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Hintergrund: Aktuelle Untersuchungen hinsichtlich der Wirksamkeit von Verhaltensaktivierung deuten darauf hin, dass die psychische Gesundheit von Menschen durch den Einsatz dieser Interventionen verbessert werden kann. Vor allem zeigen sich signifikante Ergebnisse hinsichtlich der Reduktion der Symptomschwere sowie eine Verbesserung der allgemeinen Funktionsfähigkeiten bei Menschen, die Symptome wie Hoffnungslosigkeit, sozialer Rückzug und Wertlosigkeit aufwiesen.
Methode: In einer explorativ deskriptiven Studie hinsichtlich des Einsatzes von Verhaltensaktivierung im aufsuchenden Setting wurden Experteninterviews mit Pflegenden durchgeführt, die Hinweise für die Umsetzung im Feld liefern sollten.
Ergebnisse: Ein großer Vorteil der Verhaltensaktivierung ist die Verständlichkeit bezüglich Zielsetzung und Vorgehen. Es ist sowohl für Patienten als auch für die Pflegenden einfach vermittel- und lernbar und setzt an den symptomatischen Defiziten wie sozialem Rückzug, Interessenverlust, Inaktivität sowie Hoffnungslosigkeit an.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten auf eine gute Umsetzbarkeit von Verhaltensaktivierung im aufsuchenden Setting hin, sofern vorhandene Rahmenbedingungen eine individuelle und anlassbezogene Unterstützung der Patienten gewährleisten.
Nach fast zehn Jahren Pietà-Projektzeit „Getragen im Leid“, einer Dekade voller unterschied- licher Begegnungen, Erfahrungen und Erlebnissen in verschiedenen europäischen Ländern und Sakralräumen, stellt diese Arbeit den Versuch eines Resümees dar. Was mit einem Zufallsfund in München auf dem Dachboden der St. Paulkirche begann, hat eine ungeahnte und ungeplante Eigendynamik entwickelt und motiviert, die Pietà-Skulptur im Zentrum eines im Rahmen der Präsentationen jeweils spezifischen synästhetischen Erfahrungsraums als Medium ästhetischer und religiöser Erfahrung genauer in den Blick zu nehmen.
Dass gerade auch Werke der Kunst Orte darstellen können, an denen besondere ästhetische wie auch religiöse Erfahrungen gemacht werden können, dokumentieren die zahllosen Rückmel- dungen sowohl schriftlicher Art als auch die Rückmeldungen im Rahmen vieler persönlicher Gespräche, die Zeugnis ablegen von der intensiven religiös-auratischen Ausstrahlung der Pietà- Skulptur.
Das Pietà-Projekt dokumentiert, dass Kunst „nach wie vor beeindrucken [...], Ergriffenheit, emotionale Tiefe beim Wahrnehmen hervorrufen [kann] und [...] dabei in der Lage [ist], reli- giöse oder religioeske Gefühle zu beeinflussen, zu generieren oder zu transportieren. Allgemei- ner: Dem Kunstwerk gelingt es häufig und immer noch, Stimmungen, Atmosphäre zu erzeugen und damit ein Thema zu emotionalisieren und jenseits bzw. zuzüglich kognitiver Verarbei- tungsprozesse affektiv zu informieren. Kunst vermag religiöse Gefühle, z.B. der Erschütterung, des Ergriffenseins, des persönlichen Angesprochenseins, vielleicht gar des Erlöstseins zu ent- wickeln [...].“367
Weil es zugleich die Sinnlichkeit von Menschen und Religion betonte, bot das Pietà-Projekt auch die Möglichkeit, die religiöse Erfahrungsfähigkeit zu schulen im Wissen, dass derjenige der „dazu anleiten möchte, sich mit Sinnfragen zu beschäftigen, [...] dies nicht sinnenlos tun [darf]. Es kommt darauf an, möglichst alle Sinne des Menschen anzusprechen und spürbar zu machen, was meist nur vom Hören-Sagen kommt (vgl. Röm 10,17)“.368 Hans Joachim Höhn hat darauf hingewiesen, dass „[g]enau dies aber [...] einen wunden Punkt in Theologie und Kirche [markiert]. Denn viel von der Attraktivitätsschwäche des kirchlichen Christentums re- sultiert aus seinem Versagen, eine überzeugende Alternative zu seiner dogmatischen und mo- ralischen Selbstdarstellung zu entwickeln. Seinen öffentlichen Geltungsverlust sucht man in der Regel durch das auszugleichen, was ihn mitverursacht hat: die Dogmatisierung und Mora- lisierung des Glaubens. Die Kirche erhöht innerhalb dieser Alternative entweder nach innen das Pensum des dogmatischen Glaubenswissens oder sie hofft nach außen auf eine höhere ge- sellschaftliche Akzeptanz über Memoranden, Denkschriften und Moralpredigten, mit der sie dem ethischen Orientierungsbedarf der Gegenwart entgegenkommen will. Das eine ist in seinen Grenzen so sinnvoll wie das andere, jedes einzelne für sich und beide zusammen aber bewirken wenig ohne ein Drittes: die Ästhetik des Glaubens, die ihn ‚sinnenfällig‘ macht. Der Glaube kann nur dann einen ‚sensus‘ für eine andere oder bessere Welt wecken, wenn er zu einer Hal- tung führt, durch die man in dieser Welt ganz und bei allen Sinnen ist.“369
„Was sich im ästhetischen Erleben und Tun zeigt“, dies verdeutlicht das Pietà-Projekt in exemplarischer Weise, „erweist sich als Überschuss über bloß empirische Erfahrungsgehalte. [...] Im ästhetischen Erleben kommt es zur Überschreitung der Grenzen bloßer Dinglich- keit.“370
Dass Pietà-Darstellungen ungeachtet des historischen Kontextes, in dem sie entstanden sind, bis in unsere Tage an Aktualität nichts eingebüßt haben, immer noch „an-sprechen“, liegt wohl auch daran, dass sich dem Betrachter das mit dieser Figurengruppe zum Ausdruck gebrachte Beziehungsereignis – auch ohne entsprechende religiöse Sozialisation und kunsthistorische Vorkenntnisse – unmittelbar erschließen kann. Die Pietà als Darstellung der Begegnung zwischen zwei Menschen in einer existentiellen Situation und damit gleichsam einer zentralen kol- lektiven Ur-Erfahrung der Menschen bietet offensichtlich ein kulturübergreifendes archetypi- sches Vorstellungmuster, das im Betrachter, je nach persönlichem Kontext, in individueller Weise etwas auslöst und zum Klingen bringt.
Bild und Betrachter begegnen sich; der Betrachter wird hineingenommen in das Begegnungs- ereignis, was eine intersubjektive Beziehung, einen (religiös-) affektiven Dialog ermöglicht. Das Schauen führt dazu, dass sich Betrachtender und Pietà gleichsam austauschen und – dies gilt vor allem für die mittelalterliche Frömmigkeit –371 „[d]as Leiden der Mutter Jesu und das Leiden der Betenden interagieren. Maria nimmt sich des Schmerzes der Betenden als heilige Vermittlerin an, die Betrachtenden partizipieren an der Trauer Marias“372 – Videte si est dolor sicut dolor meus. Die Faszination, die insbesondere von der schwarz-golden gestalteten Skulptur des Pietà-Pro- jekts ausgeht, mag auch daher rühren, dass sie als archetypische Symbolgestalt der „Großen Mutter“ einlädt, nicht zu versuchen, die Ambivalenzen unserer Existenz zwischen Leben und Tod, Anfang und Ende, Hell und Dunkel, „Schwärze und Goldglanz“, einseitig durch Verdrän- gung und Nichtwahrhabenwollen aufzulösen, sondern lebenslang auf der Suche zu bleiben nach einer geistigen Heimat, nach Geborgenheit und einer geistlichen Verankerung, die es uns als vergängliche Wesen ermöglicht, die unaufhebbare Widersprüchlichkeit des Lebens zu ertragen und Sinn zu erfahren. Die Pietà führt in aller Deutlichkeit, ja geradezu drastisch, die dunklen Seiten des Lebens vor Augen, lässt aber auch schon – goldschimmernd – Licht ahnen und Hoff- nung schöpfen. Niemals geht man ganz ungetröstet von ihr fort, was die niedergelegten Gebets- anliegen der Besucher und deren persönliche Reaktionen widerspiegeln!
Jede Pietà-Darstellung ist nicht zu denken ohne den Blick auf den Anfang des Bezie- hungsereignisses zwischen Jesus und Maria, steht damit in Kontrastharmonie zur Madonna mit Kind und spiegelt so das Ausgespanntsein der menschlichen Existenz zwischen Anfang und Ende, Leben und Tod wider. Die Krippe steht immer schon im Schatten des Kreuzes.
Das Pietà-Motiv thematisiert in exemplarischer Weise die fundamentale Frage, die dem Leiden- und Sterbenmüssen desMenschen. Ist das Sterben, der Tod, ein Vorgang nackter und unausweichlicher Zerstörung? Oder deutet sich in ihm ein Übergang in ein Größeres an, das anders als vermittels der Spannung von Geborenwerden (Neuanfang) und Sterben gar nicht zu thematisieren ist? Maria hält die Leiche ihres Sohnes in dem Augenblick fest, in dem alle Hoffnung zu schwinden scheint und die Jünger geflohen sind, und sie trägt ihn gleichsam in dieser großen Einsamkeit und gefühlter Ausweglosigkeit jener Geburt zum Leben entgegen, die Christen „Ostern“ nennen.
Abstract Hintergrund
Ein seit langem bekannter Pflegepersonalnotstand in der stationären Langzeitpflege verlangt nach neuen Kooperationsformen zwischen Pflege, Sozialarbeit
(≙ Betreuungsarbeit) und Hauswirtschaft, mit neu zu justierenden Aufgabenbeschreibungen und Arbeitsneuverteilungen. Damit ein optimaler multiprofessioneller Skill- und Grade-Mix in der stationären Langzeitpflege gefunden werden kann, ist es notwendig, die derzeit bestehende Logik der Praxis auf der Mikroebene zu erforschen. Nur so können mögliche Ressourcen, kreative Potentiale, aber auch destruktive Handlungsprinzipien sichtbar gemacht werden. In diesem Zusammenhang spielt das handlungsleitende Wirken der Erfahrungsräume „Profession“ und „Migration“ eine große Rolle. Beide Erfahrungsräume stellen eine reale Quelle zur Anhebung verfügbarer Arbeitskräfte dar und sind bei einem wirksamen Neuausrichten eines multi-professionellen Personalmix zu berücksichtigen.
Abstract Methode
Anhand von neun episodischen Interviews nach Flick und drei Gruppendiskussionen nach Bohnsack mit Fachkräften der Altenpflege, Pflegehilfskräften, Personen der Betreuungsassistenz und der Alltagsbegleitung wurden mittels der dokumentarischen Methode von Bohnsack jene Prozessstrukturen rekonstruiert, die den Alltagsroutinen der Praxisakteur*innen in der multiprofessionellen Zusammenarbeit als (unbewusste) handlungsleitende Prinzipien zugrunde liegen. Mit Hilfe der formulierenden und reflektierenden Interpretation wurden sinngenetische Typen gebildet, aus denen hervorgeht, mit welchen unterschiedlichen
Orientierungen (Habitus) Akteur*innen ihre spezifischen Themen bzw. Probleme bearbeiten. Um die sozialen Zusammenhänge aufklären zu können, innerhalb derer die empirisch gewonnenen Typiken stehen, wurden diese anhand ihrer ihnen innewohnenden sinngenetischen Typen systematisch mit den als Basistypiken fungierenden Erfahrungsräumen „Profession“ und „Migration“ in den Vergleich gesetzt.
Abstract Ergebnisse
Es konnten 18 sinn- und 8 soziogenetische Typen rekonstruiert werden. Einen Zusammenhang zu den Erfahrungsräumen „Profession“ und „Migration“ weisen Typen mit fehlender oder geringfügiger Berufsqualifikation und Sprachbarriere auf. Diese Typen stehen in einer multiprofessionellen Abhängigkeit und zeigen eine multiprofessionelle Überforderung. Dabei ist die typische Handlungsorientierung auf das Umsetzen des gegenwärtigen modus operandi ausgerichtet. Einen Zusammenhang zum Erfahrungsraum „Profession“ zeigen Typen mit dreijähriger Berufsausbildung. Diese präsentieren eine multiprofessionelle Souveränität. Die typische Handlungsorientierung besteht hierbei in der Weiterentwicklung des gegenwärtigen modus operandi.
Abstract Zusammenfassung und Fazit
Durch die Methoden der Datenerhebung und der dokumentarischen Methode von Bohnsack konnten sinngenetische Typen (thematische Handlungsorientierungen der Akteur*innen) und soziogenetische Typen (Wirkzusammenhänge zu den Erfahrungsräumen „Profession“ und „Migration“) rekonstruiert werden. Die unbekannte Logik der sozialen Praxis konnte partiell aufgezeigt werden. Vorhandene Ressourcen im Sinne einer qualitativen und quantitativen Ausführungsverantwortung, kreative Potentiale im Sinne einer Fürsorge- und Führungsverantwortung sowie destruktive Handlungsprinzipien im Sinne eines physischen und psychischen Macht-Ungleichgewichts konnten partiell aufgedeckt wer-den. Konstruktive Schritte für eine Weiterentwicklung der stationären Langzeitpflege können dementsprechend zielführender gegangen werden. Forschungsdesiderate sind sichtbar geworden.
Abstract:
Background
A nursing shortage in patient long-term-care that has been known for a long time calls for new forms of cooperation between nursing, social work (≙ care work) and housekeeping, with task description that need to be readjusted and work redistributed. In order to find an optimal multi-professional skill an grade mix in inpatient long-term care, it is necessary to research the current logic of practice at the micro-level. Only in this way can possible resources, creative potential, but also destructive principles of action be made visible. In this context the action-guiding effect of the experience spaces „profession“ and „migration“ plays a major role. Both areas of experience represent a real source for increasing the available labor force and must be taken into account in the effective reorientation of a multi-professional personal mix.
Methods
On the basis of nine episodic interviews according to Flick and three group discussions according to Bohnsack with geriatic care professionals, nursing assistants, people in care assistance and everyday support, those process structures were reconstructed using Bohnsack’s documentary method, (unconscious) action-guiding principles. With the help of the formulation and reflective interpretation, meaning-genetic types were formed, which show the different orientations (habitus) with which actors work on their specific topics or problems. In order to be able to elucidate the social context within which the empirically obtained typologies stand, they were systematically compared with the experiential spaces “profession” and “migration”, which acted as basic typologies, on the basis of their inherent meaning-genetic types.
Results
18 sensory and 8 sociogenetic types could be reconstructed. Types with missing or minor professional qualifications and language barrier show a connection to the experience areas “profession” and “migration”. These types are in a multi-professional dependency and show a multi-professional overload. The typical action orientation is geared towards the implementation of the current modus operandi. Types with three years of vocational training show a connection to the experience area “profession”. These present a multi-professional sovereignty. The typical action orientation consists in the further development of the current modus operandi.
Summary and conclusion
Using the methods of data collection and Bohnsack’s documentary method, it was possible to reconstruct sensory-genetic types (thematic action orientations of actors) and socio-genetic types (causal connections to the experiential spaces “profession” and “migration”). The unknown logic of social practice could be shown partially. This means that existing resources in the sense of a qualitative and quantitative responsibility for implementation, creative potential in the sense of a care and leadership responsibility as well as destructive principles of action in the sense of a physical and psychological power imbalance could be partially uncovered. Accordingly, constructive steps for further development of inpatient long-term care can be taken more purposefully. Research desiderata have become visible.
Einleitung
Die wirtschaftliche Situation vieler Krankenhäuser verschlechtert sich zunehmend. Ein Drittel der Krankenhäuser ist inzwischen insolvenzgefährdet. Zudem wird der Markt durch Verkauf und/oder Schließung von Krankenhäusern „bereinigt“. Die Gründe liegen nicht selten in dem Investitionsstau, der sich seit über 20 Jahren aufgebaut hat und der unzureichenden Investitionsfinanzierung durch die Länder geschuldet ist. Die Führungskräfte im Gesundheitswesen stehen vor immensen Herausforderungen: Sie müssen mit den begrenzten Ressourcen human, christlich und unter ethisch-moralischen Gesichtspunkten wirtschaftlich agieren und dabei die höchste Qualität in der Patientenversorgung gewährleisten. Wie die jüngsten Veränderungen während der Pandemie (COVID-19) gezeigt haben, müssen sie zudem in der Lage sein, sich Veränderungen in den Rahmenbedingungen und in Wirtschaft und Gesellschaft anzupassen, die jederzeit unvermittelt auftreten können. Aktuell stehen viele Krankenhäuser vor einem Generationswechsel. Viele Führungskräfte der „Babyboomer“-Generation gehen derzeit oder in naher Zukunft in den Ruhestand. Die jüngeren Generationen X und Y streben in die Führungspositionen. Die Krankenhäuser stehen vor einem Kulturwandel. Die traditionelle Führung, die bei Mitarbeitern der „Babyboomer“-Generation auf großer Distanz, Respekt und Autorität aufbaute, stößt bei Mitarbeitern der Generationen X und Y auf starken Widerstand. Sie möchten weg von der Hierarchie und verlangen eine weniger straffe Führung. Stattdessen wünschen sie sich mehr Kommunikation und Transparenz. Sie lehnen es ab, aufgabenorientiert zu arbeiten, und wünschen sich mehr Kooperation. Sie möchten respektiert werden. Sie wollen mitgestalten und fordern mehr Anerkennung und Wertschätzung. Vor allem aber suchen sie nach dem Sinn in ihrer Arbeit. Die klassischen Arbeitszeitmodelle haben ausgedient. Die jüngeren Generationen fordern mehr Flexibilität und eine generationsübergreifende Führung. Um die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter generationsübergreifend zu berücksichtigen, sind moderne Führungsmethoden und eine zeitgenössische Unternehmenskultur in Zukunft unverzichtbar, d.h., eine Unternehmenskultur, die auf transparenter Kommunikation, gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen aufbaut.
