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Ziel: Identifizierung von unrealistischen Optimisten
Teilziele:
1) Prognostischer Wert der vorhandenen Messskalen zur Abstinenzzuversicht
2) Beschreibung von unrealistischen Optimisten
Leitfragen:
1) Sind unrealistische Optimisten durch die Single-Item-Frage zur Abstinenzzuversicht und die Therapeuteneinschätzung identifizierbar?
2) Wo sollte der Zielkorridor bei Single-Item-Fragen zur Abstinenzzuversicht liegen?
3) Wie lassen sich unrealistische Optimisten identifizieren?
Methoden:
- Literaturrecherche
- Statistische SPSS Auswertung
- Fragebogen an Suchttherapeuten (N = 148)
- Quantitative Auswertung einer elfstufigen Likert Skala
- Offene Frage an Suchttherapeuten (N = 82)
- Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
Ergebnisse:
Unrealistische Optimisten scheinen am effizientesten über eine Kombination aus Patienten- (Abstinenzzuversicht und Hilfebedarf nach der Therapie) und Therapeuteneinschätzung identifizierbar. Das auffälligste Ergebnis bei dem Vergleich zwischen rückfälligen und abstinenten Optimisten war die Beobachtung, dass Rückfällige seltener in festen sozialen Bindungen waren als abstinente. Hinsichtlich der Zielkorridor-Frage (Wieviel Abstinenzzuversicht ist förderlich?) fiel auf, dass es eine Diskrepanz zwischen Therapeuteneinschätzung und Rückfallwahrscheinlichkeit gibt.
Die vorliegende Arbeit untersucht, sowohl aus bildungstheoretischer als auch aus bildungspraktischer Perspektive die Umsetzung eines inklusiven Schulsys-tems, welche theoretisch analysiert und empirisch veranschaulicht wird. In den vergangenen 20 Jahren ist die Diskussion um eine inklusive Pädagogik mit dem Ziel, jedem einzelnen Kind in seiner Individualität gerecht zu werden, in den bildungspolitischen Mittelpunkt gerückt. Im Rahmen dieser Untersuchung galt es herauszufinden, welche anthropologischen, teleologischen und metho-dologischen Voraussetzungen es für ein inklusives Schulsystem braucht. Die Relevanz dieser Arbeit kann darin gesehen werden, dass Lehrpersonen in hete-rogenen Klassen vor die Herausforderung gestellt sind, jedem Kind seine Bil-dungsgerechtigkeit zu ermöglichen. Die theoretischen Erkenntnisse zeigen, dass jene Voraussetzungen mit ihren pädagogischen Gegensätzen kein „Ent-weder-oder“, sondern vielmehr ein „Sowohl-als-auch“-Handeln der Lehrperson fordern. Von der wesentlichen Annahme geleitet, dass der Wert Inklusion unmittelbar mit dem Wert Selektion in einem positiven Spannungsverhältnis steht und jede übermäßige Orientierung an nur einem Wert zu einer Entwertung führt, erfolgt eine empirische Konkretisierung. Der empirische Teil dieser Arbeit verfolgt das Ziel, das konzipierte Werte- und Entwicklungsquadrat eines inklusiven Schulsystems empirisch zu belegen, sowie die utopische Vorstellung eines sui generis inklusiven Schulsystems zu veranschaulichen. Dafür wurde eine Beobachtungsstudie im schulpädagogischen Feld in einer ersten Inklusionsklasse einer Volksschule durchgeführt. Die Führung eines Beobachtungsprotokolls stellt die Grundlage für die Beschreibung, die persönliche Reflexion und die Lektüre von fünf Fallvignetten dar. Die Resultate der Beobachtungsstudie zeigen, dass auch in einem „inklusiv geführten“ Klassenraum Entwertungen beobachtbar sind. Zudem wird deutlich, dass Lehrpersonen einerseits um die Tugendhaftigkeit eines inklusiven Schulsystems bemüht sind, andererseits kann die Verwirklichung nicht immer gelingen, da es ständig zu schulalltäglichen selektierenden Situationen kommt.
