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Exklusion der Inkludierten? Schließungsformen und subtile Exklusionsdynamiken als Grenzen der Demokratie

  • Anhand der vorliegenden Masterarbeit wird die These bestätigt, dass von einem möglichst hohen Grad an Inklusion in einer Gesellschaft alle profitieren – nicht nur exkludierte Menschen. Damit wird eine umfassende Argumentationsgrundlage für sozialpolitische Forderungen nach mehr Inklusion geboten. Zunächst wird inhaltlich in die komplexe Inklusionsdebatte eingeführt und anhand verschiedener metatheoretischer Zugänge (Luhmann, Foucault, Nussbaum, Sen) Inklusion v.a. als ein auf Individualität und Freiheit bezüglich der eigenen Lebensführung zielender Prozess definiert. Die Höhe der Exklusion in einer Gesellschaft steht in starker Abhängigkeit zur sozialen Ungleichheit. Subtile Exklusionsdynamiken führen dazu, dass formal Inkludierte gesellschaftlich ausgeschlossen werden – nicht zuletzt aus der Demokratie, einem formal alle inkludierenden System. Dies wird an dem Beispiel von wahlberechtigten Nicht-Wähler_innen veranschaulicht, die sich häufig in prekären Lebenslagen befinden und somit nicht selten direkt von politischen Entscheidungen betroffen oder gar abhängig sind, gleichzeitig aber wegen vorheriger Exklusionserfahrungen in elementaren Lebensbereichen an Selbstwirksamkeitserfahrungen eingebüßt haben und sich nicht (mehr) an demokratischen Prozessen beteiligen können. Forderungen nach mehr Inklusion lassen sich über ethische, moralische und menschenrechtliche Diskurse literarisch leicht rechtfertigen (u.a. Staub-Bernasconi). Aber auch ökonomisch profitieren Gesellschaften mit einem möglichst niedrigen Grad an Exklusion davon, wie die Ergebnisse einer Vielzahl internationaler Studien zeigen (Wilkinson/Pickett). Deutlich wird dies beispielsweise an niedrigen Zahlen psychisch erkrankter Menschen und dadurch steigender ökonomischer Produktivität in Gesellschaften mit wenig sozialer Ungleichheit und viel Inklusion. Insofern wird die These, dass mehr Inklusion gesamtgesellschaftlich und für alle Individuen von Vorteil ist in dieser Masterarbeit begründet und basierend auf einer Literaturrecherche sowie der Anwendung mehrerer internationaler Studien auf das Thema deutlich bestätigt.
  • This master thesis confirms the hypothesis that everyone benefits from the highest possible degree of inclusion in a society - not just those who are excluded. This provides a comprehensive argumentation basis for sociopolitical demands for more inclusion. First, the content of the complex debate over inclusion is introduced and, using various metatheoretical approaches (Luhmann, Foucault, Nussbaum, Sen), inclusion is defined as a process aimed at individuality and freedom with regard to one’s own lifestyle. The level of exclusion in a society is strongly dependent on social inequality. Subtle dynamics of exclusion mean that those who are formally included are socially excluded – not least from democracy, a formally all-inclusive system. This is illustrated by the example of non-voters who are entitled to vote, who often live in precarious living conditions and by this means are directly affected by or even dependent on political decisions. At the same time, they have lost their sense of self-efficacy due to previous experiences of exclusion in elementary areas of life and do not participate in democratic processes. Demands for more inclusion are easily justified in literary terms via ethical, moral and human rights discourses (e.g. Staub-Bernasconi). However, societies with the lowest possible degree of exclusion also benefit economically, as shown by the results of a large number of international studies (Wilkinson/Pickett). This becomes clear, for example, from the low numbers of mentally ill people and the resulting increase in economic productivity in societies with little social inequality and high levels of inclusion. In this respect, the thesis that more inclusion is beneficial for society as a whole and for all the individuals within is justified in this master thesis and clearly confirmed based on literature research and the application of several international studies on the topic.

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Verfasserangaben:Dilara Melina Norden
URN:urn:nbn:de:0295-opus4-27020
DOI:https://doi.org/10.17883/2702
Betreuer*in:Andreas Reiners
Dokumentart:Masterarbeit
Sprache:Deutsch
Jahr der Fertigstellung:2021
Datum der Abschlussprüfung:31.05.2021
Datum der Freischaltung:13.01.2025
Freies Schlagwort / Tag:Exklusion
GND-Schlagwort:Inklusion <Soziologie>; Demokratie; Soziale Ungleichheit; Bildung; Ausgrenzung
Seitenzahl:83
DDC-Sachgruppen:300 Sozialwissenschaften
Zugriffsrecht:Frei zugänglich
Hochschulen:Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International