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Hochschulen als Akteure im Bereich der tertiären Bildung stehen für hoch qualifizierende Ausbildung und die Vorbereitung zur Übernahme höherer beruflicher Positionen. Damit einher geht der Anspruch und die Erwartung an Hochschulen, wissens- und forschungsbasierte Grundlagen zu legen, technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen bearbeiten und Lösungsansätze entwickeln zu können. Die Lösungsansätze erstrecken sich auf einem Kontinuum von Ideen für Verbesserungen, Neuerungen, Inventionen bis hin zu Innovationen. Während sich die Rolle der Hochschulen in den ersten Etappen des Kontinuums auf die Kernbereiche der Lehre und Forschung bezieht, sind Innovationen stärker dem Bereich Transfer oder Third Mission zuzuordnen. Hierauf verweist auch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in ihrem Positionspapier Die Hochschulen als zentrale Akteure in Wissenschaft und Gesellschaft (2018) und verbindet den Begriff des Transfers mit Impulsen für Innovationen (vgl. HRK 2018: 2).
Ausgehend von dem vereinfachten Begriff der Innovation als etwas Neuem/Neuartigem gilt es die Frage zu beantworten, wie verlässt sie, die Innovation, das gesellschaftliche Teilsystem Hochschule und wird zum Bestandteil gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff »soziale Innovationen« bietet sich vor dem Hintergrund einer quantitativ stärker natur-, ingenieur- und lebenswissenschaftlich besetzten Hochschullandschaft an. Darüber hinaus gilt es, die Leitplanken einer Innovationskultur zu diskutieren, die von wissenschafts- und forschungspolitischen Prämissen geprägt sind und den Rahmen der Ermöglichungs- oder Verhinderungsstrukturen für soziale Innovationen bilden.
Die Grundlage einer funktionierenden Kita sollte ein wertschätzendes, einfühlsames und den Bedürfnissen des Kindes gegenüberstehendes Team sein, das die individuelle Entwicklung jedes einzelnen Kindes im Blick und Freude an der Arbeit in der Gruppe hat. In ganz Deutschland fehlen Fachkräfte für eine kindgerechte Betreuung. Doch was braucht es, um diese Grundlage zu schaffen?
Die "Reckahner Reflexionen" formulieren Leitlinien im pädagogischen Handeln, die Fachkräfte in der Analyse konkreter Situationen unterstützen. Es wird zwischen unzulässigen und zulässigen ethischen Handlungen unterschieden, die aus den jeweiligen Beobachtungen abgeleitet wurden.
Folgender Artikel möchte den Fokus auf das Verhalten von Fachkräften im Umgang mit einem kleinen Jungen legen, wie es in der Praxis oft unreflektiert geschehen kann. Nach einem einführenden Fallbeispiel, wird anhand der "Reckahner Reflexionen" die pädagogische Beziehung analysiert, seelische Verletzungen und Kinderrechte betrachtet und auf Präventionsmaßnahmen eingegangen.
Perspektivklärungsgruppen der stationären Kinder- und Jugendhilfe müssen sowohl eine tragfähige Einschätzung für den weiteren Lebensweg der Kinder und Jugendlichen entwickeln, Krisen bewältigen als auch zum Gelingen der kindlichen Entwicklung beitragen. In dieser Studie wurden Einschätzungen zu gegenwärtigen Voraussetzungen für die Arbeit in diesen Gruppen, den Prozess der Perspektivklärung und der Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen aus Sicht der Mitarbeiter*innen gewonnen. Es zeigte sich Nachbesserungsbedarf im Umgang mit psychisch und sexuell auffällig geltendem Verhalten der Kinder und in der Vernetzung der am Hilfesystem Beteiligten. Zudem wurde offensichtlich, dass Kinder und Jugendliche am Prozess der Perspektivklärung nicht ausreichend beteiligt sind. Veränderungen im Sinne der Kinder und Jugendlichen, aber auch der Fachkräfte sollten angestrebt werden.
