Volltext-Downloads (blau) und Frontdoor-Views (grau)

Linking Ages – un/doing age and family in the Covid-19 Pandemic

Linking Ages – un/doing age und family in der COVID-19 Pandemie

  • Objective: In this paper we ask how and through which social practices age and family are relationally being un/done in the course of the pandemic in Germany, and how these un/doings shape, shift or even break intergenerational relations. Background: The spread of the coronavirus and the attempts of governments to slow it down are severely affecting livelihoods worldwide. The institutionalised ageism underlying these government measures affects the youngest and oldest in society in particular (Ayalon et al. 2020; van Dyk et al. 2020). Intergenerational relations of social reproduction enacted, inter alia, through practices of eldercare, grandparenting, or voluntary work, are significantly limited in the current pandemic, as older adults are framed as an 'at-risk group', children as 'silent transmitters', and young adults as a 'risky group' (Ayalon et al. 2020; Stokes & Patterson 2020). These constructions contribute to the constitution, stabilisation and 'doing' of age in the pandemic. Method: We present findings from longitudinal research that was conducted through qualitative, problem-centred interviews between March 2020 and February 2021 with persons of different ages living in different household and care constellations in Germany. Results: Whereas in non-pandemic times doing age can be constitutive for doing family – as a constellation traditionally perceived to comprise multiple generations – we see the opposite happening in the pandemic: as age-based government measures to contain the spread of the virus limit intergenerational relations, older adults face the risk of being excluded from families. Hence, doing age can lead to a redoing or even an undoing of family. Conclusion: The paper outlines the potential of a 'linking ages' approach for the study of family lives and of intergenerational relations in times of crises.
  • Fragestellung: In diesem Beitrag wird danach gefragt, wie und durch welche sozialen Praktiken Alter und Familie im Zuge der Pandemie in Deutschland relational hervorgebracht oder auch vergessen, negiert und rückgängig gemacht werden und wie dieses un/doing die Generationenbeziehungen prägt, verändert oder sogar auflöst. Hintergrund: Die Ausbreitung des Corona-Virus und die Versuche von Regierungen, das Virus einzudämmen, prägen weltweit die Lebenssituationen von Menschen. Die institutionalisierte Altersdiskriminierung, die diesen staatlichen Maßnahmen zugrunde liegt, betrifft vor allem die Jüngsten und Ältesten der Gesellschaft (Ayalon et al. 2020; van Dyk et al. 2020). Generationenübergreifende Formen des Zusammenlebens, die unter anderem durch Praktiken der informellen Pflege, intergenerationeller Beziehungen (z.B. Großelternschaft) oder der Freiwilligenarbeit verwirklicht werden, sind in der aktuellen Pandemie erheblich eingeschränkt, da ältere Erwachsene als „Risikogruppe“, Kinder als „stille Überträger“ und junge Erwachsene als „riskante Gruppe“ angesehen werden (Ayalon et al. 2020; Stokes & Patterson 2020). Diese Konstruktionen tragen somit zur Konstitution, Performanz und Re-Stabilisierung von Alter in der Pandemie bei. Methode: Die Autorinnen stellen Ergebnisse einer qualitativen Längsschnittuntersuchung vor, in der zwischen März 2020 und Februar 2021 problemzentrierte Interviews mit Personen unterschiedlichen Alters durchgeführt wurden, die in verschiedenen Haushalts- und Betreuungskonstellationen in Deutschland leben. Ergebnisse: Während in nicht-pandemischen Zeiten doing age konstitutiv für doing family sein kann – als eine Konstellation, die traditionell als generationenübergreifend wahrgenommen wird – sehen wir in der Pandemie das Gegenteil: Da altersbezogene staatliche Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung generationenübergreifende Beziehungen einschränken, besteht für ältere Menschen die Gefahr, aus Familien ausgeschlossen zu werden. Das Alter kann dazu führen, dass sich Familien durch engere Grenzziehungen neu formieren oder sogar auflösen. Schlussfolgerung: Der Beitrag verdeutlicht das Potenzial eines „Linking-Ages“-Ansatzes für die Untersuchung des Familienlebens und generationenübergreifender Beziehungen in Zeiten von Krisen.

Volltext Dateien herunterladen

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Suche bei Google Scholar

Statistik

frontdoor_oas
Metadaten
Verfasserangaben:Grit HöppnerORCiD, Anna WankaORCiD, Cordula EndterORCiD
URN:urn:nbn:de:0295-opus4-47547
DOI:https://doi.org/10.20377/jfr-727
Titel des übergeordneten Werkes (Englisch):Journal of Family Research
Dokumentart:Aufsatz
Sprache:Englisch
Datum der Erstveröffentlichung:30.11.2021
Datum der Freischaltung:29.04.2024
Freies Schlagwort / Tag:Soziale Praktiken
Linking ages; un/doing age
GND-Schlagwort:COVID-19-Pandemie; COVID-19; Generationsbeziehung; Altersdiskriminierung
Jahrgang:34
Ausgabe / Heft:1
Seitenzahl:19
Erste Seite:563
Letzte Seite:581
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften / 300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
Zugriffsrecht:Frei zugänglich
Hochschulen:Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International