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Resilienz zwischen Selbstwirksamkeit und Ohnmachtserfahrungen - ein Vergleich des modernen Konzeptes von Resilienz mit der paulinischen Konzeption von Schwachheit und Gnade

  • Der Begriff der Resilienz ist in den vergangenen Jahren in verschiedenen wissen schaftlichen Disziplinen, nicht zuletzt in Psychologie und Pädagogik, aber auch im populärwissenschaftlichen Bereich immer mehr in den Fokus gerückt. Resilienz als „psychische Widerstandskraft“ steht dabei meist für eine Metakompetenz, die es ei nem Individuum ermöglicht, auch in der Krise noch auf die eigenen Ressourcen zu rückgreifen zu können und sich so bis zuletzt als selbstwirksam zu erleben. Auf diese Weise übersteht eine resiliente Person Krisen, ohne nennenswerten bleibenden Scha den zu nehmen. So verstandene Resilienz klammert die Erfahrung von Ohnmacht je doch aus oder betrachtet sie als Gegenteil von Resilienz. In der paulinischen Konzeption von Schwachheit und Gnade begegnen dagegen ein anderer Umgang und eine andere Deutung von Ohnmachtserfahrungen in der Krise: Gerade in der Erfahrung der eigenen Schwachheit werden die Solidarität und Kraft Gottes als wirksam erlebt. Diese Erfahrung führt zu einer Umdeutung und in der Folge zu einer Überwindung der Krise. Aus dem Vergleich des modernen Konzeptes von Resilienz mit der paulinischen Konzeption von Schwachheit und Gnade ergeben sich darum neue Impulse für den Umgang mit Ohnmachtserfahrungen im aktuellen Resilienzdiskurs und in der therapeutischen sowie seelsorgerlichen Praxis. Für Psychotherapeut*innen und Seelsorger*innen kann das paulinische Konzept von Schwachheit und Gnade ein Impuls sein, ein bedingungslos ressourcenorientiertes Menschenbild zu überdenken, das den bedürftigen und ohnmächtigen Menschen aus dem Blick verliert. Als Beispiel für eine spirituelle Intervention vor dem Hinter grund der paulinischen Impulse kann das Klagegebet gelten, das einen produktiven Umgang mit Ohnmachtserfahrungen ermöglicht. Darüber hinaus können Psychothe rapie und Seelsorge versuchen, die Solidarität Gottes für den ohnmächtig Leidenden auf einer zwischenmenschlichen Ebene in Ansätzen erfahrbar zu machen. Dieser An satz, der eine emotionale Öffnung gegenüber dem Ohnmachtsgefühl des Hilfesu chenden impliziert, führt wiederum oftmals zu einer eigenen Ohnmachtserfahrung der Helfenden, der entsprechend begegnet werden muss.

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Metadaten
Verfasserangaben:Mirjam Wolfsberger
URN:urn:nbn:de:0295-opus4-15795
Gutachter*in:Thorsten Dietz
Betreuer:Thorsten Dietz
Dokumentart:Masterarbeit
Sprache:Deutsch
Jahr der Fertigstellung:2019
Datum der Erstveröffentlichung:18.12.2019
Titel verleihende Institution:Evangelische Hochschule Tabor
Datum der Abschlussprüfung:06.02.2019
Datum der Freischaltung:18.12.2019
Freies Schlagwort / Tag:Ohnmachtserfahrung; Schwachheit und Gnade; Widerstandskraft
GND-Schlagwort:Resilienz
Seitenzahl:87
DDC-Sachgruppen:100 Philosophie und Psychologie
200 Religion
Zugriffsrecht:Frei zugänglich
Hochschulen:Evangelische Hochschule Tabor, Marburg
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY-NC-ND - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International