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Ziel: Identifizierung von unrealistischen Optimisten
Teilziele:
1) Prognostischer Wert der vorhandenen Messskalen zur Abstinenzzuversicht
2) Beschreibung von unrealistischen Optimisten
Leitfragen:
1) Sind unrealistische Optimisten durch die Single-Item-Frage zur Abstinenzzuversicht und die Therapeuteneinschätzung identifizierbar?
2) Wo sollte der Zielkorridor bei Single-Item-Fragen zur Abstinenzzuversicht liegen?
3) Wie lassen sich unrealistische Optimisten identifizieren?
Methoden:
- Literaturrecherche
- Statistische SPSS Auswertung
- Fragebogen an Suchttherapeuten (N = 148)
- Quantitative Auswertung einer elfstufigen Likert Skala
- Offene Frage an Suchttherapeuten (N = 82)
- Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
Ergebnisse:
Unrealistische Optimisten scheinen am effizientesten über eine Kombination aus Patienten- (Abstinenzzuversicht und Hilfebedarf nach der Therapie) und Therapeuteneinschätzung identifizierbar. Das auffälligste Ergebnis bei dem Vergleich zwischen rückfälligen und abstinenten Optimisten war die Beobachtung, dass Rückfällige seltener in festen sozialen Bindungen waren als abstinente. Hinsichtlich der Zielkorridor-Frage (Wieviel Abstinenzzuversicht ist förderlich?) fiel auf, dass es eine Diskrepanz zwischen Therapeuteneinschätzung und Rückfallwahrscheinlichkeit gibt.
Diese wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema, wie die elterliche Alkoholabhängigkeit die kindliche Entwicklung beeinflusst und wie Resilienzkräfte des Kindes positiv entgegen wirken können. Sie hat das Ziel aufzuzeigen, dass Kinder sich trotz schwerwiegender Lebensumstände, wie Alkoholsucht eines Elternteils in der Familie, positiv entwickeln können. Zunächst wird der Begriff der psychischen Störung definiert. Dieses dargelegte Verständnis einer psychischen Störung dient als Ausgangspunkt für die weitere Arbeit. Auch die Psychische- und Verhaltensstörung durch Alkohol wird mittels des ICD 10/ F10 definiert und aufgeführt. Parallelen werden deutlich. Ein Einblick in das Krankheitsbild der Alkoholsucht zeigt die unterschiedlichen Formen und Stadien auf. Auch aktuelle Zahlen der Forschung und Studien machen die immer noch akute Situation in Deutschland deutlich. Hierbei dürfen die Angehörigen von alkoholabhängigen Menschen nicht in Vergessenheit geraten. Zu diesen gehören auch die Kinder. Über 2,65 Millionen Kinder und Jugendliche wachsen dauerhaft in Familien mit mindestens einem alkoholabhängigen Elternteil auf. Co-Abhängigkeit ist ein Begriff der in dieser Arbeit erklärt wird. Auch die Situation der Kinder in diesen Familien wird beleuchtet. Wie verhalten sich Kinder, mit welchen Gefühlen leben diese Kinder und wie wirkt sich die Krankheit des Elternteiles auf das tatsächliche Leben aus. Diese Arbeit hat den Fokus auf die Alkoholsucht des Vaters in der Familie als alkoholabhängigen Elternteil gelegt. Es wird aufgeführt warum diese Krankheit einen negativen Belastungsfaktor für die kindliche Entwicklung darstellt. Unter diesen Punkt fallen zum einen die genetischen Faktoren, sowie die Kindeswohlgefährdung die durch die Verhaltensäderung des Elternteils durch den krankhaften Konsum im Raum steht. Ebenso wird dem Bindungsverhalten zwischen Kind und dem erkrankten Elternteil Aufmerksamkeit geschenkt. Abschließend werden im ersten Teil dieser Arbeit die Folgen der Sucht auf die kindliche Entwicklung nochmals zusammengefasst.
