Chancengleichheit in der Weiterbildung?
- Berufliche Weiterbildung stellt als Unteraspekt des Lebensbegleitenden Lernens mittlerweile einen selbstverständlichen Teil von Erwerbsbiografien dar. Im Spannungsfeld zwischen zunehmender Ausdifferenzierung der Berufe einerseits und immer schneller voranschreitenden technischen Innovationen andererseits ist Weiterbildung ein essenzieller Baustein zum Erhalt der beruflichen Handlungsfähigkeit. Das Berufsfeld der professionellen Pflege in Deutschland bildet dahingehend keine Ausnahme. In diesem Bereich sind Fachweiterbildungen eine Variante besonders umfangreicher beruflicher Weiterbildungen, die neben allen persönlichen Vorteilen der Spezialisierung für das Individuum auch langfristig dazu geeignet sind, die pflegerische Versorgungssicherheit in Deutschland zu garantieren. So vielfältig die Gründe für eine Weiterbildungsteilnahme sind, so facettenreich sind auch die Bildungsbarrieren. Aktuelle Befunde der Weiterbildungsforschung kennzeichnen Chancengleichheit in der Erwachsenenbildung als Utopie. Der Forschungsstand über Chancengleichheit in der Pflegebildung ist gering. Mit einer quantitativen Befragung von Fachweiterbildungsteilnehmer_innen in Nordrhein-Westfalen wird im Rahmen dieser Arbeit ein Teil dieses Dunkelfelds erhellt. Die Studie mit der Zahl von n = 102 Teilnehmer_innen lässt trotz eingeschränkter Repräsentativität Rückschlüsse über die Bildungschancen in der Pflege zu. So kann gezeigt werden, dass sich das Feld der Weiterbildungsteilnehmer_innen sowohl in Bezug auf Altersstruktur als auch auf Teilzeitquote und familiäre Belastung deutlich vom Durchschnitt aller Pflegefachkräfte unterscheidet und eine gerechte Verteilung von Bildungschancen somit auch in diesem Teil des Bildungssystems nicht besteht. Neben der Identifikation verschiedener Bildungsbarrieren können aber auch handlungsweisende Maßnahmen abgeleitet werden, die geeignet erscheinen, um die Situation zu verbessern. Allen voran wären dies eine zumindest landesweite Vereinheitlichung der Rahmenbedingungen pflegerischer Fachweiterbildungen, sowie die Option einer flexibleren und ressourcenorientierteren Gestaltung der Weiterbildung für die Teilnehmenden.
Verfasserangaben: | Vera KruseORCiD |
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URN: | urn:nbn:de:0295-opus4-51193 |
DOI: | https://doi.org/10.17883/5119 |
Betreuer*in: | Guido Heuel |
Dokumentart: | Masterarbeit |
Sprache: | Deutsch |
Jahr der Fertigstellung: | 2024 |
Datum der Abschlussprüfung: | 01.08.2024 |
Datum der Freischaltung: | 08.10.2024 |
Freies Schlagwort / Tag: | Bildungschancen; Fachweiterbildung; Pflegebildung |
GND-Schlagwort: | Chancengleichheit; Pflege; Weiterbildung |
Seitenzahl: | 124 |
DDC-Sachgruppen: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 610 Medizin, Gesundheit |
Zugriffsrecht: | Frei zugänglich |
Hochschulen: | Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln |
Lizenz (Deutsch): | ![]() |