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In deutschen Krankenhäusern stellt das Delir ein deutlich unterschätztes Problem dar, obwohl viele Patienten jährlich daran erkranken. Folgeschäden wie Demenz, lange Krankenhausaufenthalte und eine hohe Mortalitätsrate sind mögliche Folgen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen nach einem operativen Eingriff. Das Delir führt zu einer hohen Arbeitsbelastung und bringt Pflegende häufig an ihre Grenzen. Dabei könnten Pflegende eine zentrale Rolle bei der Prävention einnehmen.
In dieser Qualifikationsarbeit wird aufgezeigt, welche pflegerischen Präventionsmöglichkeiten in der Literatur beschrieben werden und wie pflegerische Interventionen bei einem Delir im operativen Kontext gestaltet werden sollten. Dabei wird die Hypothese aufgestellt, dass die Ausgestaltung nach dem Konzept „Pflege“ von Betty Neuman (1998) erfolgen kann.
Die Daten wurden durch eine systematische Literaturrecherche gewonnen, die deutsch- und englischsprachige Quellen einschlossen. Diese wurde in Leitlinien-Datenbanken sowie in den Datenbanken Pubmed, CINHAL und Cochrane Library durchgeführt. Nach Durchsicht von 103 Quellen und einer kritischen Beurteilung mittels der von Behrens und Langer (2004) beschriebenen Kriterien konnten schließlich 16 Publikationen in die Analyse eingeschlossen werden. Dabei handelt es sich um vier Leitlinien, fünf Reviews, eine Dissertation, zwei RCTs, zwei non-RCTs und zwei Interventionsstudien.
Die Ergebnisse lassen sich in drei Präventionstypologien einteilen. Die primäre Prävention dient dabei der Gesundheitserhaltung, die durch Stressprävention und Risikoreduktion erlangt wird. Als Risikofaktoren des postoperativen Delirs werden prädisponierende und präzipitierende Faktoren eruiert. Zur primären Prävention werden in den vorliegenden Studien die Risikofaktoren Schlafstörung, Schmerzen, Immobilität, Mangelernährung, kognitive und sensorische Störung sowie Komplikationen interveniert. In der sekundären Prävention geht es um die Früherkennung mit Hilfe eines Assessmentinstruments sowie um die Symptombehandlung. Der tertiären Prävention lässt sich die Stressbewältigung nach einem postoperativen Delir zuordnen. Ein weiterer Aspekt in der gesamten Prävention nimmt die Schulung ein.
Nach Analyse der inkludierten Publikationen kann festgehalten werden, dass die Möglichkeit für eine erfolgreiche Prävention des postoperativen Delirs besteht. Bei der Anwendung von fünf Komponenten-Maßnahmen konnte eine Reduktion der Häufigkeit, Schwere und Dauer des postoperativen Delirs ermittelt werden. Viele der unter den Komponenten angegebenen Maßnahmen können im Stationsalltag gut angewendet und um weitere Maßnahmen ergänzt werden, um durch Optimierung den bestmöglichen Erfolg der Risikoreduktion zu gewährleisten. Neben dem systematischen Einsatz von Assessmentinstrumenten wird auf Grundlage der Daten die pflegerische Intervention spezifischer Delir-Reaktionen empfohlen. Ein Forschungsbedarf wurde insbesondere für den Bereich der tertiären Prävention festgestellt.
Führung in der Altenhilfe
(2020)
Die Altenhilfe gerät aufgrund der Folgen des demografischen Wandels und dem damit einhergehenden Pflegenotstands zunehmend ins Blickfeld von Politik und Medien.
Diese beiden Faktoren wirken hierbei als Doppelbelastung auf die Branche der Altenhilfe.
Der stetig steigende Bedarf an Pflegeplätzen kann aufgrund fehlenden Personals nicht abgedeckt werden, dieses Ungleichgewicht wird sich auf Grundlage bisheriger Daten weiter verschärfen.
Die Folge ist, dass eine bereits hohen Belastungen ausgesetzte Branche zusätzlich strapaziert
wird. Was letztendlich in einer höheren Ausfallquote mündet.
Daher liegt dieser Arbeit die Frage zugrunde wie Führungskräfte möglichst positiv auf die Mitarbeiter und das Arbeitsumfeld einwirken können. Wie lassen sich Fehlzeiten und Stress verhindern, wie können Mitarbeiter motiviert werden?
Neuroleadership, die gehirngerechte Führung ist in dieser Darstellung von zentraler Bedeutung. Auf Grundlage des Neuroleadership, welchem Studien eine positive Wirkung auf Leistung und Gesundheit nachweisen werden Handlungsempfehlungen für Führungskräfte aufgestellt, um eben dies zu erreichen.
[Aus der Einleitung]
Folgende Abschlussarbeit widmet sich dem Thema, in wie weit ein gezielter pädagogischer Einsatz eines Hundes, im Kontext der Lernstubenarbeit, eine Ergänzung oder sogar eine Alternative zu einer medikamentösen Behandlung bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS darstellen kann.