Studies using transcranial magnetic stimulation with simultaneous electroencephalography (TMS-EEG) revealed an imbalance between cortical excitation and inhibition (E/I) in the dorsolateral prefrontal cortex (DLPFC) in depression. As adolescence is a developmental period with an increase in depression prevalence and profound neural changes, it is crucial to study the relationship between depression and cortical excitability in adolescence. We aimed to investigate the cortical excitability of the DLPFC in adolescents with depression and a dependency of the TMS-evoked potential N100 on the depression severity. 36 clinical patients (12–18 years of age; 21 females) with a major depressive episode were assessed twice in a longitudinal design: shortly after admission (T0) and after six weeks of intervention (T1). GABA-B-mediated cortical inhibition in the left and right DLPFC, as assessed by the N100, was recorded with EEG. Significantly higher depression scores were reported at T0 compared to T1 (p < 0.001). N100 amplitudes were significantly increased (i.e., more negative) at T0 compared to T1 (p = 0.03). No significant hemispheric difference was found in the N100 component. The correlation between the difference in depression severity and the difference in N100 amplitudes (T0–T1) obtained during stimulation of the left DLPFC did not remain significant after correction for testing in both hemispheres. Higher N100 amplitudes during a state of greater depression severity are suggestive of an E/I imbalance in the DLPFC in adolescents with an acute depressive episode. The N100 reduction potentially reflects a normalization of DLPFC over inhibition in association with decreased depressive symptomatology, indicating severity dependency.
Die Menschen in Deutschland leben immer länger: Welche Herausforderungen resultieren daraus für Individuum und Gesellschaft? Der teilweise stark emotionalisierten Diskussion setzen die AutorInnen wissenschaftliche und anwendungsorientierte Beiträge entgegen, indem sie neben Herausforderungen auch Chancen und Potenziale in den Blick nehmen.
Anhand von Beispielen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich stellen die AutorInnen individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen dar, die mit einer alternden Gesellschaft verbunden sind. Als Querschnittthemen fungieren dabei die demographische Alterung und die Forderung nach gesellschaftlicher Teilhabe sowie die u.a. daraus ableitbaren Herausforderungen, die für die Aufgabenbereiche des Sozial- und Gesundheitswesens und der Theologie in Deutschland mit den Substantiven ‚weniger, älter, bunter, dementer‘ pointiert beschrieben werden können. Diese Entwicklung bringt eine Vielfalt an Lebenslagen im Alter und damit auch neue individuelle Bedarfslagen mit sich. Der von Tews konstatierte Strukturwandel des Alter(n)s erfordert passgenaue und ebenen-übergreifende Anpassungsleistungen der Gesellschaft (Paradigma der Inklusion). Darüber hinaus kommt es verstärkt zu neuen Aushandlungen des Verhältnisses der Generationen untereinander, was darauf verweist, dass die Perspektiven mittlerer und jüngerer Generationen, ihre legitimen Ansprüche und Möglichkeiten zur Teilhabe und einer selbstbestimmten Lebensgestaltung in einer alternden Gesellschaft zu berücksichtigen sind. Das Thema unter dem Blickwinkel der Herausforderungen zu behandeln heißt, nicht nur die Probleme, sondern auch die Chancen, Potenziale und Ressourcen in den Blick zu nehmen. Der Themenbereich ist auch von großer fachlicher Relevanz für die Tätigkeitsfelder des Sozial- und Gesundheitswesens und der Theologie. Der teilweise stark normativ aufgeladene gesellschaftspolitische Diskurs rund um den sogenannten demographischen Wandel, macht eine Versachlichung der Thematik unter wissenschaftlichen und anwendungsorientierten Gesichtspunkten notwendig. Hierzu leistet das Buch einen Beitrag leisten.
Der Beitrag befasst sich mit der politischen Dimension von Biodiversität im Kontext transformativer Bildungsprozesse. Im Fokus steht dabei das Forschungs- und Transferprojekt „NaBiKo – Naturerleben ermöglichen. Biodiversität schützen. Kompetenzentwicklung im Bereich einer Bildung für nachhaltige Entwicklung fördern“, welches auf Bedarfe im Kontext von Umweltgerechtigkeit und Umweltbildung und konkreten Natur- und Biodiversitätserfahrungen in einkommensschwachen Milieus reagiert.
Stelmach-Jung (2022) hat in seiner Dissertation festgestellt, dass Lehrende in Pflegeschulen die Beziehung zu den Auszubildenden und die Interaktion mit ihnen besonders wichtig finden, um Unterrichtsstörungen zu vermeiden. Welche Strategien Pflegelehrende dazu einsetzen, hat er ebenfalls erfragt. Auf diesen Ergebnissen haben wir im Rahmen des Seminars „Techniken beruflichen Handelns“ im 3. Semester des Masterstudiengangs "Pflegepädagogik" an der katho NRW aufgebaut. Wir haben 35 Lehrpersonen an Pflegeschulen und 5 Lehrpersonen an anderen Schultypen zu ihren Strategien bei der Klassenführung („Classroom-Management“) befragt.
