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Das Sexualpädagogische Handlungsforschungsprojekt der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) ist ein über zwei Jahre gestaltetes Praxis-Forschungsprojekt (Projektleitung Prof. Dr. Sylvia Kroll) in Kooperation mit der diözesanen Arbeitsgemeinschaft der katholischen Erziehungshilfeeinrichtungen im Erzbistum Berlin (AGE, vertreten durch Jens-Uwe Scharf, Fachreferent Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V.) mit dem Ziel, gemeinsam mit Professionellen aus der Praxis Möglichkeiten der Unterstützung und Begleitung von Kindern/ Jugendlichen in Erziehungshilfen auf dem Weg ihrer sexuellen Identität zu erkunden und zu begründen. Der vorliegende Projektabschlussbericht ist das Ergebnis dieses mehrjährigen Zusammenseins in immer wieder verschiedenen Begegnungsbezügen als Professionelle in der Praxis der Erziehungshilfen, als Referent der Caritas und als Studierende und Lehrende der KHSB.
Der Studienschwerpunkt "Familien- und lebensformbezogene Soziale Arbeit" (SSP-FL) an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) ist ein über zwei Semester gestaltetes Lehr-/Lernmodul mit dem Ziel, gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden das selbstgesteuerte Verstehen und Anwenden einer theorie- und praxisgeleiteten, prozessorientierten und reflektierten Sozialen Arbeit im breiten Arbeitsspektrum professioneller familienbezogenen Sozialen Arbeit zu ermöglichen.
Der vorliegende Reader ist das Ergebnis dieses einjährigen Zusammenseins als Studierende und Lehrende. Es ist inzwischen der 14. SSP-FL Reader, der allerdings zwei zentrale Neuerungen zur Grundlage hat: eine neue Zusammensetzung der Lehrenden und eine neue Studien- und Prüfungsordnung im Ergebnis der Reakkreditierung des BA-Studiums Soziale Arbeit.
Fokus der Sozialen Arbeit in diesem Feld der familienbezogenen Sozialen Arbeit ist der einzelne Mensch in seinen Bezügen zu seiner Familie oder eine ganze Familie oder aber auch ein Kind / Jugendlicher oder auch eine erwachsenen Frau / ein erwachsener Mann, der/die in einer außerfamiliären Lebensform seinen/ihren Lebensmittelpunkt hat. Als zentrales Moment all dieser Sichtweisen auf die Lage des Menschen ist die Perspektive zu sehen, welche Rolle und welche Bedeutung Familie für den Einzelnen hat, welche Funktionen Familie für den Einzelnen erfüllt und wie Familie in ihren Strukturen und Krisen mit Hilfe Sozialer Arbeit Unterstützung erfahren kann.
Der Studienschwerpunkt „Familien- und Lebensformbezogene Soziale Arbeit“ (SSP-FL) an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) ist ein über zwei Semester gestaltetes Lehr-/Lernmodul mit dem Ziel, in einem studentischen und lehrenden Lehr- und Lernsetting das selbstgesteuerte Verstehen und Anwenden einer theorie- und praxisgeleiteten, prozessorientierten und reflektierten Sozialen Arbeit im breiten Arbeitsspektrum professioneller Familienbezogener Sozialer Arbeit zu ermöglichen.
Der vorliegende Reader - inzwischen der achtzehnte SSP-FL Reader - ist das Ergebnis dieses einjährigen Zusammenseins in Verantwortung der Lehrenden Prof. Dr. Sylvia Kroll und den zwei Lehrenden aus der Praxis Doreen Schrötter (MA Soziale Arbeit) und Christian Freisen (Dipl. Sozarb./Sozpäd.)
Im Feld der Familienbezogenen Sozialen Arbeit steht im Fokus der einzelne Mensch in seinen Bezügen zu seiner Familie, eine ganze Familie oder ein Kind / eine Jugendliche/ ein Jugendlicher oder eine erwachsene Frau/ ein erwachsener Mann, die/der in einer außerfamiliären Lebensform ihren/ seinen Lebensmittelpunkt hat. Die Frage, die dabei im Zentrum steht lautet: welche Rolle und welche Bedeutung hat Familie und welche Funktionen erfüllt Familie für den Einzelnen. Wie kann Familie durch professionelle Familienbezogene Soziale Arbeit in ihren Strukturen und Krisen Unterstützung erfahren.
Der Studienschwerpunkt „Familien- und Lebensformbezogene Soziale Arbeit“ (SSP-FL) an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) ist ein über zwei Semester gestaltetes Lehr-/Lernmodul mit dem Ziel, in einem studentischen und lehrenden Lehr- und Lernsetting das selbstgesteuerte Verstehen und Anwenden einer theorie- und praxisgeleiteten, prozessorientierten und reflektierten Sozialen Arbeit im breiten Arbeitsspektrum professioneller Familienbezogener Sozialer Arbeit zu ermöglichen.
Der vorliegende Reader - inzwischen der siebzehnte SSP-FL Reader - ist das Ergebnis dieses einjährigen Zusammenseins in Verantwortung der Lehrenden Prof. Dr. Sylvia Kroll und den zwei Lehrenden aus der Praxis Christian Freisen (Dipl. Sozarb.) und Doreen Schrötter (MA).
Fokus der Sozialen Arbeit im Feld der Familienbezogenen Sozialen Arbeit ist der einzelne Mensch in seinen Bezügen zu seiner Familie oder eine ganze Familie oder aber auch ein Kind / Jugendlicher oder eine erwachsene Frau/ ein erwachsener Mann, der/die in einer außerfamiliären Lebensform seinen/ihren Lebensmittelpunkt hat. Zentrales Moment all dieser Sichtweisen auf die Lage eines Menschen ist die Frage: welche Rolle und welche Bedeutung hat Familie und welche Funktionen erfüllt Familie für den Einzelnen. Wie kann Familie durch professionelle Familienbezogene Soziale Arbeit in ihren Strukturen und Krisen Unterstützung erfahren.
Der Studienschwerpunkt „Familien‐ und Lebensformbezogene Soziale Arbeit“ (SSP‐FL) an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) ist ein über zwei Semester gestaltetes Lehr‐/Lernmodul mit dem Ziel, in einem studentischen und lehrenden Lehr‐ und Lernsetting das selbstgesteuerte Verstehen und Anwenden einer theorie‐ und praxisgeleiteten, prozessorientierten und reflektierten Sozialen Arbeit im breiten Arbeitsspektrum professioneller Familienbezogener Sozialer Arbeit zu ermöglichen.
Der vorliegende Reader ‐ inzwischen der neunzehnte SSP‐FL Reader ‐ ist das Ergebnis dieses einjährigen Zusammenseins in Verantwortung der Lehrenden Prof. Dr. Sylvia Kroll und den zwei Lehrenden aus der Praxis Doreen Schrötter (MA Soziale Arbeit) und Christian Freisen (Dipl. Sozarb./Sozpäd.).
Im Feld der Familienbezogenen Sozialen Arbeit steht im Fokus der einzelne Mensch in seinen Bezügen zu seiner Familie, eine ganze Familie oder ein Kind / eine Jugendliche/ ein Jugendlicher oder eine erwachsene Frau/ ein erwachsener Mann, die/der in einer außerfamiliären Lebensform ihren/seinen Lebensmittelpunkt hat. Die Frage, die dabei im Zentrum steht lautet: welche Rolle und welche Bedeutung hat Familie und welche Funktionen erfüllt Familie für den Einzelnen. Wie kann Familie durch professionelle Familienbezogene Soziale Arbeit in ihren Strukturen und Krisen Unterstützung erfahren.
Die Erkenntnis, dass jedes Kind das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit sowie Förderung und Begleitung durch erwachsene Bezugspersonen braucht, um neue Situationen und Erlebnisse, wie beispielsweise Übergänge, Knotenpunkte im Entwicklungsverlauf nicht als Bedrohungen, sondern als Herausforderungen und damit als Entwicklungschance bewerten zu können, ist unbestritten. Was dies aber konkret für eine professionelle Begleitung von Übergängen bedeutet – eine zentrale Frage im aktuellen Erziehungs- und Bildungsdiskurs – wird in den nachfolgenden Ausführungen zur Diskussion gestellt. Zunächst werden die bei dieser Frage unumstößlich notwendigen, zu berücksichtigenden Entwicklungszusammenhänge aufgezeigt, wie entwicklungsorientiertes Erziehungsverständnis sowie Vielfalt und Grundstruktur von Übergängen, um im Anschluss daran deutlich zu machen, dass professionelle Entwicklungs-(Übergangs-)begleitung bedeutet: das Herstellen von Passungen zu ermöglichen, zu unterstützen, zu fördern und zu fordern. Notwendige Voraussetzungen dafür werden am Schluss skizzenhaft formuliert und sind zu verstehen als eine Unterstützung für die Reflexion der eigenen professionellen Übergangsbegleitung.
Für Kindergärten und Horte in freier beziehungsweise konfessionell gebundener Trägerschaft wurden in den einschlägigen Gesetzen der DDR keine ergänzenden Angaben gemacht. Denn der Kindergarten in der DDR war für den Staat eine wesentliche Grundlage für die sozialistische-kommunistische Gesellschaft. Darum geriet die katholische Kirche vor allem in diesem Bereich immer wieder in Bedrängnis, denn mit allen Mitteln wollte der Staat ein Wirken der Kirche im Bereich der Bildung und Erziehung verhindern.
Fachvortrag auf der 3. Regionalkonferenz des Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen e.V. (BVkE) und der Diözesanen Arbeitsgemeinschaften für Erziehungshilfe in den neuen Bundesländern am 23./24.3.2011 in Leipzig und bei der Initiative für Große Kinder am 31.5.2011 in Berlin
Diese Arbeit analysiert, inwieweit in der Fachliteratur die Wirkung von Berührungen in Form von Massagen
bei sozial-emotional belasteten Kindern im Alter von null bis sechs beschrieben ist.
Ziel ist es, herauszufinden, ob für Massagen und ihre Anwendung in der Heilpädagogik eine positive Wirkung auf die
Emotionalität von sozial-emotional belasteten Kindern beschrieben ist und dadurch eine Reduzierung der
sozial-emotionalen Belastung ermöglicht werden kann.
Da sich die Ausarbeitung an HeilpädagogInnen richtet, wird zudem untersucht, unter welchen Bedingungen eine
Massageanwendung mit sozial-emotional belasteten Kindern in der Heilpädagogik legitimiert werden kann und
welche Anwendungsempfehlungen in diesem Zusammenhang nützlich sein könnten. Hierzu wird die Wahrung des
Nähe-Distanz-Verhältnisses als Ausgangspunkt herangezogen.
Die Arbeit stellt als Ergebnis eine Reihe literaturbasierter Hypothesen auf, die starke Indizien dafür liefern, dass die
aufgeführten Massagewirkungen auf sozial-emotional belastete Kinder übertragen werden können und dass
Fachkräfte Massagen unter bestimmen Voraussetzungen auch im heilpädagogischen Bereich einsetzen können.
Ziel dieser Arbeit ist es, die theoretischen Hintergründe des Syndroms Burnout, der
pferdegestützten Intervention und der Erwachsenenbildung aufzuzeigen und miteinander
zu verknüpfen. Dabei werden die zu fördernden Eigenschaften und Aktivitäten, die
einem Burnout entgegenwirken, aufgegriffen und mit den Wirkweisen pferdegestützter
Intervention und der Didaktik der Erwachsenenbildung verbunden, um ein Angebot daraus zu entwerfen. Das Angebot unterliegt den Zielsetzungen der sportlichen Aktivität,
der Entspannung und der Erfahrung von Selbstwirksamkeit. Diese Ziele sind durch
das Arbeiten mit dem Pferd zu erreichen. Die Reflexion der gewonnenen Erfahrungen
schafft einen Lerntransfer für Bewältigungsaufgaben im Alltag.
[Aus Kapitel 1.2, S. 1f.]
Stimmbildung von Beginn an
(2023)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung der Kinderstimme und wie diese bestmöglich unterstützt und gefördert werden kann. Folgende zentrale Forschungsfragen stehen im Zentrum der Masterthesis:
Was benötigen Kinder, um eine optimale Entwicklung
des Stimmpotenzials zu ermöglichen?
Wie können Lehrpersonen in der Grundschule Stimmbildung in den Unterricht integrieren, um die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, ihr Stimmpotenzial
bestmöglich zu entfalten?
Aus der durchgeführten Forschung mittels Experteninterviews resultiert eindeutig, dass eine gute Entwicklung der Kinderstimme nur möglich ist, wenn das Kind durch Bezugspersonen und pädagogisches Fachpersonal begleitet, unterstützt und gefördert wird. Die gewonnen Daten stammen aus einer qualitativen Studie, bei der elf Expertinnen und Experten interviewt wurden. Im Fokus der Befragung standen die wesentlichsten Schritte der Stimmentwicklung eines
Kindes, äußere Einflussfaktoren und die Herausforderungen und Anforderungen an Lehrkräfte in der Volksschule. Die immer häufiger auftretenden Stimmprobleme bereits im Kindesalter zeigen, wie wichtig die Auseinandersetzung mit dieser Thematik ist. Die Arbeit zeigt, wie viele Faktoren Einfluss auf die Entwicklung der Kinderstimme haben und wie wichtig es daher ist, sowohl Eltern als auch pädagogisches Fachpersonal in diesem Bereich zu sensibilisieren.
In der vorliegenden Masterarbeit wird die Ausbildung von Primarstufenlehrerinnen und Primarstufenlehrern, die seit Einführung der PädagogInnenbildung NEU 2015/16 gilt, an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (PHDL) im Hinblick auf ihre Nützlichkeit für die Berufspraxis und Berufseinstiegsphase untersucht. Der Fokus wird auf die Bedeutung der Pädagogisch-Praktischen Studien (PPS) in der Ausbildung gelegt. Auch wenn die Lehrkräfteausbildung immer wieder untersucht und evaluiert wird, gibt es keine vergleichbare Studie zu dieser Thematik. Die zentrale Fragestellung, der in dieser Masterarbeit nachgegangen wird, lautet: „Wie erleben neu in den Beruf eingestiegene Primarstufenlehrkräfte die Zweckmäßigkeit ihrer Ausbildung und speziell der Pädagogisch-Praktischen Studien für ihre gegenwärtige Berufspraxis?“. Zur Beantwortung dieser Frage wurde die qualitative Forschungsmethode gewählt und neun halbstandardisierte, leitfadengestützte Interviews mit Absolventinnen der PHDL, die erst seit kurzem im Lehrberuf stehen, durchgeführt. Das aus den Interviews gewonnene Datenmaterial wurde anschließend mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) ausgewertet und im Ergebnisteil präsentiert. Die Ergebnisse der Forschung zeigen, dass die Ausbildung und insbesondere die PPS grundsätzlich als sehr positiv, gewinnbringend und lehrreich, um auch dann gut in den Lehrberuf einzusteigen, wahrgenommen wird. Für die rückblickende Wahrnehmung spielen unter anderem Praxislehrkräfte, Reflexionsgespräche und Hospitationen, bestimmte Inhalte/Lehrveranstaltungen an der PHDL sowie Aufbau des Studiums und der PPS eine entscheidende Rolle. Es konnte festgestellt werden, dass es dennoch einige konkrete Bereiche gibt, die in der Ausbildung optimiert werden können. Die Befragten äußern einige Herausforderungen bei ihrem Berufseinstieg sowie fehlende und zu 4 wenig thematisierte Aspekte in der Ausbildung, wobei hier ein Zusammenhang besteht. Die Ergebnisse sollen dabei einen Nutzen im Sinne der Evaluierung der Lehrkräfteausbildung an der PHDL haben, zur Qualitätssicherung beitragen und durch eine mögliche Weiterentwicklung letztendlich den neu in den Beruf einsteigenden Primarstufenlehrkräften dienlich sein.
