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Avis de la Cellule d’expertise médical : analyse et propositions relatives à la modernisation de la nomenclature des actes et services des infirmiers

  • Hintergrund Luxemburgs Tarif-System für ambulante Pflege basiert auf einem 15 Jahre alten Katalog der sich aus 40 verschiedenen Einzelleistungen zusammensetzt. Jede einzelne Leistung wird mit einer korrespondierenden Standardnormzeit gewichtet. Das System basiert auf der Annahme, dass das Gesamtarbeitsvolumen pro Klient sich aus der Summe der Standardeinzelzeitleistungen ergibt, die pro Klient erbracht werden. Aufgrund sich verändernder soziodemographischer und kultureller Rahmenbedingungen sowie dem Forstschritt in der Pflegewissenschaft wird es notwendig, den bestehenden Katalog einer Prüfung zu unterziehen. Ziel Vorschläge für eine Veränderung des Leistungskatalogs und den zugehörigen Standardzeiten lagen von Seiten der Tarifkommission der nationalen Krankenversicherung sowie gleichzeitig vom Verband der Pflegekräfte und der Pflegeanbieter vor. Die Cellule d’expertise médicale (CEM) war mit einer vergleichenden Analyse der bestehenden Vorschläge beauftragt worden und hat den Lehrstuhl für Statistik und standardisierte Verfahren der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar mit einer Studie beauftragt, die die vorliegenden Vorschläge empirisch prüfen sollte. Methoden In der Studie wurden in Übereinstimmung mit Repräsentanten der Leistungsanbieter und Vertretern der öffentlichen Verwaltung sechs der 40 Einzelleistungen aus dem bestehenden Katalog und vier neue Einzelleistungen ausgesucht, um deren Zeitbedarfe empirisch zu untersuchen. Zeit wurde sowohl für die Einzelleistungen als auch die Gesamt-Dauer des Hausbesuchs erfasst. Die Studie umfasst eine Zufallsauswahl von 20 ambulanten Pflegediensten aus den beiden größten Anbietern ambulanter Pflege in Luxemburg (Stëftung Hëllef Doheem und HELP) und enthält die Daten von 313 ambulant gepflegten Klienten. Um die Zeitunterschiede erklären zu können, wurden insgesamt 300 Variablen erhoben, die Klienten- und Organisationsmerkmale erfassen. Zur Analyse der Daten haben wir 1) inferenzstatistische Methoden zur Prüfung der Normalverteilung der Zeitwerte als Voraussetzung für Standardzeitwerte pro Einzelleistung, 2) qualitative Datenanalysen zur Erklärung des Rahmens innerhalb dessen die Einzelleistungen erbracht wurden und 3) die explorative Technik der Multivarianten Adaptiven Regression Splines (MARS) genutzt, um relevante Klienten- und Organisationsvariablen zu identifizieren. Ergebnisse Hauptergebnis der Studie ist, dass es keinen Beleg dafür gibt, dass Einzelleistungszeitwerte empirisch stabilisiert werden können. Die Zeit für eine Einzelleistung variiert so stark in Abhängigkeit vom Gesamtleistungsprofil und von Setting-Variablen, dass wissenschaftlich keine stabilen Einzelleistungszeitwerte identifiziert werden können. Die Studie zeigt, wie stark die Zeitbedarfe abhängig sind von der sozialen Situation, in der die Leistungen erbracht werden. Diese erfordert sehr oft eine Vielzahl von Leistungen, die im Leistungskatalog nicht enthalten, aber für eine autonome Lebensführung zu Hause unverzichtbar sind. Hierbei handelt es sich um Leistungen, die sich jenseits eines offiziellen Auftrags sozialpflegerische Inhalte enthalten und einen großen Nutzen für die Öffentlichkeit produzieren, in dem sie ambulante Pflege erst dauerhaft ermöglichen. Schlussfolgerungen Ein empirisch valides System der Vergütung würde anstatt Einzelleistungen zu vergüten, versuchen müssen, den Gesamtaufwand zu erklären, der bei Haubesuchen entsteht. Hierfür müsste eine Übergangsphase geplant werden, in der mit einer Gesamtpauschale gearbeitet wird. In dieser Übergangsphase müsste der aktuell große Einfluss von Organisationsvariablen zugunsten des Einflusses von Klientenvariablen reduziert werden. Diese Schlussfolgerungen schließen nicht aus, dass der Gesetzgeber die Arbeit mit einem Katalog von Einzelleistungszeitwerten fortsetzt. Es muss nur klar sein, dass jede wissenschaftliche Grundlage für solche Kataloge fehlt und ihre Fortentwicklung einen rein normativen Prozess der Aushandlung von Ressourcen darstellt, der keinen Bezug zu einer wissenschaftlich fundierten Entwicklungsperspektive aufweist.
