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Der Schmerz der Frühgeborenen : eine pflegewissenschaftliche qualitative Studie zu Frühgeborenen an der Lebensgrenze

  • Hintergrund (Kapitel 1 und 2): Das Dissertationsprojekt befasst sich mit dem Schmerz von Frühgeborenen an der Lebensgrenze. Damit Pflegende Schmerzen in der Patientengruppe diagnostizieren können, muss bekannt sein, wie die Früh-geborenen ihre Schmerzen zeigen. Wie die Frühgeborenen Signale und Zeichen des Schmerzes senden, das Erforschen des impliziten Wissens im Forschungs-feld der NICU und von Pflegefachpersonen zum Schmerz der Frühgeborenen ist Anlass für das Projekt. Zur Einordnung des Forschungsstandes wird die Patien-tengruppe der Frühgeborenen an der Lebensgrenze definiert, die überarbeitete Schmerzdefinition der IASP (International Association for the Study of Pain) im Kontext des Schmerzes von Frühgeborenen aufgegriffen, aktuelle Theorien und Annahmen zu fetalem und neonatalem Schmerz beschrieben und Schmerzkon-zepte und Schmerzzeichen vorgestellt, die der Pflegepraxis bereits zum Diagnos-tizieren des neonatalen Schmerzes zur Verfügung stehen. Um das Phänomen Schmerz von Frühgeborenen an der Lebensgrenze zu rekonstruieren und die For-schungsfrage zu beantworten, wurde ein qualitativer, explorativ-interpretativer und zunächst induktiver Ansatz im Design einer ethnografischen Studie gewählt. Der wissenschaftstheoretische Ansatz der Beobachtungsstudie kombiniert mit Interviews ist im Kontext der lebensweltanalytischen Ethnografie Anne Honers verortet (Honer 1993). Methodisches Vorgehen (Kapitel 3 und 4): Zunächst wurden Beobachtende Teilnahmen im Forschungsfeld einer NICU durchgeführt, dann folgten fokussierte Interviews mit Pflegeexpert:innen. Die Auswertung der Beobachtungsdaten fand in Anlehnung an die rekonstruktive hermeneutische Textanalyse von Birgit Panke-Kochinke (2004) statt. Die Auswertung der Interviewdaten erfolgte in An-lehnung an die fokussierte Interviewanalyse von Kuckartz und Rädiker (2020) im MAXQDA. Die Verwendung unterschiedlicher Datentypen dient der umfas-senderen Beschreibung des komplexen Forschungsgegenstandes (Methodentri-angulation). Begrenzt wurde der Datenkorpus (Breidenstein et al. 2020: 39) durch die Fokussierung auf das Phänomen Schmerz der Frühgeborenen an der Lebensgrenze. Das qualitative Design der Studie und die Vulnerabilität der Pro-banden erforderte im besonderen Maße eine ethische Prüfung des Forschungs-vorhabens (Kraimer 2014: 52). Ergebnisse: In Kapitel 5 und 6 werden die empirischen Ergebnisse und der Er-kenntnisgewinn zu den Schmerzzeichen der Frühgeborenen an der Lebensgrenze beschrieben und diskutiert. Ergebnis der Analyse aus Beobachtungs- und Inter-viewdaten werden jeweils anhand der Dimensionen des Schmerzes der Frühge-borenen beschrieben. Nach den inhaltlichen Analysen wurden die Kategorien zu ‚Dimensionen des Schmerzes der Frühgeborenen‘, die jeweils aus den Beobach-tungs- und Interviewdaten entstanden, fusioniert (Synthese). Aus den Inter-viewdaten wurde zudem induktiv die Kategorie ‚spezifisch ähnlich erlebte Situa-tionen‘ entwickelt. Diskussion und Erkenntnisse: Der Schmerz der Frühgeborenen an der Lebens-grenze wurde anhand der fusionierten Dimensionen des Schmerzes der Frühge-borene diskutiert, es wurden besondere Phänomene, Zustände und Schmerzsitua-tionen herausgearbeitet. In der Dimension ‚Physiologische Reaktionen auf Schmerzen‘ wurden kritische Situationen und vitale Bedrohungen aufgrund von Schmerzen herausgearbeitet. Als Ergebnis der Dimension ‚Verhaltenszustand und verhaltensbedingte Reaktionen‘ auf Schmerzen der Frühgeborene wurden die Zustände ‚Zustand der Reaktionslosigkeit‘, ‚Zustand des Entspanntseins und Sicherholen können‘ und ‚Zustand der Unruhe – Agitiertheit‘ für die Frühgebo-rene an der Lebensgrenze beschrieben. Folgende verhaltensbedingte Kommunikationszeichen der Frühgeborenen auf Schmerzen waren ebenfalls das Ergebnis der Analysen: Gesichtsbewegungen wie Grimassieren und Augenöffnen, motorische Stresssignale wie Fäusteln, viszerale Reaktionen wie Spucken und Erbrechen, Aufmerksamkeitssignale wie Weinen und selbstberuhigende bzw. selbstre-gulierende Verhaltensweisen wie Saugen, Hand-zu-Mund- und Hand-zu-Gesicht-Kontakte (vgl. Als 1982). Für diese Forschungsarbeit wurden hieraus die Katego-rien ‚Bewegen (Motorik) mit Muskeltonus/Bewegungsmuster‘, ‚Weinen‘ und ‚Gesichtsausdruck mit Mimik und Blickkontakt‘ entwickelt. Zuletzt werden Empfindungen, Emotionen und Haltungen zu spezifisch ähnlich erlebten Situationen zum Schmerz der Frühgeborene während einer Pflegesituation diskutiert.