[Zusammenfassung und Ausblick]
Ziel dieser Arbeit war es, herauszufinden, warum männliche Erzieher ihren Beruf wieder verlassen und ob es Unterschiede zwischen Berufseintrittsbarrieren und Gründen für den Berufsausstieg gibt.
Dieses Ziel wurde erreicht. Es kamen viele Gründe zum Vorschein, die einen Einblick in die Gedankenwelt der Männer ermöglichten.
Die Berufswahltheorie nach Holland sowie die Motivationstheorien von Maslow und Herzberg halfen dabei, die von den Erziehern genannten Punkte einem Muster zuzuordnen. So war es möglich, die Gründe der männlichen Pädagogen besser verstehen und nachvollziehen zu können.
Die gewonnenen Erkenntnisse erscheinen auf den ersten Blick vielleicht nicht neu oder gar revolutionär. Sie unterstreichen jedoch, dass das soziale Berufsfeld, mit seiner wichtigen Funktion für die Gesellschaft, einer finanziellen, personellen und einer das Ansehen betreffenden Aufwertung bedarf. Die Aspekte, Männer für den Erzieherberuf zu akquirieren und diese dort zu halten, verschwimmen immer wieder. Man kann an dieser Stelle kaum einen Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen machen. Die Gründe, warum männliche Erzieher den Beruf verlassen wollen, und die Gründe, warum junge Männer diesen Beruf gar nicht erst wählen, sind identisch. Zu diesem Schluss kommt man, wenn man die Hauptgründe dieser Arbeit, mit denen der Studie des BMFSFJ vergleicht.
Die Aussagen der Befragten zu dem, was getan werden müsste, um allgemein mehr Erzieher*innen zu akquirieren bzw. zu halten, geben einen guten Ansatz dafür, welche Schritte von Seiten der Politik ratsam wären.
Die Forderung nach einer besseren Bezahlung ist aufgrund der gewonnenen Ergebnisse kaum zu überhören. Vier der fünf Interviewgäste nannten die Bezahlung als Hauptgrund für ihren Ausstieg, und alle fünf Befragten fordern eine bessere Bezahlung, wenn tatsächlich mehr Männer für diesen Beruf begeistert werden bzw. dort gehalten werden sollen. Schon in der Ausbildung sollte mehr bezahlt werden, wenn man als Ausbildungsberuf attraktiv bleiben möchte. Über die Dauer der Ausbildung gilt es ebenfalls nachzudenken, da eine fünf jährige Ausbildung für viele Menschen ein weiteres Hindernis darstellt. Gerade in Ballungsgebieten wie München macht sich zudem der Personalmangel bemerkbar, der wiederum den Tätigen im sozialen Sektor die Arbeit zusehends erschwert. Es braucht also dringend mehr pädagogische Fachkräfte. Diese bekommt man, wie bereits erwähnt, durch eine bessere Bezahlung und ein besseres Image des Berufsfeldes. Die Befragung hat außerdem gezeigt, dass Männer gerne auch andere Männer an ihrer Seite haben. Der Exotenstatus kann für männliche Erzieher ein Hindernis sein, deshalb sollte es als normal angesehen werden, als Mann in der Kinder-tagesstätte zu arbeiten.
Zum Abschluss wird noch einmal auf die Forderung nach mehr gesellschaftlicher Anerkennung eingegangen. Man könnte diese steigern, indem man den Beruf des Erziehers besser vergütet und die Profession des Erziehers verdeutlicht und der Außenwelt kommuniziert.
Eine weitere Möglichkeit stellt die Akademisierung des Erzieherberufs dar, diese würde den Beruf gesellschaftlich aufwerten. Jedoch ist diese Option mit Vorsicht zu genießen, da man sonst die Menschen auf dem Arbeitsmarkt ohne Abitur kategorisch ausschließen würde. Dies wäre für die nachkommende Erzieher*innengeneration fatal.
Für weitere Untersuchungen wäre es interessant, die Sicht weiblicher Aussteigerinnen zu beleuchten. Wo ähneln und wo unterscheidet sich diese im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen? Was treibt weibliche Aussteigerinnen an? Außerdem wäre es natürlich spannend, eine Untersuchung mit einer größeren Anzahl an männlichen Aussteigern durchzuführen, um evtl. sogar ein repräsentatives Ergebnis erzielen zu können.
Abschließend bleibt zu sagen, dass der Ruf nach männlichen Erziehern aller Ehren wert ist, aber solange sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, wird es kaum möglich sein, die nächsten Jahre eine entscheidende Steigerung an männlichen Fachkräften im Bereich der Frühen Bildung zu erreichen.
Ausgehend von den durch die internationalen Schulleistungsvergleichsstudien ausgelösten (bildungspolitischen) Konsequenzen, die auch vor dem Elementarbereich nicht Halt gemacht haben, wird im vorliegenden Beitrag ein kritischer Blick auf die damit verbundenen handlungspraktischen Folgen geworfen. Dabei wird von der These ausgegangen, dass mit dem gesetzlichen Bildungsauftrag an elementarpädagogische Einrichtungen einer ‚Angebotspädagogik‘ (erneut) Tür und Tor geöffnet wurde, anstatt sich einer „Bildung aus erster Hand“ (Schäfer, 2014), konkret einer persönlichkeitsbildenden Pädagogik zu besinnen. Um diese persönlichkeitsbildende Pädagogik aktiv gestalten zu können, bedarf es, so die grundlegende Annahme in diesem Beitrag, eine bindungsorientierte Beziehungsgestaltung, womit die gebildete Persönlichkeit der pädagogisch Handelnden angesprochen ist.
Stelmach-Jung (2022) hat in seiner Dissertation festgestellt, dass Lehrende in Pflegeschulen die Beziehung zu den Auszubildenden und die Interaktion mit ihnen besonders wichtig finden, um Unterrichtsstörungen zu vermeiden. Welche Strategien Pflegelehrende dazu einsetzen, hat er ebenfalls erfragt. Auf diesen Ergebnissen haben wir im Rahmen des Seminars „Techniken beruflichen Handelns“ im 3. Semester des Masterstudiengangs "Pflegepädagogik" an der katho NRW aufgebaut. Wir haben 35 Lehrpersonen an Pflegeschulen und 5 Lehrpersonen an anderen Schultypen zu ihren Strategien bei der Klassenführung („Classroom-Management“) befragt.
Die befragten Lehrkräfte setzten nicht nur Maßnahmen ein, die unmittelbar Unterrichtsstörungen verhindern sollen, wie etwa das Vereinbaren und Durchsetzen einer Klassenordnung. Vielmehr wurden verschiedene Aspekte der Unterrichtsqualität berücksichtigt. So wurde von den Befragten beschrieben, dass diese darauf achten, die Relevanz ihrer Inhalte zu verdeutlichen, insbesondere beim Unterrichtseinstieg. Weiterhin wurde berichtet, dass der Unterricht so vorbereitet wird, dass Störungen unwahrscheinlicher werden, beispielsweise durch das Testen der Technik. Unterschiede zeigten sich in den Interviews vor allem bei der Frage, ob die Schwierigkeit von Aufgaben für einzelne Auszubildende angepasst werden soll und wird. Offen bleibt, welche Strategien in welchen Situationen erfolgreich bzw. erfolgsversprechend sind. Dies wird Inhalt künftiger Seminare, studentischer Forschungsprojekte und Fortbildungen an der katho NRW sein.
Das Kreuz und die Freude: Eine internationale und überkonfessionelle Untersuchung zur Depressivität bei Seelsorgenden
Depressionen sind nicht nur ein Thema für die Seelsorge. Auch Seelsorgende selbst können unter Depressionen leiden. Aber was ist eigentlich unter dem Phänomen Depression zu verstehen und wie zeigt es sich bei Seelsorgenden? Wie depressiv sind christliche Seelsorgende – weltweit und speziell in Deutschland? Sind sie mehr oder weniger depressiv als andere Menschen? Welche Vulnerabilitäten und Gesundheitsressourcen lassen sich bei Seelsorgenden ausmachen? Und welche Implikationen ergeben sich daraus für die Theologie? Die vorliegende empirische Untersuchung stellt die erste umfassende internationale und überkonfessionelle pastoralpsychologische Studie zu diesem Fragenkomplex dar.
Ausgangspunkt der Untersuchung (Einleitung) bilden eine Vielzahl von Zeugnissen von Priestern und Pfarrern, die Depressionen erlebt haben. Diese Zeugnisse legen den Verdacht nahe, dass Depressionen ein noch zu wenig beachtetes Phänomen unter Seelsorgenden sind.
Im I. Teil dieser Untersuchung werden die notwendigen Grundlagen gelegt, indem für das Thema essentielle Begriffe geklärt werden: Was sind Anliegen und Methode der Pastoralpsychologie? Was wird klinisch-psychologisch unter Depression verstanden? Wie unterscheiden sich Depression und Burn-out beziehungsweise Depression und Geistliche Krisen?
Depression wird in dieser Studie nach dem Diathese-Stress-Modell als bio-psycho-soziales Krankheitsphänomen verstanden, das ein vielgestaltiges, multidimensionales Spektrum von leichten Verstimmungen bis hin zu schwerwiegenden behandlungsbedürftigen Erkrankungen bildet. Grundlegend sind Depressionen durch „einen schwer beschreibbaren, quälenden Verlust an Lebensfreude, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden“ (Payk, 2010, S. 9) gekennzeichnet. Die detaillierten Kriterien für Symptomatik und Diagnose werden ICD-10 beziehungsweise DSM-V entnommen. Ein kurzer Überblick über die internationale und regionale (Deutschland, USA) Epidemiologie wird geboten; biologische, psychologische und soziale Erklärungsmodelle für Depressionen werden kurz dargestellt und es wird ein Ausblick auf die aktuelle Praxis der Therapie gegeben.
Ausführlicher wird die problematische Differenzierung von Depression und Burn-out behandelt. Der Autor dieser Studie plädiert aufgrund von Erkenntnissen aus der empirischen Forschung und aufgrund theoretisch-diagnostischer Überlegungen dafür Burnout als eine Art von Depressivität und nicht als eigenständiges Krankheitsbild zu behandeln. Als Form depressiven Erlebens wird Burnout bei Seelsorgenden in dieser Studie berücksichtigt.
Nicht berücksichtigt wird in dieser Studie das Phänomen geistlicher Krisen („Dunkle Nacht der Seele“), welches zwar Überscheidungen mit Depressionen haben kann, aber dennoch ein genuin spirituelles Phänomen im Sinn einer Wachstumskrise in der Gottesbeziehung darstellt.
Um die Bandbreite depressiver Phänomene besser zu differenzieren, wird in dieser Arbeit begrifflich zwischen Depression (klinisch diagnostizierte Erkrankung nach ICD/DSM-Kriterien) und Depressivität (vorhandene depressive Symptomatik, zum Beispiel mit Fragebögen gemessene Depression oder Burnout) unterschieden.
Im II. Teil dieser Untersuchung wird der internationale empirische Forschungsstand zur Depressivität bei christlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern ausgewertet. Rund 50 Studien von 1990 bis 2021, die sich empirisch mittels psychologischer Testverfahren mit der Depressivität bei Seelsorgenden beschäftigt haben, wurden vom Autor analysiert. Die Analyse des Forschungsstandes erfolgte gegliedert nach Kontinenten (Nordamerika, Australien, Südamerika, Asien, Afrika, Europa). Die Erkenntnisse aus diesen Studien werden gesammelt, in neun Thesen zusammengefasst und kritisch diskutiert.
Die überwiegende Mehrheit der Studien hat katholische oder methodistische Seelsorgende untersucht, während andere Konfessionen nur etwa halb so oft vertreten sind. Werden alle Studien zusammengenommen, so umfassen sie Daten von mehr als 17.500 Seelsorgenden (ohne die Deutsche Seelsorgestudie). Die Seelsorger (♂) sind dabei eindeutig in der Mehrheit. In nicht-katholischen Studien überwiegen die verheirateten Seelsorgenden (65-89.5%).
Die Punktprävalenzen für die Depressivität schwanken (ohne die Ausreißer-Studien) gerundet zwischen 9 bis 20%. Da ein unmittelbares Vergleichen der Studien untereinander schwierig ist, weil unterschiedliche Messmethoden verwendet wurden und die Ergebnisse nicht einheitlich dargestellt werden, wird der Gesamtdurchschnitt der Prävalenzen für die beiden häufigsten Testverfahren, den PHQ und den CES-D berechnet. Als durchschnittliche Punktprävalenz ergibt sich für den PHQ 11.5% und für den CES-D 37.9%. Damit liegen die Seelsorgenden höher als in der Allgemeinbevölkerung beziehungsweise als in bekannten Vergleichsgruppen.
Insgesamt lassen sich keine konfessionellen Unterschiede in der Depressivität erkennen. Die Mehrheit der Studien berichten, dass die Werte für Depressivität bei Seelsorgenden höher sind als in der betreffenden Allgemeinbevölkerung beziehungsweise als in herangezogenen Vergleichsgruppen. Nur zwei Studien berichten in etwa gleichhohe Werte. Ebenfalls nur zwei Studien haben niedrigere Depressivitätswerte bei Seelsorgenden als in Vergleichsgruppen gemessen. Daten zur 12-Monats-Prävalenz und zur Lebenszeitprävalenz von Depressivität bei Seelsorgenden liegen nicht ausreichend vor.
Aus der empirischen Forschung ergeben sich neun wesentliche Erkenntnisse zur Depressivität bei Seelsorgenden:
1. Seelsorgende sind von erhöhter Depressivität betroffen. Das gilt international und konfessionsübergreifend. Dieses Ergebnis ist ein Hinweis auf ein hohes Maß an psychischen Belastungen unter Seelsorgenden. Die bekannten epidemiologischen Zusammenhänge zur Depressivität finden sich auch bei Seelsorgenden: Seelsorgerinnen (♀) sind stärker betroffen als Seelsorger (♂); Jüngere stärker als Ältere. Bemerkenswert ist, dass gerade auch die Seelsorger eine auffällig höhere Depressivität berichten als Vergleichsgruppen.
2. Seelsorgende sind nicht mehr von Burnout betroffen als andere Berufsgruppen. Seelsorgende haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung und im Vergleich zu passenden Berufsgruppen gleichhohe oder tendenziell sogar niedrigere Burnoutwerte. Es zeigt sich, dass kein oder nur ein geringer Zusammenhang zwischen Arbeitslast und Burnout bei Seelsorgenden besteht. Zwar berichten Seelsorgende weltweit hohe Arbeitsbelastungen, allerdings führen diese offensichtlich nicht zwangsläufig zu erhöhten Burnoutraten. Es liegt der Verdacht nahe, dass Seelsorgende unter dem Begriff Burnout ihre erhöhte Depressivität kommunizieren.
3. Seelsorgende mit mehr sozialen Ressourcen sind weniger von Depressivität betroffen. Soziale Unterstützung ist verbunden mit weniger Depressivität (Freundschaften und Familie, ein positives Verhältnis zur Gemeinde und zu Vorgesetzten). Soziale Isolation und empfundene Einsamkeit sind dagegen mit mehr Depressivität verbunden.
4. Seelsorgende, die ihre Spiritualität leben, sind weniger von Depressivität betroffen. Seelsorgende mit einer positiv erlebten, regelmäßigen religiösen Praxis und mit einem hohen spirituellen Wohlbefinden berichten von weniger Depressivität. Umgekehrt sind geistliche Krisen mit mehr Depressivität assoziiert.
