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This paper will present in broad strokes the professional lifespan and philosophical doctrine of Israeli educational philosopher Ilan Gur-Ze’ev (1955-2012). Major attention will be devoted to his articulation of the concept of “new antisemitism,” which seeks to capture the uniqueness of the contemporary form of antisemitism. Compared to “older” forms of antisemitism, which situated the Jews in opposition to western civilization, as its ultimate “other,” contemporary progressive thinkers identify “Jewishness” and Jewish ideas such a “chosenness,” “elitism” and “uniqueness,” as the innate evil embedded deep within the “suppressing, white, colonial patriarchy” of the Judo-Christian civilization. Thus, the redemption of the soul of the new progressive thinker from the historical sins of western civilization, involves cleansing it from its “Jewishness.” It also involves an attack on the physical representation of everything that is wrong in western civilization – the Jewish state.
Dass der palästinensische Kampf für nationale Selbstbestimmung eine feministische Angelegenheit sei, wird in akademischen und aktivistischen feministischen Zusammenhängen immer häufiger behauptet. Dahinter steht eine Allianz zwischen der Boycott Divestment Sanctions-Kampagne und intersektionalem und queerem Feminismus – Queer BDS. Dieser Beitrag analysiert die politische Agenda von Queer BDS und geht der Frage nach, welche Rolle queeren und feministischen Anliegen in den besetzten Gebieten tatsächlich zukommt. Dabei wird aufgezeigt, dass im Kampf um nationale Selbstbestimmung die Rechte von Frauen und LGBTIQ* mehr für eine antiisraelische Agitation instrumentalisiert als tatsächlich ernst genommen werden. Nach einer eingehenden Auseinandersetzung mit Angela Davis‘ Konzept der intersectionality of struggles stellt der Beitrag die Konflikte innerhalb der palästinensischen Community in den Vordergrund, die von Queer BDS verleugnet werden. Zum Abschluss wird ein emanzipatorischer intersektionaler Zugang zur Problematik queeren Lebens in Israel und den palästinensischen Gebieten skizziert, der von der Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit der Kämpfe ausgeht, anstatt sie in antizionistische Richtung zu vereindeutigen.
Die Einleitung stellt in Zusammenhang mit David Nirenberg die Frage, auf welcher Grundlage zwischen Antijudaismus und Antisemitismus zu unterscheiden wäre, und versucht die Schwierigkeiten einer definitorischen Festlegung deutlich zu machen. Im ersten Teil werden Ansätze zu einer immanenten Kritik des christlichen Antisemitismus bei Petrus Abaelardus gezeigt, die in ihrer Art einzig dastehen in der Geschichte der Scholastik und nur vor dem Hintergrund von Abaelards dialektischer Auffassung der Trinität zu begreifen sind. Zugleich sollen die Grenzen dieser Kritik hervortreten, die – ähnlich wie später in Hegels Darstellung der jüdischen Religion – in Abaelards Deutung der Stellung des Gesetzes im Judentum liegen, die auf den Römerbrief von Apostel Paulus zurückverweist. Gleichsam parallel dazu wird im zweiten Teil die Kritik von Karl Marx an Bruno Bauers Texten zur Judenfrage als Versuch einer immanenten Kritik des linkshegelianischen Antisemitismus dargelegt, hier unter Bezugnahme auf seine spätere Kritik der politischen Ökonomie im Kapital sowie auf die Dialektik der Aufklärung von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Die Grenzen der frühen Diskussion hängen zwar engstens mit der von Marx seinerseits immer wieder zur Schau gestellten Aversion gegen den israelitischen Glauben zusammen, die er überdies reichlich mit antisemitischen Metaphern ausstattete. Im Widerspruch dazu lässt sich aber früh schon der Impuls für jene Studien zum Kapital erkennen, den Marx selber nicht umhinkonnte, dem Judentum zugutezuhalten, und den eigentlich erst Adorno und Horkheimer in ihrem Verständnis der jüdischen Religion offenlegten. In dieser Hinsicht erschließt sich an Marx’ Darstellung der zeitgenössischen Lage der Juden in Jerusalem eine dem christlichen und linken Antisemitismus – und damit auch deren heutiger Synthese in der postkolonialen Theorie – geradezu entgegengesetzte Parteinahme, wonach die jüdische Religion auf singuläre Weise die geschichtliche Erfahrung der Verfolgung der Juden wachhält.
Combating antisemitism is a young policy field with regard to structured state action. The article presents the relevance of combating antisemi-tism and its emergence as a decided state task in order to show exemplarily, using the Berlin model of combating antisemitism as an example, how it is concretely implemented in state action. Berlin is chosen for three reasons: First, the state of Berlin is the first and only federal state to have a cross-departmental concept for combating an-tisemitism. Second, the Berlin model is based on integrative cooperation between state and civil society agencies. Third, looking at Berlin allows for the perspective of interlocking different ver-tical differentiations of administration, since the state of Berlin is at the same time a large city, which with its twelve districts has administrative dimensions that correspond to those of other large German cities, in each case and in them-selves. In the absence of a federal comparative perspective, the focus of the article is descrip-tive-explorative.
