Die Rolle von Pflegekräften in der Suizidprävention
- In Deutschland begeht jede Stunde eine Person Suizid, weltweit alle 40 Sekunden, was jährlich 703.000 Suizidfälle entspricht. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit der Suizidprävention, in welcher in der Psychiatrie tätige Pflegekräfte eine zentrale Rolle einnehmen. Sie verbringen im Vergleich zu anderen Berufsgruppen die meiste Zeit mit den Patient:innen und können so entscheidend zur Prävention beitragen. Die Arbeit untersucht die Rolle von Pflegekräften in der Suizidprävention im psychiatrischen Kontext und analysiert vorhandene Literatur, um Bedeutung und Einfluss besser zu verstehen. Dabei wird die Fragestellung beleuchtet: Welche Rolle nehmen Pflegekräfte in der Suizidprävention ein? Das methodische Vorgehen umfasste die Literaturrecherche sowie das Literaturmonitoring. Die systematische Datenbankrecherche erfolgte in PubMed, LIVIVO und CINAHL. Vierzehn relevante Studien wurden anhand festgelegter Kriterien eingeschlossen. Die Ergebnisse des Scoping Reviews wurden in zehn Kategorien zusammen-gefasst und in die Dimensionen Aufgaben und Herausforderungen unterteilt. Die Aufgaben umfassen die Suizidrisikobewertung sowie das -management, die Gewährleistung von Sicherheit, die intra- und interdisziplinäre Zusammenarbeit, die personenorientierte Kommunikation, den Aufbau therapeutischer Beziehungen und das Vermitteln von Hoffnung. Die Herausforderungen umfassen mangelndes Wissen und den Bedarf an Fortbildung, den Umgang mit eigenen Emotionen sowie organisationale Probleme. Die Untersuchung veranschaulicht, dass Pflegekräfte eine zentrale Rolle in der Suizidprävention einnehmen, insbesondere durch die Früherkennung und Intervention. Der Aufbau einer therapeutischen Beziehung sowie eine personenzentrierte Kommunikation sind dabei essenziell. Pflegekräfte stehen jedoch vor erheblichen Herausforderungen wie Zeitmangel, emotionalem Stress und fehlender Schulung, was eine umfassende Fortbildung und organisatorische Unterstützung erforderlich macht. Die Implementierung des Recovery-Konzepts und die bevorstehende S3-Leitlinie könnten die Pflegepraxis entscheidend verbessern, erfordern jedoch weitere Forschung zur Wirksamkeit spezifischer Interventionen und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte.
Verfasserangaben: | Iana HankeORCiD |
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URN: | urn:nbn:de:0295-opus4-51106 |
DOI: | https://doi.org/10.17883/5110 |
Betreuer*in: | Stefanie Monke |
Dokumentart: | Bachelor Thesis |
Sprache: | Deutsch |
Jahr der Fertigstellung: | 2024 |
Datum der Abschlussprüfung: | 04.06.2024 |
Datum der Freischaltung: | 02.10.2024 |
Freies Schlagwort / Tag: | Pflegekräfte Scoping Review |
GND-Schlagwort: | Suizid; Suizidverhütung; Prävention; Pflege; Rolle; Psychiatrie; Pflegepersonal |
Seitenzahl: | 71 |
DDC-Sachgruppen: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften |
Zugriffsrecht: | Frei zugänglich |
Hochschulen: | Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln |
Lizenz (Deutsch): | ![]() |