5. Seelsorgende, die Sinn und Zufriedenheit in ihrer Berufung erleben, sind weniger von Depressivität betroffen. Die Lebens- und Berufungszufriedenheit, „the sense of a clear vocational direction“ (Knox et al., 2005, S. 151) und das Sinnerleben in der Arbeit zeigen bei Seelsorgenden einen negativen Zusammenhang mit der Depressivität.
6. Seelsorgende mit vulnerablen Persönlichkeiten sind stärker von Depressivität betroffen. Instabile und extrinsisch orientierte Seelsorgende mit hohen Neurotizismuswerten und hoher Selbstaufmerksamkeit berichten von mehr Depressivität.
7. Seelsorgende, die Gratifikationskrisen erleben, sind stärker von Depressivität betroffen. Bei Seelsorgenden zeigt sich, dass effort-reward imbalancement und overcommittment mit mehr Depressivität assoziiert sind. Mangelnder beruflicher Erfolg, finanzielle Sorgen und hohe Ansprüche aus der Gemeinde, von Seiten der Vorgesetzten oder auch an sich selbst, hängen mit erhöhter Depressivität zusammen.
8. Seelsorgende, deren Lebenswelt von Unsicherheit und Niedergang geprägt ist, sind stärker von Depressivität betroffen. Ein depressivitätsfördernder Einfluss von Krisenerfahrungen (zum Beispiel Transformationen durch Säkularisierung, Skandale in der Kirche, Autoritäts- und Bedeutungsverlust von Glauben) lässt sich erkennen.
9. Seelsorgende berichten dennoch international und konfessionsübergreifend von einer hohen Lebenszufriedenheit. Seelsorgende sind also trotz der erhöhten Depressivität nicht einfach nur depressive, sondern zugleich lebensfrohe, glückliche Menschen.
Als Fazit aus den neun Thesen lässt sich festhalten, dass Seelsorgende die gleichen Vulnerabilitäten und Ressourcen in Bezug auf Depressivität haben wie alle Menschen. Dennoch finden sich auch Faktoren, die spezifisch für Seelsorgende sind – insbesondere die Spiritualität, das Berufungsbewusstsein und die Problematik der Säkularisierung als ein Passungsproblem von Person und umgebender Kultur.
Die empirischen Ergebnisse sind kritisch zu reflektieren. Es gibt eine ganze Reihe von Einschränkungen und Limitationen. Besonders muss berücksichtigt werden, dass die Studien aus sehr unterschiedlichen konfessionellen, nationalen, sozialen und kulturellen Kontexten stammen. Die Stichproben sind in vielen Fällen zu klein und nicht ausreichend repräsentativ. Es existieren vielfach auch keine passenden Vergleichsgruppen, sodass die Ergebnisse nicht angemessen eingeordnet werden können (etwa im Vergleich zu Helferberufen). Es existieren zu wenige qualitative Studien und Langzeitstudien. Es lassen sich eine Reihe von seelsorgendenspezifischen Verzerrungseffekten ausmachen (zum Beispiel die krisenhafte Lebenswelt von Seelsorgenden), sodass die psychologischen Messinstrumente teilweise problematisch erscheinen (erkennbar zum Beispiel an der großen Differenz zwischen den Prävalenzen von PHQ und CES-D. Entscheidend ist also nicht nur was gemessen wurde, sondern auch wie gemessen wurde!). Die Thesen stützen sich im Wesentlichen auf Korrelationen, die keine Kausalität bedeuten. Wichtig ist schließlich festzuhalten, dass die erhöhten Depressivitätswerte nicht auf eine erhöhte Pathologie depressiver Erkrankungen unter Seelsorgenden schließen lassen.
Im III. Teil dieser Studie wird vom Autor erstmals die Deutsche Seelsorgestudie zur Gesundheit von katholischen Seelsorgenden in Deutschland aus den Jahren 2012-2014 im Hinblick auf die Depressivität ausgewertet. Ergänzt wird die eigene Auswertung des Autors durch die Erkenntnisse aus der Literatur zur Deutschen Seelsorgestudie.
Die Stichprobe der Deutschen Seelsorgestudie umfasst 8.574 Seelsorgende (Durchschnittsalter 56.2 Jahre), aus den Berufsgruppen von Priestern (♂, 48.5%), Diakonen (♂, 12.1%), Pastoralreferenten (♂♀, 17.7%) und Gemeindereferenten (♂♀, 21.7%). Damit handelt es sich um die größte Stichprobe von Seelsorgenden (42% Rücklaufquote), die in dieser Untersuchung berücksichtigt wird. Gemessen wurde die Depressivität mit der Skala Depr-6 des Brief Symptom Inventory (BSI-18). Die Ergebnisse wurden sowohl als Mittelwerte als auch als T-Werte analysiert und untereinander, sowie mit der Allgemeinbevölkerung und mit passenden Vergleichsgruppen von österreichischen Religionslehrern und amerikanischen Priestern verglichen.
18.5% aller deutschen Seelsorgenden liegen über dem Grenzwert (caseness) der Skala Depressivität des BSI-18. Aus den Vergleichen lässt sich ableiten, dass deutsche Seelsorgende eine erhöhte psychosomatische Belastung berichten: Deutsche Seelsorgende berichten eine höhere Depressivität als die Allgemeinbevölkerung, liegen aber deutlich unter den Werten klinisch auffälliger Vergleichsgruppen (Patienten mit einer Depressionsdiagnose) (3½ - 4½mal niedriger!). Die Seelsorgenden scheinen zumindest ähnlich depressiv belastet wie österreichische Lehrer (♂♀), Sozialarbeiter (♂♀) und Studenten (♂♀). Priester berichten die höchste depressive Belastung. Deutsche Priester berichten überraschenderweise auch eine fast 4-mal höhere psychosomatische Belastung als amerikanische Priester. Die Ergebnisse lassen keine pathologische Deutung zu.
Im IV. Teil der Studie werden in drei Essays pastoralpsychologische und theologische Erwägungen über die empirischen Erkenntnisse angestellt. Dabei wird drei zentralen Fragen nachgegangen: Wie sollte die Kirche mit der Depressivität ihrer Seelsorgenden umgehen? Welche Gründe gibt es für die erhöhte Depressivität bei Seelsorgenden? Welcher Sinn kann in der Depression gefunden werden?
Im ersten Essay wird konkreten praktischen Handlungsoptionen der Kirche angesichts der depressiven Belastung von Seelsorgenden nachgegangen. Der Autor plädiert für ein heilsames Handeln als doppelten Umgang mit depressiven Seelsorgenden aus medizinisch-psychologischer Behandlung state of the art und theologisch-salutogenetischem Heilsverständnis. Besonders wichtig erscheint hier das Angebot medizinisch-psychologischer Hilfe, die Entstigmatisierung von Betroffenen, die Entwicklung eines salutogenetischen Lebensstils unter Seelsorgenden und die ganzheitliche christliche Perspektive von Heil im Unheil, Zuwendung zum Kranken und Kritik an einer Utopie vollkommener Gesundheit.
Im zweiten Essay wird genauer nach möglichen Ursachen für die erhöhte Depressivität von Seelsorgenden gefragt. Hier lassen sich eine Reihe von psychologischen und sozialen Faktoren mit hohem Erklärungswert ausmachen: berufsbedingte Faktoren (Seelsorgende als „crisis people“ (Raj & Dean, 2005, S. 166)); Überidentifikation von Beruf, Berufung und Arbeit; Einsamkeit beziehungsweise fehlende soziale Beziehungen; vulnerable, emotionszentrierte und ausgeprägt sensible Persönlichkeitsstrukturen (konstitutionelle Vulnerabilität als Ressource und Risiko in der Seelsorge); individuelle und organisationale Selektionsprozesse (tendenziell depressivere Persönlichkeiten finden sich in der Umwelt von kirchlichen Strukturen); Erfahrung von Gratifikationskrisen und von Krisen in der Kirche und damit verbundene Verzerrungen der Messungen (Seelsorgende mit ihrem Idealismus sind vielleicht mehr von Frustration als von Depression betroffen; innerkirchliche depressive Dynamiken).
Im dritten Essay wird schließlich ein theologischer Perspektivwechsel auf die Depressivität vorgeschlagen, der ein befreiend sinnvolles Potential in der Depressivität entfalten will. Ausgangspunkt ist der Aufsatz von Romano Guardini „Vom Sinn der Schwermut“ (1928). Bei aller gebotenen Zurückhaltung von Sinndeutungen, die immer nur individuell und subjektiv angenommen werden können und daher als Sinnangebot zu verstehen sind, kann der christliche Glaube eine objektive Gesamtdeutung der Depression beziehungsweise Depressivität wagen. So kann nach sinnvollen Seiten der Depression, also dem Guten im Schlechten gesucht werden. Auch kann die Depression als anthropologische Erfahrung einer existenziellen Vulnerabilität des Menschen gedeutet werden. Die existenzielle Vulnerabilität stellt den Menschen dabei vor die Aufgabe der Annahme der eigenen Endlichkeit und der adäquaten Antwort auf das liebende Gottes- und Selbstverhältnis („Der Sinn des Menschen ist, lebendige Grenze zu sein und dieses Leben der Grenze auf sich zu nehmen und durchzutragen.“ (Guardini, 1928/1983, S. 56)). Die existenzielle Verwundbarkeit kann dabei Ausdruck in der Haltung des „verwundeten Heilers“ finden – einer Metapher, die für das seelsorgliche Handeln fruchtbar sein kann. Schließlich kann die Depression in der umwertenden Theologie von Paulus in einer paradoxen Dialektik von Kreuz (Mt 5,4; 16,24) und Freude (Joh 15,11; Phil 4,4) betrachtet werden. „Durch das Kreuz Jesu Christi wird die Erfahrung der Destruktion des Menschlichen zum Ort der Erfahrung des Lebens, der Kraft und der Fülle Gottes“ (Jacobs, 2000, S. 514). Gegen alle Erfahrung ereignet sich die Wende vom Kreuz zur Freude, auch wenn es im Jetzt noch nicht fassbar ist. Seelsorgende könnten so im Kreuz die „Zeit der Gnade“ (2Kor 6,2) erkennen, die jenseits eigener, nicht heilsidentischer Erfahrung zur tieferen Freude wird, weil sich gerade hierin Heil für sie selbst und für andere ereignet. Daraus kann wiederum Hoffnung für alle Opfer der Depression erwachsen (insbesondere auch stellvertretend für alle, die aufgrund einer Depression Suizid begingen). „Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (2Kor 12,10). Seelsorgende können so das je Größere von Gott her erwarten und trotzdem handlungsfähig bleiben.
Alle im Blick.
(2020)
Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, die Gemeinwesendiakonie in der Praxis zu untersuchen. Dabei sollen durch Erkenntnisse aus Literatur und empirischer Befragung Schlüsse für eine Konzeption von Gemeinwesendiakonie-Projekten gezogen werden.
Die Arbeit besteht aus drei Teilen: die theoretischen Grundlagen führen ins Thema ein und geben Aufschluss über den derzeitigen Kenntnisstand der Gemeinwesendiakonie in Wissenschaft und Forschung. Im sich anschließenden empirischen Teil werden die Ergebnisse qualitativer Befragungen von Mitarbeitenden zweier Projekte in Erlangen-Bruck dargestellt. Die empirischen Erkenntnisse fließen in dem abschließenden dritten Teil in konzeptionelle Überlegungen ein.
Die theoretischen Grundlagen zeigen unter anderem auf, dass Mitarbeitende für eine be-ständige Gemeinwesendiakonie qualifizierte Fort- und Weiterbildungen benötigen. So ist es möglich, dass sie Menschen aus unterschiedlichen Milieus über die klassische Kern-gemeinde hinaus ansprechen. Dabei kann Gemeinwesendiakonie niemals von oben ange-ordnet werden, sondern muss von der Basis kommen. Im empirischen Teil wird deutlich, dass für Gemeinwesendiakonie vor allem gute Netzwerkarbeit, das aktive Gespräch mit den Menschen aus dem Stadtteil sowie die Mitarbeitenden inklusive eines hauptamtlichen Intermediärs1 hilfreich sind. Insgesamt sollen möglichst alle Ressourcen ausgeschöpft werden. Die erste Herausforderung ist oftmals bereits bei der Initiierung der Projekte zu bewältigen, wenn Menschen aus dem Gemeinwesen dem Projektvorhaben mit Skepsis begegnen. Die Chance der Verknüpfung von Diakonie und Kirche besteht darin, dass sowohl Besucher als auch Mitarbeitende, die diakonische Einrichtung bzw. Kirchenge-meinde als auch das Gemeinwesen davon profitieren. Zudem wird oft ein derartiges Projekt überhaupt erst durch die Kooperation ermöglicht. Von Seiten der Mitarbeitenden sind dabei insbesondere Kompetenzen der Sozialen Arbeit, theologisches Wissen und interre-ligiöse Kompetenzen nützlich. Diese Bachelorarbeit ist für Studierende und Lehrende vor allem aus den Fachbereichen Soziale Arbeit, Diakonik und Gemeindepädagogik von In-teresse. Am Ende der Arbeit finden sich offene Fragen sowie Schlussfolgerungen für die Praxis und Wissenschaft sowie Forschung, welche sich aus den theoretischen Grundlagen und der praktischen Untersuchung dieser Arbeit ergeben.
Ziel dieser Bachelorarbeit war es, einen möglichen Zusammenhang zwischen der großelterlichen Betreuung und der Qualität der Großeltern-Enkelkind-Beziehung aus Sicht der Kinder zu erkunden. Zudem sollten mögliche Einflussfaktoren auf die Betreuungsintensität der großelterlichen Betreuung herausgearbeitet sowie deren Gestaltung aus Sicht der Kinder untersucht werden.
Die Arbeit besteht aus zwei Teilen: dem Teil 1 – Literaturteil und dem Teil 2 – Empirische Untersuchung.
Die Literaturrecherche führt ins Thema ein und gibt Aufschluss über den derzeitigen Kenntnisstand bezüglich dieser Thematik in Wissenschaft und Forschung.
Im empirischen Teil wurden Kinder im Grundschulalter mittels des Testverfahrens SoBeKi-R (Titze 2015) sowie deren Eltern mittels Fragebögen befragt und daraus Erkenntnisse auf die Qualität der Großeltern-Enkel-Beziehung aus Sicht der Kinder und auf Einflussfaktoren auf die großelterliche Betreuungsintensität gezogen.
Kurz zusammengefasst werden im Folgenden wesentliche Ergebnisse der Literaturrecherche sowie der empirischen Untersuchung genannt: Die Literatur zeigt auf, dass die mittlere Generation eine Schlüsselrolle in der Ausgestaltung der Großeltern-Enkel-Beziehung und der großelterlichen Betreuungsintensität hat.
Auch die Wohnortentfernung spielt vor allem bei der Regelmäßigkeit und der Art (Ferienbetreuung) der Betreuungstermine eine wesentliche Rolle. Großmütter betreuen ihre Enkelkinder häufiger als Großväter. Dabei engagiert sich vor allem die leibliche Großmutter mütterlicherseits. Die Wahrscheinlichkeit eines intensiv betreuenden Großelternteils, beim SoBeKi-R von dem Kind genannt zu werden, steigt nicht unwesentlich gegenüber einem Großelternteil, der sich nicht intensiv in der Betreuung engagiert.
Die Enkelkinderbetreuung hat dabei aus Sicht der Kinder einen kümmernden und Sicherheit gebenden Charakter, wobei vor allem alltägliche Aktivitäten der Kinder mit ihren Großeltern für die Kinder von Bedeutung sind.
