Von Werten geprägt: Die beruflichen Präferenzen der Generation Z am Arbeitsmarkt der Sozialen Arbeit
- Der aktuelle Arbeitsmarkt zeichnet sich durch stetige Entwicklungen aus, die vom demografi-schen Wandel, dem Fachkräftemangel, der Digitalisierung und von Wanderungsprozessen ge-prägt sind. Hinzu kommen Anforderungen der Arbeitnehmer an ihre Berufstätigkeit, die eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine 4-Tage-Woche beinhalten. Die Generation Z tritt nun auf den Arbeitsmarkt ein und bestärkt diese Entwicklungen, weshalb diese Altersgruppe näher betrachtet wird. Aufgrund ihres überbehüteten Aufwachsens, das dennoch durch allge-genwärtige Krisen geprägt ist, bildet die Altersgruppe einen Wertecocktail aus. Sie stehen u.a. für traditionelle Werte ein, wie Familie und Ordnung, und sind gleichzeitig an Diversity, Men-schenrechten und Umweltpolitik interessiert. Von ihrem Beruf erwarten sie Sicherheit ebenso wie Spaß und Selbsterfüllung unter flexiblen Arbeitszeiten, die eine Work-Life-Balance ermögli-chen. Die Strukturen der Sozialen Arbeit können diesen Ansprüchen nur bedingt nachkommen, denn ihre organisationalen und emotionalen Rahmenbedingungen halten einige Belastungs-momente bereit. Da der Fachkräftemangel explizit in der Sozialen Arbeit hoch ist, wird die Ge-neration Z in einer empirischen Forschung nach ihren beruflichen Präferenzen in diesem Ar-beitsfeld befragt. Sie wollen tendenziell in der Arbeit mit Familien, Jugendlichen und Kindern, in der Arbeit mit psychisch Kranken, in der klinischen Sozialarbeit und in dem Bereich Kultur, Ästhetik, Bewegung und Erlebnispädagogik tätig werden. Emotionale Werte, wie Spaß, Selbst-erfüllung, Sinn und verantwortungsvolle Tätigkeit, erhalten eine stärkere Gewichtung als orga-nisationale Werte. Hier ist vor allem ein gutes Gehalt von Bedeutung für die Altersgruppe. Knapp jeder zweite der Generation Z möchte in Teilzeit arbeiten, um die Work-Life-Balance aufrecht zu erhalten. Hauptsächlich beeinflusst wird die Generation in ihrer Berufswahl durch Angehörige, die selbst in dem sozialen Feld tätig sind. Ebenfalls knapp die Hälfte ist bereit, Ar-beitsbedingungen bei ihrem Arbeitgeber zu verbessern und zeigen somit eine hohe Loyalität gegenüber ihrem künftigen Unternehmen auf. Für die Sozialunternehmen selbst entwickeln sich daraus Ansätze, die sie bei der Personalgewinnung berücksichtigen können. Für Hochschulen leiten sich Studienmodule und ein politischer Auftrag ab.
- The current job market is characterized by constant developments driven by demographic change, skills shortages, digitization, and migration processes. In addition, employees' de-mands for their work include a balance between family and career and a four-day workweek. Generation Z is now entering the job market and reinforcing these trends, which is why this age group is being examined more closely. Due to their overprotected upbringing, which is nevertheless marked by ubiquitous crises, this age group represents a mix of values. They ad-vocate for traditional values such as family and order while also being interested in diversity, human rights, and environmental policy. They expect security as well as fun and self-fulfillment from their jobs, along with flexible working hours that enable work-life balance. The structures of social work can only partially meet these demands, as their organizational and emotional conditions present some challenges. Since the skills shortage is particularly high in social work, Generation Z is surveyed in empirical research about their professional preferences in this field. They tend to want to work with families, adolescents, and children, in mental health care, clinical social work, and in the areas of culture, aesthetics, movement, and adventure ed-ucation. Emotional values such as fun, self-fulfillment, purpose, and responsible work receive more emphasis than organizational values. A good salary is especially important to this age group. Nearly half of Generation Z wants to work part-time to maintain a work-life balance. The generation is primarily influenced in their career choices by relatives who are already working in the social field. Additionally, nearly half are willing to improve working conditions at their future employer, demonstrating high loyalty to their future company. From these findings, approaches for social enterprises can be developed to consider in personnel recruitment. For universities, study modules and a political mandate can be derived.
Verfasserangaben: | Franziska Schmidt |
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URN: | urn:nbn:de:0295-opus4-50685 |
Gutachter*in: | Klaus SchellbergGND, Gerhard WirnerGND |
Dokumentart: | Masterarbeit |
Sprache: | Deutsch |
Jahr der Fertigstellung: | 2024 |
Titel verleihende Institution: | Evangelische Hochschule Nürnberg |
Datum der Abschlussprüfung: | 18.03.2024 |
Datum der Freischaltung: | 16.09.2024 |
Freies Schlagwort / Tag: | Berufliche Präferenz |
GND-Schlagwort: | Sozialarbeit; Arbeitsmarkt; Work-Life-Balance; Empirische Forschung |
Seitenzahl: | 107 |
DDC-Sachgruppen: | 300 Sozialwissenschaften |
Zugriffsrecht: | Frei zugänglich |
Hochschulen: | Evangelische Hochschule Nürnberg |
Lizenz (Deutsch): | ![]() |