Demokratiebildung an oberösterreichischen Schulen
- Eine in Kooperation der Bildungsdirektion Oberösterreich, der Pädagogischen Hochschule OÖ und der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz durchgeführte OnlineBefragung (Erhebungszeitpunkt Mai/Juni 2021), setzte es sich als Ziel bestehende Strukturen und Rahmenbedingungen in Bezug auf die Kooperation von Kindergarten und Schule im Land Oberösterreich sichtbar. Lehrer:innen werden im Prozess der Demokratiebildung als Schlüsselakteure betrachtet (Schneider & Gerold, 2018, S. 6). Angesichts dieses Umstandes untersucht die vorliegende Replikationsstudie "Demokratiebildung an oberösterreichischen Schulen" der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz den aktuellen Stand der Demokratiebildung aus der Perspektive der oberösterreichischen Lehrkräfte. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Einschätzung der Unterrichtskultur grundsätzlich als demokratieförderlich bewertet werden kann, wobei sich allerdings bei der Vermittlung von demokratischen Kompetenzen, beim Einsatz verschiedener Formate der Demokratiebildung und der Behandlung demokratiefördernder Themen Verbesserungen initiieren ließen. Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass das Kompetenzprofil und die Selbstwirksamkeitserfahrungen der Lehrkräfte entscheidend dafür sind, wie stark Demokratiebildung in Schulen verankert ist. Es wird betont, dass Zeitrestriktionen oder schulbürokratische Vorgaben die Handlungsmöglichkeiten der Lehrkräfte in diesem Bereich nicht zwangsläufig einschränken. Darüber hinaus wird argumentiert, dass die Stärkung der Demokratiebildung in Schulen eine verstärkte Ausbildung und Qualifizierung der Lehrkräfte erfordert. Hierbei spielen nicht nur universitäre Lehrer:innenbildungseinrichtungen eine Rolle, sondern auch Fort- und Weiterbildungsangebote an den Pädagogischen Hochschulen und zivilgesellschaftliche Akteure, wie NGOs. Die Entwicklung neuer Qualifizierungsangebote sollte daher in einem breiten gesellschaftlichen Kontext erfolgen, um den aktuellen Diskussionen über die Demokratiebildung Impulse zu geben und die Lehrkräfte in ihrer zentralen Rolle als Vermittler:innen demokratischer Werte und Handlungskompetenzen zu unterstützen.ar zu machen und davon ausgehend strukturelle, gesetzliche und pädagogische Schlussfolgerungen für alle Beteiligten (Elementar- und Primarpädagog:innen, Eltern, Kinder, bildungspolitische und pädagogische Verantwortungsträger) zu formulieren. Die Ergebnisse von mehr als 500 Elementar- und Primarpädagog:innen zeigen, dass die Bereitschaft und das Engagement für die Zusammenarbeit bei den Befragten tendenziell hoch ist und auch von den Vorgesetzten forciert wird. Mehr als die Hälfte der Befragten zeigt sich durchaus zufrieden mit den bereits implementierten standardisierten Entwicklungsscreenings und -tests am Übergang vom Kindergarten in die Schule. Paradox erscheint zugleich, dass 69% der Lehrer:innen und 93% der Elementarpädagog:innen nicht davon überzeugt sind, dass die Schulfähigkeit punktuell an einem Tag erfasst werden kann.
Verfasserangaben: | Wolfgang Bilewicz, Emmerich Boxhofer, Karlheinz Heimberger, Bernadette Hörmann |
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URN: | urn:nbn:de:0295-opus4-48359 |
URL: | https://paedagogische-horizonte.at/index.php/ph/article/view/239 |
DOI: | https://doi.org/10.17883/pa-ho-2024-01-13 |
ISSN: | 2523-5656 |
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch): | Pädagogische Horizonte |
Untertitel (Deutsch): | Analyse lehrer:innenbezogener Einflussgrößen - eine Replikationsstudie |
Schriftenreihe (Bandnummer): | Pädagogische Horizonte (8.2024,1) |
Dokumentart: | Aufsatz |
Sprache: | Deutsch |
Jahr der Erstveröffentlichung: | 2024 |
Datum der Freischaltung: | 12.06.2024 |
Jahrgang: | 8.2024 |
Ausgabe / Heft: | 1 |
Seitenzahl: | 12 |
Erste Seite: | 189 |
Letzte Seite: | 200 |
Zugriffsrecht: | Frei zugänglich |
Hochschulen: | Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz |
Zeitschriften: | Pädagogische Horizonte |
Lizenz (Deutsch): | ![]() |