Diese Bachelorarbeit ist für Studierende und Lehrende insbesondere aus den Fachbereichen Pädagogik, Psychologie und Soziale Arbeit von Interesse. Am Ende der Arbeit finden sich offene Fragen sowie Schlussfolgerungen für die Praxis und Wissenschaft/Forschung, welche sich aus der Literaturrecherche und der empirischen Untersuchung dieser Arbeit ergeben.
Im Jahr 2014 eröffnete in der Stadt Erlangen der dritte Waldkindergarten und das Betreuungsangebot des Trägervereins Mooswichtel e.V. fand von Anfang an großen Zuspruch. Bereits im ersten Betriebsjahr mussten Anmeldungen abgewiesen werden. Selbst einige Kinder der trägerinternen Waldkinderkrippe konnten zum Jahresende aufgrund fehlender freier Plätze nicht in den Kindergarten wechseln und die Familien wurden an andere Einrichtungen verwiesen. Die hohe Nachfrage ließ schnell erste Gedanken einer Betriebserweiterung aufkommen, um dem steigenden Bedarf an Waldkindergartenplätzen gerecht zu werden. Das zentrale Anliegen dieser Arbeit ist es daher, das pädagogische Konzept unter dem Aspekt der Betriebserweiterung weiterzuentwickeln. Hierbei werden beson-ders die mit der pädagogischen Konzeption verbundene Qualitätsentwicklung, sowie die Erwartungen einzelner Interessensgruppen in den Blick genommen. Da sich der Waldkindergarten in einem naturschutzrechtlich hochsensiblen Bereich befindet, ist dies bei der Planung des Vorhabens besonders zu beachten. Am Ende der Arbeit wird eine mögliche Form der Umsetzung vorgestellt, die sowohl die Perspektive der Stadtverwaltung, als auch die der Kinder, Eltern und Mitarbeiter einschließt.
Obwohl sich die Literatur meist mit männlichen Sexualstraftätern befasst, zeigen, unter anderen, Studien, dass auch Frauen Sexualdelikte begehen. Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit weiblichen Sexualstraftätern und sexuellen Präferenzstörungen bei Frauen.
Daraus ergeben sich folgende zwei Forschungsfragen: 1. Welche Sexualdelikte werden durch Frauen begangen? und 2. Von welchen Paraphilien sind Frauen betroffen?
Um diese Forschungsfragen zu beantworten, wurde als Methode ein Literatur-Review gewählt und durchgeführt. Mittels Sichten von Datenbanken konnten insgesamt acht Studien beschrieben und bewertet werden.
Die wichtigsten Forschungsergebnisse haben ergeben, dass weibliche Sexualstraftäter eine heterogene Gruppe darstellen und sich mittels verschiedener Tathergänge vor allem an Kindern vergehen. Weiterhin konnte festgestellt werden, dass der Masochismus und der Voyeurismus vergleichsweise häufig bei Frauen vorkommen.
In der Sozialen Arbeit ist es insofern von Bedeutung, zwischen männlichen und weiblichen Sexualstraftäterinnen zu unterscheiden. Aufgrund dieser Arbeit wird schließlich empfohlen, die Aufklärungsarbeit hinsichtlich Paraphilien zu erweiterten und zukünftige Forschung auch auf den Zu-sammenhang zwischen Sexualdelinquenzen und Paraphilien zu lenken.
Robert Pearsall Smith played an important role within the Holiness movement. Within a few years his teachings about "Holiness through faith" spread through Europe and had an important impact on movements like Keswick and the German "Heiligungsbewegung". The purpose of this master thesis is to show the influence of his understanding of holiness on his preaching. Due to the importance for the further analysis of his thoughts on holiness, which were often governed by his experiences, an outline of the Smith’s life is given to get the historical background. Afterwards Smiths understanding of holiness regarding his view on sin, separation of justification and sanctification and spiritual baptism is discussed, including other prominent opinions of the holiness movement.With these results his preaching is examined with an emphasis on the rhetorical analysis of two sermons and the significance of emotion, staging and performance. A correlation between his preaching and his understanding of holiness can be found in Smith’s use of emotion in his sermons in contrast to his theoretical concept of will based on faculty psychology. From a modern perspective this could have lead to the fact, that the audience of Smith, who had experienced emotions in the performative act of a spiritual baptism, felt manipulated after Smith lost his credibility in the scandal of Brigthon 1875.
Mit(-)Gefühl: Compassion Fatigue und Resilienzförderung bei Pflegefachkräften in der Onkologie
(2020)
Durch die alltägliche Pflege schwerstkranker und sterbender Menschen sind Pflegefachkräfte in der Onkologie außerordentlich hohen psychischen Belastungen ausgesetzt. Pflegende auf Akutstationen sind gegenüber einer psychischen Erkrankung durch eine über den Pflegezeitraum emotionale Bindung zu den oftmals bekannten und jungen Patienten äußerst vulnerabel. Dies unterstreicht auch die vergleichsweise hohe Fallzahl von psychisch bedingter Arbeitsunfähigkeit in dieser Berufsgruppe. Eines der aus oben beschriebener Symptomatik ableitbaren Krankheitsbilder ist die sogenannte emotionale Erschöpfung (engl. Compassion Fatigue). Deren Ursachenforschung, Prophylaxe und Resilienzförderung durch persönliche und organisatorische Maßnahmen sind Gegenstand der vorliegenden Arbeit.
Nach eingehender Begriffsklärung im theoretischen Teil folgt die Vorstellung von vier leitfadengestützten Experteninterviews zum Thema und werden als Datengrundlage hinsichtlich folgender Schwerpunkte qualitativ ausgewertet und analysiert:
• • Herausforderungen für die onkologisch Pflegenden
• • Umgang mit der eigenen Betroffenheit
• • Persönliche Ressourcen und Coping Strategien
• • Unterstützungsmaßnahmen durch den Arbeitgeber sowie
• • Veränderung des psycho-sozialen Belastungserlebens
Anschließend folgt die kritische Auseinandersetzung mit den gegenwärtig eingesetzten Forschungsmethoden als auch mit den beschriebenen Ergebnissen. Diese zeigt auf, inwieweit sich die ausgewählten Methoden hinsichtlich ihrer Umsetzung zur Beschreibung des Forschungsgegenstands anhand der Gütekriterien qualitativer Forschung eignen und diese Vorgehensweise damit Mittel zur Resilienzförderung darstellen.
Der Kindersegen Gottes ist ein tradierter Begriff, zu allen Zeiten galt ungewollte Kinderlosigkeit als großes Unglück. Fabeln, Märchen (Dornröschen, Rapunzel), eine umfangreiche Weltliteratur beschäftigt sich mit diesem Thema. Ungewollte Kinderlosigkeit ist als Krankheit definiert, die mit Leiden verbunden sein kann und ohne Verschulden der Menschen anzusehen ist. In der heutigen Zeit ist sie ein gesellschaftlich relevantes und zunehmendes Problem mit individuell differierenden Ursachen:
1. Junge Menschen suchen nach einem Partner/einer Partnerin, welche/welcher in einer zuverlässigen Beziehung mit erfüllter Sexualität die Realisation des Kinderwunsches erst möglich macht. Ein Unterfangen, das sich in unserer Zeit als schwierig erweisen kann.
2. Ungewollte Kinderlosigkeit kann die Konsequenz einer ausbleibenden positiven Entscheidung zur Elternschaft, eine Folge biographischer Konstellationen oder Entwicklungen sein, die ein Leben mit Kindern erst einmal als unattraktiv oder unpassend haben erscheinen lassen.
3. Ebenso kann sie das Resultat eines biologischen oder unerklärbaren Phänomens in einer Partnerschaft sein.
4. Die Zeitfenster für den biographischen Zeitpunkt sind begrenzt und im Zeitalter langer beruflicher Ausbildungen und Prioritäten von Individualisierung, Mobilität und Flexibilität schmaler geworden.
Sicherlich gibt es ohne Zweifel glückliche und zufriedene kinderlose Menschen, die sich für diesen Weg entschieden oder mit ihrem Schicksal Frieden gefunden haben. Doch dies kann und muss nicht für alle gelten.
Die gewollte Kinderlosigkeit ist als Lebensvariante in Ansätzen akzeptiert, die Ungewollte löst nach wie vor eine Krise mit einer Fülle von Problemen aus. „Es ist etwas Existentielles, das einem im Innersten trifft“ (Spiewak, 2011, S. 16 ff.). Etwas, das als Selbstverständlichkeit angenommen wurde, ein gewünschtes eigenes Kind, wird auf einmal zu einem leidvollen Lebensthema mit scheinbar unlösbaren Konflikten auf mehrdimensionalen Ebenen. Alle wichtigen Lebensbereiche des Menschen sind betroffen: die Sinnhaftigkeit des Lebens, das Selbstbild und der Selbstwert, die Identität als Mann und Frau, die Partnerschaft als Basis eines gelingenden Lebens, die Sexualität als körperlicher Ausdruck der Intimität und Nähe.
Der tief verwurzelte, biologisch bedingte Wunsch der Generativität des eigenen Mensch-Seins und Nachkommenschaft sind Themen eines jeden Menschen, der Kinderwunsch ist nach wie vor ein Grundbedürfnis.
Allen ungewollt Kinderlosen in Deutschland soll ein niedrigschwelliges Beratungsangebot in allen Phasen zur Verfügung gestellt werden. Bis dato gibt es eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten, die jedoch niedrige Beratungszahlen verzeichnen. Die Forderung nach innovativen Konzepten rückt immer mehr in den Vordergrund, im Fokus steht auf Grund vielfältiger für ungewollt Kinderlose passender Aspekte eine Online-Beratung, die insbesondere die erreichen könnte, die bisher keine Beratung in Anspruch genommen haben, sie im face to face Kontakt ablehnen bzw. von dieser Möglichkeit keine Kenntnis haben.
Die katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung könnte mit einer vernetzten und öffentlich beworbenen Online-Paar-Beratung für ungewollt kinderlose Paare an einer Haltung von Medizin und Gesellschaft mitgestalten, die Interesse an allen Kindern und an den zukünftigen Eltern zeigt und gleichzeitig sinnvolle, akzeptierte Perspektiven jenseits eines Familienlebens für kinderlose Paare vermittelt (Maio, 2013).
Planspiele werden gerne und in steigender Anzahl in der Hochschullehre eingesetzt. Über deren Wirkung auf das Lernverhalten der Teilnehmenden hingegen gibtes bisher wenig empirisch belegbare Erkenntnisse. In diesem Beitrag wird eine Langzeitstudie dargelegt, die anhand eines Paneldesigns Komptenzzuwächse von Studierenden untersucht. Die Ergebnisse stellen einen hohen Effekt vor allem auf den Wissenserwerb der Teilnehmenden dar. Aus dieser Wirkung ergibt sich allerdings auch eine Verantwortung an die Durchführung der Planspiele, welche im letzten Teil zur Diskussion dargelegt wird.
Bayernpartei (BP)
(2019)
Inkompatibilität
(2019)
Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP, 1997 bis 2010: ödp) ist eine deutschlandweit tätige bürgerliche Ökologiepartei, die ihren deutlichen Schwerpunkt in Bayern hat. Ihr Aufstieg ist eng verbunden mit ihrem Gründungsvater, dem Politiker und Umweltschützer Herbert Gruhl (CDU, 1921-1993, MdB 1969-1980). Ende der 1980er Jahre brach die Partei mit Gruhl. Aufmerksamkeit erregte die ÖDP bundesweit, vor allem aber in Bayern mit ihren Initiativen zur Volksgesetzgebung.
Responsivität. Unzeitgemäße (?) Anmerkungen zu einer zentralen Kategorie repräsentativer Demokratie
(2020)
Mit dem Start des Studienjahrs 2014/15 erhält die Evangelische Hochschule Nürnberg (EVHN) mit Inkrafttreten der am 10. Juli 2013 verabschiedeten Grundordnung (GrO) eine neue Verfassung, die einige Eigentümlichkeiten aufweist. Dies ist Anlass für die folgenden Betrachtungen, die selbstverständlich keine umfassende Kommentierung aller Bestimmungen der Grundordnung sind, sondern nur einige zentrale Aspekte herausgreifen: Einleitend werden zunächst die Funktionen einer Grundordnung skizziert, die damit auch den Rahmen der
Regelungsmaterie vorgeben. Daran anschließend wird geprüft, welche „Herrschaftsordnung“ durch die neue Grundordnung kreiert wird. Es folgt eine kurze Skizze der Kompetenzen der Organe und ihres Zusammenwirkens sowie der neuen Organisationsstruktur der EVHN. Abschließend wird das Zusammenwirken der Organe und Organisationseinheiten am Beispiel des besonders sensiblen Bereichs der Berufungen betrachtet.
So problematisch es also ist, von der „Eurokrise“ zu sprechen, so treffend ist die Bezeichnung „Krise“, denn die aktuellen Vorgänge zeigen die beiden von Koselleck angesprochenen Aspekte. Sie ist zum einen Ausdruck struktureller Probleme, zum anderen hat sie Züge einer Entscheidungssituation, bei der wegen „Gefahr im Verzug“ unverzüglich gleichsam lebensentscheidende Entscheidungen gefällt werden müssen (Koselleck 1982, S. 619). Sie ist eine Ausnahmesituation.
Per Referendum ins Parlament? Die bayerische ÖDP zwischen Policy-Erfolgen und elektoraler Irrelevanz
(2022)
Die bayerische Landespolitik ist durch eine lange Tradition der Volksgesetzgebung gekennzeichnet. Insgesamt 23 Volksbegehren fanden seit 1967 statt, sechsmal waren (erfolgreiche) Volksbegehren zudem Gegenstand eines Volksentscheids (LfStat 2022a, 2022b). An der sich seit den 1990er Jahren intensivierenden Nutzung von Volksbegehren ist insbesondere der bayerische Landesverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) beteiligt, der immerhin fünf Volksbegehren initiierte und immerhin dreimal damit erfolgreich war. Somit stellt die ÖDP einen bedeutsamen ‚Störfaktor‘ im immer noch durch eine „CSU-Hegemonie“ (Mintzel 1998) geprägten politischen System Bayerns dar und war fähig essentielle Politikwechsel im Freistaat zu initiieren. Allerdings korrespondieren die Erfolge der ÖDP im Zuge der Volksgesetzgebung in keiner Weise mit Wahlerfolgen auf Landesebene (Abb. 1). Während die ÖDP mit ihren Volksgesetzgebungskampagnen „Schlanker Staat ohne Senat!“ (1996/97), „Für echten Nichtraucherschutz!“ (2009/10) und „Rettet die Bienen!“ (2019) jeweils aufsehenerregend erfolgreich war, resultierte diese Mobilisierung nicht in Erfolgen an der Wahlurne. Bei keiner Wahl kam die ÖDP landesweit auch nur annähernd in den Bereich jener 5 Prozent Stimmanteil, die für den Einzug in den Landtag erforderlich sind.
Warum gelingt es der ÖDP nicht, die breite Unterstützung, die ihre Volksbegehren fanden, in nennenswerte Unterstützung in Wahlerfolge umzusetzen und damit dauerhaft auf parlamentarischer Ebene an der Politikgestaltung mitzuwirken?
Um diese Frage zu beantworten, wird zunächst ein Überblick für die ÖDP-Initiativen gegeben und das bayerische Verfahren der Volksgesetzgebung kurz dargestellt. Nach einem eingehenderen Blick auf die Wahl- und Abstimmungsergebnisse wird anhand der Wahl- und Abstimmungsergebnisse auf lokaler Ebene untersucht, ob die ÖDP von ihren Initiativen auch bei Wahlen profitiert oder ob Erfolge in der Volksgesetzgebung nicht eher aus den Mobilisierungsleistungen von Parteien resultiert, mit denen die ÖDP dabei mitunter kooperiert.