  • Background (Chapters 1 and 2): This dissertation project focuses on pain in pre-term infants at the limit of viability. In order for nurses to diagnose pain in the patient population, it is necessary to know how the preterm infants show their pain. How the preterm infants send signals and signs of pain, exploring the im-plicit knowledge in the research field of NICU and nurses about the pain of the preterm infants is the reason for the project. In order to classify the state of rese-arch, the patient group of preterm infants at the limit of viability is defined, the revised pain definition of the IASP (International Association for the Study of Pain) in the context of pain of preterm infants is addressed, current theories and assumptions about fetal and neonatal pain are described, and pain concepts and pain signs already available to nursing practice for diagnosing neonatal pain are presented. To reconstruct the phenomenon of pain in premature infants at the limit of viability and to answer the research question, a qualitative, explorative-interpretative and primarily inductive approach in the design of an ethnographic study was chosen. The scientific-theoretical approach of the observational study combined with interviews is located in the context of Anne Honer's lifeworld-analytical ethnography (Honer 1993). Methodological procedure (Chapters 3 and 4): First, observational participa-tions were conducted in the research field of a NICU, followed by focused inter-views with nursing experts. The analysis of the observation data was based on the reconstructive hermeneutic text analysis by Birgit Panke-Kochinke (2004). The analysis of the interview data was based on the focused interview analysis of Kuckartz and Rädiker (2020) in MAXQDA. The use of different data types ser-ves the comprehensive description of the complex research object (method tri-angulation). The data corpus was limited (Breidenstein et al. 2020: 39) by focu-sing on the phenomenon of pain of preterm infants at the limit of viability. The qualitative design of the study and the vulnerability of the participants required in particular an ethical review of the research project (Kra-imer 2014: 52). Results: Chapters 5 and 6 describe and discuss the empirical results and know-ledge gained on the pain signs of preterm infants at the limit of viability. Result of analysis from observational and inter-view data are described respectively based on dimensions of pain of preterm infants. After the content analyses, the categories were merged (synthesis) into 'dimensions of pain of preterm infants', each of which emerged from the observation and interview data. In addition, the category 'specifically similar experienced situations' was inductively developed from the inter-view data. Discussion and findings: The pain of preterm infants at the border of life was discussed on the basis of the fused dimensions of the pain of preterm infants, specific phenomena, states and pain situations were elaborated. In the dimension 'Physiological reactions to pain' critical situations and vital threats due to pain were elaborated. As a result of the dimension 'Behavioral state and behavioral reactions' to pain of the premature infants, the states 'state of non-reactivity', 'state of being relaxed and able to recover' and 'state of restlessness - agitation' were described for the premature infants at the limit of viability. The following behavioral communication cues of the preterm infants to pain were also the re-sult of the analy-ses: Facial movements such as grimacing and eye opening, mo-tor stress signals such as fisting, visceral reactions such as spitting and vomiting, attention signals such as crying, and self-soothing or self-regulating behaviors such as sucking, hand-to-mouth and hand-to-face contacts (cf. Als 1982). For this research, the categories 'moving (motor activity) with muscle to-ne/movement patterns', 'crying' and 'facial expression with facial expressions and eye contact' were developed from this. Finally, sensations, emotions and attitudes to specific similarly experienced situations to the pain of premature infants during a care situation are discussed.

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Metadaten
Verfasserangaben:Anne Helga Schmitt
URN:urn:nbn:de:0295-opus4-43495
Gutachter*in:Erika Sirsch, Jens Möller
Betreuer:Erika Sirsch
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):24.08.2023
Datum der Erstveröffentlichung:24.03.2023
Titel verleihende Institution:Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar
Datum der Abschlussprüfung:04.08.2023
Datum der Freischaltung:24.08.2023
Freies Schlagwort / Tag:Ethnografie; Frühgeborene an der Lebensgrenze; Lebensweltanalytische Ethnografie; Pflegeforschung
GND-Schlagwort:Pflegewissenschaft; Neonatologie; Schmerz; Studie; Lebenswelt
Seitenzahl:430 S.
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften
Zugriffsrecht:Frei zugänglich
Hochschulen:Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY-NC-ND - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International