  • Background Luxembourg’s fee-for-service scheme for extramural nursing care is based on a 15-year-old catalogue composed of 40 different service items. Each service is weighted with a corresponding normative standard value in time. The system is based on the underlying assumption that the overall workload per patient is determined by the sum of the standard time-values of services performed. Due to a changing socio-demographic and cultural context as well as the progress in nursing sciences, the existing schedule requires substantial revision. Objective Proposals as regards the change of specifications and corresponding standard times were submitted to the tariff commission by the national health insurance and both the associations of nurses and nursing care providers. The national HTA-agency CEM (Cellule d’expertise médicale) has been entrusted with a comparative analysis of the proposals and subcontracted the conduct of a study for the proof from empirical evidence of one proposal or the other to the Philosophical-Theological University of Vallendar (PTHV). Methods For the manageability of the study, it only includes home-care services and in agreement with representatives of service providers and the public administration, the number of single specifications for precise time recording has been limited to six out of 40 plus additional 4 newly proposed services. The time has been reported for both the execution of the individual services as such and the period for the home-care visit from entering until leaving the patient’s dwelling. The study involves a random sample of 20 home-care services of the two largest home-care networks in Luembourg (Stëftung Hëllef Doheem and HELP) and includes 313 outpatients. To seek out the relevant outpatient attributes that determine a detected time-variance for the execution, the single specification or the duration of the visit, a total of 300 outpatient- and institution-related variables are additionally collected. For analysis, we used (1) methods of inference statistics, such as the examination of the normal distribution of the output times as indispensable condition of a valid average value, (2) a qualitative evaluation of the annotations of time-explaining contexts as regards performance, and (3) an explorative data analysis by the calculation of multivariate adaptive regression splines (MARS) to identify relevant patient- and organisation-related variables. Results The main result of the study is that there is no proof from empirical evidence for any pre-determined default time for the provision of an individual nursing act. The time for delivery of a single act varies so strongly with the overall performance profile and as a function of various setting variables that values for individual performances can by no means be stabilized scientifically. In contrast, the study reveals that the nurses’ home visits are often used to compensate within the limits of available time for non-prescribed and non-remunerated essential activities attributable to the personnel demand and social setting of the patient, which both sides consider essential for guaranteeing the continuation of autonomous living at home. Such services are a sort of an implicit supplementary performance of social care beyond any legalization or official mission, but with a perceived huge benefit for the general public. Conclusions The paper concludes that for both the patients and the public, a fair design of a fee-schedule for ambulatory care requires a shift towards the remuneration of the

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Metadaten
Verfasserangaben:Albert Brühl, Katarina Planer
URN:urn:nbn:de:0295-opus-4632
Dokumentart:Report (Bericht)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):09.03.2015
Datum der Freischaltung:09.03.2015
Freies Schlagwort / Tag:Ambulante Pflege; Personalbemessung; Qualität; Vergütung
allocating personnel; care service; outpatient; quality; remunaration
GND-Schlagwort:Ambulante Pflege; Personalbemessung; Vergütung; Qualität
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften / 300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
Zugriffsrecht:Frei zugänglich
Hochschulen:Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - Namensnennung