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Bindungsstörungen sind in der klinischen Literatur schon seit fünfzig Jahren vorhanden sind, dennoch gibt erst seit zehn Jahren systematische wissenschaftliche Forschungen dazu. Diese ermöglicht eine bessere Beschreibung und Behandlung der tiefgreifenden Probleme, die z. B. durch Kindesmisshandlung und -vernachlässigung verursacht werden. Auch der Bereich der Frühprävention hat sich erst in den letzten fünfzehn Jahren zu einem wichtigen Forschungsfeld entwickelt. In den USA werden bereits seit den 1970er Jahren Frühpräventionsprogramme, mit besonderem Fokus auf Familien mit hoher Risikobelastung, konzeptioniert. Erst seit 2007 findet in Deutschland die Implementierung solcher Programme im Rahmen der Frühen Hilfen verstärkt statt. Dabei orientieren sich einige der Programme an den US-amerikanischen Modellen. Ziel der Bachelor-Thesis ist es darzulegen, inwieweit es bei den US-amerikanischen Vorbildern und in einer französischen Studie bereits Möglichkeiten zur Prävention von Bindungsstörungen gab. Interessant ist hierbei die Fragestellung, ob diese nun auch in dem Kontext der deutschen Gesellschaft und dem deutschen Wohlfahrtsystem im Rahmen Früher Hilfen vorhanden sind. Die Analyse der Ergebnisse der Evaluationsforschung zu den Programmen hat gezeigt, dass in Deutschland, wo im Gegensatz zu den USA die Frühprävention ein noch relativ neuer Bereich ist, Aspekte wie Ausbildung, hohes Maß an Stabilität und Professionalität erst noch gewährleistet und auch im Rahmen von strukturellen Veränderungen geschaffen werden müssen, wie zum Beispiel in Bereichen der Finanzierung oder der Ausbildung von Fachkräften. Denn erst wenn sich die Programme als effektiv erweisen, können sie zur Vorbeugung von Bindungsstörungen dienen.
Die nachfolgende Arbeit beschäftigt sich mit theoretischen und konzeptionellen Überlegungen zur substanzspezifischen Prävention. Der theoretische Teil der Arbeit befasst sich zunächst mit der Hauptzielgruppe für Präventionsmaßnahmen bzgl. Alkohol: Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren. Hierbei wird ein Blick auf deren Lebenswelten und auf diese spezielle Phase im Lebenslauf geworfen. Dies erfolgt aus entwicklungspsychologischer und jugendsoziologischer Perspektive.
Nachfolgend wird die Substanz „Alkohol“ näher betrachtet und der Konsum von Jugendlichen genauer beleuchtet. Durch die Erkenntnisse aus den ersten drei Unterpunkten erfolgen grundlegende Überlegungen zur Prävention und ein Blick in die innovative Suchtprävention.
Auf Basis der vorangegangen Punkte wird nachfolgend das Bundesprojekt zur Alkoholprävention „Hart am LimiT“ (= HaLT) vorgestellt. Mit diesem Projekt befassen sich auch die konzeptionellen Überlegungen. Hierbei steht die Optimierung des Interventionsangebotes „Risikocheck“ im Mittelpunkt. Die Überlegungen sind geknüpft an das Angebot und die Durchführung des Projekts innerhalb Nürnbergs. Dieses wird getragen von der Suchtprävention des Jugendamtes der Stadt Nürnberg und dem Suchthilfezentrum der Stadtmission Nürnberg e.V.
Mit der vorliegenden Arbeit sollen Denkanstöße für strukturelle und formale Änderungen hinsichtlich des Interventionspunktes, der in der Trägerschaft des Suchthilfezentrums liegt, gegeben werden.