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Die Vermeidung der Wohnungssuche von wohnungslosen suchtkranken Menschen: Ausdruck einer selbstunsicheren Persönlichkeit oder von situationsbedingter Scham?

  • Studienziel: Es wurde der Grad an Selbstsi-cherheit wohnungsloser, abstinent lebender suchtkranker Menschen, welche ordnungsbehördlich in einer Einrichtung untergebracht sind, erhoben und der Zusammenhang zum Zeitpunkt der Wohnungssuche überprüft. Untersuchungsmethode: n = 17 (darunter 1 Frau) im Wohn- und Selbsthilfeprojekt „Edgar-Carlo Bettermann“ der pad gGmbH untergebrachte Klient_innen. Die Untersuchungsgruppe zeichnet sich dadurch aus, dass ein großer Teil der Klient_innen (41,2 %) länger als ein Jahr in der Einrichtung verbleibt und bisher keinen Erfolg bei der Wohnungssuche hatte, insofern diese bereits begonnen wurde. Die meisten Klient_innen (88,2 %) leiden unter einer Alkoholabhängigkeit, alle sind erwerbslos und leben von Transferleistungen des Staates. Mittels des Unsicherheitsfragebogens von Ullrich & Ullrich wurde in sechs Unterkatego-rien („Kritik- und Fehlschlagangst“, „Kontakt-angst“, „Fordern können“, „Nicht-nein-sagen-können“, „Schuldgefühle“, „Anständigkeit“) die Ausprägung von Selbstsicherheit bei den untersuchten Klient_innen erhoben. Weiterhin wurde die Dauer vom Einzug in die Einrichtung bis zum Zeitpunkt der persönlichen Erstvorstellung bei einem/einer potentiellen Vermieter_in gemessen. Der Zusammenhang beider Variablen (Selbstunsicherheit, Zeitpunkt der Wohnungssuche) wurde anschließend mittels Pearson-Korrelationskoeffizient errechnet. Ergebnisse: Über Dreiviertel der Klient_innen waren selbstunsicher in mindestens einer der sechs Kategorien, wobei ein Großteil (69,2 %) in bis zu drei Kategorien auffiel, während 30,8 % einen größeren Schweregrad in vier oder mehr Kategorien erreichten. Über ein Drittel der Klient_innen hatten nach einem oder mehreren Jahren noch nicht mit der Wohnungssuche begonnen bzw. waren bis zum Untersuchungszeitpunkt nicht erfolgreich gewesen. Im Ergebnis der Berechnung der Korrelationen in den sechs Kategorien ergab sich ein mäßiger Zusam-menhang zwischen Selbstunsicherheit und Vermeidung der Wohnungssuche. In drei von sechs Kategorien selbstsicheren Verhaltens wurde ein mittelstarker Zusammenhang (> .30) zur Vermeidung der Wohnungssuche festgestellt, wobei die Signifikanzen unzu-reichend waren. Allerdings sind diese drei Kategorien („Kontaktangst“, „Fordern kön-nen“, „Anständigkeit“) von besonderer Rele-vanz für die Wohnungssuche. Es zeigte sich der Trend, dass Klient_innen mit mehr „Kon-taktangst“ sowie höheren Werten in der Kategorie „Anständigkeit“ in der Regel über einen längeren Zeitraum die Wohnungssuche vermieden. Außerdem war die Dauer bis zur Wohnungssuche länger, je besser die Kli-ent_innen Forderungen stellen können. Schlussfolgerung: Ein Großteil wohnungsloser suchtkranker Menschen ist selbstunsicher im Umgang mit ihrer sozialen Umwelt, sodass es zu Vermeidungsverhalten kommen kann, wie der Vermeidung der Wohnungssuche. Zum Abbau dieses Vermeidungsverhaltens ist zukünftig zu überlegen, inwiefern neue Angebote (z. B. spezialisierte Selbstsicherheitstrainings) in die Betreuung dieser spezifischen, multipel belasteten Klientel einbezogen werden kann. Wünschenswert wäre eine Kombination aus Angeboten sowohl der Wohnungslosenhilfe als auch der Suchthilfe, um Schnitt-stellenprobleme auszuschließen.

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Metadaten
Verfasserangaben:Janine Rankewitz
URN:urn:nbn:de:0295-opus4-7410
Gutachter*in:Johannes Lindenmeyer, Rolf Jox
Dokumentart:Masterarbeit
Sprache:Deutsch
Jahr der Fertigstellung:2016
Titel verleihende Institution:Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln
Datum der Abschlussprüfung:04.01.2016
Datum der Freischaltung:11.05.2016
Freies Schlagwort / Tag:Selbstsicherheit; Sucht; Wohnungslosigkeit
GND-Schlagwort:Obdachlosigkeit; Sucht; Selbstsicherheit
Seitenzahl:105
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften
Zugriffsrecht:Frei zugänglich
Hochschulen:Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - Namensnennung, Nicht kommerziell, Keine Bearbeitung 3.0