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Schlagworte
Verliert die Kinder- und Jugendarbeit den Anschluss an die (digitale) Lebenswelt ihrer Zielgruppen?
(2016)
Eine psychische Diagnose schreckt ab - in besonderer Weise scheint dies auf die Diagnose Schizophrenie zuzutreffen.So werden Menschen, die an Schizophrenie erkrankt sind, häufig nicht nur als verrückt bezeichnet, sondern auch so behandelt: sie werden aus der Mitte der Gesellschaft in eine Randposition verrückt. Dadurch kämpfen sie nicht nur gegen die Auswirkungen ihrer eigentlichen Krankheit, sondern auch gegen die Auswirkungen erlebter Stigmatisierung.
Diese Bachelor-Thesis ist die Zusammenfassung einer explorativen Forschung, bei der – unter Verwendung des Forschungsprogramms Subjektive Theorien (FST) – exemplarisch die Subjektiven Theorien zweier Betroffenen erhoben wurden, die sich mit den Gründen, den Formen und den Auswirkungen von Stigmatisierung befassen. Die Ergebnisse dieser qualitativen Forschung können sicherlich nicht verallgemeinernd genutzt werden. Sie sollen vielmehr Anstoß für größer angelegte und weiterführende Forschungen geben.
Der Kindersegen Gottes ist ein tradierter Begriff, zu allen Zeiten galt ungewollte Kinderlosigkeit als großes Unglück. Fabeln, Märchen (Dornröschen, Rapunzel), eine umfangreiche Weltliteratur beschäftigt sich mit diesem Thema. Ungewollte Kinderlosigkeit ist als Krankheit definiert, die mit Leiden verbunden sein kann und ohne Verschulden der Menschen anzusehen ist. In der heutigen Zeit ist sie ein gesellschaftlich relevantes und zunehmendes Problem mit individuell differierenden Ursachen:
1. Junge Menschen suchen nach einem Partner/einer Partnerin, welche/welcher in einer zuverlässigen Beziehung mit erfüllter Sexualität die Realisation des Kinderwunsches erst möglich macht. Ein Unterfangen, das sich in unserer Zeit als schwierig erweisen kann.
2. Ungewollte Kinderlosigkeit kann die Konsequenz einer ausbleibenden positiven Entscheidung zur Elternschaft, eine Folge biographischer Konstellationen oder Entwicklungen sein, die ein Leben mit Kindern erst einmal als unattraktiv oder unpassend haben erscheinen lassen.
3. Ebenso kann sie das Resultat eines biologischen oder unerklärbaren Phänomens in einer Partnerschaft sein.
4. Die Zeitfenster für den biographischen Zeitpunkt sind begrenzt und im Zeitalter langer beruflicher Ausbildungen und Prioritäten von Individualisierung, Mobilität und Flexibilität schmaler geworden.
Sicherlich gibt es ohne Zweifel glückliche und zufriedene kinderlose Menschen, die sich für diesen Weg entschieden oder mit ihrem Schicksal Frieden gefunden haben. Doch dies kann und muss nicht für alle gelten.
Die gewollte Kinderlosigkeit ist als Lebensvariante in Ansätzen akzeptiert, die Ungewollte löst nach wie vor eine Krise mit einer Fülle von Problemen aus. „Es ist etwas Existentielles, das einem im Innersten trifft“ (Spiewak, 2011, S. 16 ff.). Etwas, das als Selbstverständlichkeit angenommen wurde, ein gewünschtes eigenes Kind, wird auf einmal zu einem leidvollen Lebensthema mit scheinbar unlösbaren Konflikten auf mehrdimensionalen Ebenen. Alle wichtigen Lebensbereiche des Menschen sind betroffen: die Sinnhaftigkeit des Lebens, das Selbstbild und der Selbstwert, die Identität als Mann und Frau, die Partnerschaft als Basis eines gelingenden Lebens, die Sexualität als körperlicher Ausdruck der Intimität und Nähe.
Der tief verwurzelte, biologisch bedingte Wunsch der Generativität des eigenen Mensch-Seins und Nachkommenschaft sind Themen eines jeden Menschen, der Kinderwunsch ist nach wie vor ein Grundbedürfnis.
Allen ungewollt Kinderlosen in Deutschland soll ein niedrigschwelliges Beratungsangebot in allen Phasen zur Verfügung gestellt werden. Bis dato gibt es eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten, die jedoch niedrige Beratungszahlen verzeichnen. Die Forderung nach innovativen Konzepten rückt immer mehr in den Vordergrund, im Fokus steht auf Grund vielfältiger für ungewollt Kinderlose passender Aspekte eine Online-Beratung, die insbesondere die erreichen könnte, die bisher keine Beratung in Anspruch genommen haben, sie im face to face Kontakt ablehnen bzw. von dieser Möglichkeit keine Kenntnis haben.
Die katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung könnte mit einer vernetzten und öffentlich beworbenen Online-Paar-Beratung für ungewollt kinderlose Paare an einer Haltung von Medizin und Gesellschaft mitgestalten, die Interesse an allen Kindern und an den zukünftigen Eltern zeigt und gleichzeitig sinnvolle, akzeptierte Perspektiven jenseits eines Familienlebens für kinderlose Paare vermittelt (Maio, 2013).
