComITS wurden zehn Leitfadeninterviews mit Pflegenden aus verschiedenen Versorgungskontexten durchgeführt. Zur Beantwortung der Forschungsfragen dieser Arbeit wurden die vorliegenden Daten mittels inhaltlich strukturierter qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Es konnte gezeigt werden, dass Pflegende Aktivitäten an Smartphones vermitteln, sich Anlässe von Vermittlungen jedoch lediglich aus Problemen von Pflegerezipient_innen ergeben, in denen Pflegende kurzfristig Hilfestellung leisten. Eine konkrete Einbindung in den Pflegeprozess findet nicht statt. Dabei tauchen Problematiken auf, die sich zumeist aus organisatorischen Rahmenbedingungen ergeben. Es existieren unter den Pflegenden heterogene Sichtweisen des Vermittelns digitaler Praktiken an Smartphones. Werden Tätigkeiten des Vermittelns als pflegerischer Auftrag abstrahiert, dann über übergeordnete Konzepte. Schließlich wird durch die Sichtweisen der derzeitige pflegerische Diskurs um die Teilhabeförderung mit Smartphones sichtbar, der lediglich in Ansätzen stattfindet. Auch wenn die Förderung der Teilhabe von Pflegerezipient_innen mittels Smartphones ein herausforderndes Unterfangen ist, bei dem Pflegende an Grenzen stoßen, kann es ihnen im Zusammenspiel mit anderen Akteur_innen gelingen, Pflegerezipient_innen zu unterstützen und deren Teilhabe durch Smartphones zu fördern.
Verfasserangaben: | Thomas Franz Kroll |
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URN: | urn:nbn:de:0295-opus4-51249 |
DOI: | https://doi.org/10.17883/5124 |
Betreuer*in: | Tobias Hölterhof |
Dokumentart: | Masterarbeit |
Sprache: | Deutsch |
Jahr der Fertigstellung: | 2024 |
Datum der Abschlussprüfung: | 26.06.2024 |
Datum der Freischaltung: | 08.10.2024 |
Freies Schlagwort / Tag: | Digitale Teilhabe; Möglichkeitsräume; Pflegerischer Auftrag |
GND-Schlagwort: | Teilhabe; Digitalisierung; Smartphone |
Seitenzahl: | 130 |
DDC-Sachgruppen: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften |
Zugriffsrecht: | Frei zugänglich |
Hochschulen: | Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln |
Lizenz (Deutsch): | Creative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International |