Problemstellung
Aus den zuvor beschriebenen Gründen entstehen neue Herausforderungen für die Krankenhausführung. Angesichts der Ökonomisierung des Krankenhaussektors, des wachsenden wirtschaftlichen Drucks und zunehmenden Wettbewerbs wird die strategische Positionierung immer wichtiger. Die Krankenhausführung muss neue Aktivitätsfelder erschließen und Wirkungsräume sowie das fachliche Wissen erweitern. Bei dem enormen Wachstum gewinnorientierter Krankenhausträger, das derzeit zu beobachten ist, stellt sich die Frage: Welche Strategie verfolgen Krankenhäuser in christlicher Trägerschaft? Wie führen sie? Bzw.: Wie sollten sie führen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und gute Mitarbeiter an sich zu binden?
Zielsetzung
Die Intention, die vorliegende Dissertation zu erstellen, lag im persönlichen Interesse der Verfasserin, sich mit dem Thema „Führungskräfte und Vertrauensbeziehungen als Grundlage für den Unternehmenserfolg“ im Krankenhaus der christlichen Trägerschaft auseinanderzusetzen. Die Verfasserin war über 18 Jahre lang in unterschiedlichen Positionen in Krankenhäusern der christlichen Trägerschaft tätig, davon zehn Jahre als Führungskraft in der oberen Führungsebene. Als sie eine neue Führungsposition in einem Krankenhaus übernahm, erlebte die Verfasserin, als wie schwierig es sich erweisen kann, ein fehlendes bzw. nicht mehr vorhandenes Vertrauen in der Führungskraft-Mitarbeiter-Beziehung
wiederherzustellen. In dieser Arbeit soll gezeigt werden, wie wichtig das Verhalten einer Führungskraft für das Vertrauensbewusstsein und für die Prägung einer Vertrauenskultur in einem christlichen Krankenhaus ist. Auf der Basis der theoretischen Erkenntnisse soll das Führungsverhalten einer Führungskraft analysiert und gezeigt werden, wie es sich grundliegend verbessern und in ein vertrauenswürdiges Verhalten transformieren lässt.
Im Zentrum der vorliegenden Arbeit steht die Analyse der Vertrauensbeziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitern in Krankenhäusern der christlichen Trägerschaft. Dies ist insofern wichtig, als dem Phänomen Vertrauen im sozialen Leben eine große Bedeutung zugeschrieben wird. Ziel dieser Arbeit ist es, die Vertrauensgenese zwischen der Führungskraft und den Mitarbeitern detaillierter zu betrachten, um zu ergründen, was hinter der Entscheidung für das Vertrauen in einer Führungskraft-Mitarbeiter-Beziehung steht und an welchen Faktoren die Mitarbeiter ihre Entscheidung festmachen, ob sie der Führungskraft vertrauen wollen und umgekehrt. Das Forschungsinteresse dieser Arbeit richtet sich vor allem auf die ethische Führung mit dem Schwerpunkt Vertrauensbildung, Vertrauensbeziehung und Vertrauenserhaltung zwischen Führungskräften und Mitarbeitern in Krankenhäusern der christlichen Trägerschaft. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Konstrukt Vertrauen, Vertrauensbildung und ethische Führung bietet einen Bezugsrahmen, um die Thematik des Vertrauensbruches zwischen der Führungskraft und den Mitarbeitern zu erforschen sowie die Möglichkeiten zu untersuchen, wie sich ein beschädigtes Vertrauen wiederherstellen lässt. Die vorliegende Arbeit stellt eine systematische Aufarbeitung theoretischer Wissensbestände aus der anglo-amerikanischen und deutschen Führungs- und Vertrauensforschung dar. Mit dieser Arbeit soll ein wichtiger Beitrag für die Wissenschaft und Praxis geleistet werden. Diese Wissensbestände werden aus unterschiedlichen Disziplinen synthetisiert, unter anderem aus der Philosophie, Theologie, Psychologie und Betriebswirtschaft. Hierdurch wird eine transdisziplinäre Betrachtung ermöglicht.
Die Vertraulichkeit ist in der Sozialen Arbeit unbestritten akzeptierter und etablierter fachlicher Standard und eine der Grundvoraussetzungen für einen gelingenden Beratungs- und Hilfeprozess. Sie wird durch verschiedene rechtliche Regelungen abgesichert, insbesondere durch die Schweigepflicht und Datenschutzgesetze. Gleichwohl gibt es in der Praxis immer wieder Unsicherheiten über Reichweite und Ausnahmen von Schweigepflicht und Datenschutz. Teilweise werden die Regelungen als hinderlich für die Arbeit gesehen, oft aber als hilfreich.
Die Praxishilfe gibt einen Überblick über die wichtigsten Grundlagen von Schweigepflicht und Datenschutz für die Soziale Arbeit und Beratung. Es wird erläutert, unter welchen Voraussetzungen Informationen offenbart werden dürfen und welche Maßnahmen zum Schutz von Daten zu ergreifen sind.
Für einen schnellen Überblick werden die wichtigsten Informationen jeweils vorangestellt. Ergänzt werden die theoretischen Erläuterungen durch Praxishinweise zu verschiedenen Themen (z.B. Schweigepflicht in Teams, Einwilligungen durch Minderjährige, Anzeigepflicht bei Straftaten, Zeugnisverweigerungsrecht, Schweigepflicht und Kinderschutz). Ergänzt wird die Praxishilfe durch Übersichten und Muster für eine Schweigepflichtsentbindung und eine Datenschutz-Einwilligung.
Ostern war Premiere
(2021)
„Weihnachten 2020 wird anders“ – vielleicht war das die Adventsbotschaft des Jahres. Weihnachten 2020, das Fest während eines Höhepunktes der Corona-Pandemie, war auf besondere Art aufgeladen mit Hoffnungen – und mit Sorgen, Ängsten und Leiderfahrungen. Inzidenzen und Fallzahlen gaben den Takt vor, und die Advents- und Weihnachtslieder klangen anders als sonst – nicht nur, weil gemeinschaftliches Singen verboten war.
Studierende der Theologie in Fulda und Marburg haben sich kurz vor Weihnachten darauf eingelassen, ihr Weihnachtsfest erzählerisch zu reflektieren. Entstanden sind 12 dichte, sehr persönliche Schilderungen aus einer außergewöhnlichen Zeit: Weihnachtsgeschichten, die sich auf ganz besondere Weise mit den weihnachtlichen Texten der Bibel verweben und Erfahrungen dokumentieren, die die Zukunft prägen können.
Psalm 8 und Gen 1,26-28 gelten als Schlüsseltexte alttestamentlicher Anthropologie. Die Identität und Bestimmung des Menschen sehen beide Texte in seiner von Gott geschenkten königlichen Würde: Er ist geschaffen als „Abbild Gottes“ und eingesetzt zum Statthalter Gottes auf der Erde – zum Herrscher über seine Mitwelt, deren Bewahrung ihm anvertraut ist.
Im Kontrast dazu spricht die Klage in Ijob 7 – einer bitteren Parodie auf das hochgestimmte Menschenbild von Ps 8 – von Überforderung, Lebensüberdruss und Verzweiflung.
Die Spannung aus diesen gegensätzlichen Antworten auf die Frage: „Was ist der Mensch?“ markiert die Spannbreite menschlicher Erfahrung: Der Mensch existiert in der ganzen Gegensätzlichkeit zwischen staunender Dankbarkeit, wenn er sich im Einklang mit dem Kosmos erlebt und wenn es ihm gelingt, seine Welt zupackend zu gestalten, und der Anfechtung von Scheitern und Leid. Eine hoffnungsvolle eschatologische Auflösung dieser Spannung formuliert Weish 2,23: Weil der Mensch Abbild des ewigen Gottes ist, ist er zur Unvergänglichkeit bei Gott bestimmt, in der alles Scheitern überwunden ist.
In der vorliegenden Untersuchung geht es um die Auseinandersetzung mit dem Pflegekomplexmaßnahmenscore (PKMS), seiner Entwicklung, Anwendung und Funktion. Um die zentralen Fragen, ob der hochaufwendige Patient mit dem PKMS - System abgebildet wird, was das PKMS - System differenziert und an welcher Stelle der Systematik Grenzen und Defizite deutlich werden zu beantworten, werden nichtparametrische Regressionsverfahren (Regressionsbäume in rpart und ctree) und Falldarstellungen angewendet. Die empirische Untersuchung erfolgte auf der Basis von ermittelten Daten aus zwei Krankenhäusern. Es kann in der Untersuchung nicht nachgewiesen werden das, dass PKMS-System den hochaufwendigen Patienten und somit die pflegerische Leistung abbildet. Der "hochaufwendige Patient" wird nicht vom "nicht hochaufwendigen Patienten" unterschieden. Das PKMS - System verhindert eine Einstufung, es existieren unsinnige Verbindungen und es wird nur ein Bruchteil der durchgeführten pflegerischen Leistungen abgebildet. Durch das Instrument wird die Pflege auf das einfachste reduziert und basiert nur auf drei Verrichtungen, dem Schutzhosenwechsel, der 12-maligen Lagerung und dem anreichen von Nahrung. Das Instrument PKMS basiert auf der PPR (Pflege-Personalregelung) aus dem Jahr 1993 und ihm fehlt, genauso wie der PPR, eine empirische Beweisführung. Es ist nicht möglich das PKMS - Instrument weiter zu entwickeln. Die Fachlichkeit der Pflege und der Einbezug der Qualität werden missachtet. Um die Entwicklung solcher Instrumente empirisch zu begründen muss, unter anderem, die Fachlichkeit und Qualität der Pflege in den Fokus rücken.Empirische Forschung muss weiter ausgebaut werden, damit verhindert wird das solche Instrumente wie der PKMS die Pflege deprofessionalisieren und trivalisieren.
Nicht nur in der breiten Öffentlichkeit, sondern auch in der praktischen Seelsorge wird vielfach die Überzeugung vertreten, eine intensive Praxis der Kontemplation führe weg von der alltäglich gelebten Mitmenschlichkeit und Weltverantwortung. Mitunter hört man sogar, Kontemplation sei vor allem eine spirituell umrahmte Form der Selbstbespiegelung. Aber ist dem tatsächlich so? Welche empirischen Erkenntnisse haben Kognitions- und Hirnforschung der letzten Jahrzehnte über den Zusammenhang von Kontemplation und Empathie gewonnen? Wie weit machen kontemplative Traditionen des Christentums die Achtsamkeit für und das Mitgefühl mit Mitmenschen und Mitgeschöpfen zum Thema? Gibt es „spirituelle Methoden“, um die eigene Empathie zu fördern und weiterzuentwickeln? Unter Rückgriff auf Natur- wie Geisteswissenschaften, auf geschichtliche wie aktuelle Konzepte christlicher Spiritualität sollen Antworten auf diese Fragen gesucht werden. So kann sich der Blick für eine religionsverbindende Spiritualität öffnen.
Der Beitrag analysiert die Themen der Predigten zur Priesterweihe, die im Jahr 2020 in Deutschland gehalten wurden. Er fragt nach dem Priesterbild und nach der Relevanz des Dienstes für die Kirche der Gegenwart. Ernüchternd ist, wie sehr die Predigten immer noch den Priester überhöhen und wie wenig das Gottesvolk in der Kirchenkrise der Gegenwart in den Blick genommen wird.
Diese Handreichung richtet sich an Menschen, die eine öffentliche Fachveranstaltung im Hochschulkontext planen und durchführen wollen.
Wir möchten Sie darin unterstützen, Ihre geplanten Veranstaltungen im besten Falle barrierefrei zu gestalten. Durch Barrierefreiheit ist Ihre Veranstaltung für mehr Menschen zugänglich und wird dadurch sowohl auf dem Podium als auch im Publikum vielseitiger. Es ist schließlich das Recht eines jeden Menschen, an Veranstaltungen und dem dort stattfindenden Wissenstransfer und Austausch teilzunehmen.
Hinweise zu barrierefreie Veranstaltungen an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL) entnehmen Sie bitte der standortspezifischen Liste unter folgendem Link: www.evh-bochum.de/transferpublikationen.html.
In Zeiten raschen gesellschaftlichen Wandels stehen auch soziale Organisationen und Einrichtungen vor großen strukturellen und inhaltlichen Herausforderungen. Die Reflexion etablierter, bisweilen sogar überholter Prozesse scheint in manchen Bereichen gar eine wesentliche Grundbedingung für die Effektivität und Passgenauigkeit sozialen Arbeitens. Organisationsentwicklung im Sinne von Veränderung wird zu einem Erfolgsparameter. Organisationsentwicklung als Erkenntnisfundus der Sozialwissenschaften bietet ein reiches Repertoire an Werkzeugen an diese Veränderungsprozesse mitzugestalten.
Grundlage folgender Ausführungen bilden aktuelle Forschungen zum Thema der Kooperation von Schulen und Praxisstätten in der Ausbildung frühpädagogischer Fachkräfte, der Kompetenzorientierung in ihrer Qualifizierung sowie die Grundlagen für kompetenzorientierte Weiterbildung von Mentorinnen am Lernort Praxis.
Der vorliegende Werkstattbericht adressiert Vertreter_innen aus der Praxis der Pflegeberatung und kommunalen Altenhilfe sowie Studierende insbesondere der Sozialen Arbeit, der Pflegewissenschaft und des Gesundheits- und Pflegemanagements. Einleitend wird ein Überblick
zum derzeitigen Pflegeberatungsangebot (Kap. 2) gegeben. Daran anschließend werden die Ergebnisse der Bürger_innen- und der Expert_innenbefragungen vorgestellt (Kap. 3). Die
beteiligten Studierenden haben zudem eine Nachbetrachtung zum Seminar „Alt werden –Pflege benötigen?!“ für diesen Bericht erstellt, die die Seminarinhalte und forschungspraktische Erfahrungen reflektiert (Kap. 4). Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst
und Schlussfolgerungen für die Praxis formuliert (Kap. 5).
Der Transitionsprozess zur Trans:Frau: Umgang mit Transidentität innerhalb der eigenen Familie
(2021)
Dank zunehmender Sichtbarkeit und Positionierung transidenter Menschen, wie beispielsweise zuletzt bei der Nominierung der neuen Vize-Gesundheitsministerin der USA, Rachel Levine, durch den US-Präsidenten Joe Biden gewinnt das Thema seit geraumer Zeit an Aktualität. Dennoch erlebt besonders die Gruppe der Trans:Frauen im binär ausgerichteten und durch Sexismus geprägten Geschlechtersystem nach wie vor diverse Ausgrenzungs- und Ablehnungserfahrungen und stellt somit eine vulnerable Personengruppe dar, welche professioneller Beratung und sozialarbeiterischer Begleitung bedarf. Diese Bachelorarbeit hat daher zum Ziel, grundlegende Kenntnisse über die soziale Situation von Trans:Menschen und im Besonderen von Trans:Frauen zu gewinnen, um daraus notwendige Handlungskompetenzen für Sozialarbeiter:innen zu entwickeln und dadurch eine weitere Professionalisierung von beraterischen Angeboten zu ermöglichen.
Aus diesen Gründen wurde die Thesis mit folgender Forschungsfrage entwickelt:
Wie kann eine bedarfsgerechte Trans:Beratung für Trans:Frauen und deren Angehörige innerhalb der Sozialen Arbeit gestaltet sein, um der Heterogenität von Trans:Lebenswegen gerecht zu werden und familiäre Systeme gleichzeitig optimal zu unterstützen?