Die vorliegende Arbeit wurde im Masterstudium „Primarstufenlehramt“ verfasst. Meine Fragestellung: „Was bedeutet Inklusion für alle und wie ist dies aktuell in den Schulen umsetzbar?“ Wie beeinflusst die inklusive Idee einer Schule die Entwicklung der Kinder und was bedarf es, um eine Schule für alle zu ermöglichen? In der Literatur gab zur Frage nach der Inklusion für jedes
einzelne Kind keine verallgemeinerte Antwort, da um dies zu beantworten, immer der Einzelfall in Betracht gezogen werden muss. Die Autoren zeigen hingegen mögliche Richtungen auf, sowie positive und negative Aspekte der Entwicklung, der Kinder im Zuge des Inklusionsgedankens. Aufgrund dieser Erkenntnis hat sich meine Forschung, im empirischen Teil, auf die Aspekte einer funktionierenden inklusiven Schule, sowie deren Bedingungen und Auswirkungen auf die Kinder in den Schulen konkretisiert.
Inklusion im Lehrerzimmer
(2023)
Inklusion ist ein gesellschaftliches Thema, das unweigerlich in Verbindung mit Schule und Unterricht steht. Zu wenig wurde das Thema bisher in Bezug auf Lehrende gesehen, die mit einer Beeinträchtigung unterrichten. Deswegen be-schäftigt sich diese Arbeit mit folgender Frage: Inwieweit gestalten Pädago-ginnen und Pädagogen mit Beeinträchtigung Inklusion an Schulen mit?
Inklusion in der Theorie zu verstehen, ist das eine, das andere ist, Inklusion zu leben und besser noch – vorzuleben. Lehrpersonen haben eine Vorbildwirkung für Kinder und Jugendliche. Wer könnte besser zeigen, dass Inklusion funktio-nieren kann, als ein Mensch mit Beeinträchtigung, der zu inkludieren ist?
Um Antworten auf die Fragestellung zu erhalten, werden Inhalte aufgegriffen wie die Veränderung der Sichtweise auf Behinderung durch „Vorbilder“, das „Voneinander-Lernen“, Schule als Arbeitsplatz für Lehrende mit Beeinträchti-gung.
Der Weg in den Beruf stellt sich bereits als Herausforderung heraus. Womit Personen mit Beeinträchtigung immer zu kämpfen haben, sind Vorurteile und Ausgrenzung. Jedoch das Wissen darüber, dass ihre Teilhabe im Schuldienst positiv und bereichernd sein kann, erhält man durch den Austausch mit Be-troffenen, die im Vertrauen sehr offen über ihr Leben mit Beeinträchtigung berichten und Erlebnisse aus ihrem Beruf als Lehrperson schildern. Ihr Mitwir-ken an Inklusion ist simpel: Sie sind authentisch, sprechen offen über ihre Le-benssituation – sie sind einfach! Voraussetzung dafür ist, dass sie die Möglich-keit dazu bekommen.
Das Kinder- und Jugendhilferecht des Achten Buches Sozialgesetzbuch (SGB VIII) wird nach knapp 20 Jahren des Bestehens auf seine Aktualität und Praktikabilität hin geprüft. Dabei spielt auch das Thema der Inklusion eine nicht zu unterschätzende Rolle. Unter den Stichworten der „großen Lösung“ oder auch der „inklusiven Lösung“ wird eine Zusammenführung der Zuständigkeiten hin zu einer alleinigen Zuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von Behinderungen diskutiert. Dabei soll ersichtlich werden, worum sich die aktuellen Inklusionsdiskurse in der Kinder- und Jugendhilfe drehen und wodurch diese weiter vorangetrieben werden können.
Deutlich wird hierbei das Aufeinandertreffen zweier Professionen, welche vor dem Hintergrund verschiedener Grundhaltungen den vorliegenden Gesetzesentwürfen in differenzierter Weise kritisch gegenüberstehen. Dabei zeigt sich jedoch auch, dass über die Forderung nach einem inklusiven Kinder- und Jugendhilfegesetz weitgehende Einigkeit besteht. Notwendig ist somit eine intensive Auseinandersetzung der beteiligten Professionen mit ihren Grundhaltungen, auf die ein Prozess der gemein-samen Erarbeitung eines solchen Gesetzes, unter Beteiligung der hiervon Betroffenen sowie deren Interessensvertretungen, folgen muss.