In der Auseinandersetzung mit dem erstarkten Rechtspopulismus zeigt sich, dass dessen langjähriger Misserfolg nicht auf eine erhöhte ‚Resilienz‘ der deutschen Bevölkerung zurück- zuführen ist, denn immer deutlicher zeigt sich, dass Deutschland für seinen Kampf um die Bewahrung der Freiheitlich-demokratischen Grundordnung eher schlecht gewappnet er- scheint. Dafür lassen sich eine Vielzahl von möglichen Begründungen anführen, aber ein ganz wesentlicher Grund liegt nach meiner Ansicht auch darin, dass in Deutschland der ‚Rechtsstaat‘ lange vor der ‚Demokratie‘ etabliert wurde. Dies resultiert nicht nur aus einem gewissen ‚Fremdeln‘ der traditionsreichen deutschen Staatsrechtslehre mit einer der Grund- lagen unseres liberal-demokratischen Gemeinwesens: dem ‚Pluralismus‘. Sondern auch – wie im Folgenden gezeigt wird – in einer insgesamt wenig elaborierten Auseinandersetzung mit diesem Begriff.
In dieser Arbeit werden die späten Werke Moltmanns, die einen starken eschatologischen Bezug aufweisen, in einem Zweischritt untersucht.
Erstens, welche biblischen Hoffnungsbilder sind leitend für Moltmanns Eschatologie? Wie stellen sich die wesentlichen Bestandteile seines eschatologischen Entwurfs dar? Zweitens, wie wirkt sich diese Eschatologie auf die Ethik aus? Wie wendet Moltmann seine eschatologischen Erkenntnisse an?
Der Aufbau beginnt mit einem biographischen Abriss, worauf eine Einordnung Moltmanns in die eschatologische Diskussion des 20. Jh. und eine Beschreibung jüdischer Einflüsse auf sein Denken folgt.
Im ersten Teil werden sieben biblische Hoffnungsbilder, nämlich die der Zeit, der Auferstehung, der Parusie, des Chiliasmus, des Jüngsten Gerichts, der Neuschöpfung und des Festes der ewigen Freude dargestellt. In diesen sieben Hoffnungsbildern lässt sich Moltmanns Eschatologie zusammenfassen.
Im zweiten Teil wird Moltmanns Ethik der Hoffnung und ihre Auswirkungen für den einzelnen Christen, die messianische Gemeinde, die politische und soziale Gerechtigkeit sowie die Ökologie unter Bezugnahme auf die erarbeiteten Hoffnungsbilder dargestellt. Anhand des südafrikanischen Beispiels lässt sich erkennen, dass Moltmanns eschatologisch orientierte Ethik durchaus in konkrete Handlungsanweisungen für einen bestimmten Kontext umgesetzt werden kann.
Es wird festgestellt, dass Moltmanns Eschatologie sich generell auf seine Ethik auswirkt, indem sie ein Leitbild darstellt, das Hoffnung schenkt und unter eschatologischem Vorbehalt antizipiert wird. Aber auch die einzelnen Hoffnungsbilder wirken sich konkret auf das ethische Bewusstsein und Handeln aus.
Schließlich wird Moltmanns Theologie kritisch gewürdigt, indem auf exegetisch-hermeneutische, theologische und missionstheologische Gesichtspunkte eingegangen wird und die Einflüsse seines philosophisch-theologischen Instrumentariums bedacht werden.
Demenz und Spiritualität : die Dimension der Spiritualität in der Begleitung von Menschen mit Demenz
(2018)
Bei der vorliegenden Dissertationsschrift handelt es sich um eine theoretisch ausgerichtete Literaturarbeit zu den Themen Demenz und Spiritualität. Zentrales Anliegen der Arbeit ist es, die bisher vernachlässigte Spiritualitätsperspektive in der Begleitung von Menschen mit Demenz vor dem Hintergrund anthropologischer und leibphänomenologischer Ansätze aufzuzeigen. Die Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Phänomenen Demenz, Spiritualität und Leiblichkeit wurden in ein praxisrelevantes Konzept der spirituellen Begleitung von Menschen mit Demenz überführt.
Der frühe Tod eines Kindes in der Schwangerschaft und zur Geburt ist ein in allen Epochen der Geschichte, Kulturen, Gesellschaftsschichten und Altersstufen präsentes Phänomen. Bedingungsfaktoren, Epidemiologie, Klassifikation, Prävalenz und Umgangsformen haben sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Der Fötus bleibt dabei eine „umstrittene Figur“ im ethischen, juristischen, medizinischen, persönlichen und soziologischen Diskurs.
Seit Ende des 20. Jahrhunderts erhält das Thema auf medizintechnologischer sowie gesellschaftlicher Ebene ein neues Gewicht. Der Bedeutungsschirm des Themas überspannt individuelle und kollektive Strukturen in Gesellschaft, Politik, Religion und Wissenschaft.
Weltweit kommt es jedes Jahr schätzungsweise zu 23 Millionen Fehlgeburten, was einem Verlust von 44 Schwangerschaften pro Minute entspricht. Eine Fehlgeburt ist im Allgemeinen definiert als Verlust eines Kindes in der Schwangerschaft vor Erreichen der Lebensfähigkeit (vgl. Lancet 2021; Lancet 2021 Miscarriage 1). In der Serie „Miscarriage matters“ fordern die Autoren nicht nur ein komplettes Überdenken des Narrativs rund um die Fehlgeburten, sondern eine umfassende Überarbeitung der medizinischen Versorgung und Beratung von Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten haben (vgl. Lancet 2021). Etwa 2,6 Millionen Kinder sterben zu einem späteren Zeitpunkt in der Schwangerschaft. Die Publikation „Ending preventable Stillbirths“ thematisiert die enormen Auswirkungen später Verluste auf Familien und Gesundheitsdienstleister (vgl. Lancet 2016). Trotz steigender Evidenz, vielfacher Forschungsaktivitäten und zunehmend dokumentierter Erfahrungsberichte fehlt bis heute eine umfassende, systematische Einordnung, die der Phänomenologie des Themas insgesamt gerecht wird und eine transdisziplinäre Forschungsgrundlage bietet. Zeitgenössisches Verstehen erfordert die Berücksichtigung der historischen Entwicklung, die nachfolgend lediglich skizziert ist. Eine rein quantitative Einschätzung kann nicht erfassen, welche Bedeutung der Tod eines Kindes vor, zur und kurz nach der Geburt für betroffene Paare, ihre Familien sowie deren soziales Umfeld, aber auch für involvierte Fachkräfte und Institutionen hat. Auf qualitativer Ebene zeigt sich eine hohe Emotionsdichte und Intensität im Erleben, komprimiert auf einer Zeitschiene zwischen Diagnostik und der Option, eine neue Schwangerschaft zu wagen. In besonderer Weise provoziert das Thema Fragen nach der eigenen Existenz, dem Lebenssinn oder einer tragenden Kraft außerhalb der materiellen Realität. Diese Publikation bietet eine Handreichung zur Verständnisklärung, indem die Komplexität des Themas aus der Perspektive betroffener Frauen und Paare aufgefächert wird. Dies geschieht unter Berücksichtigung psychischer, medizinischer, juristischer, sozialer und spiritueller Hintergründe und mündet in einer Synopse, die drei Wesenskerne des Diskurses herausarbeitet: Verlust, Vielschichtigkeit, Uneindeutigkeit. Die verwendeten Fallbezüge sind evidenzbasiert und stützen sich auf Praxisbeispiele, Gesprächsprotokolle und -analysen sowie Zitate einer systematischen Dokumentation der Erstautorin.
Die klinische Versorgung bei perinatalem Verlust eines Kindes beginnt als kontinuierlicher Prozess ab Diagnosestellung, erstreckt sich über den gesamten klinischen Behandlungsverlauf und reicht in die medizinisch-psychosoziale Nachsorge.
Im Rahmen der klinischen Begleitung hat mündliche Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist als Wirkfaktor für den Behandlungserfolg anerkannt. Betroffene Frauen/Eltern brauchen Gesundheitsfachkräfte, die echt zuhören, zugewandt sind und die jeweilige Person vorurteilsfrei akzeptieren. Eine zentrale Rolle spielt die Fähigkeit einfühlsam zu kommunizieren und dabei das richtige Timing sowie die richtige Sprache zu verwenden. Der positive Effekt der persönlichen Einstellung von Mitarbeitenden, deren Kommunikationsfähigkeit sowie wertschätzende Umgangsformen wirken sich auf das aktuelle Erleben sowie das langfristige Wohlbefinden betroffener Menschen aus.
Es gibt kein gutes Sprechen an sich, das für jede Situation gleichermaßen geeignet wäre und auf alle Zielgruppen ausnahmslos positiv wirken könnte. Sprechsituationen sind so einzigartig, wie die Menschen, die sie gestalten.
Es kann keine allgemein übertragbare Pauschalempfehlungen geben. Die entwickelten Praxisleitfäden sollen Möglichkeiten der Gestaltung aufzeigen sowie Orientierung und Unterstützung zur Gesprächsführung geben. Durch die Art zu kommunizieren können Mitarbeitenden der Gesundheitsfachberufe dazu beitragen, das Krisenerleben, das Frauen/Eltern durch den frühen Tod ihres Kindes erleben, positiv zu beeinflussen.
Bei cluster-randomisierten Interventionsstudien im Rahmen der Pflegeforschung erfolgt die Randomisierung in der Regel nicht über Individuen sondern über Pflegeeinheiten, z.B. Stationen. Der Einfluss der Clusterzugehörigkeit auf den Interventionseffekt wird als Intra-Cluster-Correlation (ICC) bezeichnet und ist bereits bei der Fallzahlschätzung zu berücksichtigen. Dieser Wert ist jedoch bei Studienbeginn nicht bekannt, so dass auf bereits veröffentlichte Werte aus vorangegangenen Studien zurück gegriffen werden muss (Kuß et al., 2009). In dieser Arbeit werden verschiedene Schätzer zur Bestimmung der ICC vorgestellt sowie die ICC für verschiedene Variablen im Rahmen einer Sekundäranalyse ermittelt.
Im Theorieteil dieser Arbeit werden die Methode des Hypothesentestens in ihrer Entwicklung sowie die Bedeutung von Signifikanzniveau und Power beschrieben. Die den Untersuchungen meist zugrunde liegenden konventionellen Werte für Signifikanzniveau und Power werden kritisch hinterfragt.
Im Rahmen der Datenanalyse wurde eine Sekundäranalyse der am Lehrstuhl für Statistik und standardisierte Methoden für Pflegeforschung der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar erhobenen Daten der PiSaar-Studie (Brühl, Planer, 2013) durchgeführt. Auf Grundlage des Common-Correlation-Modells wurde die ICC für ausgewählte personenbezogene Variablen mit unterschiedlichen Schätzern bestimmt und verglichen. Die Schätzer wurden sowohl auf die Grundgesamtheit sowie auf heterogene Clustergrößen angewendet. In einem weiteren Schritt wurde untersucht, inwiefern die Eignung der Schätzer von der Erfolgsrate der untersuchten Variablen abhängt.
In Form einer Simulationsstudie wurden die ICC mit den untersuchten Schätzern über alle möglichen Kombinationen aus k=2 und k=3 Clustern sowohl über alle Wohnbereiche als auch nach gruppierten Wohnbereichsgrößen berechnet.
Ergänzend werden die berichteten ICC aus der Ulmer Sturzstudie (Kron, 2003) sowie aus zwei Studien von Meyer et al. (2009) und Köpke et al. (2012) zur Fixierung in Altenheimen zusammenfassend dargestellt.
Die Ergebnisse zeigen zum einen, dass die ICC hohe Werte annehmen kann, die bei der Fallzahlschätzung nicht unberücksichtigt bleiben dürfen. Zum anderen wird deutlich, dass die ICC insbesondere dort hoch ausfällt, wo die Einschätzung des Bewohnerzustandes nicht auf objektiven Daten sondern auf fachlicher Expertise der Pflegefachkräfte beruht. Somit sind die ICC-Werte für solche Variablen nur sehr begrenzt auf andere Studien übertragbar.
Die sicherste Methode zur Schätzung der ICC im Vorfeld einer Untersuchung bleibt daher die Durchführung einer eigenen Vorstudie. Als einfaches und stabiles Verfahren für die Ermittlung der ICC hat sich der Varianzanalyse-Schätzer erwiesen.
Bei vielen Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben, treten in Folge dessen depressive Verstimmungen auf, woraus sich unter Umständen die Folgeerkrankung der „Poststroke-Depression“ (PSD) entwickeln kann. Diese Erkrankung wird in der pflegerischen und medizinischen Praxis, trotz weitreichender Folgen, kaum diagnostiziert und dementsprechend selten behandelt. Die PSD beeinflusst unbehandelt vor allem das Outcome der Betroffenen in unterschiedlicher Weise negativ und vermindert somit den Rehabilitationserfolg der Patienten. Die Gründe, die die unzureichende Diagnostik erklären könnten, sind vielfältig und reichen von mangelndem Wissen bis hin zur fehlenden Standardisierung des Diagnose- und Therapieverfahrens. Einen großen Beitrag zur Identifizierung und Behandlung einer Poststroke-Depression können auch Pflegekräfte leisten. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es deshalb, die Erkrankung der Poststroke-Depression differenziert zu betrachten und Aufgaben, die Pflegekräfte in der pflegerischen Praxis übernehmen können, zu beleuchten. Abschließend wird ein Praxisleitfaden vorgestellt, mit dessen Hilfe Pflegende eine Poststroke-Depression sowohl bei Aphasikern als auch bei Nicht-Aphasikern identifizieren können.
Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist es, den Einfluss von Smartphones auf Zwischenmenschliche Beziehungen am Beispiel des Phänomens Phubbing zu untersuchen, wobei hiermit „ein soziales Verhalten [gemeint ist], bei dem eine Person Menschen in ihrer Gegenwart zugunsten eines Smartphones ignoriert“ (Harmon, 2017b). Dementsprechend wird zunächst das Phänomen der Beziehung theoretisch untersucht und zeigt sich hierbei als existenziell für das Wohlbefinden und die gesunde Entwicklung des Menschen. Im Weiteren wird die Technik aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und zeigt sich u.a. durch seine Multifunktionalität und Mobilität als individuell und gesellschaftlich so bedeut-sam, dass eine Smartphone-Nutzung auch zunehmend in Face-to-Face-Interaktionen verzeichnet werden kann. Somit verlagert sich die Aufmerksamkeit vom Interaktionspartner, hin zum Smartphone und führt dementsprechend seit kurzer Zeit auch zu forschendem Interesse und dem Explorieren verschiedener Zusammenhänge. Daher werden im Folgenden ausgewählte Erkenntnisse beschrieben und abschließend für eine Reflexion genutzt, mit dem Ziel, eine positive Beziehungsgestaltung anzuregen und zu zeigen, wie wissenschaftliche Erkenntnisse für den Alltag nutzbar gemacht werden können.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung konzeptioneller Überlegungen für die Beratung schwangerer Crystal Meth-Konsumentinnen. Unter Betrachtung der Gesprächsführungsmethode des Motivational Interviewings, der motivierenden Gesprächsführung, werden Überlegungen angestellt, wie die schwangeren Drogenkonsumentinnen zum Beenden ihres Konsums und somit zu einer Veränderung ihres Verhaltens motiviert werden können.