Zu Beginn der Bachelorarbeit erfolgt in Kapitel 2 eine Terminologie relevanter Begrifflichkeiten bezüglich Trans:, anschließend erfolgt ein kurzer historischer Exkurs zur Pathologisierung verschiedener sexueller und Geschlechtsidentitäten in der frühen Sexualwissenschaft bzw. Medizin. Mit den Diagnoseklassifikationssystemen der ICD-10 (WHO) und DSM-V (APA) werden weitere Definitionen von Transidentität im medizinisch-psychiatrischen Kontext vorgestellt. Daran anschließend erfolgt in Kapitel 3 ein Einblick in verschiedene Aspekte der mannigfaltigen Lebenswelten von Trans:Frauen, der unter anderem den Transitionsprozess, Ausgrenzungs- und Ablehnungserfahrungen und den aktuellen Umgang mit Transidentität im Bereich der Rechtswissenschaften und Gesundheitsversorgung thematisiert. Darauffolgend wird in Kapitel 4 der Umgang mit Transidentität innerhalb der Familie thematisiert. Schwerpunktmäßig wird hier Transidentität aus den Perspektiven von Familienangehörigen und die Relevanz der Angehörigenarbeit innerhalb der Profession Sozialer Arbeit behandelt. Die Trans:affirmative Beratung als eine mögliche Form der Intervention und deren Umsetzung wird im nachfolgenden fünften Kapitel dargestellt. Anschließend werden in Kapitel 6 grundlegende Theorien Sozialer Arbeit von Hans Thiersch und Lothar Böhnisch vorgestellt und im Zusammenhang mit Transidentität betrachtet, um im folgenden Kapitel 7 notwendige Handlungskompetenzen für Sozialarbeiter:innen, die mit Transgeschlechtlichkeit in Berührung kommen, zu erarbeiten. Schließlich endet die Bachelorarbeit mit einer Perspektive auf mögliche zukünftige für die Lebenswelt Trans:Identer relevante Veränderungen sowie einem abschließenden Fazit.
Der Transitionsprozess zur Trans:Frau: Umgang mit Transidentität innerhalb der eigenen Familie
(2021)
Dank zunehmender Sichtbarkeit und Positionierung transidenter Menschen, wie beispielsweise zuletzt bei der Nominierung der neuen Vize-Gesundheitsministerin der USA, Rachel Levine, durch den US-Präsidenten Joe Biden gewinnt das Thema seit geraumer Zeit an Aktualität. Dennoch erlebt besonders die Gruppe der Trans:Frauen im binär ausgerichteten und durch Sexismus geprägten Geschlechtersystem nach wie vor diverse Ausgrenzungs- und Ablehnungserfahrungen und stellt somit eine vulnerable Personengruppe dar, welche professioneller Beratung und sozialarbeiterischer Begleitung bedarf. Diese Bachelorarbeit hat daher zum Ziel, grundlegende Kenntnisse über die soziale Situation von Trans:Menschen und im Besonderen von Trans:Frauen zu gewinnen, um daraus notwendige Handlungskompetenzen für Sozialarbeiter:innen zu entwickeln und dadurch eine weitere Professionalisierung von beraterischen Angeboten zu ermöglichen.
Aus diesen Gründen wurde die folgende Forschungsfrage entwickelt:
Wie kann eine bedarfsgerechte Trans:Beratung für Trans:Frauen und deren Angehörige innerhalb der Sozialen Arbeit gestaltet sein, um der Heterogenität von Trans:Lebenswegen gerecht zu werden und familiäre Systeme gleichzeitig optimal zu unterstützen?
Zu Beginn der Bachelorarbeit erfolgt in Kapitel 2 eine Terminologie relevanter Begrifflichkeiten bezüglich Trans:, anschließend erfolgt ein kurzer historischer Exkurs zur Pathologisierung verschiedener sexueller und Geschlechtsidentitäten in der frühen Sexualwissenschaft bzw. Medizin. Mit den Diagnoseklassifikationssystemen der ICD-10 (WHO) und DSM-V (APA) werden weitere Definitionen von Transidentität im medizinisch-psychiatrischen Kontext vorgestellt. Daran anschließend erfolgt in Kapitel 3 ein Einblick in verschiedene Aspekte der mannigfaltigen Lebenswelten von Trans:Frauen, der unter anderem den Transitionsprozess, Ausgrenzungs- und Ablehnungserfahrungen und den aktuellen Umgang mit Transidentität im Bereich der Rechtswissenschaften und Gesundheitsversorgung thematisiert. Darauffolgend wird in Kapitel 4 der Umgang mit Transidentität innerhalb der Familie thematisiert. Schwerpunktmäßig wird hier Transidentität aus den Perspektiven von Familienangehörigen und die Relevanz der Angehörigenarbeit innerhalb der Profession Sozialer Arbeit behandelt. Die Trans:affirmative Beratung als eine mögliche Form der Intervention und deren Umsetzung wird im nachfolgenden fünften Kapitel dargestellt. Anschließend werden in Kapitel 6 grundlegende Theorien Sozialer Arbeit von Hans Thiersch und Lothar Böhnisch vorgestellt und im Zusammenhang mit Transidentität betrachtet, um im folgenden Kapitel 7 notwendige Handlungskompetenzen für Sozialarbeiter:innen, die mit Transgeschlechtlichkeit in Berührung kommen, zu erarbeiten. Schließlich endet die Bachelorarbeit mit einer Perspektive auf mögliche zukünftige für die Lebenswelt Trans:Identer relevante Veränderungen sowie einem abschließenden Fazit.
In drei Bänden befasst sich die Veröffentlichung mit dem Sakrament der Versöhnung. Ausführlich dokumentiert es Herausforderungen der Beicht- und Seelsorgegespräche und Reflektiert die Ausbildung der künftigen Beichtväter.
Der zweite Band stellt Modelle und Ideen der Katechese mit verschiedenen Zielgruppen - Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen - vor. Der dritte Band reflektiert vorrangig die größeren Zusammenhänge der Versöhnung, auch die individuelle Aufgabe überschreitend. Ein ausführliches Literaturverzeichnis beschließt die Veröffentlichung.
Die Studie stellt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zur Modellphase des Projektes 'PREJOB: Sprungbrett Schulabschluss‘ vor, die von April 2018 bis Dezember 2020 durchgeführt wurde. Sie beschäftigt sich aus biographischer Perspektive mit der Frage, wie das Bildungsangebot von PREJOB von seinen Adressat_innen wahrgenommen wird.
Im Rahmen biographisch orientierter Interviews wurden vom Schulsystem entkoppelte junge Menschen darüber befragt, wie sie das Unterstützungsangebot von PREJOB wahrnehmen und inwieweit sich durch ihre Teilnahme ihre persönliche Situation mit Blick auf eine Stabilisierung ihrer Lebenslage und auf gesellschaftliche Teilhabe verändert habe.
Auf einer bildungsbezogenen Ebene befasst sich die Studie mit der Fragestellung, inwieweit durch die Projektteilnahme subjektive Entwicklungs- und Bildungsprozesse bei den Teilhehmer_innen initiiert werden können. Der Blick auf den Erwerb schulischer Qualifikationen wird somit also um die Perspektive auf (informelle) Bildungsprozesse und veränderte Handlungskompetenzen erweitert, die eben häufig erst die Voraussetzung für den Erwerb schulischer Qualifikationen darstellen.
Die Studie versteht sich damit prinzipiell als Teil einer Längsschnittstudie im Rahmen einer Langzeitbeobachtung, die über den gegenwärtigen Zeitpunkt hinaus in zwei weiteren Projektschritten den weiteren Bildungsweg der Teilnehmenden eruieren möchte, um so zu einem späteren Zeitpunkt die Frage nach der angestrebten Integration ins Berufs- und Erwerbsleben – beantworten zu können.
Anhand dieser Masterthesis soll die Frage beantwortet werden, ob musikalisches Gestalten einen förderlichen Beitrag im Bereich des sozialen Lernens leisten kann. Eine zunächst theoretische Aufbereitung stellt die Relevanz des sozialen Lernens sowie die Bedeutung der Musik für uns Menschen dar. Dadurch wird gezeigt, dass einerseits soziales Lernen und Sozialerziehung auf die Entwicklung der Heranwachsenden einen positiven Einfluss haben, dadurch Unterrichtsstörungen und verhaltensbezogenen Problemen entgegengewirkt werden kann und andererseits die Entwicklung sozialer Kompetenzen auch für das spätere Leben der Kinder und Jugendlichen von Bedeutung ist. Ebenso wird dargestellt, dass Musik einen positiven Einfluss auf die kindliche Entwicklung hat und zu einem sinnerfüllten Leben beitragen kann. Zur Erkenntnisgewinnung wurde eine empirische Studie im Rahmen von fünf Experteninterviews mit Lehrerinnen und Lehrern aus Volksschulen und der Lehrerinnen- und Lehrerbildung durchgeführt. Eingesetzt wurde dafür ein eigens entwickelter Interviewleitfaden, der das Ziel hatte, zu zeigen, dass Musikunterricht einen hohen Stellenwert in der Entwicklung und Förderung sozialer Kompetenzen einnehmen kann. Die Forschung zeigt, dass dem Musikunterricht in diesem Zusammenhang oft zu wenig Beachtung beigemessen wird und auch das soziale Lernen häufig zugunsten der Wissensvermittlung vernachlässigt wird. Es muss jedoch angemerkt werden, dass diese Aussage nicht auf alle Schulen Österreichs verallgemeinert werden kann und die Situation demnach nicht überall gleich ist. Die Ergebnisse stellen dar, dass Musikunterricht und Musikerziehung eine wesentliche Rolle für die Entwicklung sozialer Kompetenzen der Kinder spielen.
Schlüsselwörter: Soziales Lernen, Sozialerziehung, soziale Kompetenzen, Musikunterricht, Musikerziehung, sozialer Aspekt, Wirkungen der Musik, Erziehungsauftrag
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Übergang zwischen Schule und Beruf von Jugendlichen mit Behinderung. Konkret wird versucht, folgende Fragestellung zu beantworten:
Wie kann Schule Jugendliche mit erhöhtem sonderpädagogischen Förderbedarf beim Übergang ins Berufsleben bestmöglich unterstützen?
Zur Klärung dieser Frage wird im Literaturteil dieser Masterarbeit auf den Zusammenhang von Arbeit und Behinderung, den Übergang von der Schule in die Berufswelt und konkrete Maßnahmen für diesen Übergang eingegangen.
Im Forschungsteil wurde mithilfe von sechs Leitfadeninterviews mit Jugendlichen mit erhöhtem sonderpädagogischen Förderbedarf deren Sichtweise auf dieses Thema beschrieben. Es wurden sowohl Schülerinnen und Schüler, die kurz vor dem Übergang ins Berufsleben stehen, als auch Personen, die bereits arbeiten oder eine Berufsausbildung machen, interviewt. Die Auswertung dieser Interviews erfolgte dann mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015).
Diese Masterarbeit liefert einen Einblick in die Wünsche und Sorgen von Jugendlichen mit erhöhtem sonderpädagogischen Förderbedarf beim
Übergang zwischen Schule und Berufswelt. Außerdem beschreibt sie mögliche Maßnahmen zur Unterstützung der Jugendlichen bei diesem Übergang und geht dabei auch auf die Erfahrungen der betroffenen Jugendlichen ein.
Neue Medien und ein zunehmend digitalisierter Schulalltag sind Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen – heute mehr denn je. Digitale Medienkompetenz wird künftig eine der Schlüsselkompetenzen für junge Menschen sein, um aktiv und pflichtbewusst an der modernen Gesellschaft teilhaben zu können. Sie wird auch einen wesentlichen Einfluss auf den Bildungsabschluss und die Zukunftsaussichten Jugendlicher haben. Disruptive Entwicklungen in der Technik verändern unseren Alltag und wir, als Coaches und Begleiter junger Menschen in den Berufsschulen haben eine Schlüsselposition, wenn es darum geht, sie auf eine herausfordernde Zukunft vorzubereiten. Dieses Projekt, das sich über zehn Unterrichtswochen erstreckt, soll erforschen, wie eine intensive Medienerziehung und Diskussion wichtiger Inhalte zum Thema Medienkompetenz zu einem Bewusstseinswandel bei den Beteiligten führt und unsere Lehrlinge dazu befähigt, einen kritischen und verantwortungsvollen Zugang zu Neuen Medien zu bekommen. Aufgrund der kurzen Unterrichtsperioden, in der dieses Projekt durchgeführt wird, liegt der Fokus auf drei Schlüsselthemen: Social Media, Fake News und Künstliche Intelligenz. Die Schüler*innen beantworten Fragen in einer Umfrage vor und nach den zehn Wochen, in denen sie an den Themen arbeiten. Ein Prä-Post-Vergleich soll mögliche Verhaltensänderungen und Wissenszuwächse analysieren. Leitfadeninterviews mit den beteiligten Lehrpersonen geben eine differenzierte Sicht auf positive Erfahrungen, Herausforderungen und Probleme, die Medienerziehung in dieser Form mit sich bringt.
Die Digitalisierung durchdringt immer mehr und mehr - begünstigt und beschleunigt durch die Corona Pandemie – jeden Bereich des alltägli- chen Lebens. Diese Entwicklung basiert auf einer Vielzahl von techni- schen Innovationen sowie dem menschlichen Bestreben, Alltägliches zu automatisieren. Dieses Bestreben spiegelt sich in der 4. Industriellen Re- volution wider. Die Auswüchse der Mediatisierung der Gesellschaft, von Big Data, dem Internet der Dinge, Big Nudging und vielem anderen mehr, sowie die disruptive technologische Entwicklung von künstlicher Intelli-
genz erfordern eine umfassende Reform unseres Bildungssystems.
Für dieses Projekt wird ein Teilbereich der Kostenrechnung als interakti- ves und webbasiertes Lernangebot für die Auszubildenden entwickelt. Dieses Projekt soll Antworten liefern, ob nachhaltiger Lernzuwachs durch digitale selbstgesteuerte Lernsysteme oder durch konventionelle hand- lungsorientierte Lernkonzepte leichter zu erreichen sind. Dazu bearbeitet eine Kontrollgruppe dasselbe Thema in einer konventionellen Lernumge- bung.
Die quantitative Studie soll einen Überblick über den Output der beiden Gruppen geben. Die Vorkenntnisse und die technische Ausstattung bie- der Gruppen ist nahezu ident.
Die Durchführung des Projekts wird durch die Vorgaben des Bundesmi- nisteriums für Bildung, Wirtschaft und Forschung im Rahmen des ortsun- gebundenen Unterrichtes und des dislozierten Lernens in Verbindung mit den Corona-Verordnungen wesentlich begünstigt.
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Thematik Sterblichkeit und Tod im Bilderbuch auseinander. Speziell geht sie der Frage nach, was es abzuklären gibt, um ein pädagogisch taugliches Bilderbuch entwickeln zu können, das sich mit der Thematik der Endlichkeit des Menschen beschäftigt. Sie gibt dabei eine Einsicht für Bezugspersonen von Kindern, welche Interesse an der Thematik haben. Die Erkenntnisse können genutzt werden, um ein Bilderbuch dem Kind und dessen Situation entsprechend auszuwählen, damit ein Gespräch zum Thema bestmöglich gelingt.
Zuallererst werden die Thematiken Sterblichkeit/Tod und Bilder-buch getrennt voneinander theoretisch ausgeführt. Folgend geht es um Sterblichkeit/Tod im Bilderbuch, bei dem unter anderem die kindlichen Vorstellungen im Entwicklungsverlauf, Vorwissen für ein Gespräch und Ausschnitte aus bestehenden Bilderbüchern behandelt werden. Anschließend erweitern und überschneiden Praxiserfahrungen von einzelnen Befragungen auf der Grundlage der qualitativen Forschung die Theorie.
Überdies hinaus wird ein eigenes Bilderbuch auf der Basis der Erkenntnisse kreiert, welches im Anschluss daran präsentiert und anhand von erstellten Beurteilungskriterien für ein qualitatives Bilder-buch überprüft wird.
Die vorliegende Masterarbeit hat zum Ziel, herauszufinden, ob Wertebildung aktuell in der Grundstufe II der Volksschule als Querschnittsmaterie vernachlässigt wird, wie sie praktisch umgesetzt wird und was zu einer effektiven Umsetzung beitragen kann. Dazu wird zuerst anhand eines intensiven Literaturstudiums ein theoretisches Fundament gelegt, das relevante Aspekte und den aktuellen Forschungsstand darstellen soll. Es zeigt sich im Zuge dessen eine hohe Relevanz der Wertebildung in der Schule sowie die Möglichkeit einer effektiven Umsetzung durch eine Verknüpfung von impliziten und expliziten Aspekten. Konkret stellt sich der entwicklungsfördernde Ansatz hinsichtlich der Umsetzung als zielführend dar. Überdies werden auch die Einflussfaktoren, Störfaktoren sowie positive Wirkungen einer Wertebildung dargestellt. Im Anschluss an die theoretische Erörterung folgt der Forschungsteil, basierend auf einem qualitativen Forschungskonzepts. Um Erkenntnisse zur Beantwortung der Forschungsfrage zu gewinnen, werden sechs problemzentrierte Interviews mit Lehrpersonen der Grundstufe II durchgeführt. Die Ergebnisse bestätigen die theoretische Relevanz der Wertebildung, zeigen aber auch, dass die Umsetzung oft nicht der hohen Relevanz gerecht wird. Dafür können unter anderem eine mangelnde eigene Kompetenz als auch Störfaktoren, wie eine Konfrontation mit Multikulturalität oder die Eltern, verantwortlich gemacht werden. Die Notwendigkeit einer Eingliederung in die Aus- oder Weiterbildung von Lehrenden wird durch die Resultate einmal mehr unterstrichen. Grundsätzlich zeigen sich für eine adäquate Umsetzung praxisorientierte und -erprobte Modelle oder Ansätze als mögliche Unterstützung. Hierzu braucht es eine Anpassung der Curricula der Lehrer/-innenbildung.
