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Der Heilige Geist - ein Vergleich der Pneumatologien Jürgen Moltmanns und Wolfhart Pannenbergs

  • Wer oder Was ist der Heilige Geist? Diese Frage beschäftigt Theologen seit Beginn der Kirchengeschichte. In der säkularen Welt spielt die Thematik der Pneumatologie selten eine Rolle, wohl machen Menschen aber die Erfahrung einer vitalisierenden Kraft. Auch reicht das Spektrum der Beschäftigung mit dem Geist in Gemeinden von einer Vergessenheit bis hin zu ekstatischer Hingabe. Jürgen Moltmann und Wolfhart Pannenberg möchten in ihren Pneumatologien zu einem ganzheitlicheren Verständnis verhelfen, in dem sie das Wirken des Geistes nicht nur auf seine soteriologische, sondern auch auf trinitarischer, kosmologischer, ekklesiologischer und eschatologischer Ebene untersuchen. Moltmann verfolgt dabei das Anliegen, einem monotheistischen Gottesverständnis und der Theodizee den lebensschaffenden Geist, eingebunden in eine soziale Trinitätslehre, gegenüberzustellen. Dies soll positiven Einfluss auf das politisch-ökologische Handeln und das ökumenische Gespräch nehmen. Der Geist wirkt im Zusammenspiel mit Vater und Sohn bei der Schaffung der Welt, welche auf Vollendung hofft, die der Geist in der Verherrlichung des Vaters durch den Sohn und die Herstellung der vollkommenen Einheit erwirkt. Er führt verschiedene Charismen auf, die alle für die Einheit der Gemeinde und Beziehung zu Gott genutzt werden sollen. Pannenberg ist apologetisch motiviert: er möchte den Geist und damit die wechselseitigen Wirkungen der Trinität in Analogie zum physikalischen Energiefeld darstellen und auf das Wirken Gottes in der Gesamtgeschichte, die ihn am Ende als wahren Gott erweisen wird, aufmerksam machen, um so im wissenschaftlichen Diskurs sprachfähig zu sein. Glaube, Hoffnung und Liebe stellen die wichtigsten Geistwirkungen am Menschen dar. Der Geist ist der Vollender aller Dinge. Im Vergleich zeigt sich, dass zwar unterschiedliche Schwerpunkte aufgrund der verschiedenen Zielsetzungen vorliegen, sich die generellen Auffassungen der beiden Theologen aber überschneiden. Beide gehen von einem kontinuierlichen Wirken seit Schöpfungsbeginn aus und sehen den Geist als Lebensquelle sowie als Mittel und Person an, die am Ende der Zeit Gottes Verherrlichung erwirkt. Dabei wird dann auch die Einheit der Trinität vervollkommnet und Gottes Schechina bei den Menschen sein, so Moltmann. Für Pannenberg ist demgegenüber die immanente Trinität bereits real vervollkommnet, wenn auch für den Menschen noch nicht offenbar. Gottes ruah und Christi Geist sind für sie identisch; er führt ihn in die Gemeinschaft mit Gott, verwandelt die Gläubigen und wird die Auferstehung zum ewigen Leben hervorbringen, wie es Jesu Auferweckung schon vorwegnimmt. Beide rufen zu ökologischer Verantwortung und ökumenischer Einheit auf und möchten die innertrinitarische, nicht hierarchische Liebe als Vorbild für kirchliches und gemeinschaftliches Leben darstellen.

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Metadaten
Verfasserangaben:Ann-Christin Schmidt
URN:urn:nbn:de:0295-opus4-15680
Gutachter*in:Matthias Clausen
Betreuer:Matthias Clausen
Dokumentart:Magisterarbeit
Sprache:Deutsch
Jahr der Fertigstellung:2019
Datum der Erstveröffentlichung:04.12.2019
Titel verleihende Institution:Evangelische Hochschule Tabor
Datum der Abschlussprüfung:30.08.2019
Datum der Freischaltung:04.12.2019
GND-Schlagwort:Heiliger Geist , Pneumatologie , Charisma
Seitenzahl:90
Zugriffsrecht:Frei zugänglich
Hochschulen:Evangelische Hochschule Tabor, Marburg
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY-NC-ND - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International