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem stigmatisierenden Umgang mit Patientinnen mit Adipositas innerhalb der Gesundheitsberufe. Das Ziel ist es, Maßnahmen zur Stigmareduktion zu finden. Daraus entwickelte sich die Forschungsfrage: "Welche Maßnahmen gibt es derzeit zur Reduktion von diskriminierenden und stigmatisierenden Haltungen gegenüber Patientinnen mit Adipositas in Gesundheitsberufen und welchen Einfluss haben sie?"
Stigmatisierung ist ein sozialer Prozess, bei der eine soziale Gruppe aufgrund eines diskreditierenden Merkmals ausgegrenzt wird. Auch Menschen mit Adipositas sind von Stigmatisierung betroffen. Stigmatisierende Haltungen sind bei mehreren Gesundheitsberufen nachgewiesen. Sie beeinflussen die Behandlung und Betreuung der Patientinnen mit Adipositas und hat für diese vor allem auch gesundheitliche Konsequenzen.
In internationalen Literaturdatenbanken wurde nach Forschungsarbeiten gesucht, die die Wirksamkeit von Interventionen zur Stigmareduktion in Gesundheitsberufen untersuchten. Es wurden acht Interventionsstudien gefunden, darunter auch drei randomisiert kontrollierte Studien und eine quasi-experimentelle Studie.
Aus den eingeschlossenen Forschungsarbeiten konnten verschiedene Möglichkeiten zur Stigmareduktion in Aus- und Weiterbildung abgeleitet werden. Die wichtigsten inhaltlichen Strategien waren das Hervorheben von nicht kontrollierbaren Faktoren und das Fördern von Bewusstsein für Stigmatisierung und eigene Vorurteile. Diese können durch Lehrfilme, Lektüren, Gruppendiskussionen und den Einsatz von Virtual Reality vermittelt werden.
Die untersuchten Interventionen zeigten sich in der Stigmareduktion nur kurzfristig wirksam. In Follow-Up-Erhebungen zeigte sich, dass die positiven Effekte nach einiger Zeit wieder zurückgingen. Ergebnisse des Implicit Association Tests ergaben, dass sich unbewusste Haltungen und Vorurteile durch Interventionen kaum verändern. Das bedeutet, dass kurzfristige Interventionen internalisierte Haltungen nicht verändern.
Demzufolge besteht weiterhin Entwicklungsbedarf an Interventionen und Konzepten zur dauerhaften Reduktion von gewichtsbezogener Stigmatisierung im Gesundheitswesen.
„Blended learning“ scheint eine Art Zauberwort im didaktischen Diskurs zu sein, denn hier wird die Einschätzung vertreten, dass die Vermischung („blended“) unterschiedlicher Lehrformate Synergien erzeugt und damit die Ansprüche an aktuelle Hochschullehre in Richtung eines kompetenzorientierten Lernens („learning“) in moderner Form umgesetzt wird. Die Verzahnung zwischen Präsenz- und Onlinelehre, soll die Vorteile der jeweiligen Lernformen befördern und die Nachteile ausgleichen (vgl. u.a. Hornbostel 2007, S.17). Gerade die Arbeits- und Lebenssituation heutiger (berufsbegleitender) Studierender der Sozialen Arbeit sollte die zeit- und ortsunabhängige Lernmöglichkeit des E-Learnings einen breiteren Einfluss in den Lehrarrangements gewinnen lassen. Soweit die Theorie. In der Praxis zeigen sich erhebliche Differenzen zu den hier skizzierten Anschauungen. Betrachtet man allein Anwendung und Ausgestaltung der Moodle-Lernplattformen in der Lehre kritisch, dann gewinnt man den Eindruck, dass diese selten mehr sind als ein gemeinsamer linearer Inhaltsspeicher für Studierende und Lehrende („Pdf-Schleuder“). Abgesehen von der Papiereinsparung im Vergleich zu den Druckversionen früherer Seminarreader muss der nachhaltige Wert bezweifelt werden. Die „eigentliche“ Didaktik findet eben immer noch vorrangig im Seminarraum statt und nicht auf der Lernplattform. Schuldige für diesen Zustand sind schnell in den (traditionell ausgebildeten) Lehrenden ausgemacht, die mit Seminaren à la „Umstellung auf onlinebasiertes Lernen“ auf hochschuldidaktische Linie gebracht werden (sollen).
In diesem Artikel wollen die Autoren einen anderen Blickwinkel zu dieser Mischung unterschiedlicher Lehrformen einnehmen und dabei insbesondere auf das Design der Lehrveranstaltung fokussieren. Mit dem Designbegriff verbinden wir das bewusste gestalterische Handeln in der Didaktik – es geht um planerisch-konzeptionelle und zugleich um operativ-gestalterische Prozesse (vgl. Reimann 2015, S. 7). Als Reflexionsgegenstand wird das gemeinsam durchgeführte Seminar im Sommersemester 2014 dienen. Neben der Darstellung der Organisation und Methodik des Seminars wird auch das zugrundeliegende Verständnis von Lehr-Lernprozessen skizziert. Die Entwicklung dieses Seminars wurde als lehrdidaktisches Entwicklungsprojekt im Sinne der kollegialen Lehrentwicklung vonseiten der Hochschulleitung gefördert.