Die befragten Lehrkräfte setzten nicht nur Maßnahmen ein, die unmittelbar Unterrichtsstörungen verhindern sollen, wie etwa das Vereinbaren und Durchsetzen einer Klassenordnung. Vielmehr wurden verschiedene Aspekte der Unterrichtsqualität berücksichtigt. So wurde von den Befragten beschrieben, dass diese darauf achten, die Relevanz ihrer Inhalte zu verdeutlichen, insbesondere beim Unterrichtseinstieg. Weiterhin wurde berichtet, dass der Unterricht so vorbereitet wird, dass Störungen unwahrscheinlicher werden, beispielsweise durch das Testen der Technik. Unterschiede zeigten sich in den Interviews vor allem bei der Frage, ob die Schwierigkeit von Aufgaben für einzelne Auszubildende angepasst werden soll und wird. Offen bleibt, welche Strategien in welchen Situationen erfolgreich bzw. erfolgsversprechend sind. Dies wird Inhalt künftiger Seminare, studentischer Forschungsprojekte und Fortbildungen an der katho NRW sein.
Die Gruppe der Incels ist, vor allem in feministischen Diskursen, von zunehmendem Interesse. Diese primär im digitalen Raum agierende Gruppierung ist von einem hohen Maß an Misogynie, Hass und Gewaltideen geprägt.
In der Studie werden die Vorstellungen von Geschlechtlichkeiten innerhalb der Incel-Community in den Blick genommen, und es wird analysiert, wie diese Vorstellungen konstruiert werden. Hierfür wurde die Plattform incels.is durch quantitative und qualitative Methoden hinsichtlich der Kommunikation und Argumentation untersucht. In der Analyse wurden dabei alle Beiträge von Gründung des Forums im November 2017 bis zum 01.03.2023 berücksichtigt.
Aus der Analyse ergibt sich, dass Incels über die Beschreibung und Abwertung von Frauen ihre Vorstellungen von Männlichkeit konstruieren. Während Frauen und ihr Charakter nahezu ständig Thema sind, wird nur selten explizit über Männer gesprochen. Frauen werden in der Bewegung als “das Andere” konstruiert, woraus auf das Selbstbild der Incels geschlossen werden kann. Zu betonen ist zusätzlich, dass innerhalb der Community Unterschiede bei der Beschreibung von Männern gemacht werden, die sich in einer Differenzierung zwischen Chads und Incels, zwischen Ideal und Abweichung zeigen. Insgesamt ist das Forum durchzogen von verschiedensten Formen der Diskriminierung, wie etwa Rassismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit und Sexismus. Diese Diskriminierungsformen sind häufig intersektional verwoben und dienen der Bewegung zur Selbsterhöhung durch Abgrenzung.
Identität statt Formalität: Russlanddeutsche in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
(2022)
Seit Jahrzehnten, verstärkt seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor über 30 Jahren, siedeln deutsche Menschen aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion unter besonderen Bedingungen wieder zurück nach Deutschland über. Diese (Spät-)Aussiedler*innen werden landläufig „Russlanddeutsche“ genannt. Sie gelten in Deutschland als unauffällig und gut integriert. Doch gerade deshalb ist wenig über diese Gruppe bekannt. Längst nicht alle von ihnen sind deutschsprachig aufgewachsen, ihre jeweiligen kulturellen Identitäten sind sehr unterschiedlich ausgestaltet, religiöses Leben fand in der Sowjetunion unter gänzlich verschiedenen Bedingungen statt als in Deutschland.
Daher wurde beim Institut für Praxisforschung und Evaluation (IPE) der Evangelischen Hochschule Nürnberg die Studie „Beziehungen und Zugänge von Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion zur ELKB“ in Auftrag gegeben. In enger Abstimmung mit einem kleinen Team aus Aussiedlerseelsorger*innen wurde zunächst eine Explorationsstudie durchgeführt, auf die später ein standardisierter Fragebogen folgen sollte. Der Interviewzeitraum erstreckte sich vom Frühjahr 2020 bis in den Sommer 2021, der Abschlussbericht wurde im Dezember 2021 vorgelegt.