Bei meiner Masterthesis, zum Thema Inklusion von Kindern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich des Lernens, handelt es sich um einen Leitfaden, verschiedenen Möglichkeiten zur Umsetzung und Austausch von Erfahrungen in diesem Bereich, insbesondere für Lehrpersonen der Primarstufe. Die Arbeit soll dabei nicht nur einen theoretischen Überblick über dieses breitgefächerte und komplexe Thema schaffen, sondern soll auch einen Einblick geben, welche Ressourcen, Rahmenbedingungen und Methoden notwendig sind und auch eine Möglichkeit sein könnten. Außerdem sollen die Leserinnen bzw. Leser ein gewisses Gefühl bzw. Gespür für die Inklusion in der Schule, aber auch im gesellschaftlichen Bereich entwickeln und sich durch diese Arbeit eine eigene Meinung und ein eigenes Bild dazu bilden. Durch die empirische Arbeit kann ebenfalls ein Einblick in die Erfahrungsfelder und Erkenntnisse der Lehrpersonen geschaffen werden. Die qualitative Forschung, im Genaueren die Interviews mit Lehrerinnen, welche in diesem Bereich schon Erfahrungen sammeln konnten und auch mit betroffenen Schülerinnen und Schülern bereits gearbeitet haben, zeigen verschiedene Einblicke in die alltägliche, individuelle und abwechslungsreiche Arbeitswelt der Lehrpersonen auf. Die Ergebnisse der Forschung erläutern, welche Rahmenbedingungen, Ressourcen und Methoden es braucht, um die Inklusion möglich zu machen. Dabei kann festgestellt werden, dass die Problematik genau darin liegt, dass es zu wenige Ressourcen, zu wenige Lehrpersonen, zu wenig finanzielle Unterstützung und zu wenig Expertise bzw. große Lücken in der Ausbildung gibt, um die Inklusion in der Primarstufe bestmöglich umzusetzen. Zusätzlich können durch die Forschung auch einige Erkenntnisse und Lösungsansätze gefunden werden, um im Bereich der Inklusion einen Schritt weiter zu kommen.
Die vorliegende Bachelorthesis beschäftigt sich mit dem Einsatz und dem Mehrwert von Gebärden in inklusiven Kindertageseinrichtungen und der Gestaltung teilhabeorientierter Rahmenbedingungen für hörbeeinträchtigte Kinder. Im Fokus stehen dabei sprach- und kommunikationsfördernde Bedingungen des Gebärdenspracheinsatzes für gehörlose, schwerhörige und mit Cochlea-Implantaten versorgte Kinder sowie im Sinne der Inklusion auch für hörende Kinder und Kinder mit anderen Behinderungserfahrungen.
Aus den Erkenntnissen des Hauptteils werden Handlungsempfehlungen in Form eines Leitbildes für eine inklusive Kindertageseinrichtung mit bilingualem Schwerpunkt abgeleitet. Dieses soll als Orientierungshilfe für die heilpädagogische Praxis sowie für Einrichtungen bei der Gestaltung inklusiver Rahmenbedingungen für hörbeeinträchtigte Kinder dienen können.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie enttabuisierte und inklusive Sozialräume mit Menschen mit Depression gestaltet werden können. Hierzu wird Fachliteratur in Bezug auf den Zusammenhang von Tabuisierung und Depression analysiert, um herauszufinden, welche Rahmenbedingungen mit Menschen mit und ohne Depression gestaltet werden könnten, damit enttabuisierter über Depression geredet werden kann. Um zu zeigen, inwieweit durch die Soziale Arbeit inklusive und enttabuisierte Räume gestaltet werden können, die bei der positiven Lebensgestaltung von Menschen mit Depression hilfreich sein könnten.