Obwohl es unbestritten ist, dass es ohne Antisemitismus keine Shoah gegeben hätte, wird in der zeitgenössischen Vermittlungsarbeit zur Shoah – oft auch Holocaust Education genannt – der Antisemitismus häufig ausgespart oder bildet eine Randnotiz. Der vorliegende Text argumentiert für einen stärkeren Einbezug der Thematik des Antisemitismus in die Holocaust Education, ohne zu behaupten, dass es alleine die Aufgabe von Holocaust Education wäre, Antisemitismuskritik zu vermitteln. Nach einer kurzen Einführung in Debatten rund um den Zusammenhang zwischen Shoah und Antisemitismus werden die mit Holocaust Education verbundenen Ziele kritisch beleuchtet. Danach wird der gegenwärtig eingeräumte Stellenwert von Antisemitismus in der Bildungsarbeit zur Shoah ausgelotet und es werden vor dem Hintergrund der Kritischen Theorie einige Anregungen für die pädagogische Arbeit gegeben. Der Text schließt mit einem Plädoyer für eine schulische sowie außerschulische Vermittlungsarbeit, welche die enge Verklammerung von Shoah und Antisemitismus ernstnimmt, ohne das eine Phänomen auf das andere zu reduzieren.
Das Lärm-Projekt : ein partizipatives Forschungsprojekt in einer Werkstatt für behinderte Menschen
(2017)
Das „Lärm-Projekt“ war ein Projekt in einer Werkstatt für behinderte Menschen in Berlin.
Diese Leute haben mitgemacht:
• 5 Beschäftigte der Werkstatt
• 2 Mitarbeiter von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin
Sie wollten wissen:
Ist der Lärm in der Werkstatt störend oder belastend?
Deswegen haben sie eine Befragung mit einem Fragebogen gemacht.
Es wurden insgesamt 53 Leute aus der Werkstatt befragt.
Ergebnisse waren:
• Das Thema Lärm spielt in den verschiedenen Abteilungen eine Rolle.
Das Thema Lärm stört und belastet viele.
• Der Lärm von Maschinen stört weniger als der Lärm von Kolleginnen und Kollegen.
Die Forschungs-Gruppe hat sich Empfehlungen für die LWB überlegt.
Eine Empfehlung ist zum Beispiel: Kurse in den Abteilungen anzubieten zum Thema miteinander reden – weniger meckern.
Das Lärm-Projekt war ein partizipatives Forschungsprojekt.
Das bedeutet: Menschen mit und ohne Behinderung haben zusammen gearbeitet und zusammen geforscht.
Das „Lärm-Projekt“ wurde im Rahmen des größeren Projekts „PartKommPlus GESUND!“ durchgeführt.
Über die Art und Ausmaß der Diskriminierung an Universitäten und Hochschulen liegen nur wenige empirische Daten vor. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass ca. 20% Studierenden Diskriminierung an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) wahrnehmen. Ca. 13% teilen mit, dass die Diskriminierung eher selten auftritt. Am häufigsten wird die Diskriminierung mit Bezug auf Weltanschauung und Herkunft wahrgenommen, wobei der Ausschluss aus (Arbeits)Gruppen, gefolgt mit verbalen Angriffen und nicht Beteiligung an Informationen die häufigsten genannte Diskriminierungsformen sind. Die Studierenden sind im Allgemeinen schlecht über die Maßnahmen gegen Diskriminierung informiert.
In der 1979 gegründeten Islamischen Republik Iran ist der Antisemitismus eine zentrale Konstitutionsideologie, die von Vertreter*innen des Regimes seit der Islamischen Revolution popularisiert wird. Ausgehend von Überlegungen zum Antisemitismus in der Moderne und der Entgegensetzung von Gesellschaft und Gemeinschaft wird gezeigt, inwiefern der auf Vernichtung des jüdischen Staates zielende Antizionismus als ein antizionistischer Antisemitismus zu charakterisieren ist, der sich selbst als Befreiung legitimiert und auf einer antisemitischen Konstruktion des Westens und Israels als universaler Feind beruht
Wendet man die in gängigen Definitionen von israelbezogenem Antisemitismus mit etablierten Kriterien auf die Israelboykottbewegung an, wird deutlich: Bei BDS handelt es sich um eine antisemitische Kampagne. Indem BDS auf die Beseitigung Israels als jüdischer Staat abzielt, greifen die Boykotteure einen wesentlichen Bestandteil und das wichtigste Zentrum des zeitgenössischen Judentums (in- und außerhalb Israels) an. Der nicht enden wollende Skandal um antisemitische Machwerke auf der Kunstausstellung documenta fifteen in Kassel führt auf besonders eindrückliche Weise vor Augen: Wo BDS-Aktivisten das Sagen haben, ist auch offener Antisemitismus nicht weit.
Die Feier im Jubeljahr 1914 begann am 4. Juni 1914 und zog sich über fünf Tage hin. Der festliche Reigen wurde durch eine Predigt vom gerade 30 Jahre alt gewordenen Chorherren Pius Parsch eröffnet. Der Aufsatz beschreibt liturgische und kulturelle Bestandteile des Jubiläums von Klosterneuburg und die daran beteiligten Persönlichkeiten aus Kirche und Staat.