Das Bildungssystem ist von einer heterogenen Schülerschaft geprägt und fordert zunehmend eine individuelle Förderung der Lernenden. Der Umgang mit dieser Vielfältigkeit im Unterricht stellt Lehrende vor immer neue Herausforderungen. Die vorliegende Masterarbeit gibt einen Einblick in das Thema Heterogenität und die Vielfalt der Lernenden. Darüber hinaus sind der Offene Unterricht mit seinen Methoden und insbesondere die Wochenplanarbeit von wesentlicher Bedeutung. Die Arbeit widmet sich der zentralen Frage, inwieweit differenziertes Lernen in der Primarstufe durch die Planarbeit unterstützt werden kann. Im Zuge einer qualitativen Untersuchung wurden leitfadengestützte Interviews mit fünf Lehrpersonen durchgeführt. Die Auswertung dieser gewonnenen Daten erfolgte anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philip Mayring (2015, 2016). Die gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass sich die Wochenplanarbeit grundsätzlich als wirksam für ein differenziertes Lernen erweist. Im Zuge der Untersuchung wird zudem deutlich, dass der Einsatz des Wochenplans und die individuelle Förderung der einzelnen Schülerinnen und Schüler im Unterricht im Wesentlichen von der Lehrperson und den strukturellen Rahmenbedingungen abhängig ist.
Wertebildung im humanistischen Weltverständnis anhand einer Filmanalyse im Kindes- und Jugendalter
(2021)
Die vorliegende Masterarbeit setzt sich mit dem Disneyfilm Mary Poppins aus dem Jahre 1964 auseinander. Ziel der Untersuchung ist, die Fragen „Was rezipieren Kinder und Jugendliche aus dem Film Mary Poppins?“ und „Steht die Rezeption in Kohärenz zu Pierre Bourdieus Kulturkapital?“ empirisch zu beantworten. Dazu wird im theoretischen Teil zu Pierre Bourdieus Habitus- sowie Kapitaltheorie und zu Werner Faulstichs Filmanalysemodell Bezug genommen. Im nachfolgenden empirischen Teil wird der Film anhand von Werner Faulstichs Modell der Filmanalyse auf seine beinhalteten Werte und Normen untersucht. Daran anschließen werden vier Schülerinnen und Schüler in problemzentrierten Interviews bezüglich ihrer tatsächlichen Rezeption des Filmes befragt. Die erhobenen Daten werden im Anschluss mittels der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring ausgewertet und interpretiert. Abschließend wer-den die gewonnenen Erkenntnisse zusammengeführt, um so die Forschungsfragen zu beantworten. Die Masterarbeit erhofft sich durch die Auseinandersetzung einen interdisziplinären Erkenntnisgewinn und ist sowohl für Eltern als auch für Personen des pädagogischen Feldes interessant.
Forschendes Lernen : Chancen und Herausforderungen für Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler
(2021)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Forschendes Lernen und geht auf die Bedeutung der Chancen und Herausforderungen dieser Lernform ein. Aktuell ist diese Form von Lernen an Österreichs Schulen noch nicht häufig vertreten und von der Gesellschaft nur wenig anerkannt. Schule ist da, um aus den Kindern selbstbestimmte und würdige Menschen zu machen
und genau an diesem Punkt kommen wir Lehrpersonen zum Einsatz. Kinder besuchen von etwa sechs bis zehn Jahren die Grundschule. Gerade in Zeiten nach den Lockdowns, inklusive Homeschooling merkt man im Klassenverband, wie sich die sozialen Kontakte und täglichen Rituale positiv auf die Kinder und deren Entwicklung auswirken. Nicht nur fachliches Wissen gehört gelernt, viel wichtiger ist das Emotionale und Soziale, welches in der Schule gelernt werden muss und im Schulalltag automatisch eingebunden wird. Hier bieten sich offene Lernformen an, Dinge aus dem schulischen Kontext, mit Dingen aus dem sozialemotionalen Kontext zu vereinbaren. Dem Thema dieser Arbeit, Forschendes Lernen – Chancen und Herausforderungen für Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler, wird in Theorie und Empirie nachgegangen. Zur Beantwortung wurde eine qualitative Untersuchung mit drei Personen, welche mit dem Forschenden Lernen Erfahrung haben, durchgeführt. Der erste Teil dieser Masterarbeit gibt einen theoretischen Überblick über Offene Lernformen. Im empirischen Teil werden das Untersuchungsdesign und die Forschungsmethode dargestellt und die Ergebnisse der drei Interviews offengelegt und diskutiert. Die zentralen Ergebnisse zeigen, dass die theoretischen Fakten mit den Tatsachen aus dem empirischen Teil der Masterarbeit übereinstimmen und werden dadurch bestätigt. Der Umstand, dass das Gebiet Forschendes Lernen breit gefächert ist, zeigt sich auch in der Literatur, welche sich dadurch ausschließlich auf, von mir für Wichtig empfundene Teile, bezieht.
Ziel dieser Arbeit ist es, die theoretischen Hintergründe des Syndroms Burnout, der
pferdegestützten Intervention und der Erwachsenenbildung aufzuzeigen und miteinander
zu verknüpfen. Dabei werden die zu fördernden Eigenschaften und Aktivitäten, die
einem Burnout entgegenwirken, aufgegriffen und mit den Wirkweisen pferdegestützter
Intervention und der Didaktik der Erwachsenenbildung verbunden, um ein Angebot daraus zu entwerfen. Das Angebot unterliegt den Zielsetzungen der sportlichen Aktivität,
der Entspannung und der Erfahrung von Selbstwirksamkeit. Diese Ziele sind durch
das Arbeiten mit dem Pferd zu erreichen. Die Reflexion der gewonnenen Erfahrungen
schafft einen Lerntransfer für Bewältigungsaufgaben im Alltag.
[Aus Kapitel 1.2, S. 1f.]
Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie waren Lehrpersonen gezwungenermaßen dazu angehalten, den Unterricht aus der Distanz fortzusetzen. Der Großteil der vorliegenden Studien und Literaturbeiträge zu diesem Thema bezieht sich auf Schulen im Allgemeinen und nicht explizit auf den Primarstufenbereich.
Wie es ausschließlich Lehrpersonen aus dem Primarstufenbereich im Distance Learning ergangen ist, insbesondere mit welchen Irritationen und Inspirationen sie konfrontiert wurden, gilt es in dieser Arbeit zu evaluieren.
Es wird dabei auf die allgemeine Gestaltung von Distance Learning sowie speziell auf die damit verbundene Digitalisierung des Schulsystems Bezug genommen, welche zugleich als große Chance der Krise wahrgenommen wird. Drastische Auswirkungen hatte Distance Learning auf die soziale Situation. Der persönliche Kontakt hat sich als unersetzlich erwiesen und sein Ausbleiben stellt somit die größte Irritation im Distance Learning dar. Aber auch der Einfluss auf die psychische Gesundheit, Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit wird im Zuge der Arbeit thematisiert.
Mittels leitfadengestützter Experteninterviews werden Daten gewonnen, die schlussendlich mit den theoretischen Grundlagen der Arbeit verglichen werden. Abschließend wird zum einen dargestellt, wo die Herausforderungen und Hindernisse im Distance Learning aus Sicht von Lehrpersonen aus dem Primarstufenbereich liegen. Zum anderen werden aber auch Chancen aufgezeigt, die sich durch Distance Learning in diesem Schulbereich eröffneten.
Es hat sich herausgestellt, dass die Umsetzung, Gestaltung und Wahr- nehmung von Distance Learning eng mit der Alters- und Entwicklungsstufe der Schülerinnen und Schüler zusammenhängen und der Primarstufenbereich daher getrennt von anderen Schultypen betrachtet werden muss.
Die vorliegende Masterarbeit gibt einen Überblick über unterstützende Wirkungen und Grenzen von Time-Out Klassen. Dabei wird der Fokus auf die Lern- und Entwicklungsprozesse von verhaltensauffälligen Schülerinnen und Schüler gelegt.
Der Fragestellung, inwiefern Time-Out Klassen eine unterstützende Wirkung für die Lern- und Entwicklungsprozesse von verhaltensauffälligen Schülerinnen und Schüler haben, wurde sowohl literarisch, als auch empirisch nachgegangen.
Die Forschung versucht herauszufinden, ob das Konzept der Time-Out Klasse unterstützend für die sozial, emotionale Entwicklung von verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen wirkt. Zudem werden Chancen und Grenzen von Time-Out Gruppen aufgezeigt und diskutiert.
Als Methode der Empirie wurden Interviews herangezogen, welche mit Sonderschulpädagoginnen und –pädagogen einer Time-Out Klasse durchgeführt wurden. Um eine differenzierte Sichtweise herstellen zu können wurden zudem Pädagoginnen und Pädagogen einer Mittelschule für ein Interview angefragt.
Die qualitative Forschung zeigt, dass es aufgrund des zunehmenden Leistungsdrucks zur Überforderung und Resignation von Schülerinnen und Schülern kommen kann. Zudem spielt in österreichischen Schulen die Anzahl an Schülerinnen und Schülern innerhalb eines Klassenverbands eine tragende Rolle, durch die es ebenfalls zur Verweigerung und Ablehnung kommen kann.
Abschließend werden die Ergebnisse der Empirie mit den literarischen Angaben verglichen und diskutiert.
Die Integration von behinderten- bzw. beeinträchtigten Kinder mit der Diagnose Autismus/ Asperger Syndrom wird immer mehr bevorzugt, um diese nicht in Kleinklassen „abzuschieben“ in denen sie ihre soziale Kompetenz durch kleine Gruppen nur bedingt erweitern können. Dennoch zeigen betroffene Kinder Probleme bei sozialen Kontakten sowie in der Kommunikation und Sprache. Diese wiederholten, stereotypen Verhaltensweisen und Interesse unproblematisch in den Schulalltag einbauen zu können gilt es zu untersuchen.
Daher ist es von großer Notwendigkeit zu verstehen, in welchen Bereichen und mit welchen Merkmalen sich eine Autismus- Spektrum- Störung zeigt und welche Ressourcen gegeben sein müssen, um für die Beteiligten eine für deren Bedürfnisse abgestimmte, lernfreudige Lernumgebung bieten zu können. Durch die Integration wird eine weitere Lehr-kraft zugelassen, dadurch werden die Klassen auch bis zur Gänze auf-gefüllt. Diese großen Klassen haben eine enorme Lärmbelastung zur Folge. Die Lärmbelastung wirkt sich vor Allem auf Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung lernhemmend aus, da sie ihre eigene spezielle Wahrnehmung haben. Das Ziel dieser vorliegenden Masterarbeit ist die Frage zu beantworten, wie die Lernmotivation unter Einfluss der Lernumgebung gesteigert werden kann.
Um diese Frage zu beantworten, wurde die qualitative Forschung angewendet. Es wurden unterschiedliche Lernumgebungen angeboten und soziale Gegebenheiten verändert, um die unterschiedlichen Ergebnisse beobachten zu können.
Eindeutig war zu erkennen, dass Kinder mit einem reduzierten Interesse an sozialen Kontakten, sowie dem mangelnden Verständnis sozialer Situationen Probleme damit haben, sich in einer Regelklasse zu integrieren und um einen Abstand bzw. um eine Reduktion der Kinderanzahl durchaus sehr dankbar sind. Die Lautstärke der Lernumgebung ist ausschlaggebend für die Lernmotivation des Kindes mit Asperger-Syndrom.
Die vorliegende Arbeit untersucht, sowohl aus bildungstheoretischer als auch aus bildungspraktischer Perspektive die Umsetzung eines inklusiven Schulsys-tems, welche theoretisch analysiert und empirisch veranschaulicht wird. In den vergangenen 20 Jahren ist die Diskussion um eine inklusive Pädagogik mit dem Ziel, jedem einzelnen Kind in seiner Individualität gerecht zu werden, in den bildungspolitischen Mittelpunkt gerückt. Im Rahmen dieser Untersuchung galt es herauszufinden, welche anthropologischen, teleologischen und metho-dologischen Voraussetzungen es für ein inklusives Schulsystem braucht. Die Relevanz dieser Arbeit kann darin gesehen werden, dass Lehrpersonen in hete-rogenen Klassen vor die Herausforderung gestellt sind, jedem Kind seine Bil-dungsgerechtigkeit zu ermöglichen. Die theoretischen Erkenntnisse zeigen, dass jene Voraussetzungen mit ihren pädagogischen Gegensätzen kein „Ent-weder-oder“, sondern vielmehr ein „Sowohl-als-auch“-Handeln der Lehrperson fordern. Von der wesentlichen Annahme geleitet, dass der Wert Inklusion unmittelbar mit dem Wert Selektion in einem positiven Spannungsverhältnis steht und jede übermäßige Orientierung an nur einem Wert zu einer Entwertung führt, erfolgt eine empirische Konkretisierung. Der empirische Teil dieser Arbeit verfolgt das Ziel, das konzipierte Werte- und Entwicklungsquadrat eines inklusiven Schulsystems empirisch zu belegen, sowie die utopische Vorstellung eines sui generis inklusiven Schulsystems zu veranschaulichen. Dafür wurde eine Beobachtungsstudie im schulpädagogischen Feld in einer ersten Inklusionsklasse einer Volksschule durchgeführt. Die Führung eines Beobachtungsprotokolls stellt die Grundlage für die Beschreibung, die persönliche Reflexion und die Lektüre von fünf Fallvignetten dar. Die Resultate der Beobachtungsstudie zeigen, dass auch in einem „inklusiv geführten“ Klassenraum Entwertungen beobachtbar sind. Zudem wird deutlich, dass Lehrpersonen einerseits um die Tugendhaftigkeit eines inklusiven Schulsystems bemüht sind, andererseits kann die Verwirklichung nicht immer gelingen, da es ständig zu schulalltäglichen selektierenden Situationen kommt.
Schon seit geraumer Zeit ist die Bildungspolitik durch das Problem „Migration und Schule“ geprägt, dies besonders aufgrund der stets steigenden Zahlen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. In der Folge sind Lehrerinnen und Lehrer oft bei der Zusammenarbeit mit Migranteneltern überfordert. Die Lehrenden wissen nicht, wie sie adäquat vorgehen können und welche Möglichkeiten die Zusammenarbeit fördern und erleichtern würden. Die vorliegende Masterarbeit setzt sich mit der Fragestellung auseinander, wie Elternarbeit mit Migranteneltern effektiv umgesetzt werden kann. Wie kann dabei das Verhältnis zwischen Lehrpersonen und Eltern bereichernd geprägt werden? Zu Beginn wird eine theoretische Grundlage geschaffen, welche den Leserinnen und Lesern ein besseres Verständnis der Thematik vermittelt. Die Theorie setzt sich zunächst mit den verschiedensten Formen der Elternarbeit und den Zielen auseinander. Dabei werden mögliche hinderliche Rahmenbedingungen, die in der Praxis auftreten können, erläutert. In einem weiteren Schritt wird das Thema Migration, sowie die damit verbundenen Auswirkungen auf die Bildungspolitik erläutert. Besonders betrachtet werden dann die Möglichkeiten einer professionellen Zusammenarbeit zwischen Eltern mit Migrationshintergrund und Schule. Zur Gewinnung neuer Erkenntnisse wurden basierend auf der qualitativen Sozialforschung insgesamt sieben problemzentrierte Interviews mit Migranteneltern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen zum einen die Notwendigkeit von Hilfestellungen bei Sprachproblemen von Migranteneltern, weiters aber auch, welche anderen Interventionsmöglichkeiten seitens der Schule zu einer besseren Zusammenarbeit beitragen können, um das Verhältnis zwischen Eltern und Schule zu verbessern.
