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Im Stationsalltag treffen in einem interdisziplinären Team und den zu pflegenden Patienten
viele verschiedene Persönlichkeiten aufeinander. Was bedeutet diese Vielfältigkeit für die Kommunikation im Stationsalltag?
Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, den Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Kommunikation im Stationsalltag aufzuzeigen. Dabei wird untersucht, wie möglichen problematischen Einflüssen dieser beiden Komponenten vorgebeugt und diesen begegnet werden kann.
Zur Untersuchung von Persönlichkeit und Kommunikation bedient sich die Autorin exemplarisch verschiedener wissenschaftlicher Modelle (Persönlichkeitsmodell nach Riemann und Kommunikationstheorie nach Schulz von Thun). Anhand dieser erläutert sie zunächst Persönlichkeit und Kommunikation getrennt voneinander und bringt sie anschließend in einen Zusammenhang.
Als Ergebnis ist festzuhalten, dass auf die unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen individuell eingegangen werden muss. Durch bestimmte Verhaltensweisen lassen sich die Charaktertypen identifizieren, wodurch sich Hilfestellungen ergeben können.
In dieser Masterarbeit wird das in der Differentiellen Psychologie weithin anerkannte, aber noch nicht in die Pastoraltheologie eingeführte Persönlichkeitsmodell der Big Five hinsichtlich seiner Eignung für das Teamcoaching von Gemeindeleitungen untersucht. Der Verfasser fragt, wie gut es für diesen spezifischen Kontext zweckdienlich ist und welche weiteren Fragen vor seiner Einführung in die praktische Theologie zu beantworten sind. Dazu geht er im ersten Hauptteil den Grundlagen der Beratung nach: Zunächst werden Perspektiven und Chancen einer Teamentwicklung aufgezeigt, außerdem der Persönlichkeitsbegriff diskutiert und definiert. Daran schließt sich die Vorstellung der Big Five inkl. einer kritischen Einordnung an. Aus den Untersuchungen werden sowohl psychologische als auch praktische Überprüfungs-Kriterien abgeleitet. Im zweiten Hauptteil erfolgt die theologische Reflexion: Dazu führt der Autor eine Persönlichkeitsstudie des Apostel Paulus durch, ermittelt dessen Big-Five-Profil und untesucht, welche Auswirkungen dieses auf seinen Leitungsstil, seinen Umgang mit anderen Meinungen und die Motivation seiner Mitarbeiter hat. Es wird erwiesen, dass Paulus' Persönlichkeit durch seinen Christus-Glauben maßgeblich erweitert wurde. Der Autor zeigt die deutliche Korrelation von Persönlichkeit, Leitungsstil und Teamwork auf und leitet daraus theologische Prüfsteine ab. Im dritten Hauptteil werden die zuvor herausgearbeiteten Kriterien gebündelt und es erfolgt die abschließende Überprüfung. Das Fazit der Arbeit lautet: Teamentwicklung für Gemeindeleitungen ist aus theologischer Sicht geboten. Persönlichkeitsmodelle liefern dazu eine gute Hilfestellung. Das weltanschaulich neutral einzustudende Big-Five-Modell gilt (wenn auch nicht unumstritten) als wissenschaftlich fundiert und geeignet, um Persönlichkeit differenziert zu beschreiben. Für das Teamcoaching von Gemeindeleitungen ist jedoch ein hoher Arbeitsaufwand für Coach und Gruppe erforderlich, auf den sich nicht jeder Ältestenkreis einlassen wird. Andere Modelle wären einfacher (allerdings für den Preis, nicht so gut die Komplexität menchlicher Persönlichkeit wahrzunehmen). Forschungsperspektiven sind weiterführende empirische Untersuchungen (z.B. zur Nachhaltigkeit) sowie eine theologische Durchdringung des Modells. Bis dahin spricht sich der Autor dafür aus, die Big Five als Werkzeug zu verwenden, sofern die Teammitglieder sich darauf einlassen.