„Treffer im Kopf“: Stigma psychischer Erkrankungen als Einflussfaktor auf die Inanspruchnahme von Hilfsangeboten durch VeteranInnen der Bundeswehr
- Theoretischer Hintergrund und Ziel der Studie Stigmatisierung psychischer Erkrankungen ist ein Faktor, der die Inanspruchnahme von Hilfe behindern kann. Für die hier untersuchte Gruppe der VeteranInnen der Bundeswehr gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Studienergebnisse bezüglich des Zusammenhangs zwischen Stigma und Inanspruchnahme gesundheitlicher Hilfe. Ziel dieser Studie ist es, einen Überblick über das Stigmaerleben in einer Stichprobe von VeteranInnen der Bundeswehr zu erhalten. Methodik Es wurden 43 narrative Interviews mit VeteranInnen der Bundeswehr geführt. Die daraus gewonnenen Daten wurden in mehreren Codierungsschritten analysiert. Es wurde untersucht, ob das Stigmaerleben von VeteranInnen der Bundeswehr sich gut durch das theoretisch begründete Stigmamodell von Link und Phelan abbilden lässt. Erste Hypothesen zu Stigma und Inanspruchnahme von Hilfe in dieser Stichprobe wurden aus dem Datenmaterial entwickelt. Ergebnisse Die Stigmamodell nach Link und Phelan bildet das Stigmaerleben in der untersuchten Stichprobe gut ab. Wahrgenommenes und internalisiertes Stigma, berufliche Benachteiligung und sozialer Ausschluss, aber auch befürchtetes Unverständnis für die militärische Vergangenheit auf dem zivilen Sektor wurden als stigmarelevante Hauptbarrieren bei der Inanspruchnahme von Hilfe berichtet. Schlussfolgerungen Es wurden Empfehlungen für Interventionen zum besseren Umgang mit den bestehenden Stigmata gegeben.
- Theoretical background and objective of the study Mental illness stigma is a barrier to healthcare utilization. This study is the first to research the connection between mental illness stigma and the use of healthcare by veterans of the German Armed Forces. An overview of perceived stigma components in this sample is provided that should help understand how these factors influence healthcare utilization. Methods 43 interviews with veterans of the German Armed Forces were conducted. The resulting data were analyzed in several coding steps. It was investigated whether the stigma experience of veterans of the German Armed Forces could be well illustrated by the theory-based stigmatization model of Link and Phelan. A set of hypotheses on stigma and healthcare utilization based on the data were developed. Results All stigma components according to the model of Link and Phelan were found in the sample. Internalized stigma, perceived public stigmatization, vocational disadvantage and social exclusion as well as feared misunderstanding of the military past in the civilian sector were reported as main stigma-relevant barriers to the use of healthcare. Conclusions Recommendations for interventions are given to decrease mental illness stigma in this specific group of former soldiers
Verfasserangaben: | Katrin Schuy, Loni M. Brants, Simone Dors, Andreas Ströhle, Peter Lutz Zimmermann, Gerd Dieter Willmund, Heinrich Rau, Stefan Siegel |
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DOI: | https://doi.org/10.1055/a-0586-8669 |
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch): | Das Gesundheitswesen |
Dokumentart: | Aufsatz |
Sprache: | Deutsch |
Jahr der Fertigstellung: | 2019 |
Datum der Freischaltung: | 17.01.2020 |
GND-Schlagwort: | Stigma; Veteran; Deutschland / Bundeswehr; Psychische Störung; Hilfe |
Jahrgang: | 2019 |
Ausgabe / Heft: | 08/09 |
Erste Seite: | 146 |
Letzte Seite: | 153 |
DDC-Sachgruppen: | 100 Philosophie und Psychologie |
Zugriffsrecht: | Frei zugänglich |
Hochschulen: | Evangelische Hochschule Nürnberg |
Hochschulbibliographie: | Evangelische Hochschule Nürnberg |
Lizenz (Deutsch): | Creative Commons - CC BY-NC-ND - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International |