Bei meiner Masterthesis, zum Thema Inklusion von Kindern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich des Lernens, handelt es sich um einen Leitfaden, verschiedenen Möglichkeiten zur Umsetzung und Austausch von Erfahrungen in diesem Bereich, insbesondere für Lehrpersonen der Primarstufe. Die Arbeit soll dabei nicht nur einen theoretischen Überblick über dieses breitgefächerte und komplexe Thema schaffen, sondern soll auch einen Einblick geben, welche Ressourcen, Rahmenbedingungen und Methoden notwendig sind und auch eine Möglichkeit sein könnten. Außerdem sollen die Leserinnen bzw. Leser ein gewisses Gefühl bzw. Gespür für die Inklusion in der Schule, aber auch im gesellschaftlichen Bereich entwickeln und sich durch diese Arbeit eine eigene Meinung und ein eigenes Bild dazu bilden. Durch die empirische Arbeit kann ebenfalls ein Einblick in die Erfahrungsfelder und Erkenntnisse der Lehrpersonen geschaffen werden. Die qualitative Forschung, im Genaueren die Interviews mit Lehrerinnen, welche in diesem Bereich schon Erfahrungen sammeln konnten und auch mit betroffenen Schülerinnen und Schülern bereits gearbeitet haben, zeigen verschiedene Einblicke in die alltägliche, individuelle und abwechslungsreiche Arbeitswelt der Lehrpersonen auf. Die Ergebnisse der Forschung erläutern, welche Rahmenbedingungen, Ressourcen und Methoden es braucht, um die Inklusion möglich zu machen. Dabei kann festgestellt werden, dass die Problematik genau darin liegt, dass es zu wenige Ressourcen, zu wenige Lehrpersonen, zu wenig finanzielle Unterstützung und zu wenig Expertise bzw. große Lücken in der Ausbildung gibt, um die Inklusion in der Primarstufe bestmöglich umzusetzen. Zusätzlich können durch die Forschung auch einige Erkenntnisse und Lösungsansätze gefunden werden, um im Bereich der Inklusion einen Schritt weiter zu kommen.
Meine Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Tanz und seinen positiven Auswirkungen auf die kindliche Persönlichkeitsentwicklung und befasst sich im Speziellen mit der Forschungsfrage: „Wie kann der Tanz die Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit positiv unterstützen?“. Schon in meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit Tanzpädagogik beschäftigt und den Punkt der Persönlichkeitsentwicklung kurz angeschnitten, welcher aber so wichtig und umfangreich ist, dass ich mich schlussendlich darin in meiner Masterarbeit vertiefen wollte.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Wichtigkeit des Tanzes in seinen verschiedenen Bereichen an die Öffentlichkeit zu bringen und Lehrerinnen und Lehrer zu motivieren, mit den Kindern auch in den Volksschulen zu tanzen. Die Herangehensweise erfolgte mittels intensiver Literaturrecherche sowie der Bestätigung der theoretischen Aspekte mit Hilfe von Expertinnen- bzw. Experteninterviews. Befragt wurden erfahrene Tanzpädagoginnen, welche sich ausführlich zu dem Themenbereich äußerten. Tanzen beinhaltet ebenfalls den Aspekt der musikalisch-rhythmischen Komponente sowie die Unterstützung von Kreativität und Fantasie. In all diesen Bereichen lassen sich Fortschritte in der Persönlichkeitsentwicklung erkennen.
Mit der vorliegenden Masterarbeitet wird aufgezeigt, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in einer zweiten Schulstufe der Primarstufe ausgestaltet und umgesetzt werden kann. Unsere heutigen Herausforderungen unserer Umwelt zeigen, wie wichtig die Aneignung von systematischem und zukunftsorientiertem Denken sowie fördernden Handlungsweisen einer BNE innerhalb und außerhalb der Schule sind.
Das Ziel dieser vorliegenden Masterarbeit war es, geeignete und altersgerechte Unterrichtsmöglichkeiten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung, insbesondere zum Thema nachhaltiger Konsum- und Produktionsstrukturen, für die zweite Schulstufe einer Volksschule aufzuzeigen.
Im ersten Teil meiner Masterarbeit werden die theoretischen Hintergründe zur Bildung für nachhaltige Entwicklung, wie Definitionen, Bildungsziele und Kompetenzen thematisiert. Nach der Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen für einen BNE-Unterricht, vor allem die Wichtigkeit der Sprach- und Motivationsentwicklung, wird ein Überblick über geeignete Umsetzungsmöglichkeiten im Schulalltag sowie die Rolle der Lehrperson einer Bildung für nachhaltige Entwicklung gegeben. Im zweiten Teil wird die Forschungsmethode „Aktionsforschung“ und das durchgeführte Projekt genauer erläutert. Anschließend folgt die Auswertung mit Hilfe eines Kategoriensystems, um die wesentlichen Ergebnisse zu komprimieren.
Im Schlusskapitel wird die Wichtigkeit der Methodenvielfalt im BNE-Unterricht einer zweiten Schulstufe der Primarpädagogik aufgezeigt. Des Weiteren werden die erworbenen Kompetenzen der Kinder, welche sie im Laufe des Aktionsforschungsprojektes entwickelten, thematisiert.
Entstehung und Entwicklung der Evangelischen (Fach-) Hochschu-le Rheinland-Westfalen-Lippe 1927-2021
(2021)
Am 1. August 1971 wurde die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfahlen-Lippe aus acht verschiedenen (Höheren) Fachschulen in evangelischer Trägerschaft gegründet. Wichtigste Vorgängereinrichtung war dabei die 1927 in Bielefeld entstandene Wohlfahrtsschule des Provinzialverbands der westfälischen Frauenhilfe, die 1930 nach Gelsenkirchen und 1960 nach Bochum umzog. Der vorliegende Forschungsbericht anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Hochschule zeichnet einerseits die Entwicklung dieser Schule über die NS- und Nachkriegszeit hinweg nach, andererseits wird die weitere Geschichte der verschiedenen Studiengänge nach 1971 durch die fünf Jahrzehnte vorgestellt. Dies geschieht jeweils auch mit einem Blick auf den historischen Kontext im Bereich der Sozialen Arbeit und aus der Perspektive früherer Studierender. Im Rahmen eines Interviewprojektes wurden die ehemaligen von heutigen Studierenden befragt zu Motiven ihrer Studienwahl, zu ihren Studien- und Berufserinnerungen sowie zu Studieninhalten, welche ihnen im weiteren Berufsweg geholfen hatten. Insgesamt entsteht das Bild einer Hochschule, die (wie andere ehemalige Fachschulen des Sozialwesens auch) den Weg der Akademisierung einschlug, ohne die notwendige Praxisnähe oder ihr evangelisches Profil zu vernachlässigen.
In dieser Arbeit wird die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, kurz PHDL, im Primarstufenbereich hinsichtlich der dort zu erwerbenden Kompetenzen in den Blick genommen. Ziel ist es anhand eines Fragebogens zu ermitteln, welche Kompetenzen Studentinnen und Studenten während der Ausbildung zur Volksschullehrerin oder zum Volksschullehrer an der PHDL erwerben und welche für die Unterrichtspraxis notwendigen Aspekte in der Primarstufenausbildung an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, nicht erläutert werden. Folgende grundlegenden Fragen sollen in dieser Arbeit beantwortet werden:
1. Werden zentrale Kompetenzaspekte in der Primarstufenausbildung an der PHDL gelernt?
2. Werden die Ziele der Primarstufenausbildung an der PHDL umgesetzt?
3. Welche für die Unterrichtspraxis notwendigen Aspekte werden in der Primarstufenausbildung an der PHDL nicht gelernt?
4. Gibt es Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Dimensionen des Fachwissens?
5. Gibt es Unterschiede zwischen den Aspekten „pädagogisches Fachwissen“, „pädagogische Grundhaltung“, „forschende Haltung und reflektiertes Praxishandeln“ und „Ziele der PHDL“?
Nach dem Erstellen eines Online-Fragebogens erfolgte die Auswertung einerseits mit dem Programm SPSS, andererseits wurde die offene Frage am Schluss mit der Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) analysiert. Diesen Ergebnissen nach werden an der PHDL folgende Kompetenzen nicht genügend vermittelt:
• Pädagogisches Fachwissen - Fachliches Lernen;
• Pädagogisches Fachwissen - Soziale, emotionale, moralische Entwicklung;
• Pädagogisches Fachwissen - Pädagogische Diagnose, Beratung, Beurteilung;
• Pädagogisches Fachwissen - Schulentwicklung, Innovation und Vernetzung
Im Gegensatz dazu wurden die Bereiche der pädagogischen Grundhaltung, der forschenden Haltung sowie des reflektierten Praxishandelns positiv bewertet.
Die Ziele der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz werden, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fragebögen nach zu urteilen, erreicht. Als notwendige Aspekte, die bisher während der Ausbildung zu wenig bearbeitet wurden, werden die Elternarbeit, die berufsspezifischen Informationen, Classroom Management, die Praxis, die Didaktik, vor allem im Bereich des Deutschunterrichts, die Heterogenität im Klassenverband, die Leistungsbeurteilung, die Schuleingangsphase, Psychohygiene, Verhaltensauffälligkeiten, das wissenschaftliche Arbeiten und die Digitale Kompetenz erwähnt.
Wie von Kunter (2011) gefordert, sollte das Ziel der Lehrerinnen- und Lehrerausbild darin bestehen, angehende Lehrerinnen und Lehrer durch die Vermittlung adäquater Strategien und professionsspezifischer Kenntnisse auf die erfolgreiche Umsetzung ihrer Kernaufgabe, nämlich das Unterrichten, vorzubereiten. Die Pädagogische Hochschule der Diözese arbeitet unentwegt daran dieses Ziel zu erreichen und muss noch einige Aspekte dabei beachten. Jedoch hat sie bisher bereits viel umsetzen können.
Die vorliegende Arbeit setzt sich in erster Linie damit auseinander, welche Beziehungsqualität zwischen einer Lehrperson und einem Kind, das unter Verhaltensauffälligkeiten leidet, notwendig ist, um es im Schulalltag adäquat unterstützen zu können. Außerdem stellt sich die Frage, inwieweit sich eine wertschätzende Beziehung vorteilhaft auf das auffällige Verhalten auswirken kann.
Als Ausgangsbasis wird der Begriff der Verhaltensauffälligkeit mithilfe von umfassender Literaturrecherche n her beleuchtet. Auf die möglichen
Gründe für das Auftreten von Verhaltensauffälligkeiten wird eingegangen.
Das darauffolgende Kapitel befasst sich mit der Integration von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten im schulischen Kontext. Auch die Bedeutung von gelingender Integration für diese Kinder wird behandelt.
In einem weiteren Abschnitt des theoretischen Teiles stehen die pädagogische Beziehung und die schulpraktisch relevanten Aspekte dieser im Mittelpunkt.
Anschließend folgt eine Auswahl an Theorien zur pädagogischen Beziehung. Hier wurden jene ausgewählt, die in der Literatur am häufigsten
aufscheinen.
Im empirischen Teil erfolgt eine Feldforschung, bei der ein Schüler, der Verhaltensauffälligkeiten aufweist, über einen längeren Zeitraum beobachtet wird.
Die Auswertung wird mittels qualitativer Inhaltsanalyse durchgeführt.
Durch die empirische Forschung können viele Aspekte aus der Literatur belegt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse präsentieren sich als aufschlussreich und bieten Ableitungsmöglichkeiten für sinnvolle Konsequenzen im Rahmen des schulpraktischen Handelns.
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Selbstkonzeption betroffener Personen durch ihre Arbeit mit Masken. Dabei sollen die Fragestellungen beantwortet werden, welche selbstbezogenen psychischen Prozesse im Maskenbau
und im Maskenspiel vorrangig von Bedeutung sind, und welche Veränderungen und Erweiterungen im Selbstkonzept sich durch die Maskenarbeit einstellen. Zur Erhebung der Daten in dieser Einzelfallstudie wurde vor und nach einem Maskenworkshop jeweils ein Interview mit der Teilnehmerin geführt, welche das Selbstkonzept und dessen Veränderungen erheben sollte. Dafür wurde die Methode des nachträglich lauten Denkens gewählt. Die Ergebnisse der Studie
zeigen, dass in der Maskenarbeit vor allem die Prozesse des Wahrnehmens, des Fühlens und des Intendierens bedeutend sind. Das Selbstkonzept der Untersuchungsteilnehmerin ändert sich durch die Erfahrungen im Workshop insofern,
als dass sich ihre Selbstbewertung positiver gestaltet und sich ihr Selbstbewusstsein erweitert. Daraus erschließt sich, dass die Maskenarbeit durch ihren positiven Einfluss auf das Selbstkonzept der Teilnehmerin für den theaterpädagogischen Kontext von Bedeutung ist und in diesem Sinne gezielt von Theaterpädagogen/-pädagoginnen zum Einsatz gebracht werden kann.
Jede 3. Frau erlebt in ihrem Leben sexualisierter oder körperliche Gewalt. Im Jahr 2019 registrierte die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamts in Deutschland 69.881 Fälle von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Sexualisierte Gewalt kommt demnach häufiger vor, als die Gesellschaft dies wahrhaben möchte. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es anhand ausgewählter Analysekriterien verharmloste Situationen von sexuellen Gewalttaten in Märchen aufzuzeigen, um darzustellen, dass gesellschaftlich ein reflektierter Umgang mit Kinderliteratur erfolgen muss, um der Tabuisierung der sexuellen Gewalt entgegenzuwirken. Dabei wird im Besonderen auf die Fragestellung eingegangen, welche Ursachen hinter sexuellen Gewalttaten liegen und ob sich in Märchen Hinweise beziehungsweise Situationen finden lassen, die sexuelle Gewalttaten beinhalten. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde die Arbeit in vier Kapitel aufgeteilt. Hierbei bilden die ersten zwei Kapitel den theoretischen Rahmen und dienen der Überprüfung aktueller Literatur. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Analyse sexualisierter Gewalt in Märchen. Hierbei werden die Märchen von Dornröschen, Rotkäppchen und Schneewittchen mit Hilfe ausgewählter
Analysekriterien auf Anzeichen von sexueller Gewalt untersucht. Anschließend werden die zentralen Ergebnisse der Analyse und eine Schlussfolgerung mit inklusionspädagogischen Ideen, die das Ziel verfolgen, sexueller Gewalt entgegenzuwirken, darlegt.
Durch die Bachelorthesis soll zum Ausdruck gebracht werden, dass Sprache mehr umfasst als den Vollzug des Sprechens und das der Aufbau des Dialogs nicht an die Fähigkeit zu sprechen gebunden ist. Der in der Gesellschaft vorherrschende defizitorientierte Blick auf das ‚Nicht-Sprechen‘ von Menschen soll zu einem kompetenzorientierten Blick geleitet werden, in welchem das ‚Nicht-Sprechen’ nicht als Barriere für den Dialogaufbau wahrgenommen wird. In der Bachelorarbeit werden relevante Begriffe wie Dialog, Sprache und Sprechen erarbeitet und die Sprachraumtheorie nach Peter Rödler dargelegt, die als wichtige Grundlage für den Dialogaufbau mit nicht sprechenden Menschen angesehen wird. Außerdem erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Dialog in der Mutter-Kind-Dyade, hierdurch wird aufgezeigt, dass es auch ohne Sprache gelingt einen wechelseitigen Dialog aufzubauen, bei dem beide DialogpartnerInnen partizipieren. Die Thesis setzt zu dem einen speziellen Akzent auf die Zusammenarbeit mit Menschen, mit der Diagnose selektiver Mutismus, da hier eine außerordentlich sensible Dialogfähigkeit auf Seiten der pädagogisch Tätigen gefordert ist.
Das partizipative Forschungsprojekt GESUND! widmete sich dem Themenbereich Gesundheitsförderung für und mit Menschen mit Lernschwierigkeiten. Unsere übergeordneten Fragestellungen lauteten:
• Wie kann Gesundheitsförderung für Menschen mit Lernschwierigkeiten gemeinsam mit ihnen im kommunalen Umfeld gestaltet und verankert werden?
• Wie gelingt partizipative Gesundheitsforschung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten?
Um diese Fragen beantworten zu können, planten wir im Projektverlauf verschiedene Studien und entwickelten unterschiedliche Maßnahmen.
Die vorliegende Masterthese beschäftigt sich mit dem Einfluss der Theaterpädagogik auf das freie Spielverhalten von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf. Als vorrangige Methode werden dabei die Jeux Dramatiques hervorgehoben, ohne dabei alternative Methoden, die sich für die Arbeit mit diesen Kindern anbieten außer Acht zu lassen. Das Bilderbuch soll als Impulsgeber für die theaterpädagogische Arbeit immer wieder Vordergrund gerückt werden.
Ziel der Arbeit ist es, mit der Theaterpädagogik Möglichkeiten aufzuzeigen und anzubieten, die Kinder mit erhöhtem Förderbedarf in ihrer (Spiel-)Entwicklung unterstützen.
Der theoretische Teil beschäftigt sich zunächst mit der Definition der Zielgruppe. Anschließend werden Spieltheorien erläutert, Spielformen diskutiert und besonderes Spielverhalten von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf analytisch betrachtet. Danach erfolgt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Konzept der Jeux Dramatiques, bevor ein kleiner Methodenpool anderer theaterpädagogischer Strategien erstellt wird. Der empirische Forschungsteil besteht aus einer qualitativen Inhaltsanalyse von Interviews mit drei Expertinnen und einem Experten.