Um konzeptionelle Überlegungen zu dieser Thematik anstellen zu können, werden die theoretischen Grundlagen zur Droge Crystal Meth sowie die besonderen Umstände einer schwangeren Drogenkonsumentin betrachtet. Auf Basis der theoretischen Betrachtung des Motivational Interviewings werden im konzeptionellen Teil der Arbeit, orientiert am methodischen Handeln nach Hiltrud von Spiegel, Ziele sowie Handlungs- und Evaluationsmöglichkeiten entwickelt. Als exemplarisch betrachtete Einrichtung dient Lilith e.V., eine Suchtberatungsstelle für Frauen in Nürnberg, auf deren Rahmenbedingungen die konzeptionellen Überlegungen aufbauen.
Unter Beachtung der besonderen Situation schwangerer Crystal Meth-Konsumentinnen, welche genderspezifische Eigenschaften der Sucht aufweisen, wozu beispielsweise Traumata und Gewalterfahrungen zählen, werden spezielle Überlegungen angestellt. Die Beratung muss für diese spezielle Zielgruppe angemessen sein, dennoch steht aber auch der Schutz des Kindeswohl des Ungeborenen im Mittelpunkt.
Aufgrund der nachgewiesenen Wirkung des Motivational Interviewings erweist sich diese Methode für die Zielgruppe grundsätzlich geeignet. Als von besonderer Bedeutung stellt sich der wertschätzende Umgang mit den Klientinnen als Grundlage heraus, um das Ziel der Motivation zur Veränderung des Verhaltens und somit Abstinenz hervorrufen zu können. Dennoch zeigt diese Arbeit auch die Grenzen der wirksamen Methode auf.
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Kinder eines integrativen
Waldkindergartens im Alter von drei bis sechs Jahren durch den Einsatz von Pferden
ganzheitlich in ihrer Entwicklung gefördert werden können.
Dafür wird zunächst theoretisch die Entwicklung verschiedener Bereiche Drei- bis
Sechsjähriger betrachtet – Kognition, Motorik, soziale Kompetenzen und Emotionalität.
Anschließend wird in einem kurzen Kapitel das Prinzip eines Waldkindergartens erklärt.
Das nächste Kapitel der Theorie befasst sich mit der Wirkung von Tieren,
beziehungsweise von Pferden, auf Kinder. Es greift ebendiese Entwicklungsbereiche
auf und erläutert daran die Effekte auf den Menschen.
Abgeschlossen wird die Theorie mit einem kurzen Fazit und einigen Schlussfolgerungen
für die konzeptionellen Überlegungen im zweiten Teil der Arbeit.
Nach einem kurzen Fazit werden konzeptionelle Überlegungen angestellt. Diese
beziehen sich auf eine Kooperation des Heilpädagogisch-Therapeutischen Reitens
Fischbach des Vereins für Menschen mit Körperbehinderung e.V. mit einem
integrativen Waldkindergarten. Die Kinder sollen in den Stallalltag eingebunden
werden, mit dem Ziel einer ganzheitlichen Entwicklungsförderung.
Die vorliegende Studie nimmt die gesundheitliche Situation Pflegender in den Blick und greift damit ein relevantes Thema im Pflegediskurs auf. Ausgehend vom Gesundheitsverständnis Antonovskys werden in leitfadengestützten Interviews mit Pflegenden eines Notfallkrankenhauses Fragen u.a. zu deren Gesundheitsverständnis, zu ihrer aktiven Gesundheitsförderung sowie zu den Rahmenbedingungen ihrer Arbeit erörtert. Anhand benannter Ausgleichsfaktoren werden Potentiale der Gesundheitserhaltung und -förderung umrissen.
Aufbau einer teamfähigen Kommunikationskultur am Schulstandort im Zeitalter der Digitalisierung
(2023)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich der Kommunikation und Kol-laboration im Lehrerinnenkollegium. Die Kommunikation befindet sich im Wandel. Im Zeitalter der Digitalisierung werden vermehrt digitale Mög-lichkeiten als Nachrichtenüberträger in den Mittelpunkt gestellt. Die zu-nehmende Digitalisierung an Schulen stellt Lehrerinnen und Lehrer vor neue Herausforderungen. Daraus ergibt sich die Fragestellung für die Untersuchung. Die zentrale Fragestellung dieser Arbeit lautet: „Wie kann eine teamfähige Kommunikation am Schulstandort im digitalen Zeitalter aussehen?“ Im Sinne einer guten Zusammenarbeit am Schul-standort, soll dieser Frage nachgegangen werden.
Damit diese Forschungsfrage schließlich beantwortet werden kann, werden zu Beginn des theoretischen Teils zunächst die essentiellen Begriffe geklärt, welche für die Arbeit von Bedeutung sind. In einem weiteren Schritt folgt die Definition der Kommunikation, im speziellen der Kommunikation unter Lehrerinnen und Lehrern. Die Themen Kolla-boration und Medienkompetenz werden in Verbindung zum Lehrberuf analysiert. Die Messung der Medienkompetenz und ihr Wert für die Schule aktuell und in der Zukunft schließen die Literaturarbeit ab. Der zweite Teil der Arbeit umfasst zunächst die Beschreibung einer qualita-tiven Untersuchung durch leitfadengestützte Gruppeninterviews am Schulstandort. Die Aussagen der Lehrerinnen und der Leitung der Schule werden durch die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring zu-sammengefasst. Abschließend werden die Erkenntnisse aus der Theo-rie mit den Ergebnissen der Befragung in Beziehung gesetzt und vergli-chen.
Im Zuge einer intensiven Auseinandersetzung zeigen erste Ergebnisse, dass eine teamfähige Kommunikationskultur am Schulstandort durch einen Kommunikationskanal wie beispielsweise eine digitale Plattform, kollegiale Initiative, Wertschätzung und Steigerung der eigenen Medi-enkompetenz erreicht werden kann.
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit den Unterrichtsstörungen in einer Schulklasse. Die Störungen sind ein täglicher Begleiter im Unterricht von Lehrerinnen und Lehrern. Sie stellen die Lehrkräfte immer wieder vor eine neue Herausforderung, denn kein störendes Verhalten eines Kindes wiederholt sich auf die gleiche Art und Weise. Daraus ergibt sich die Forschungsfrage für die Untersuchung: „Wie lösen Lehrpersonen die unterschiedlich vorkommenden Störungen in ihrem Unterricht?“
Damit diese Fragestellung schließlich beantwortet werden kann, werden zu Beginn im theoretischen Teil unter anderem verschiedene Interventions- und Präventionsmöglichkeiten dargelegt, welche für die Arbeit von Bedeutung sind. Im zweiten Teil der Arbeit wurden mithilfe einer qualitativen Forschung zehn Lehrpersonen einer Volksschule zum Thema Un-
terrichtsstörungen anhand eines Leifadeninterviews befragt. Die Aussagen der Lehrpersonen werden durch die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring zusammengefasst. Diese und die Erkenntnisse aus der Theorie werden abschließend miteinander in Beziehung gesetzt.
Im Zuge einer intensiven Auseinandersetzung zeigen die Ergebnisse, dass es zahlreiche unterschiedliche Strategien und Methoden gibt, wie auf Unterrichtsstörungen reagiert werden kann und diese ebenfalls präventiv behandelt werden können.
Die Forderungen von Politik und Wirtschaft an die Schule als Bildungseinrichtung, Schüler*innen von heute auf einen Prozess des lebenslangen Lernens vorzubereiten, motiviert Volksschuldirektor*innen dazu, mit ihrem Team Schulentwicklungsprozesse mit digitalen Medien zu starten. Diese Arbeit setzt sich zunächst mit dem Begriff des Digital Leadership im schulischen Bereich auseinander und zeigt verschiedene digitale Schulentwicklungsmodelle auf, die an Schulen zum Einsatz kommen können. Anhand einer Analyse von Beispielschulen aus der Literatur und vier Interviews von Volksschulleiter*innen aus Wien und Niederösterreich wurden einerseits die Rolle der Schulleitung in diesem Prozess der digitalen Schulentwicklung herausgearbeitet und andererseits Gelingensfaktoren sowie Hindernisse erläutert. Dabei lassen die erhobenen Daten den Schluss zu, dass der Schulleitung, besonders hinsichtlich der Organisations- und Personalentwicklung, eine bedeutende Rolle zukommt. Beim zur Verfügung stellen der erforderlichen Ressourcen, sowohl zeitlich als auch finanziell, ist eine gute Zusammenarbeit und Kooperation innerschulisch als auch mit den außerschulischen Stakeholdern wie zum Beispiel den Schulerhalter*innen notwendig. Da viele digitale Investitionen von Seiten des Ministeriums erst ab der Sekundarstufe stattfinden, benötigt es im Primarstufenbereich ebenso die Unterstützung von Seiten der Eltern, um eine entsprechende Ausstattung anschaffen zu können. Diese Vielfalt an Einflussfaktoren hat die Schulleitung bei der digitalen Schulentwicklung mitzudenken und gegeneinander abzuwägen, was die Hypothese bestätigt, dass es keine idealtypischen Vorgehensweisen bei der Implementierung und nachhaltigen Umsetzung gibt. Es ist Aufgabe der Schulleitung für ihren Standort und unter Einbeziehung ihres Teams jenes Konzept zu gestalten, das - in Anbetracht der möglichen Ressourcen und Umgebungsfaktoren - das Beste für die weitere Zukunft der Schüler*innen realisieren kann.
Angesichts zunehmender globaler Krisen und der Kritik am Wirtschaftswachstum wird dem Wohl der Menschen in der heutigen Zeit immer mehr Bedeutung zugeschrieben.
Infolgedessen ist es ratsam, die derzeit wachstumsorientierte Politik stattdessen an Lebensqualität auszurichten. Hierfür bedarf es entsprechenden Indikatoren, die das aktuelle Wohlstandsverständnis um soziale und ökologische Dimensionen erweitert. Doch der Etablierung solcher Kennzahl stehen diverse Hürden im Weg. Diese sind zum einen in der Zusammensetzung und Methodik der Indikatoren begründet. Zum anderen stellen politische, statistische und kommunikative Herausforderungen eine Schwierigkeit dar.
Aufgrund der Vorzüge des derzeitigen Wohlstandsmaßes, dem Bruttoinlandsprodukt, ist darüber hinaus keine Dringlichkeit für eine neue, alternative Kennzahl gegeben.
Diese Arbeit untersucht die Belastungen auf Therapeuten, die in einer forensischen Einrichtung arbeiten. Dabei wird zuerst der aktuelle Stand der Forschung aufgezeigt.
Da sich in der Literatur kaum Untersuchungen finden lassen, in denen die Arbeit mit psychisch kranken Straftätern untersucht wird, werden zuerst Ergebnisse aus der Literaturrecherche bezüglich der Arbeit mit psychisch kranken Patienten wiedergegeben.
Auftretende Phänomene sind insbesondere diverse körperliche Folgen, sekundäre Trauma-tisierung, Gegenübertragung, Helfersyndrom, Mann-Frau-Konflikt und Motivation. Im Anschluss sollte eine Experten-befragung via E-Mail die Lücken bezüglich der forensischen Aspekte
in der Literatur schließen - aufgrund mangelnder Teilnahme konnten allerdings keine Ergebnisse generiert werden.
Im letzten Teil der Arbeit werden vier Interviews mit Therapeuten, die in einer forensischen Einrichtung arbeiten, analysiert.
Diese Analyseergebnisse werden abgeglichen mit den Ergebnissen der Literaturrecherche.
Es zeigt sich, dass die Arbeit mit psychisch kranken Straftätern besonders viele Herausforderungen birgt. So sind bei den Interviewpartnern unter anderem Probleme mit Abgrenzung, mangelnde Unterstützung von Gesellschaft, Politik und Medien zu erkennen.
Stets die Aufmerksamkeit bewahren und Druck durch die eigene Institution sind weitere Probleme, die aufgezeigt werden konnten.
Es lassen sich bei allen Interviewpartnern Indizien für negative Auswirkungen aufgrund der Arbeit finden.
Großes Potential für die Prävention von arbeitsbedingten negativen Auswirkungen liegt insbesondere bei Supervision, Training und größerer Unterstützung seitens der eigenen Institution und der Gesellschaft. Besonders wichtig scheint es, die Arbeit der Therapeuten
mehr in den öffentlichen Fokus zu stellen, da diese einen elementaren Beitrag zu einer funktionierenden Sozialgesellschaft leisten.
Die an Pflegekräfte gestellten Anforderungen steigen seit Jahren. Der Pflegenotstand, die Arbeitsbedingungen, und die monetäre Entlohnung führen dazu, dass Pflegende häufig frühzeitig ihren Beruf verlassen. Auch nimmt die Zahl der Pflegeauszubildenden, die mit dem Gedanken spielt, sich nach der Ausbildung beruflich neu zu orientieren, stetig zu. Mögliche Gründe dafür sind die hohen Anforderungen in der Ausbildung sowie die als inadäquat erlebten Bedingungen der praktischen Ausbildung. Der Lernort Schule ist herausgefordert, die Ausbildung attraktiver zu gestalten, um die künftigen Pflegekräfte auf den pflegerischen Alltag kompetent vorzubereiten.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, aufzuzeigen, welche Veränderungen am Lernort Schule etabliert werden müssen, um Auszubildende aus ihrer Rezipientenrolle herauszuführen und ihnen eine aktive Partizipation zu ermöglichen. Durch die Einführung demokratischer Strukturen mit verstärkter Partizipation erwerben die Lernenden Gestaltungskompetenzen, die sie während ihrer Ausbildung und im Beruf entscheidungs- und handlungsfähiger machen.
Im Kontext der Einführung partizipativer und demokratischer Elemente in die Ausbildung werden unter Berücksichtigung der theoretischen Rahmenbedingungen die Organisations-, Unterrichts- und Personalebenen im Rahmen der Schulentwicklung betrachtet. Als ein partizipatives Element der Ausbildung wird der „Runde Tisch“ vorgestellt. Anschließend wird die Umsetzung des „Runden Tisches“ exemplarisch mittels PDCA-Zyklus beschrieben. Weiter werden die Auswirkungen der Partizipation auf die drei Ebenen der Schulentwicklung und auf das schulleiterische Handeln beschrieben.
Nach dem aktuellen Forschungsstand scheint ein Zusammenhang zwischen Partizipation in der pflegerischen Ausbildung und der Gestaltungskompetenz im Beruf plausibel, wobei valide Belege aus Langzeitstudien noch ausstehen. Nach der kritischen Auseinandersetzung mit den Ergebnissen werden weitere Forschungsmöglichkeiten aufgezeigt, die sich aus der vorliegenden Arbeit ergeben.
Diese Handreichung richtet sich an Menschen, die eine öffentliche Fachveranstaltung im Hochschulkontext planen und durchführen wollen.
Wir möchten Sie darin unterstützen, Ihre geplanten Veranstaltungen im besten Falle barrierefrei zu gestalten. Durch Barrierefreiheit ist Ihre Veranstaltung für mehr Menschen zugänglich und wird dadurch sowohl auf dem Podium als auch im Publikum vielseitiger. Es ist schließlich das Recht eines jeden Menschen, an Veranstaltungen und dem dort stattfindenden Wissenstransfer und Austausch teilzunehmen.
Hinweise zu barrierefreie Veranstaltungen an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL) entnehmen Sie bitte der standortspezifischen Liste unter folgendem Link: www.evh-bochum.de/transferpublikationen.html.