Die Ergebnisse aus einem Leitfadeninterview mit einer pädagogischen Fachkraft bilden die Basis der Arbeit und werden in Bezug auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse überprüft.
Die Inzidenz der chronischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen steigt weltweit stark an. Davon betroffen ist auch das Krankheitsbild Diabetes mellitus Typ I.
Kinder sind bei ihren Pädiatern meist gut betreut. Allerdings muss mit dem Übergang ins Erwachsenenleben auch die Transition in der medizinischen Versorgung stattfinden. Oft verlieren die Jugendlichen dabei den Anschluss zu ihren Ärzten. Um dies zu vermeiden, gibt es sogenannte Transitionsprogramme, die beim Übergang begleiten sollen.
In Deutschland wurde das Berliner TransitionsProgramm entwickelt. Dabei unterstützen Fallmanager die Jugendlichen bei ihrem Übergang in die Erwachsenenversorgung. Die Stelle des Fallmanagers wird allerdings mit unterschiedlichen Berufsgruppen besetzt.
So wurde in dieser Bachelorarbeit folgende Fragestellung bearbeitet: Ist es sinnvoll, die Rolle des Fallmanagers, wie sie im Berliner Transitions-Programm beschrieben ist, als APN Rolle zu gestalten und wie könnte diese aussehen?
Zur Klärung dieser Frage ist in Anlehnung an Graf und Spengler ein Konzept für einen Pflegeexperten APN für Transition bei Diabetes mellitus Typ I erstellt worden. Dazu wurden verschiedene theoretische Hintergründe wie die Transitionstheorie nach Meleis, das Berliner TransitionsProgramm, das Krankheitsbild Diabetes mellitus Typ I sowie das Advanced Nursing Practice Modell nach Hamric herangezogen.
Herausgearbeitet werden konnte der Mehrwert, den ein Pflegeexperte APN für die Stelle des Fallmanagers mitbringt. Die Patienten profitieren durch das breite Kompetenzprofil des Pfle-geexperten APN und das Programm kann besser an die Bedarfe der Jugendlichen angepasst werden. Im Rahmen der Konzeptentwicklung ist daher eine Stellenbeschreibung entstanden. Die Implementierung der erarbeiteten Rolle des Pflegeexperten APN für Transition bei Diabetes mellitus Typ I kann ein guter Weg hin zur ganzheitlichen Versorgung von Jugendlichen im Transitionsprozess sein. Allerdings gibt es noch einige Rahmen-bedingungen, die bis zur endgültigen Umsetzung des Konzepts geklärt werden müssen.
Problematik: Im Rahmen psychischer Erkrankungen liegt eine hohe Komorbidität von Insomnien vor. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) empfiehlt Betroffenen als primäre Behandlungsmethode die speziell auf Insomnie ausgerichtete, störungsspezifische kognitive Verhaltenstherapie (KVT-I). Aufgrund begrenzter Kapazitäten ist die Verfügbarkeit von KVT-I eingeschränkt.
Fragestellung: Kann eine pflegegeleitete KVT-I im stationären psychiatrischen Setting einen effektiven Beitrag zur therapeutischen Behandlung von sekundären Insomnien leisten? Welchen Spezifikationen sollte diese Gruppentherapie entsprechen?
Methodik: Es wurde eine integrative Literaturrecherche in den Datenbanken Cinahl, Cochrane Library, Pubmed und PsycINFO sowie nationalen, medizinischen Versorgungsrichtlinien durchgeführt. Eingeschlossen wurden Studien zu pflegegeleiteten Interventionen im Gruppensetting. Ausgeschlossen wurden Studien zu Interventionen, welche ausschließlich in Form von Individualtherapie stattfanden sowie internetbasierte, telefonbasierte oder App-basierte Interventionen.
Ergebnisse: Es wurden 125 Studien gesichtet. Daraus wurden acht Studien in die Arbeit eingeschlossen, darunter sieben im quantitativen und eine im qualitativen Design.
Diskussion: Die pflegegeleitete KVT-I kann Insomnien und schlafspezifische Parameter positiv beeinflussen. Die Effekte zeigen eine anhaltende Wirkung. Die Spezifikation der Intervention muss individuell auf die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen der stationären Einrichtung angepasst werden.
Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit den Voraussetzungen und Auswirkungen von
Mitarbeitermotivation in Sozialunternehmen. Die Unternehmenskultur und die
Führungskräfte eines Unternehmens sowie die eigentliche Arbeit an sich, stellen die
wichtigsten Größen beim Entstehen von hoher Mitarbeitermotivation dar.
Aufgrund der besonders herausfordernden Rahmenbedingungen, denen sich die Soziale Arbeit
ausgesetzt sieht, müssen Sozialunternehmen ein hohes Interesse an einer motivierten
Belegschaft haben. Motivierte Mitarbeiter leisten qualitativ hochwertigere Arbeit im
Vergleich zu Mitarbeitern, welche gar nicht oder nur wenig motiviert sind und tragen
somit zur Produktivitäts- und Leistungssteigerung innerhalb einer Organisation bei.