Das Ergebnis der Arbeit zeigt, dass vor allem im Bereich des Sozialverhaltens beim freien Spiel einige Entwicklungen stattfinden können. Zudem ist es auch möglich durch den Einsatz von Jeux Dramatiques, Kinder mit erhöhtem Förderbedarf in ihren Spielentwicklung zu unterstützen
Unterrichtsstörungen treten in jedem Klassenzimmer auf, gehören zum schulischen Alltag und sind vielfach der Grund für ein erhöhtes Belastungserleben von Lehrpersonen. Die beruflichen Belastungen, die Lehrkräfte täglich erleben, scheinen stetig zuzunehmen (Wettstein & Scher-zinger, 2019; Tschannen-Moran & Woolfolk Hoy, 2001).
Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, dem Belastungserleben hinsichtlich Unterrichtsstörungen auf den Grund zu gehen. Genauer gesagt soll herausgefunden werden, wie sich das Belastungserleben von Lehrpersonen in den vergangenen 70 Jahren verändert hat und ob der Beruf heutzutage tatsächlich belastender ist, als in der Nachkriegszeit.
Um das Ziel der vorliegenden Arbeit zu erreichen, wird die folgende Forschungsfrage gestellt: „Wie nehmen Lehrpersonen heutzutage, im Vergleich zu Lehrkräften, die die Nachkriegszeit miterlebten, Unterrichtsstörungen hinsichtlich ihres Belastungserlebens wahr?“
Die Beantwortung der Forschungsfrage erfolgt anhand einer qualitativen Studie, die in Form von Leitfadeninterviews durchgeführt wird.
Die Auswertung der qualitativen Studie zeigt, dass sich Lehrpersonen auch vor 70 Jahren von Unterrichtsstörungen belastet fühlten und das hohe Belastungserleben nicht nur ein Problem der Gegenwart ist. Als gravierendster Unterschied konnte festgestellt werden, dass das Belastungserleben von Lehrkräften damals, im Gegensatz zu heute, stark tabuisiert wurde. Lehrkräfte sprachen nicht über ihre beruflichen Belastungen, weshalb der Anschein eines geringeren Belastungserlebens geweckt wurde.
Das Projekt GemeindeSchwester ist ein instruktives Beispiel für die Anknüpfung an die Tradition der Gemeindeschwester, die Theodor Fliedner in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begründet hat. In dem Modell des Wittener Mutterhauses werden Elemente dieser Tradition aufgenommen und weitergeführt, die von hoher Aktualität sind. Im Oktober 2010 begannen fünf Frauen mit der Arbeit als GemeindeSchwestern. Heute sind 38 Frauen in westfälischen Gemeinden diakonisch tätig. Es wird dargestellt, was GemeindeSchwestern bewegt und was sie tun. In den Blick kommen Faktoren, die für ihre Arbeit förderlich und erschwerend sind. Gesichtspunkte der Anstellung und der Finanzierung werden thematisiert. Gefragt wird schließlich nach den Zukunftsperspektiven für die GemeindeSchwestern. Der Darstellung liegt die Evaluation des Projekts „GemeindeSchwester“ zugrunde, die 2020/21 vom Diakoniewerk Ruhr Witten in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Hochschule RWL in Bochum durchgeführt worden ist.
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Wirkung tiergestützter Pädagogik mit Fokus auf die hundegestützte Pädagogik im sonder- und heilpädagogischen Setting auseinander und behandelt die Forschungsfrage:
Welche Chancen und Möglichkeiten, aber auch welche Herausforderungen birgt die hundegestützte Pädagogik im inklusiven bzw. sonder- und heilpädagogischen Setting?
Dafür werden zu Beginn die Beziehung zwischen Mensch und Tier sowie ihre positiven Effekte thematisiert, ehe anschließend wichtige Begriffe der tiergestützten Arbeit definiert werden. Den Abschluss des theoretischen Teils bildet der Hund in der Schule. Neben den rechtlichen Grundlagen und den Auswirkungen der hundegestützten Arbeit in der Schule werden hier auch praktische Übungen für den Regelunterricht sowie den inklusiven sonder- und heilpädagogischen Unterricht vorgestellt. Außerdem werden auch mögliche Herausforderungen beleuchtet.
Ziel der Forschung, die aufbauend auf den Theorieteil ist, war das subjektive Empfinden von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu beschreiben und zu analysieren. Zusätzlich stand auch die Sichtweise der Lehrkräfte, die hundegestützt arbeiten, im Fokus. Dafür wurden sechs Jugendliche einer allgemeinen Sonderschule sowie deren Pädagogin, die ihren Therapiebegleithund regelmäßig im Unterricht einsetzt, interviewt.
Es zeichnete sich deutlich ab, dass ein Hund in der Schule einen großen Mehrwert für alle Beteiligten (vor allem im inklusiven Bereich) darstellt. Lernverbesserung, Ausgeglichenheit innerlich und in der Klasse, Stress- und Angstreduktionen, etc. sind nur einige der positiven Effekte der hundegestützten Arbeit. Dies bedeutet, dass ein Hund kein Störfaktor ist, sondern eine große Unterstützung und positive Dinge in Kindern auslösen kann, die eine Lehrperson allein manchmal nur schwer schafft.
Hintergrund. Die adoleszente idiopathische Skoliose ist aufgrund ihrer allgemeinen Prävalenz von 0,47 bis 5,2% von gesellschaftlicher Relevanz. Eine Therapieoption stellen Operationen (fusionierende Spondylodesen) dar, die vielseitigen Auswirkungen auf Betroffene (Patient*innen/Angehörige) haben können. Neuere Therapieansätze sind „nicht versteifende“, bewegungserhaltende Operationstechniken, wie bspw. die Dynamische Skoliosekorrektur (DSK; Vertebral Body Tethering (VBT) und Anterior Scoliosis Corretion (ASC) gelten weitestgehend als Synonyme). Es existiert keinerlei Literatur bzgl. des Erlebens von durch DSK Betroffenen.
Ziele. Das Ziel der empirischen Studie war die Beantwortung von drei Forschungsfragen: Wie erleben von DSK betroffene Familien prä-, intra- und postoperative Phasen vor dem Hintergrund der lebensverändernden Operation? Welche Formen von Bewältigung oder Unterstützung ergeben sich im Kontext der Beantwortung der ersten Frage? Welche Relevanz für die Pflege ergibt sich im Kontext der Beantwortung der ersten beiden Fragen?
Studiendesign/Methoden. Es wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um das Krankheitserleben von Patient*innen und Bezugspersonen hinsichtlich operationsbedürftiger Skoliosen zu identifizieren (berücksichtigt wurden 26 Forschungsarbeiten). Darüber hinaus wurde das Illness Constellation Model nach Morse & Johnson (1991) als theoretischer Bezugsrahmen genutzt, um ein vorläufiges Kategoriensystem für die Studie zu erstellen. Im Zeitraum vom 20.02.2020 bis zum 30.04.2020 wurden sechs episodische Experteninterviews (Einzel-, Paar- und Familieninterviews) mit neun Familienangehörigen von Patient*innen, die zu diesem Zeitpunkt stationär nach einer DSK in einer deutschen Klinik behandelt wurden, geführt. Die vollständig transkribierten Interviews wurden mit der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring mittels eines Kodierleitfadens analysiert.
Ergebnisse. Es konnten fünf Hauptkategorien mit insgesamt zwölf Unterkategorien identifiziert werden. Zu Beginn des Krankheitsprozesses empfanden Angehörige eine Überwältigung, die mit Schuldgefühlen, mangelnden Informationen hinsichtlich Therapieoptionen und belastenden Aspekten der Entscheidungsfindung einherging. Während des Höhepunktes im Krankheitsprozess erlebten die Angehörigen ein hohes Maß an Verantwortung. Intra- und postoperativ wurden lange Wartephasen und das Erscheinungsbild der Patient*innen mit negativen Emotionen assoziiert. Mit der Umorientierung innerhalb des Krankheitsprozesses wurde der Stellenwert der Pflegenden deutlich, da bspw. ein professionelles individuelles Eingehen auf Patient*innen als hilfreich empfunden wurde. Bei insgesamter retrospektiver Betrachtung konnten einige
hilfreiche Unterstützungen festgestellt werden, so etwa Handlungen des betreuenden Teams und die räumliche Nähe der Angehörigen zur Patientin/zum Patienten. Dennoch wurde ein hoher Bedarf an Unterstützung und Bewältigung erkannt, der sich insb. im Wunsch nach mehr Informationen – auch durch Austausch mit Betroffenen – zeigte.
Schlussfolgerung. Anhand der Ergebnisse der Studie lassen sich Implikationen ableiten, die insgesamt auf die Verbesserung des Betreuungsprozesses der von DSK betroffenen Familien abzielen, die verschiedenste Belastungen erleben. Da der Unterstützungsbedarf ein facettenreiches Spektrum umfasst, gilt es, einzelne Maßnahmen zu etablieren, die eben diese vielseitigen Bereiche abdecken.
Im Frühjahr 2020 traf der erste Corona-Lockdown auch die Erstkommunionkatechese unvorbereitet. Wenige Wochen vor Ostern und den Erstkommunionfeiern wurden Vorbereitungskonzepte und -dynamiken abgebrochen, der Vorbereitungsweg über eine unbestimmte Zeit verlängert, da die Erstkommunionfeiern vielerorts verschoben wurden.
Die Arbeitshilfe dokumentiert das Projekt der #Coronakatechesen zur #Erstkommunion, das seinerzeit über die Homepage der Theologischen Fakultät Fulda in der Zeit vom 14. März bis zum 20. Mai 2020 nach und nach veröffentlicht wurde. Die katechetischen Einheiten wurden dazu durchgesehen, formal vereinheitlicht und um eine Einleitung ergänzt.
Die Jugendhilfe im Strafverfahren bzw. Jugendgerichtshilfe ist eine Aufgabe der Jugendhilfe, die dann zum Tragen kommt, wenn ein Strafverfahren gegen eine/einen Jugendlichen oder Heranwachsenden läuft. Die Tätigkeit umfasst sehr vielfältige und unterschiedliche Aufgaben, die durch die Schnittstellenlage zwischen Jugendhilfe und Jugendstrafjustiz gekennzeichnet sind. Die Mitwirkung der Jugendhilfe im Strafverfahren ist von ihrem doppelten rechtlichen Bezugsrahmen geprägt, nämlich einerseits dem Sozialrecht, andererseits dem (Jugend-)Strafrecht. § 52 SGB VIII ist dabei die Grundnorm für die Tätigkeit, so dass die Fachkräfte an die Ziele, Grundsätze und Verfahrensregelungen des Sozialrechts gebunden sind. Die verfahrensrechtliche Stellung, aber auch verschiedene konkrete Aufgaben sind in § 38 JGG und weiteren Paragraphen des JGG normiert, auf die § 52 Abs. 1 Satz 1 SGB VIII verweist. Im Zuge der Umsetzung einer EU-Richtlinie zur Stärkung der Verfahrensgarantien in Strafverfahren für Minderjährige wurden diese Regelungen im JGG umfassend reformiert. Das „Gesetz zur Stärkung der Verfahrensrechte von Beschuldigten im Jugendstrafverfahren“ trat am 17.12.2019 in Kraft. Weitere Änderungen ergaben sich 2021 durch das „Kinder- und Jugendstärkungsgesetz“ (KJSG) und das „Gesetz zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder“. Daher muss die Praxis der JuHiS an vielen Stellen angepasst werden. Der Aufsatz erläutert die gesetzlichen Neuregelungen und nimmt die Aspekte in den Blick, die in einem umfassenden Qualitätsentwicklungs- und Professionalisierungsprozess beachtet werden sollten.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich damit, ob die „Neue Autorität“ ein supervisorisches Feld sein könnte und welche Beraterkompetenzen beziehungsweise Beratungsformate für eine Implementierung dieses an Schulen geeignet wären. Es werden Überlegungen zum Autoritätsbegriff, Organisation beziehungsweise Institution Schule, Schulentwicklungsberatung und Supervision angestellt und theoretisch diskutiert. Darauf aufbauend wird ein allfälliges Spannungsfeld zwischen den beiden Beratungsformaten Schulentwicklungsberatung und Supervision identifiziert. Deshalb ist es hierfür wichtig Begrifflichkeiten wie traditionelle Autorität und „Neue Autorität“ herauszuarbeiten und auf die Besonderheiten der Expertinnen- und Expertenorganisation Schule näher einzugehen. Um Antworten für die Forschungsfrage zu erhalten, wird näher betrachtet, welche Beraterkompetenzen von Schulentwicklungsberaterinnen und Schulentwicklungsberatern, aber auch von Supervisorinnen und Supervisoren für einen Implementierungsprozess gefordert sind.
Neben der theoretischen Aufbereitung des Themas werden durch Expertinnen- und Experteninterviews Dimensionen wie Grundwissen, Feldkompetenz, Schulentwicklungsberatung und Supervision eingehender beleuchtet. Dadurch soll ein erster Einblick in das mögliche Beraterfeld hinsichtlich Beraterkompetenzen und Beratungsformaten gewonnen werden. Zudem soll auch herausgefiltert werden, wie die beiden Beratungsformate Schulentwicklungsberatung und Supervision beim Implementierungsprozess zueinanderstehen und wie ein adäquater Einsatz dieser beiden Beratungsformate gelingen kann.
Das Ziel der vorliegenden Masterthesis ist es aufzuzeigen, wie die transparente Lernziel- und Leistungsdokumentation über eine digitale Plattform von den Schülerinnen und Schülern sowie den Erziehungsberechtigten wahrgenommen, genutzt und beurteil wird. Der erste Teil dieser Arbeit befasst sich mit dem theoretischen Hintergrund und bildet zugleich das Fundament für den zweiten Teil dieser Arbeit, den empirischen Teil. Die empirische Untersuchung wurde nach dem quantitativen Forschungsansatz durchgeführt. Die Erhebung der Daten wurde mittels zwei online Fragebögen realisiert, wovon einer an die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Schulstufe der technisch-naturwissenschaftlichen Mittelschule Stadl Paura und einer an ihre Erziehungsberechtigten versendet wurde. Die Forschungsergebnisse bestätigen die positive Haltung der Schülerinnen und Schüler und der Erziehungsberechtigten gegenüber dieser Art der Lernziel- und Leistungsdokumentation und zeigen auf, dass dies als transparenzschaffende und lernperspektiveneröffnende Maßnahme wahrgenommen wird.
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung der Selbstwirksamkeit von Schülerinnen durch Forschendes Lernen im Unterricht. Das erhobene Datenmaterial bestätigt die Auffassung, dass das offene Lernarrangement positiv zur Förderung der Selbstwirksamkeitserwartung beiträgt. Aus der Literatur geht hervor, dass diese Thematik bisher in der Grundschule nur wenig erforscht wurde, wohingegen für die Sekundarstufe zahlreiche Beiträge aufliegen.
Die zentrale Fragestellung zielte darauf ab, inwiefern sich die Selbstwirksamkeitserwartung bei Schülerinnen weiterentwickelt, und ob es dabei geschlechterspezifische Differenzen gibt. Naturwissenschaftliche und technische Bereiche werden immer noch als Männerdomäne deklariert. Frauen fehle es an genuinem Interesse und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Die Ursache dieses generellen Problems wurde in dieser Arbeit untersucht.
Anhand einer qualitativen Studie in der Primarstufe mit Prä- und Posttests wurde Datenmaterial gesammelt. Dafür wurde im Unterricht das Konzept AuRELIA (Authentic Reflective Exploratory Learning and Inter- action Arrangement) umgesetzt. Die Ergebnisse wurden in einem systematischen Beobachtungsprotokoll festgehalten und interpretiert.
Das Treatment hat unabhängig vom Geschlecht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beachtliche Wirksamkeit gezeigt. Die Schülerinnen und Schüler haben mehr Eigenständigkeit und eine erhöhte Selbstwirksamkeitserwartung erlangt. Neben diesen Resultaten hat das Forschende Lernen im Positiven zur Gestaltung der Lernatmosphäre sowie zu mehr Motivation beigetragen. Außerdem zeigte sich, dass Forschendes Lernen Lernen lernt und so auch individualisiertes Lernen ermöglicht und fördert, da Lernende erfahren, dass sie etwas können. Eine Implikation der Studie stellt die Verbreitung des Forschenden Lernens in Grundschulen dar.