Die Kirche im Dialog mit der Welt. Die Bedeutung der Wissenschaften für die kirchliche Morallehre
(2020)
Im Zweiten Vatikanischen Konzil wurde mit der paradigmatischen Öffnung der katholischen Kirche zur Welt die Einsicht entscheidend, dass Kirche und Welt voneinander lernen können und müssen. Die Kirche habe nicht nur der Welt und damit der Gesellschaft etwas zu sagen; auch umgekehrt habe die Welt der Kirche etwas zu sagen. Folglich drängt die Öffnung der Kirche zur Welt letztlich darauf, das Verhältnis von Kirche und den jeweiligen Bereichen der Gesellschaft als dialogisches Zueinander zu verstehen.
Die Offenheit für die Welt bzw. die Hinwendung zur Welt bedeutet auch eine Offenheit für wissenschaftliche Erkenntnisse. Aus epistemischen Gründen ist die Hinwendung der Kirche zur Welt der Wissenschaften sogar geboten und bedeutet, wissenschaftliche Einsichten wahrzunehmen und in der Lehre zu berücksichtigen. Das gilt nicht zuletzt für den Bereich der kirchlichen Morallehre. Denn die Kirche lehrt nicht nur die Menschen und die Gesellschaft in individual- und gesellschaftsethischen Fragen, sie lernt auch von den gesellschaftlichen Systemen – und d.h. zugleich: von den Wissenschaften.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Wichtigkeit der Thematisierung von Tod und Sterben, vor allem im Kontext der Pflegeausbildung, zu beleuchten.
Außerdem soll diese Bachelorarbeit den Lehrkräften an den Pflegefachschulen eine Möglichkeit zur Umsetzung, der CE 08 und den damit verbundenen Kompetenzen und deren Erreichung, bieten. Um diese Ziele zu verfolgen, werden folgende Forschungsfragen gestellt.
„Wie erleben Auszubildende den Umgang mit dem Tod und dem Sterben im Berufsalltag“?
„Kann das Thema Tod und Sterben im Unterricht der Pflegefachschule mithilfe des Szeni- schen Spiels umgesetzt werden?“
Um diese Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Außerdem wurden, als Grundlage dieser Arbeit, bereits erhobene Daten von Halbmayr-Kubicsek und Müller, in Bezug auf Erlebnisse und Erfahrungen von Auszubildenden im Umgang mit Tod und Sterben zur Orientierung herbeigezogen.
Die Daten wurden mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Die Studien zeigen, dass die Auszubildenden einen hohen Bedarf an der Thematisierung von Tod und Sterben in der Pflegeausbildung einfordern. Sie konkretisieren dabei genaue Wünsche und Bedürfnisse sowie Themenvorstellungen.
Anhand dieser Ergebnisse wird schlussendlich eine Handlungsempfehlung zur Umsetzung des Themas Tod und Sterben im Unterricht mithilfe des Szenischen Spiels gegeben. Die Bachelorarbeit zeigt, dass der Einsatz des Szenischen Spiels, vor allem in emotionalen Themenkomplexen, wie Tod und Sterben, gewinnbringend für die Auszubildenden ist. Außerdem wird deutlich, dass das Szenische Spiel auf die Förderung von sozialen, personalen und emotionalen Kompetenzen abzielt. Diese Kompetenzen sind eine Schnittstelle zum Kon-zeptionsprinzip der Rahmenlehrpläne der generalisierten Pflegeausbildung. Die didaktisch-pädagogische sowie professions- und handlungstheoretische Argumentation des Rahmenplans stimmen mit denen der szenischen Bildungsarbeit weitgehend überein.
Das Eingehen von Kooperationen stellt eine wichtige Aufgabe für die Fachpersonen sowie Organisationen der Sozialen Arbeit dar. Jugendsozialarbeiter*innen an Schulen agieren als Schnittstelle von Jugendhilfe und Schule, sodass hier ein erhöhter Kooperationsbedarf erforderlich ist. Die Arbeit befasst sich mit der professionellen Kooperation zwischen den Mitarbeitenden der Schulsozialarbeit und der Erziehungsberatung, da bislang wenige gemeinsame Kooperationen ersichtlich sind. Aufgrund der besonderen Stellung von Jugendsozialarbeiter*innen kann davon ausgegangen werden, dass die Schule in ein kooperatives Geschehen mit eingebunden wird, wenngleich sie nicht direkt an einer Kooperation der pädagogischen Akteure einbezogen ist. Von einer gemeinsamen Zusammenarbeit könnten die Akteure dieser Institutionen voneinander profitieren, sowie für Adressat*innen zielgerichtete Angebote ermöglichen. Deshalb werden mit Hilfe von Experten-Interviews Anhaltspunkte erfasst, die zeigen, wie die Fachkräfte der Erziehungsberatung und der Jugendsozialarbeit an Schulen miteinander kooperieren. Indem die Ergebnisse der qualitativen Untersuchung diskutiert werden, können Perspektiven für weitere kooperative Zusammenarbeiten entstehen.
Hintergrund In Deutschland werden bis jetzt (2013) nur wenige randomisierte klinische Studien (RCT) im Bereich der klinischen Pflegeforschung durchgeführt. Darüber hinaus lassen sich nur vereinzelt Hinweise darauf finden, inwiefern international übliche Qualitätsstandards berücksichtigt wer-den. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob klinische Studien im Bereich der Pflegeforschung unter Berücksichtigung der Good Clinical Practice (GCP) Guidelines bereits durchgeführt wurden bzw. inwiefern sich diese Leitlinien erfolgreich anwenden lassen. Zur Bearbeitung dieser Fragestellung wird exemplarisch eine klinische Studie mit dem Titel: „Effekte eines pflegerischen Beratungs- und Anleitungs¬programms zur Prophylaxe von oraler Mukositis bei der Therapie mit 5-FU-hal¬tigen Chemotherapeutika bei Patienten mit soliden Tumoren“ durchgeführt. Ziel Ziel dieser Arbeit ist es, für das Feld der Pflegeforschung einen Beitrag zur Entwicklung von qualitativ hochwertigen klinischen Studien im Bereich der Pflegeforschung und deren professionelle Publikation zu leisten. Das hier fokussierte Forschungsinteresse bezieht sich auf zwei Dimensionen. Einerseits geht es darum zu prüfen, inwieweit bestehende Guidelines aus der medizinischen klinischen Forschung im Bereich der klinischen Pflegeforschung sinnvoll eingesetzt werden können. Andererseits erfolgt ganz konkret die Prüfung der Wirksamkeit des pflegerischen Beratungs- und Anleitungspro¬gramms „Mund-Protect“ bei Chemotherapiepatienten. Beide Dimensionen der Arbeit sind mit einem umfangreichen, aus der evidenzbasierten klinischen Praxis stammenden Review-Verfahren gestützt. Methoden und Inhalte In dieser Arbeit wird ein mehrdimensionaler methodischer Ansatz in Anlehnung an den Complex Intervention Guidance des Medical Reseach Council verwendet. Zunächst erfolgt eine Literaturrecherche zu RCTs in der Pflegeforschung mit anschließender Standort¬bestimmung der klinischen Pflegeforschung in Deutschland. Darauf aufbauend werden die Grundlagen für die GCP-konforme Durchführung klinischer Studien in der Pflege beschrieben und einer ersten Beurteilung unterzogen. Im zweiten Teil der Arbeit wird eine pflegewissenschaftliche Fragestellung zur Prävention von oraler Mukositis bei Chemotherapie in Form einer RCT unter möglichst weitgehender Orientierung an der GCP-Guide¬line E6 durchgeführt. Darüber hinaus erfolgt eine ergänzende qualitative Nachdeutung der Endpunkte unter Einsatz eines Methodenmix. Abschließend erfolgt eine Analyse und Auswertung des gesamten Prozesses, einerseits bezogen auf die Studieninhalte und andererseits bezogen auf die Binnenprozesse der durchgeführten Studie. Ergebnisse Als zentrales Ergebnis der klinischen Studie steht fest, dass keine signifikanten Effekte des Interventionsprogramms im Zusammenhang mit dem Auftreten einer oralen Mukositis aufgezeigt werden können (p = 0.766). Die subjektiv erlebte mundgesundheitsbezogene Lebensqualität verschlechtert sich sowohl in der Kontrollgruppe als auch in der Interventionsgruppe deutlich. Die Intensität der Mundpflegemaßnahmen hat sich zwischen der Baseline und dem letzten Erhebungszeitpunkt in der Kontrollgruppe moderat und in der Interventionsgruppe deutlich erhöht. Somit bewirkt das „Mund-Protect“-Programm offensichtlich eine stärkere Steigerung der Mundpflegemaßnahmen im Vergleich zur Kon-trollgruppe. Anhand der Interviewdaten kann festgehalten werden, dass die betroffenen Patienten die Begleitung durch die Studienmitarbeiter, die frühzeitigen Informationen und die Beratung in Krisensituationen als sehr hilfreich empfunden haben. Darüber hinaus erfolgen eine detaillierte Darstellung der Forschungsbinnenprozesse und eine ausführliche Diskussion zur Methodenwahl. Abschließend sind sämtliche Erkenntnisse zur Planung und Durchführung zukünftiger klinischer Pflegeforschungsstudien unter Anwendung von GCP in einer Handlungsempfehlung zusammengefasst. Schlussfolgerung Bei der Diskussion zur Methodenreichweite zeigt sich, dass RCTs und GCP-Guidelines unver-zichtbare Instrumente zum Nachweis von Effekten bei klinischen Studien darstellen. Dennoch muss bei jedem Projekt zu Beginn kritisch geprüft werden, inwiefern diese Methode zum Gegenstand der Untersuchung passt. Mit den GCP-Guidelines steht nicht nur ein Rahmenkonzept für klinische Studien zur Verfügung, sondern auch ein internationales Bewertungssystem für deren Ergebnisse. Damit die deutsche Pflegewissenschaft sich in der Scientific Community besser etablieren kann, ist es unerlässlich, vermehrt Studien mit hoher Qualität unter Berücksichtigung von GCP durchzuführen. Werden pflegerische RCTs qualitativ hochwertig und ethisch untermauert durchgeführt, so können sie Eingang in die systematischen Übersichtsarbeiten der Cochrane Collaboration finden und so zur Publikation der aktuellen Forschungserkenntnisse international beitragen.
Von Menschen und Maschinen
(2014)
Das Ethos des Nothelfers
(2012)
Der Gegner als Mitmensch
(2022)
Die philosophische Debatte zu den Normen, die angeben, welche und wieviel Gewalt in bewaffneten Konflikten erlaubt ist, hat sich anhand der einflussreichen Kritik Jeff McMahans an Michael Walzers "Gibt es den gerechten Krieg?" von 1977 (dt. 1982) enorm weiterentwickelt.
Diese Studie bettet diese Debatte in den Kontext der Diskussion in sozialwissenschaftlicher, völkerrechtlicher und ethischer Hinsicht ein und versucht Anregungen für drei ausgewählte praktische Probleme zu geben.
Den Gegner schützen?
(2014)
Militärische Gewalt gefährdet Menschen: Gegner, Zivilisten, eigene Soldatinnen und Soldaten. Unterschiedliche militärische Maßnahmen gefährden aber in unterschiedlicher Weise: manche in besonderer Weise die Gegner, manche die eigenen Soldaten und manche besonders die Zivilisten. Können solche Risiken gegeneinander abgewogen werden? Wer soll die Risiken tragen? Der Band versammelt verschiedene Beiträge vorwiegend englischsprachiger Autoren, die sich mit dieser Problematik beschäftigen, die eine der drängendsten in der militärischen Ethik der Gegenwart ist. Er führt damit auch in die Diskussion um die Ethik des bewaffneten Konflikts im anglo-amerikanischen Raum ein.
Nicht mehr Menschen, sondern Algorithmen und Softwares könnten bald auf den Schlachtfeldern der Zukunft über Leben und Tod entscheiden. Sogenannte Killer-Roboter fällen ohne menschliche Kontrolle die Entscheidung darüber, wann sie wo und wen töten. Der Film „Killer-Roboter – Dürfen Maschinen töten?“ fängt Stimmen leidenschaftlicher Gegner und kritischer Befürworter ein und zeigt ein moralisches Dilemma mit zahlreichen Facetten. Denn beiden Seiten geht es um den Schutz von Zivilisten. Autor Uri Schneider konfrontiert unter anderem die Waffenschmieden der israelischen Rüstungsindustrie, ein Robotiklabor in den USA und eine Friedensbewegung in Südkorea mit dieser ethischen Frage.
Wie soll sich die Europäische Union als Friedensnobelpreisträgerin, gerade angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen in Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik, ethisch korrekt verhalten? Als ursprüngliches Friedens- und Versöhnungsprojekt nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen und einem umfassenden, im Vertrag von Lissabon festgehaltenen Wertefundament verpflichtet stellt sich ein besonders hoher Anspruch an ihr Handeln. Der Sammelband geht zunächst auf begriffliche und institutionelle Grundlagen einer ethischen Auseinandersetzung mit der Europäischen Union ein. Auf Grundlage des zentralen Strategiepapiers, der Globalen Strategie für die Europäische Außen und Sicherheitspolitik aus dem Jahr 2016, bearbeitet er sodann europapolitisch und ethisch höchst aktuelle Themen wie Flucht und Migration, Terrorismusbekämpfung, Cybersicherheit, Abrüstung und Atomwaffenbesitz, Klimawandel oder den Einsatz von Sanktionen. Dadurch will der Sammelband die Europäische Union auf der Basis philosophischer, politikwissenschaftlicher, historischer und theologischer Überlegungen als ethisches Projekt profilieren und versteht sich als wichtigen Beitrag für die bevorstehenden Europaparlamentswahlen im Mai 2019.
The speed of technological change is demonstrated not least by the new military technologies that are in use or are currently being developed. For example, the use of remote-controlled and semi-autonomous weapons systems has long been standard in the armed forces, and advances in artificial intelligence mean that more "decision-making " can be expected to be transferred to the machines used by the military. But not everything that is technologically possible is ethically justifiable. This volume, which brings together contributions to an annual conference of the European Chapter of the International Society for Military Ethics, attempts to address the ethical and legal problems posed by emerging military technologies. In a number of exciting essays, internationally renowned researchers present their insights.
Die Debatte um ferngesteuerte und sogenannte "autonome" militärische Robotik hat auch zu neuen Anfragen, an das soldatische Ethos geführt: Sollen Soldatinnen und Soldaten auch Risiken tragen, die sie mit technologischen Mitteln leicht vermeiden könnten? Werden durch den Einsatz von Drohnen und autonomen Waffensystemen militärische Tugenden zugrunde gehen? Wie viel technologische Asymmetrie ist in einem Kampf noch akzeptabel? Bedarf es eines neuen Ethos der Ritterlichkeit für Soldaten? Der vorliegende Band versucht, in einer thematischen Auswahl den traditionellen Grundideen von Ritterlichkeit und militärischer Tugend, wie etwa Tapferkeit, nachzuspüren. Auch fragt er nach der ethischen Bedeutung dieser soldatischen Eigenschaften für gegenwärtige Konflikte.
In dieser Neuinterpretation der "Gespräche um Tusculum" zeigt der Verfasser, wie das leitende Motiv - die Seele in Ordnung zu bringen, sie zu heilen - die gesamten fünf Bücher der Schrift durchzieht.
Der Band belegt zudem, wie Cicero der akademischen Redekust verpflichtet ist und wo er die Grenzen einer an stoischen Prämissen orientierten Seelenheilung sieht.
Seit 1968 begeht die katholische Kirche am 1. Januar den Weltfriedenstag. Die Päpste richten sich zu diesem Anlass an alle Menschen guten Willens, um das Anliegen des Friedens als Geschenk und bleibende Aufgabe an den Anfang des neuen Kalenderjahres zu stellen. Das Buch bietet eine umfassende kommentierte Textedition der päpstlichen Botschaften zu den Weltfriedenstagen von Paul VI. bis Franziskus und gibt so wichtige Impulse für unsere von dramatischen Konflikten erschütterte Zeit.