Außerdem nimmt die Fluktuation und die Anzahl der Fehlzeiten deutlich ab, was daran
liegt, dass hoch motivierte Mitarbeiter in der Regel einen besseren allgemeinen
Gesundheitszustand haben und somit „besser“ auf psychische und physische
Belastungen reagieren, da sie eine größere Resilienz aufweisen. Darüber hinaus sind
Mitarbeiter, die eine hohe Bindung zu ihrem Arbeitgeber haben, offener für
Veränderungen innerhalb des Unternehmens, was speziell in der heutigen Zeit, in der
Wandel immer schneller, häufiger und intensiver stattfindet, von enormer Bedeutung ist.
[Auszug aus der Einleitung]
Obdachlosigkeit ist ein Nischenthema in der wissenschaftlichen Literatur und es finden sich daher keine gängigen Konzepte und Modelle, die speziell ihre Entstehung aus der Mittelschicht heraus erklären. Deshalb soll zunächst ein kurzer Überblick über den bisherigen Forschungsstand gegeben werden. Zunächst wird die Frage nach der aktuellen und der prognostizierten Abstiegsgefährdung der deutschen Mittelschicht thematisiert (Kapitel 2). Anschließend findet der Forschungsstand zur Entstehung von Obdachlosigkeit Betrachtung. Eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse soll insbesondere die Frage beantworten, welche Faktoren dabei für die Entstehung von Obdachlosigkeit bei Mittelschichtsangehörigen von Relevanz sind (Kapitel 3). Im Anschluss hieran (Kapitel 4) wird das methodische Vorgehen in Bezug auf die Datenerhebung und -verarbeitung der Fallstudie erläutert. Danach findet eine Auswertung des Interviews statt, wobei sowohl Interviewführung und -verlauf wie auch die inhaltlichen Erkenntnisse Erwähnung finden. Letztgenannte Erkenntnisse werden dann mit den theoretischen Schlussfolgerungen aus Kapitel 3 verglichen (Kapitel 5). Im Fazit dieser Arbeit werden die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst.
Wie in Kapitel 3.4.1 noch ausgeführt wird, beschäftigt sich die vorliegende Fallstudie vor allem mit dem Problem der Entstehung von Obdachlosigkeit bei Männern, da sich diese Thematik in Bezug auf Frauen anders darstellt. Deshalb wird in dieser Arbeit die Form des generischen Maskulinums verwendet.
Zeit für Beziehungen?!
(2021)
Diese Bachelor-Thesis widmet sich der Frage, inwiefern die gesellschaftliche
Beschleunigung im Zusammenhang mit der Empathiebereitschaft sowie der Qualität
zwischenmenschlicher Beziehungen steht. Hierfür wurden insbesondere aus Rosas
Kritischer Theorie der Moderne (Rosa, 2019; 2020), seinem Konzept der
Beschleunigung (Rosa, 2016) und primär psychologischer Forschung
Zusammenhangshypothesen abgeleitet. Im Rahmen einer quantitativen
Querschnittsanalyse wurden Daten von 244 überwiegend junger Erwachsener (v. a.
Studentinnen) zwischen 18 und 61 Jahren erhoben. Anhand dieser wurden mittels
Korrelations- und Regressionsanalysen die Hypothesen getestet. Dabei ergab sich
insgesamt eine starke, signifikante Relation zwischen dem Beschleunigungsdruck und
dem Empfinden von chronischem Stress (r = .678; p = .000). Zudem fanden sich
zwischen dem Beschleunigungsdruck und der Empathiebereitschaft negative,
signifikante Assoziationen (r = -.264, p = .000). Außerdem kohärierte der
Beschleunigungsdruck negativ und signifikant mit der Beziehungsqualität (r = -.180, p =
.002), wobei diese Befunde differenziert betrachtet werden sollten. Darüber hinaus
wurden die Zusammenhänge des Beschleunigungsdrucks mit der Empathiebereitschaft
sowie mit der Beziehungsqualität jeweils vollständig über den chronischen Stress
mediiert.
Diese Befunde werden im Rahmen des aktuellen Theorie- und Forschungsdiskurses
interpretiert, mögliche weitere Einflussfaktoren diskutiert und hinsichtlich ihrer
Implikationen insbesondere für die Soziale Arbeit sowie für die weitere Forschung
kontextualisiert. Als maßgeblichste Schlussfolgerungen lassen sich erstens die
Notwendigkeit festhalten, die Folgen und Antriebe des Beschleunigungsdrucks (etwa
Leistungsdruck, Zeitdruck, Konkurrenzdruck und Druck durch soziale Medien) in ihren
strukturellen und kulturellen Bedingungen zu verstehen. Zweitens ergibt sich gerade im
Kontext aktueller neoliberaler Entwicklungen sowie insbesondere aufgrund der hohen
Relevanz dieses Themas – individuell wie gesellschaftlich - die Obliegenheit, die Qualität
zwischenmenschlicher Beziehungen wieder stärker ins Zentrum des professionellen
ebenso wie gesellschaftlichen Diskurses einzubringen.