Die vorliegende Forschungsarbeit wirft einen Blick auf die Berufseinstiegsphase von Lehrerinnen und Lehrern nach Absolvierung des Lehramts Primarstufe (inklusive etwaiger Spezialisierungen) und geht dabei der Frage günstiger Rahmenbedingungen nach, welche von Lehrpersonen im Einstieg unterstützend hinsichtlich individueller Entwicklungsaufgaben erlebt werden. Im Kontext der Lehrerinnen- und Lehrerbildung Neu (siehe dazu Soukup-Altrichter, 2020) und dem damit verbundenen neuen Dienstrecht für Lehrerinnen und Lehrer (Bundesgesetzblatt, 2013, Bundesgesetz 211, §39) haben sich auch die Rahmenbedingungen im Berufseinstieg teilweise verändert. Gelingende Berufseinstiegsverläufe sind dabei besonders von individueller Entwicklung abhängig (siehe dazu u.a. Messner & Reusser 2000, Dammerer & Schwab 2019, Keller-Schneider 2018, 2020, Kosinár 2019). Im Kontext von Professionalisierung und Lehrberuf benennt Terhart (2011) aus berufsbiographischer Perspektive diesbezüglich eine klärungswürdige Fragestellung zum „… Verhältnis von äußeren (situativen) und inneren (subjektiven) Anstößen …“ (S. 208) für individuelle Entwicklung. Im empirischen Teil dieser Arbeit wurde versucht, sich einer Antwort auf diese Frage nach äußeren und inneren Anstößen ein Stück weit anzunähern, indem nach günstig erlebten Rahmenbedingungen, welche Berufseinsteigende für ihre eigene Entwicklung als förderlich assoziierten, Ausschau gehalten wurde. Mit Hilfe zweier Befragungen (Gruppendiskussion und Online-Befragung) von Absolventinnen und Absolventen der Privaten Pädagogischen Hochschule Linz konnte ein Eindruck gewonnen werden, worin Berufseinsteigende Möglichkeiten zur Verbesserung der Unterstützung in dieser herausfordernden Phase orten. Innerhalb von vier herausgearbeiteten Aspekten stellt ein zentrales Ergebnis der als zum Teil fehlend aber als gewünscht und sehr unterstützend erlebte ‚Austausch unter Gleichgesinnten (Berufseinsteigenden)‘ dar, der in der vorliegenden Arbeit inhaltlich ausdifferenzierend wie auch ansatzweise reflektierend Darstellung findet. Im Kontrast zur Literatur und zu einer aktuellen Evaluation der Induktionsphase in Österreich (Prenzel et al., 2021) lassen sich einige Verbindungen aufzeigen, welche die Bedeutung, weitere Überlegungen zur Implementierung unterschiedlicher Formate für den ‚Austausch unter Gleichgesinnten‘ im Anschluss an die Lehrerinnen- und Lehrerbildung anzustellen, sichtbar machen.
Die Studie beschreibt die aktuelle Lage der Bestandserhaltung in kirchlichen Archiven und Bibliotheken und stellt eine Ergänzung zu den „Handlungsempfehlungen“ der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (=KEK) dar.
Die Untersuchung geht auf eine Umfrage der gemeinsamen Altbestandskommission von AKThB und VkwB aus dem Jahr 2017 zurück.
Die gesammelten Daten wurden im Rahmen eines Modellprojekts der KEK analysiert, ergänzt und für die vorliegende Publikation aufbereitet.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Auswirkungen von Improvisationstheater auf die Lebensqualität Erwachsener. Besondere Beachtung findet dabei die Entwicklung der Persönlichkeit, die anhand folgender Kategorien beobachtet wird:
• Selbstwertgefühl/Resilienz,
• Authentizität/Spontaneität/Flow,
• Freude/Inspiration und Kreativität sowie
• Soziale Interaktion.
Die Arbeit gliedert sich grob in zwei Teilbereiche:
Der theoretische Teil beschäftigt sich mit den Grundvoraussetzungen für gelingendes Improvisationstheater sowie seiner Verbindung zum alltäglichen Leben und erläutert bzw. definiert die oben erwähnten Kategorien. Der Fokus liegt nicht ausschließlich auf konkreter Theaterliteratur, sondern bewusst auch auf anerkannter Literatur aus dem Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, Neurobiologie, Psychologie und Psychotherapie, um ein möglichst umfassendes theoretisches Gerüst aufzubauen.
Als Forschungsmethode bildet die Qualitative Inhaltsanalyse den zweiten Teil der Arbeit, weil die Untersuchung darauf abzielt, die Qualität individueller Erfahrungen sichtbar zu machen und nicht, allgemein gültige Aussagen zu treffen.
Die Ergebnisse zeigen große Potentiale auf. Improvisationstheater wirkt sich positiv in allen Kategorien aus, insbesondere in der sozialen Interaktion. Man kann also verkürzt behaupten, dass Impro die Lebensqualität Erwachsener durch mehr Spaß, Offenheit, Akzeptanz, Mut und Kontaktfreudigkeit deutlich verbessert - wenn diese es auch zulassen!
Improvisationstheater ermöglicht Veränderung durch Training von Haltungen, Verhaltensweisen und Fähigkeiten und bereichert somit das Leben.
Deutsch gilt als die dominierende Bildungs- und Unterrichtssprache im österreichischen Schulsystem. Hinsichtlich dessen bringen Kinder mit einer anderen Erstsprache beim Eintritt in die Primarstufe keine optimalen Lernvoraussetzungen für einen erfolgreichen Bildungsweg mit. Um mehrsprachige Kinder dazu zu befähigen, den alltäglichen und schulischen Anforderungen in der Zweitsprache bestmöglich zu meistern, erweisen sich entsprechende Sprachförderkonzepte als notwendig. Ziel ist das Erlangen von Einsicht in Sprache und das eigene Sprachhandeln sowie ein flexibler Umgang mit sprachlichen Phänomenen. Der Erwerb eines reflektierten grammatikalischen Verständnisses im Kontext der Zweitsprache ist folglich unerlässlich.
Darauf basierend beschäftigt sich die vorliegende Masterarbeit mit der Umsetzung von Grammatikvermittlung in aktuellen Lehrwerken für Deutsch als Zweitsprache der Primarstufe. Grundlage des Forschungsprojektes stellt die Analyse dreier exemplarisch ausgewählter Lehrwerke der österreichischen Schulbuch-liste aus dem Schuljahr 2021/22 dar. Anhand dessen soll das Erkenntnisinteresse verfolgt werden, inwiefern Lehrwerke das Grammatikverständnis von mehrsprachigen Kindern fördern. Dazu wurden wissenschaftliche Aspekte unter anderem aus der Spracherwerbsforschung als auch aus der Zweitsprachdidaktik herangezogen, welche die Basis für den Kriterienkatalog und der nach-folgenden Untersuchung dienen. Es lässt sich feststellen, dass in aktuellen österreichischen Lehrwerken für Deutsch als Zweitsprache der Volksschule unter-schiedliche Förderansätze der Grammatikvermittlung zum Einsatz kommen, wobei diese teilweise als mangelhaft zu beschreiben sind.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage nach der Wirksamkeit der Lesemethode Lautlesetandem. Erforscht werden die Auswirkungen des Trainings auf die Leseflüssigkeit von Schülerinnen und Schülern der 2. Schulstufe und dessen vorgegebenen Rahmenbedingungen. Die Trainingsmethode wurde bereits auf anderen Schulstufen auf ihren Erfolg hin überprüft. Für die zweite Klasse der Primarstufe hingegen liegen noch keine aussagekräftigen Ergebnisse vor. Als Grundlage für die Studie dienen wesentliche theoretische Erkenntnisse über den Aufbau des basalen Leseprozesses, die verschiedenen Ebenen des Lesens, das Konzept der Leseflüssigkeit und deren Teilkomponenten und diverse Förderansätze. Basierend auf jenes Wissen wurde in einer quasiexperimentellen Studie mit Experimental- und Kontrollgruppe sowie Vorher- und Nachher-Messung die Leseflüssigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhoben und im Zuge dessen die Wirksamkeit der Lesemethode überprüft. Um die Einhaltung der Rahmenbedingungen überprüfen zu können, wurde eine Beobachtung sowie ein Schülerfragebogen herangezogen. Die gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass die Experimentalgruppe mit der Intervention Lautlesetandems keine signifikant höheren Werte bei der Überprüfung der Leseflüssigkeit erzielt als die Kontrollgruppe. Trotz der fehlenden signifikanten Wirksamkeit und der vorgegebenen Rahmenbedingungen spricht einiges für die Implementierung der Methode in die Praxis, wie zum Beispiel: der dennoch sehr hohe Zuwachs an Leseflüssigkeit und die kooperative Komponente des Trainings.
Der Band bietet ausgewählte Ergebnisse einer Sozialraumanalyse zur Kinder- und Jugendarbeit
in Berlin-Lichtenrade ab, die die in den Jahren 2019 und 2020 von Studierenden
der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin durchgeführt wurde. Neben
theoretischen und grundlegenden Perspektiven zur Sozialraumorientierung und
Kinder- und Jugendarbeit wird eine strukturierte Sammlung an empirischen Beiträgen
geliefert. Sowohl Studierenden und Lehrenden als auch Praktiker*innen der Kinderund
Jugendarbeit erhalten durch die gesammelten Artikel einen exemplarischen Abriss
an forschenden Perspektiven und sozialraumanalytischen Herangehensweisen im Feld
der Kinder- und Jugendarbeit.
Der frühe Tod eines Kindes in der Schwangerschaft und zur Geburt ist ein in allen Epochen der Geschichte, Kulturen, Gesellschaftsschichten und Altersstufen präsentes Phänomen. Bedingungsfaktoren, Epidemiologie, Klassifikation, Prävalenz und Umgangsformen haben sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Der Fötus bleibt dabei eine „umstrittene Figur“ im ethischen, juristischen, medizinischen, persönlichen und soziologischen Diskurs.
Seit Ende des 20. Jahrhunderts erhält das Thema auf medizintechnologischer sowie gesellschaftlicher Ebene ein neues Gewicht. Der Bedeutungsschirm des Themas überspannt individuelle und kollektive Strukturen in Gesellschaft, Politik, Religion und Wissenschaft.
Weltweit kommt es jedes Jahr schätzungsweise zu 23 Millionen Fehlgeburten, was einem Verlust von 44 Schwangerschaften pro Minute entspricht. Eine Fehlgeburt ist im Allgemeinen definiert als Verlust eines Kindes in der Schwangerschaft vor Erreichen der Lebensfähigkeit (vgl. Lancet 2021; Lancet 2021 Miscarriage 1). In der Serie „Miscarriage matters“ fordern die Autoren nicht nur ein komplettes Überdenken des Narrativs rund um die Fehlgeburten, sondern eine umfassende Überarbeitung der medizinischen Versorgung und Beratung von Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten haben (vgl. Lancet 2021). Etwa 2,6 Millionen Kinder sterben zu einem späteren Zeitpunkt in der Schwangerschaft. Die Publikation „Ending preventable Stillbirths“ thematisiert die enormen Auswirkungen später Verluste auf Familien und Gesundheitsdienstleister (vgl. Lancet 2016). Trotz steigender Evidenz, vielfacher Forschungsaktivitäten und zunehmend dokumentierter Erfahrungsberichte fehlt bis heute eine umfassende, systematische Einordnung, die der Phänomenologie des Themas insgesamt gerecht wird und eine transdisziplinäre Forschungsgrundlage bietet. Zeitgenössisches Verstehen erfordert die Berücksichtigung der historischen Entwicklung, die nachfolgend lediglich skizziert ist. Eine rein quantitative Einschätzung kann nicht erfassen, welche Bedeutung der Tod eines Kindes vor, zur und kurz nach der Geburt für betroffene Paare, ihre Familien sowie deren soziales Umfeld, aber auch für involvierte Fachkräfte und Institutionen hat. Auf qualitativer Ebene zeigt sich eine hohe Emotionsdichte und Intensität im Erleben, komprimiert auf einer Zeitschiene zwischen Diagnostik und der Option, eine neue Schwangerschaft zu wagen. In besonderer Weise provoziert das Thema Fragen nach der eigenen Existenz, dem Lebenssinn oder einer tragenden Kraft außerhalb der materiellen Realität. Diese Publikation bietet eine Handreichung zur Verständnisklärung, indem die Komplexität des Themas aus der Perspektive betroffener Frauen und Paare aufgefächert wird. Dies geschieht unter Berücksichtigung psychischer, medizinischer, juristischer, sozialer und spiritueller Hintergründe und mündet in einer Synopse, die drei Wesenskerne des Diskurses herausarbeitet: Verlust, Vielschichtigkeit, Uneindeutigkeit. Die verwendeten Fallbezüge sind evidenzbasiert und stützen sich auf Praxisbeispiele, Gesprächsprotokolle und -analysen sowie Zitate einer systematischen Dokumentation der Erstautorin.
Diese Arbeit analysiert, inwieweit in der Fachliteratur die Wirkung von Berührungen in Form von Massagen
bei sozial-emotional belasteten Kindern im Alter von null bis sechs beschrieben ist.
Ziel ist es, herauszufinden, ob für Massagen und ihre Anwendung in der Heilpädagogik eine positive Wirkung auf die
Emotionalität von sozial-emotional belasteten Kindern beschrieben ist und dadurch eine Reduzierung der
sozial-emotionalen Belastung ermöglicht werden kann.
Da sich die Ausarbeitung an HeilpädagogInnen richtet, wird zudem untersucht, unter welchen Bedingungen eine
Massageanwendung mit sozial-emotional belasteten Kindern in der Heilpädagogik legitimiert werden kann und
welche Anwendungsempfehlungen in diesem Zusammenhang nützlich sein könnten. Hierzu wird die Wahrung des
Nähe-Distanz-Verhältnisses als Ausgangspunkt herangezogen.
Die Arbeit stellt als Ergebnis eine Reihe literaturbasierter Hypothesen auf, die starke Indizien dafür liefern, dass die
aufgeführten Massagewirkungen auf sozial-emotional belastete Kinder übertragen werden können und dass
Fachkräfte Massagen unter bestimmen Voraussetzungen auch im heilpädagogischen Bereich einsetzen können.
Seit Beginn der sogenannten Corona-Krise diskutieren sowohl die Soziologie wie auch die Ethik sehr intensiv über Themen (gesellschaftlicher Zusammenhalt, Ungleichheit, Gerechtigkeit), die an entscheidenden Stellen nur mittelbar mit der Krise selbst zu tun haben, die jedoch in dieser, wie unter einem Brennglas, in verschärfter Form zutage treten. Aus unserer Perspektive spricht vieles dafür, diese Brennglassituation auch dahingehend zu nutzen, sich mit diesen über das Aktuelle hinausweisenden Themen intensiv auseinanderzusetzen. Gleichzeitig, und dies stellt den direktesten Anlass für das Folgende dar, haben wir diese Auseinandersetzung als ein Ge-spräch, als einen Dialog zwischen Ethik, Theologie und Soziologie angelegt, der, ausgehend von einer auf die aktuelle Situation bezogenen Diagnose, versucht, disziplinübergreifende Gemein-samkeiten wie auch disziplinspezifische Unterschiede auszuloten, um die Grenzen des eigenen Soziolekts (Zima) zu überschreiten und im Rahmen einer dialogischen Situation eine belastbare gemeinsame Perspektive zu entwickeln. Vielleicht lässt sich die Situation der Pandemie auch als eine Grenzsituation im Jasper‘schen Sinne verstehen, in der „nichts Festes da ist, kein unbe-zweifelbares Absolutes, kein Halt, der jeder Erfahrung und jedem Denken standhielte“ (Jaspers 1922, S. 229). Warum möglicherweise kein Halt da ist – und was stattdessen vorherrscht –, darauf bieten Soziologie, Theologie und Ethik sicherlich unterschiedliche aber, so denken wir, kommensurable Antworten.
Lehrpersonen sind in der heutigen Zeit immer öfter mit Schüler/-innen konfrontiert, die mit sehr heterogenen Lernvoraussetzungen in die Schule kommen. Diese Kinder sollen alle miteinander in einer Klasse unterrichtet werden. Jahrgangsübergreifender Unterricht stellt eine Möglichkeit dar, von dieser Heterogenität in der Klasse zu profitieren. Dabei fordert es von den Lehrer/-innen die Bereitschaft zur Differenzierung von Lernprozessen und einen erweiterten Blick auf die Gemeinschaft in der Klasse.
Wie es Lehrpersonen in jahrgangsgemischten Klassen geht, welche Herausforderungen sie bewältigen müssen, wie sie die Organisation und das Zusammenleben in dieser Klasse erleben, gilt es in dieser Arbeit zu evaluieren. Dabei wird zu Beginn ein allgemeiner Blick auf den Begriff der Heterogenität geworfen, um anschließend die Thematik des jahrgangs-übergreifenden Lernens aufzugreifen und näher zu beschreiben.
Mithilfe von leitfadengestützten Experteninterviews werden Daten gewonnen, die in nächster Folge mit den theoretischen Inhalten dieser Arbeit verglichen werden. Es wird abschließend darauf eingegangen, ob Lehrpersonen ihren Unterricht individualisierter gestalten müssen als in altershomogenen Klassen und ob sie das Zusammenleben als bereichernd erleben. Dabei wird verstärkt auf die persönlichen Eindrücke der Befragten Rücksicht genommen. Es hat sich herausgestellt, dass vor allem die Bereitschaft der Lehrpersonen maßgeblich zum Gelingen bei-trägt. Weiters ergeben sich als Hindernisse fehlender Platz und zu wenig Personal, aber auch die Tatsache, dass kein Kind übersehen werden darf. Als enorme Chance für diese Unterrichtsform gaben die Befragten an, dass die Kinder eine sehr große soziale Kompetenz entwickeln, die auch im späteren Leben bedeutsam erscheint.