Grundlegung der Ethik II
(2021)
Grundlegung der Ethik I
(2020)
Editorial
(2020)
Der Beitrag fragt, wie geglückt eigentlich von Anbieterseite aus die Erziehung zu Differenzsensibilität und religiöser Pluralismusfähigkeit durch Kinderbücher zu ‚Weltreligionen‘ ist, wie in dieser neuen Gattung ‚das Andere‘ beigebracht wird und welche Modelle für religiöse Vielfalt dabei prominent sind. Das Sample besteht aus einem Dutzend deutschsprachiger Kinderbücher zu „Weltreligionen/Religionen der Welt“ im Titel aus dem Zeitraum von 1998-2018. Die Analyse legt implizite und explizite Modelle für Pluralismus dar. Im Ergebnis fällt auf, wie sehr die Kategorien des Vergleichs auf das Verbindende in anthropologischer und phänomenologischer Hinsicht abheben. Gründe der Verharrungskraft der religionswissenschaftlich kritisierten Kategorie ‚Weltreligionen‘ sind in der Dominanz des Christentums in machtanalytischer wie für ‚Religion‘ begriffsbildender Hinsicht zu sehen und der Elementarisierung, die diese Kategorie vollzieht.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Übergang zwischen Schule und Beruf von Jugendlichen mit Behinderung. Konkret wird versucht, folgende Fragestellung zu beantworten:
Wie kann Schule Jugendliche mit erhöhtem sonderpädagogischen Förderbedarf beim Übergang ins Berufsleben bestmöglich unterstützen?
Zur Klärung dieser Frage wird im Literaturteil dieser Masterarbeit auf den Zusammenhang von Arbeit und Behinderung, den Übergang von der Schule in die Berufswelt und konkrete Maßnahmen für diesen Übergang eingegangen.
Im Forschungsteil wurde mithilfe von sechs Leitfadeninterviews mit Jugendlichen mit erhöhtem sonderpädagogischen Förderbedarf deren Sichtweise auf dieses Thema beschrieben. Es wurden sowohl Schülerinnen und Schüler, die kurz vor dem Übergang ins Berufsleben stehen, als auch Personen, die bereits arbeiten oder eine Berufsausbildung machen, interviewt. Die Auswertung dieser Interviews erfolgte dann mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015).
Diese Masterarbeit liefert einen Einblick in die Wünsche und Sorgen von Jugendlichen mit erhöhtem sonderpädagogischen Förderbedarf beim
Übergang zwischen Schule und Berufswelt. Außerdem beschreibt sie mögliche Maßnahmen zur Unterstützung der Jugendlichen bei diesem Übergang und geht dabei auch auf die Erfahrungen der betroffenen Jugendlichen ein.
Wie beginnen?
(2022)
Der Beitrag berichtet über die Konzeption, Hintergründe und Erfahrungen aus dem im WS19 ins Leben gerufenen Projekt StEOP+ | Praxis des Studierens am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien. Die niedrige Prüfungsaktivität der Studieneinsteiger*innen sowie die hohe Abbruchrate trotz positiver Prüfungserfolge gaben Anlass zur Annahme, dass Studieneinstiger*innen der Bildungswissenschaft zwar Interesse an ihrem Studium mitbringen, jedoch wenig Möglichkeit zur Diskussion von Lerninhalten sowie zur Klärung von Fragen akademischer Sozialisation vorfinden. Zur Lösung wurden Kurse des StEOP+ als „Diskussionsräume“ konstituiert, in welchen fachspezifische Lerndynamiken stattfinden können, ohne die Eigenständigkeit der Studierenden für ihr Studium zu instruieren. Die Ergebnisse des Projekts zeigen, dass Erfolgs- und Prüfungsquoten paradoxerweise zu erreichen waren, weil die stattfindenden Lernprozesse dar an gerade nicht ausgerichtet wurden. Dieses Ergebnis wird abschließend in Bezug auf Spezifika bildungswissenschaftlicher Einführung ins Studium sowie im Zusammenhang institutioneller Rahmenbedingungen diskutiert.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Themenbereich des selbstständigen und selbstgesteuerten Lernens in der Volksschule. Aufgrund der immer stärkeren Heterogenität in den Schulklassen bedarf es einer neuen Lernkultur, in welcher differenziert und eigenverantwortlich gelernt werden kann. Offene Unterrichtsformen wie die Wochenplanarbeit, Freiarbeit, Projektarbeit sowie das Stationenlernen haben Potenzial auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Schüler/-innen einzugehen und ihnen ein abwechslungsreiches und vor allem zielführendes Lernen zu ermöglichen. Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, wie offen die genannten offenen Unterrichtsformen tatsächlich sind. Durch eine qualitative Forschung, welche anhand von Leitfadeninterviews mit fünf oberösterreichischen Lehrpersonen durchgeführt worden ist, wurden ihre persönlichen Beweggründe für das Durchführen des offenen Unterrichts erfragt. Sie beschrieben auch, wie sie die offenen Unterrichtsphasen gestalten und beurteilten ihren Unterricht nach den fünf Dimensionen des offenen Unterrichts nach Falco Peschel. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass Lehrpersonen auf offene Unterrichtsformen zurückgreifen, weil sie den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder gerecht werden möchten. Vor allem die Lehrerinnen von jahrgangsgemischten Klassen gaben an, dass sie sich gar nicht vorstellen könnten im Gleichschritt zu unterrichten. Durch die offenen Unterrichtsformen können sie besser auf Stärken und Schwächen ihrer Schüler/-innen eingehen, sie weiter fördern und auch fordern. Bei der Selbsteinschätzung haben sich alle befragten Personen bei der organisatorischen sowie bei der persönlichen Dimension am höchsten eingeschätzt, was sich auch mit den Ergebnissen der Literaturrecherche deckt. Bei der inhaltlichen sowie methodischen Dimension wurde sich am geringsten eingeschätzt. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Lehrpersonen zu wenig Erfahrungen oder auch Wissen haben, wie sie noch geöffneter unterrichten könnten. Eine Implikation für die Lehreraus- bzw. auch Fortbildung könnte ein breiteres Angebot an Fortbildungen oder regelmäßigen Hospitationen in anderen Schulen sein, welche ein durchgängiges freies und offenes Schulkonzept verfolgen.
Nach fast zehn Jahren Pietà-Projektzeit „Getragen im Leid“, einer Dekade voller unterschied- licher Begegnungen, Erfahrungen und Erlebnissen in verschiedenen europäischen Ländern und Sakralräumen, stellt diese Arbeit den Versuch eines Resümees dar. Was mit einem Zufallsfund in München auf dem Dachboden der St. Paulkirche begann, hat eine ungeahnte und ungeplante Eigendynamik entwickelt und motiviert, die Pietà-Skulptur im Zentrum eines im Rahmen der Präsentationen jeweils spezifischen synästhetischen Erfahrungsraums als Medium ästhetischer und religiöser Erfahrung genauer in den Blick zu nehmen.
Dass gerade auch Werke der Kunst Orte darstellen können, an denen besondere ästhetische wie auch religiöse Erfahrungen gemacht werden können, dokumentieren die zahllosen Rückmel- dungen sowohl schriftlicher Art als auch die Rückmeldungen im Rahmen vieler persönlicher Gespräche, die Zeugnis ablegen von der intensiven religiös-auratischen Ausstrahlung der Pietà- Skulptur.
Das Pietà-Projekt dokumentiert, dass Kunst „nach wie vor beeindrucken [...], Ergriffenheit, emotionale Tiefe beim Wahrnehmen hervorrufen [kann] und [...] dabei in der Lage [ist], reli- giöse oder religioeske Gefühle zu beeinflussen, zu generieren oder zu transportieren. Allgemei- ner: Dem Kunstwerk gelingt es häufig und immer noch, Stimmungen, Atmosphäre zu erzeugen und damit ein Thema zu emotionalisieren und jenseits bzw. zuzüglich kognitiver Verarbei- tungsprozesse affektiv zu informieren. Kunst vermag religiöse Gefühle, z.B. der Erschütterung, des Ergriffenseins, des persönlichen Angesprochenseins, vielleicht gar des Erlöstseins zu ent- wickeln [...].“367
Weil es zugleich die Sinnlichkeit von Menschen und Religion betonte, bot das Pietà-Projekt auch die Möglichkeit, die religiöse Erfahrungsfähigkeit zu schulen im Wissen, dass derjenige der „dazu anleiten möchte, sich mit Sinnfragen zu beschäftigen, [...] dies nicht sinnenlos tun [darf]. Es kommt darauf an, möglichst alle Sinne des Menschen anzusprechen und spürbar zu machen, was meist nur vom Hören-Sagen kommt (vgl. Röm 10,17)“.368 Hans Joachim Höhn hat darauf hingewiesen, dass „[g]enau dies aber [...] einen wunden Punkt in Theologie und Kirche [markiert]. Denn viel von der Attraktivitätsschwäche des kirchlichen Christentums re- sultiert aus seinem Versagen, eine überzeugende Alternative zu seiner dogmatischen und mo- ralischen Selbstdarstellung zu entwickeln. Seinen öffentlichen Geltungsverlust sucht man in der Regel durch das auszugleichen, was ihn mitverursacht hat: die Dogmatisierung und Mora- lisierung des Glaubens. Die Kirche erhöht innerhalb dieser Alternative entweder nach innen das Pensum des dogmatischen Glaubenswissens oder sie hofft nach außen auf eine höhere ge- sellschaftliche Akzeptanz über Memoranden, Denkschriften und Moralpredigten, mit der sie dem ethischen Orientierungsbedarf der Gegenwart entgegenkommen will. Das eine ist in seinen Grenzen so sinnvoll wie das andere, jedes einzelne für sich und beide zusammen aber bewirken wenig ohne ein Drittes: die Ästhetik des Glaubens, die ihn ‚sinnenfällig‘ macht. Der Glaube kann nur dann einen ‚sensus‘ für eine andere oder bessere Welt wecken, wenn er zu einer Hal- tung führt, durch die man in dieser Welt ganz und bei allen Sinnen ist.“369
„Was sich im ästhetischen Erleben und Tun zeigt“, dies verdeutlicht das Pietà-Projekt in exemplarischer Weise, „erweist sich als Überschuss über bloß empirische Erfahrungsgehalte. [...] Im ästhetischen Erleben kommt es zur Überschreitung der Grenzen bloßer Dinglich- keit.“370
Dass Pietà-Darstellungen ungeachtet des historischen Kontextes, in dem sie entstanden sind, bis in unsere Tage an Aktualität nichts eingebüßt haben, immer noch „an-sprechen“, liegt wohl auch daran, dass sich dem Betrachter das mit dieser Figurengruppe zum Ausdruck gebrachte Beziehungsereignis – auch ohne entsprechende religiöse Sozialisation und kunsthistorische Vorkenntnisse – unmittelbar erschließen kann. Die Pietà als Darstellung der Begegnung zwischen zwei Menschen in einer existentiellen Situation und damit gleichsam einer zentralen kol- lektiven Ur-Erfahrung der Menschen bietet offensichtlich ein kulturübergreifendes archetypi- sches Vorstellungmuster, das im Betrachter, je nach persönlichem Kontext, in individueller Weise etwas auslöst und zum Klingen bringt.
Bild und Betrachter begegnen sich; der Betrachter wird hineingenommen in das Begegnungs- ereignis, was eine intersubjektive Beziehung, einen (religiös-) affektiven Dialog ermöglicht. Das Schauen führt dazu, dass sich Betrachtender und Pietà gleichsam austauschen und – dies gilt vor allem für die mittelalterliche Frömmigkeit –371 „[d]as Leiden der Mutter Jesu und das Leiden der Betenden interagieren. Maria nimmt sich des Schmerzes der Betenden als heilige Vermittlerin an, die Betrachtenden partizipieren an der Trauer Marias“372 – Videte si est dolor sicut dolor meus. Die Faszination, die insbesondere von der schwarz-golden gestalteten Skulptur des Pietà-Pro- jekts ausgeht, mag auch daher rühren, dass sie als archetypische Symbolgestalt der „Großen Mutter“ einlädt, nicht zu versuchen, die Ambivalenzen unserer Existenz zwischen Leben und Tod, Anfang und Ende, Hell und Dunkel, „Schwärze und Goldglanz“, einseitig durch Verdrän- gung und Nichtwahrhabenwollen aufzulösen, sondern lebenslang auf der Suche zu bleiben nach einer geistigen Heimat, nach Geborgenheit und einer geistlichen Verankerung, die es uns als vergängliche Wesen ermöglicht, die unaufhebbare Widersprüchlichkeit des Lebens zu ertragen und Sinn zu erfahren. Die Pietà führt in aller Deutlichkeit, ja geradezu drastisch, die dunklen Seiten des Lebens vor Augen, lässt aber auch schon – goldschimmernd – Licht ahnen und Hoff- nung schöpfen. Niemals geht man ganz ungetröstet von ihr fort, was die niedergelegten Gebets- anliegen der Besucher und deren persönliche Reaktionen widerspiegeln!
Jede Pietà-Darstellung ist nicht zu denken ohne den Blick auf den Anfang des Bezie- hungsereignisses zwischen Jesus und Maria, steht damit in Kontrastharmonie zur Madonna mit Kind und spiegelt so das Ausgespanntsein der menschlichen Existenz zwischen Anfang und Ende, Leben und Tod wider. Die Krippe steht immer schon im Schatten des Kreuzes.
Das Pietà-Motiv thematisiert in exemplarischer Weise die fundamentale Frage, die dem Leiden- und Sterbenmüssen desMenschen. Ist das Sterben, der Tod, ein Vorgang nackter und unausweichlicher Zerstörung? Oder deutet sich in ihm ein Übergang in ein Größeres an, das anders als vermittels der Spannung von Geborenwerden (Neuanfang) und Sterben gar nicht zu thematisieren ist? Maria hält die Leiche ihres Sohnes in dem Augenblick fest, in dem alle Hoffnung zu schwinden scheint und die Jünger geflohen sind, und sie trägt ihn gleichsam in dieser großen Einsamkeit und gefühlter Ausweglosigkeit jener Geburt zum Leben entgegen, die Christen „Ostern“ nennen.
Diese Arbeit stellt eine Einführung in die bayesianische Statistik aus der Perspektive der empirischen Pflegeforschung dar. Das in der Literaturrecherche explorierte Defizit umfassender Arbeiten zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum soll dadurch relativiert werden. Nach einer kurzen historischen Skizzierung zur Entwicklung der bayesianischen Idee und ihrer Kontrastierung zur klassisch frequentistischen Statistik wird der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit durch die Darstellung mathematischer Operationalisierung bekannter Verfahren und die beispielhafte Anwendung des Bayes-Factors, sowie einer bayesianischen Alternative zum frequentistischen T-Test in Form einer Sekundärdatenanalyse gebildet. In einer disziplinbezogenen Verortung wird festgestellt, dass die Diskussion zwischen frequentistischer und bayesianischer Statistik erkenntnistheoretischer Natur ist und Parallelen zu Diskussionen in der qualitativen Forschung aufweist. Zusammenfassend wird das Potential bayesianischer Statistik vor allem in ihrer selbstreflexiven Eigenschaft als Forschungsideal und der Anfechtung dichotomer Grundsätze frequentistischer Statistik (signifikant/nicht signifikant) betrachtet. Die Anwendung bayesianischer Verfahren in der empirischen Pflegeforschung ist derweil noch in den Anfängen und fordert die Bereitschaft des Forschers, sich auf ein in vielerlei Hinsicht besonderes Gebiet der Statistik einzulassen.