Der Diskurs um inklusive politische Bildungsprozesse im deutschsprachigen Raum ist noch relativ jung und steckt noch in seinen Anfängen. Das betrifft sowohl die Entwicklung einer inklusiven Fachdidaktik als auch die Gestaltung inklusiver fachdidaktischer Forschung (Jahr& Hölzel, 2019; Hölzel; 2019). Mit diesem Beitrag soll der Versuch einer Annäherung an inklusive politische Bildungsprozesse unternommen und auf inklusive politische Bildung im Primarbereich fokussiert werden. Die Überlegungen beziehen sich dabei auf den Kontext Schule. Ausgehend von einem konzeptionellen Vorschlag einer inklusiven politischen Bildung von Vennemeyer (2019), werden Herausforderungen und Anknüpfungspunkte für eine inklusive politische Bildung im Primarbereich in den Bereichen Forschung und Unterricht skizziert. Der Ansatz von Vennemeyer ist soziologisch angelegt. Er rückt Exklusionserfahrungen von Lernenden in den Fokus, die im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Herrschafts- und Machtstrukturen thematisiert und aus einer intersektionalen Perspektive betrachtet werden. Damit wird eine Strategie des Empowerments verfolgt, die im Sinne politischer Mündigkeit zur Entwicklung eines reflektierten und (selbst)reflexiven Politikbewusstseins (Krammer, 2008) beitragen und theoretisch fundierte Möglichkeiten gesellschaftlicher Partizipation aufzeigen soll (Vennemeyer, 2019).
Der vorliegende Regionalbericht dokumentiert den Forschungsprozess und die wichtigsten Ergebnisse des Forschungsprojektes „Sozialraumorientierte kommunale Planung von Hilfe- und Unterstützungsarrangements für Menschen mit und ohne lebensbegleitende Behinderung im Alter“ (SoPHiA) im Zeitraum Oktober 2012 bis September 2015. Das Projekt wurde im Rahmen des Forschungsprogramms „Soziale Innovationen für Lebensqualität Im Alter“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Das Projekt zielte darauf ab, Potentiale für eine inklusiv angelegte kommunale Sozialplanung für die Lebensphase Alter zu erschließen. Sowohl die Prozesse wie die Ergebnisse der Sozialplanung sollen inklusiv gestaltet werden. Unter Inklusion verstehen wir ein Gestaltungsprinzip, eine Leitidee für die Gestaltung sämtlicher Lebensbereiche und Unterstützungssysteme von Menschen mit Behinderung. Inklusiv sollen sowohl die Prozesse wie die Gegenstände der Sozialplanung (Infrastrukturen, Angebote, Dienste) gestaltet werden. Das Faktum der Behinderung wird hierbei als ein gegebener, nicht weiter zu stigmatisierender Teil der Verschiedenheit aller Menschen verstanden, auf welche sich die Akteure in der kommunalen Planung, die Angebote und Dienste im Gemeinwesen sowie alle Bürger_innen einzustellen haben (vgl. Dieckmann et al. 2013). Dabei geht es nicht um eine Verabsolutierung inklusiver Lösungen, sondern darum traditionell separierte Planungsprozesse und -gegenstände in Bezug auf die Lebensphase Alter zusammen zu betrachten.
Inklusiv angelegte Planungsvorhaben wurden exemplarisch in zwei Modellregionen gestartet: in der Stadt Münster im ausgewählten Stadtteil Hiltrup und in der Gemeinde Wettringen im Kreis Steinfurt. In der ersten Analysephase wurden in den jeweiligen Modellregionen die Sozial- und Infrastrukturdaten sowie Planungsverfahren in den Handlungsfeldern Behindertenhilfe und Altenhilfe/Seniorenarbeit untersucht. In der Interventionsphase wurde in den beiden Sozialräumen ein partizipativer Planungsprozess mithilfe verschiedener Strategien und Methoden durchgeführt. Die empirische Evaluation ergänzt und reflektiert die unmittelbaren Erfahrungen im Prozess und liefert neben den Ergebnissen der Analyse der Sozialdaten und der Planungstraditionen wichtige Hinweise für die Generalisierbarkeit der Ergebnisse und die Entwicklung eines allgemeinen Manuals für eine inklusive kommunale Sozialplanung für das Alter, in der die Teilhabe- und die Senioren-/Altenhilfeplanung sozialraumbezogen zusammengeführt werden.