Kinder können nicht vor allen negativen Lebensumständen bewahrt werden. Daher ist es wichtig, die Kinder soweit vorzubereiten, selbst mit Hindernissen und Schwierigkeiten zurechtzukommen und diese positiv zu bewältigen. Im zweiten Teil der Arbeit wird daher auf das Phänomen der psychischen Widerstandsfähigkeit, der Resilienz, eingegangen. Resilienz wird zunächst definiert und anschließend als ein komplexes Konzept vorgestellt. Zu diesem Konzept gehören zum einen die Merkmale die Resilienz als solche charakterisieren. Ebenso wird auf die Resilienzfaktoren eingegangen, die zu den schützenden Faktoren eines Kindes gezählt werden. Um Resilienz entwickeln zu können benötige man zum einen positive Erfahrungen bei der Bewältigung von Aufgaben sowie positive Beziehungen. Es wurden sechs empirisch bestätigte zentrale Resilienzfaktoren zusammengefasst. Das Phänomen der Resilienz ist immer mehr in den Forschungsmittelpunkt gerückt und hält ebenso Einzug in die pädagogische Praxis. Daher werden auch in dieser Arbeit zwei der wichtigsten empirischen Resilienzforschungen vorgestellt und ein Fazit aus den Ergebnissen der Studien gezogen. Um das Konzept der Resilienz verstehen zu können ist es wichtig das Risiko- und Schutzfaktorenkonzept aufzuzeigen. Diese wechselseitige Wirkung von unterschiedlichen Faktoren, positiv sowie negativ, beeinflusst sich gegenseitig. Hier werden Risiko- und Schutzfaktoren unabhängig voneinander aufgeführt und mittels eines Schaubildes in Verdingung gebracht. Ebenso finden spezielle Schutzfaktoren für Kinder psychisch kranker Eltern ihren Platz. Auch das Thema Bindung als besonderer Schutzfaktor wird thematisiert. Um die zwei Hauptkapitel nochmals miteinander in Verbindung zu bringen wird das so genannte Challenge-Model nach Wolin & Wolin aufgezeigt. Hier sei es ausschlaggebend, wie ein Kind seine Situation in der Familie interpretiere. Das vierte Kapitel dieser Arbeit widmet sich der pädagogischen Praxis. Hier geht es darum, wie Kinder in ihrer psychischen Widerstandsfähigkeit gestärkt werden können und welche präventiven Maßnahmen es gibt. Der Kerngedanke von Prävention wird erläutert und drei Schlüsselstrategien genannt. Auch die Kindertageseinrichtung bekommt unter dem Aspekt ein weiterer Schutzfaktor zu sein, eine wichtige Rolle zugeschrieben. Bei diesem Punkt wird ein Fokus auf die Resilienzförderung im Kindergartenalltag sowie die Zusammenarbeit mit Eltern thematisiert, um auch diese in ihren Elternkompetenzen zu stärken. Grotberg hat 1995 einen Leitfaden zur Resilienzförderung erarbeitet auch diesem wird in hier Aufmerksamkeit geschenkt. Anschließend werden in Kürze drei verschiedene Präventionskonzepte vorgestellt, die unteranderem den Fokus auf die Förderung von Resilienzfaktoren legen. Abschließend wird ein Manual für die Arbeit mit Kindern suchtkranker und psychisch kranker Eltern vorgestellt. Eine Zusammenfassung der erarbeiteten Punkte insgesamt sowie abschließende Worte beenden diese wissenschaftliche Arbeit.
Die Autorin untersucht in dieser Arbeit, unter welchen Bedingungen und mit welchen sozialpädagogischen Unterstützungsmaßnahmen eine Vereinbarkeit von Alkoholabhängigkeit
mindestens eines Elternteils und Kindererziehung möglich ist.
Sie beschäftigt sich mit der Frage, ob durch die Suchterkrankung ein Risiko für die kindliche Entwicklung besteht und welche Einschränkungen ein Kind erfahren kann – sowohl während
der Schwangerschaft, als auch im Lauf der kindlichen Entwicklung.
Es soll geklärt werden, welche sozialpädagogischen Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder
und ihre Eltern greifen können, um das Kindeswohl trotz der Suchtbelastung sicherzustellen.
Die Arbeit ist nach einer logischen Argumentationslinie aufgebaut. Die Basis stellen die suchtmedi-zinischen Grundlagen dar. Nach Kenntnissen über Definition, Ursachen und Epidemiologie von Alkoholabhängigkeit, sowie über das Fetale Alkoholsyndrom wird zum nächsten Themenblock, der Bindungstheorie, übergegangen. Nachdem bindungstheoretische Grundzüge geklärt werden, kann die Einordnung einer alkoholbelasteten Beziehung in die Determinanten der Bindungsmuster erfolgen.
Da aus den Konsequenzen des Bindungsverhaltens auch einige Schutz- und Risikofaktoren für die kindliche Entwicklung resultieren, stellen die Grundzüge der Resilienz bei Kindern und Jugendlichen den folgenden Schwerpunkt der Arbeit dar, bevor Kriterien der Resilienzförderung von Kindern aus alkoholbelasteten Familien erläutert werden. Nach dem medizinischen, psychologischen und sozialpädagogischen Input stellen sich die rechtlichen Fragen des Kindeswohls. Unter Berücksichtigung der vorhergehenden Punkte soll schließlich das Vorgehen einer Risikoeinschätzung bei möglicher Kindeswohlgefährdung aufgrund elterlicher Alkoholabhängigkeit beschrieben werden. Abschließend zu den Kapiteln drei bis fünf wird jeweils eine spezifisch sozialarbeiterische Beurteilung herausgearbeitet, die aus den Bezugsdisziplinen resultiert und dennoch über eigenständige Handlungsprinzipien der Sozialen Arbeit, wie Ressourcenorientierung, verfügt.
Um den praxisnahen Bezug herzustellen, finden sich zuletzt methodische Unterstützungsangebote für alkoholsüchtige Eltern und ihre Kinder unter Beleuchtung ihrer jeweiligen Chancen und Grenzen. Den Schlussteil stellt ein Fazit der Autorin dar.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich damit welche besonderen Schwierigkeiten für Frauen und Männer entstehen, die ihr Leben mit einem alkoholabhängigen Partner bzw. einer alkoholabhängigen Partnerin verbringen. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt außerdem darauf, was in der ambulanten Suchtberatung getan werden kann um die Partnerinnen und Partner von Suchtkranken zu unterstützen und zu stärken.