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Stärkung des Inneren Halts von Menschen mit Behinderung durch den christlichen Glauben

  • Der innere Halt beinhaltet die gegebenen Antriebe und Fähigkeiten, die aufgegebenen Aufgaben und Ideale und die verheißenen Aspekte, die das Gemüt erfüllen können, die einen Menschen in seiner Gesamtheit ausmachen. Dieser innere Halt ist ein lebenslanger Prozess, der immer wieder unterschiedlich stark ist oder auch durch Haltschwächen geprägt sein kann. In solchen Situationen ist es besonders wichtig äußeren Halt durch andere Personen zu bekommen, um dadurch den eigenen inneren Halt stärken zu können. So wie alle Aspekte, die das Gemüt erfüllen und somit den inneren Halt stärken können, kann man sich den Glauben nur schenken lassen und ihn nicht selbstständig erarbeiten oder verdienen. Ebenso glauben Christen daran, dass sie von Gott bedingungslos mit allen Eigenschaften, die sie ausmachen, geliebt und gerechtfertigt sind, was wie der Glaube nur als Geschenk von Gott empfangen werden kann. Eine Voraussetzung dafür, um dieses Geschenk annehmen zu können, ist dass die Menschen offen für Gott sind und Gott vertrauen, also an ihn glauben. Dieses Vertrauen und die Offenheit sind grundsätzlich Bedingungen dafür, für etwas empfänglich sein zu können, was das Gemüt erfüllen kann. Inwiefern und wofür man tatsächlich ansprechbar ist und sein Gemüt davon erfüllen lässt, ist abhängig von den gegebenen Dispositionen und auch von der Prägung dieser durch die Umwelt. Auch für die interviewten Personen ist ihre Prägung im Glauben durch die Familie oder den Religionsunterricht wichtig. Besonders in Krisenzeiten ist es den Interviewpartner* innen schwer gefallen an Gott zu glauben und sie haben mit ihm gehadert. Trotz dieser erlebten Distanz von Gott, was häufig mit Sünde gleichgesetzt wird, dürfen wir Menschen immer wieder zu Gott zurückkommen, weil er uns bedingungslos liebt, was uns durch die Taufe zugesprochen wird. Diese Gewissheit von Gott bedingungslos geliebt zu sein, befähigt uns auch dazu selbst liebevoll unseren Mitmenschen zu begegnen. Somit wird das, was das Gemüt von Christen erfüllt, im tätigen Leben durch das Handeln in Nächstenliebe sichtbar. Wenn andere Personen Menschen mit Behinderungen in Nächstenliebe begegnen und sie in die Gemeinschaft aufnehmen, können sie ihnen dadurch äußeren Halt geben und somit ihren inneren Halt stärken. Auch Jesus nimmt Menschen mit Behinderungen bewusst in seine Gemeinschaft auf. Die Gewissheit von Gott bedingungslos geliebt zu sein und von Gott gut geschaffen zu sein mit allen Eigenschaften, die einen ausmachen, ermöglicht es Menschen mit Behinderungen auch ihre Fähigkeiten und deren Beeinträchtigungen, sowie ihre Aufgaben zu akzeptieren und somit gelassener die Aufgaben und eine mögliche Diskrepanz zwischen Aspekten des Wollens und Aspekten des Könnens anzugehen. Dadurch ist es Interview-partner*innen leichter gefallen Gott die Entwicklung ihrer Behinderung zu überlassen und sie haben sich in Krisenzeiten von Gott gehalten gefühlt, haben neue Lebensfreude und neue Kraft bekommen. Insofern kann der christliche Glaube den inneren Halt von Menschen mit Behinderungen stärken. [Fazit, S. 55f.]

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frontdoor_oas
Metadaten
Verfasserangaben:Rebekka Meurer
URN:urn:nbn:de:0295-opus4-25451
Untertitel (Deutsch):Eine heilpädagogische und theologische Betrachtung
Dokumentart:Bachelor Thesis
Sprache:Deutsch
Jahr der Fertigstellung:2021
Titel verleihende Institution:Evangelische Hochschule Nürnberg
Datum der Freischaltung:28.03.2022
Freies Schlagwort / Tag:Christliche Botschaft; Heilpädagogik
GND-Schlagwort:Behinderter Mensch; Glaube; Lebensführung; Interview
Seitenzahl:127
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften / 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Zugriffsrecht:Frei zugänglich
Hochschulen:Evangelische Hochschule Nürnberg
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY-NC-ND - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International