In der vorliegenden Masterarbeit wird die Thematik erörtert, inwieweit digitale Medien einen Mehrwert für den Zweitsprachenunterricht darstellen, und ob der digitale Einsatz zu einer signifikanten Verbesserung von Lernergebnissen in den Kompetenzbereichen: Lesen und Verstehen, richtig schreiben, und Sprache untersuchen, führt. Basierend auf den theoretischen Ausführungen der Medienpädagogik als wissenschaftliche Querschnittsdisziplin im schulischen Kontext, über kognitionspsychologische Erkenntnisse, dem aktuellen Forschungsstand der Deutsch-, bzw. Zweitsprachendidaktik und den Möglichkeiten und Potenzialen digitaler Medien zur Förderung im Zweitsprachenunterricht, wurden in einer quasi-experimentellen Studie mit einem Zwei-Gruppen Prä-Post-Design, vier Bereiche des Kompetenzbereichs Deutsch von dreiundzwanzig Kindern getestet. Dazu wurde eine Interventionsgruppe, die sich mit dem digitalen Deutschförderangebot der Website “Diagnose Grundschule” beschäftigte, mit einer Kontrollgruppe analoger Förderangebote zum Vergleich herangezogen. Aufgrund der Forschungsergebnisse kann angenommen werden, dass ein digitaler Medieneinsatz im Deutschförderkurs zu einer signifikanten Leistungsverbesserung in den drei Deutschkompetenzbereichen führt, als sprachliche Förderung ohne digitalen Medieneinsatz.
Das Projekt „Migranten als Gesundheitslotsen - MiGeLo“ der Stadt Kornwestheim wurde vom Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen des Förderaufrufes 2019 „Integration vor Ort – Stärkung kommunaler Strukturen“ gefördert. „MiGeLo“ hatte das Ziel, Migrant*innen über das deutsche Gesundheitssystem zu informieren und über Gesundheitsthemen, insbesondere zur Prävention und Gesundheitsförderung zu motivieren, zu sensibilisieren und aufzuklären. Hierfür bildete die Stadt Kornwestheim interessierte Migrant*innen zu Gesundheitslotsen aus, die Migrant*innen aus demselben Kulturkreis über das deutsche Gesundheitssystem sowie gesundheitsförderliche Lebensweisen und Maßnahmen informieren und als "Brückenbauer" in bestehende Systeme rund um das Thema Gesundheit in Kornwestheim und im Landkreis Ludwigsburg tätig sind. Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation zielte auf die Unterstützung des Projekts bei der im Curriculum gesetzten Zielerreichung sowie auf die Weiterentwicklung und bedarfsweisen Verbesserung ab.
Kritische Stimmen von diversen Expertinnen und Experten (z.B. Winterhoff, 2019a, 2019b; Spitzer, 2019; Lembke, 2016 & Leibovici-Mühlberger, 2016) werden laut, wenn es um digitale Medien und die Entwicklung von Kindern geht. Es wird behauptet, dass digitale Medien schädlich für eine gesunde Entwicklung seien und unter anderem zu Depressionen führen können (Spitzer, 2019). Aus diesem Grund sei es besonders wichtig, im Umgang mit digitalen Medien vorsichtig zu sein.
Die KIM-Studie 2020 beschäftigt sich mit dem Medienverhalten der sechs bis 13-jährigen und liefert jedes Jahr spannende Ergebnisse. Jedoch zeigt sie nicht auf, ob die Nutzung digitaler Medien mit der Entwicklung von Kindern zusammenhängt. Zudem gibt sie keine Hinweise, ob die Nutzung digitaler Medien einen Zusammenhang mit der Einstellung zur Erziehung von Eltern haben können. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich daher näher mit diesen Themen. Dazu wurde eine quantitative Forschung durchgeführt. Insgesamt füllten 101 Elternteile einer Volksschule in Leonding (Oberösterreich) einen Fragebogen aus. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf Kinder im Volksschulalter von sechs bis zehn Jahren gelegt.
Mithilfe der Datenanalysesoftware SPSS wurden die Antworten des Fragebogens analysiert und ausgewertet. Dabei wurden zu den fünf Hypothesen Korrelationskoeffizienten berechnet, welche alle keinen statistisch signifikanten Zusammenhang nachweisen konnten. Es ergaben sich jedoch andere interessante und wichtige Zusammenhänge, wie unter anderem, dass sich Bewegung positiv auf die Stimmung von Kindern und deren Fröhlichkeit auswirkt.
Für die Schulpraxis ist die Bedeutung der digitalen Medien groß. Häufig werden jedoch dabei die möglichen Auswirkungen auf die Kinder vergessen. Die Medienkompetenz zu fördern, scheint immer wichtiger zu werden, weil Kinder tagtäglich mit digitalen Medien in Berührung kommen. Trotzdem sollte man den Umgang und Einsatz dieser hinterfragen, aber keinesfalls ausblenden.
Die vorliegende Arbeit ist vor allem für Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern und all jene Personen, die mit Kindern arbeiten, höchst relevant.
Engagement bieten - Engagement finden. Eine Handreichung für entwicklungsbezogene Organisationen
(2021)
Viele entwicklungsbezogene Organisationen stützen ihre Arbeit auf ehrenamtlich engagierte Menschen. Dadurch bewegen die Organisationen und die Engagierten über Grenzen hinweg viel, sie setzen sich für andere ein und arbeiten gemeinsam mit Partnerorganisationen im Ausland an ihrer Vision einer gerechteren Welt. Dabei stehen größere wie kleinere entwicklungsbezogene Organisationen immer wieder vor der Herausforderung, Rückkehrende aus einem internationalen Freiwilligendienst in dieses Engagement einbinden zu wollen. Die vorliegende Handreichung nimmt diese Herausforderung zum Ausgangspunkt, um Möglichkeiten auszuloten, ehrenamtlich Engagierte, die aus einem internationalen Freiwilligendienst zurückgekehrt sind, zu gewinnen.
Die an Pflegekräfte gestellten Anforderungen steigen seit Jahren. Der Pflegenotstand, die Arbeitsbedingungen, und die monetäre Entlohnung führen dazu, dass Pflegende häufig frühzeitig ihren Beruf verlassen. Auch nimmt die Zahl der Pflegeauszubildenden, die mit dem Gedanken spielt, sich nach der Ausbildung beruflich neu zu orientieren, stetig zu. Mögliche Gründe dafür sind die hohen Anforderungen in der Ausbildung sowie die als inadäquat erlebten Bedingungen der praktischen Ausbildung. Der Lernort Schule ist herausgefordert, die Ausbildung attraktiver zu gestalten, um die künftigen Pflegekräfte auf den pflegerischen Alltag kompetent vorzubereiten.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, aufzuzeigen, welche Veränderungen am Lernort Schule etabliert werden müssen, um Auszubildende aus ihrer Rezipientenrolle herauszuführen und ihnen eine aktive Partizipation zu ermöglichen. Durch die Einführung demokratischer Strukturen mit verstärkter Partizipation erwerben die Lernenden Gestaltungskompetenzen, die sie während ihrer Ausbildung und im Beruf entscheidungs- und handlungsfähiger machen.
Im Kontext der Einführung partizipativer und demokratischer Elemente in die Ausbildung werden unter Berücksichtigung der theoretischen Rahmenbedingungen die Organisations-, Unterrichts- und Personalebenen im Rahmen der Schulentwicklung betrachtet. Als ein partizipatives Element der Ausbildung wird der „Runde Tisch“ vorgestellt. Anschließend wird die Umsetzung des „Runden Tisches“ exemplarisch mittels PDCA-Zyklus beschrieben. Weiter werden die Auswirkungen der Partizipation auf die drei Ebenen der Schulentwicklung und auf das schulleiterische Handeln beschrieben.
Nach dem aktuellen Forschungsstand scheint ein Zusammenhang zwischen Partizipation in der pflegerischen Ausbildung und der Gestaltungskompetenz im Beruf plausibel, wobei valide Belege aus Langzeitstudien noch ausstehen. Nach der kritischen Auseinandersetzung mit den Ergebnissen werden weitere Forschungsmöglichkeiten aufgezeigt, die sich aus der vorliegenden Arbeit ergeben.
Hintergrund und Zielsetzung: In allen Altersgruppen steigt die Inanspruchnahme von Intensivtherapie am Lebensende. Jeder zehnte Mensch in Deutschland verstirbt auf einer Intensivstation. In der Diskussion um eine Überversorgung am Lebensende gewinnen palliative Ansätze an Bedeutung, die Selbstbestimmung und Lebensqualität betonen. Ziel dieser konzeptionellen Arbeit war die Entwicklung evidence-basierter Interventionen zur Implementierung praxisnaher palliativer Ansätze im intensivstationären Setting. Methodik: Eine erste systematische Literaturrecherche nach relevanten Übersichtsarbeiten erfolgte in den Datenbanken MEDLINE und CINAHL. Die Suchstrategie wurde auf systematische Reviews, Metaanalysen, Metasynthesen, Integrative Reviews und Scoping Reviews begrenzt. 32 Übersichtsarbeiten konnten in die erste Analyse eingeschlossen werden. Als theoretischer Hintergrund für die Literaturanalyse diente der i-PARiHS-Bezugsrahmen, in dessen drei Kernelementen Innovation, Rezipienten und Kontext, Wissens- und Forschungsdefizite kategorisiert wurden. Dergestalt entwickelte Domänen und Leitfragen dienten als Ansatz für die Suchstrategie der zweiten systematischen Literaturrecherche in den gleichen Datenbanken. Bei der breit angelegte Suchstrategie wurden Studien mit quantitativen und qualitativen Design, systematische Reviews, Metaanalysen und Praxisleitlinien berücksichtigt. Zur Auswertung und als Grundlage für die konzeptionellen Überlegungen wurden insgesamt 40 Studien inkludiert. Ergebnisse: Auf Grundlage der zweistufigen Literaturrecherche und den Kernelementen des i-PARiHS-Bezugsrahmens konnte eine praxisnahe Konzeption entwickelt werden, die evidence-basierte Ansätze zur Förderung einer familienzentrierten Kultur, Innovationen zu End-of-life Decisions, Umsetzung von Therapielimitationen und pflegerischen Interventionen von Comfort Care umfasst. In die Gesamtkonzeption wurden acht palliative Interventionen aufgenommen, die als geeignet zur Integration in den intensivstationären Kontext erachtet werden. Zum Abschluss der konzeptionellen Empfehlungen findet auch das vierte Kernelement Facilitation Beachtung, vor dessen Hintergrund eine strukturierte Einbindung von Pflegenden erläutert wird. Diskussion: Neben organisatorischen und strukturellen Faktoren beeinflussen vor allem individuelle und kulturelle Faktoren die Implementierung palliativer Ansätze auf der Intensivstation. Einstellungen, Werte und Überzeugungen der handelnden Personen sind von entscheidender Bedeutung. Die verstärkte Einbindung von Intensivpflegenden in den Entscheidungsprozess kann Übertherapie am Lebensende reduzieren und ‚Moral Distress‘ vermeiden. Die Integration palliativ geschulter Pflegender zur Begleitung und Unterstützung kann die Implementierung der vorgestellten Konzeption begünstigen. Fazit: Vor dem Hintergrund der Entwicklungen in der intensivmedizinischen und -pflegerischen Versorgung ist die Integration palliativer Ansätze geboten. Der i-PARiHS-Bezugsrahmen stellt ein geeignetes Implementierungsmodell zur Auswahl einer auf Evidence beruhender palliativer Interventionen dar, innerhalb dessen Rezipienten und Kontext eine angemessene Berücksichtigung finden.
Hintergrund: Die Mundgesundheit bei Menschen mit Demenz ist trotz ihrer Bedeutung für diese vulnerable Personengruppe ein bisher vernachlässigtes Thema in der Pflege.
Ziel: Dieses systematische integrative Review soll den aktuellen Stand des Wissens in Bezug auf pflegerische Interventionen für Erhalt und Förderung der Mundgesundheit bei Menschen mit Demenz darstellen.
Methode: Es wurde ein systematisches integratives Review durchgeführt, basierend auf einer umfassenden Literaturrecherche in den Fachdatenbanken CINAHL, Cochrane Library, MEDLINE via PubMed und GeroLit. Diese systematische Recherche wurde durch Handsuche, freie Websuche sowie Zitationstracking ergänzt. Eingeschlossen wurden Leitlinien, empirische Studien, systematische Reviews, Texte und Expertenmeinungen sowie graue Literatur in englischer und deutscher Sprache. Der Ein- und Ausschlussprozess sowie die Inhalts- und Methodenanalyse der eingeschlossenen Publikationen fand durch zwei Forscherinnen unabhängig voneinander statt. Konflikte wurden in jeder Phase im Konsens gelöst. Die Synthese der Ergebnisse erfolgte narrativ. Ein Methodenprotokoll wurde vor Beginn des Reviews bei PROSPERO registriert.
Ergebnisse: Die eingeschlossenen 25 Publikationen zeigten sich heterogen in Bezug auf Studiendesigns bzw. Publikationsarten. Die identifizierten Pflegeinterventionen wiesen eine große Bandbreite auf und betrafen die Bereiche allgemeiner und spezieller Mundhygiene, schnittstellen- und edukationsbezogener Interventionen, Einsatz von Mundhygienebeauftragten und pflegerischer Vorbehaltsaufgaben. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten komplexe Interventionen, die Verhaltens- und Kommunikationsstrategien mit Mundhygienemaßnahmen und/oder dem Einsatz von Mundhygienebeauftragten kombinierten.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse geben einen Überblick zu pflegerischen Interventionen für Erhalt und Förderung der Mundgesundheit bei Menschen mit Demenz. Neben Anregungen für Pflegefachpersonen in der klinischen Praxis, werden verschiedene Forschungsdesiderate aufgezeigt. Dieses systematische integrative Review kann damit eine Grundlage für die Pflegewissenschaft zu weiterer Forschung sein.
Die vorliegende Masterarbeit widmet sich der Frage, ob Pädagoginnen und Pädagogen der Primarstufe in Österreich über die notwendigen digitalen Kompetenzen verfügen, um einen Unterricht mit Medienbezug zu gestalten. Basierend auf den theoretischen Ausführungen und insbesondere dem digi.kompP-Kompetenzmodell (Brandhofer et al., 2021) sowie aktuellen Forschungsergebnissen (Brandhofer, 2017b; Eickelmann, Bos, Gerick, et al., 2019; Tengler, Schrammel, & Brandhofer, 2020) wurde in einer quantitativen Studie die Selbsteinschätzung zu den digitalen Kompetenzen von Lehrpersonen erhoben. Außerdem wurde im Zuge der Untersuchung der Zusammenhang zwischen den digitalen Kompetenzen von Lehrpersonen und dem Einsatz digitaler Medien im Unterricht sowie der Einstellung gegenüber den Potenzialen digitaler Medien für den Unterricht untersucht. Aber auch die Relation zwischen dem Geschlecht, der Unterrichtserfahrung und dem Schulstandort sind Bestandteil der qualitativen Forschungsarbeit. Die Ergebnisse zeigen, dass Lehrpersonen an Volksschulen in Oberösterreich nicht über die benötigten Kompetenzen basierend auf ihrer Selbsteinschätzung zum digi.kompP-Modell in den Bereichen „Digital Lehren und Lernen ermöglichen“ und „Digital Lehren und Lernen im Fachbereich“ verfügen.
Manche Lehrkräfte versuchen anhand von Bildungspartnerschaften ihre Arbeit zu erleichtern, viele andere hingegen wenden sich nur im Notfall an andere und empfinden den Lehrberuf als Einzelkämpfertum.
Ob und wie diese Vorgehensweisen Einfluss auf die Qualität von Schule nehmen, wird in dieser Masterarbeit erläutert. Sie legt unter anderem dar, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Bildungspartnerschaften und Schulqualität besteht. Des Weiteren kann der Arbeit entnommen werden, welche Vorteile diese im Schulalltag möglichen Kooperationen für die Individuen und für die Gemeinschaft haben und wie eine Schule diese Partnerschaften in der Praxis bewusst verbessern kann.
Doch zuvor werden die Begriffe „Schulqualität“ und „Erziehungs- und Bildungspartnerschaften“ definiert. Anschließend wird auf Schulqualität Allgemeinbildung (SQA) eingegangen und das Qualitätsmanagement im Kontext Schule dargestellt. Erläutert werden außerdem sechs Qualitätsmerkmale von Schulen. Anschließend beschäftigt sich diese Arbeit mit den Erziehungs- und Bildungspartnerschaften. Ein wesentlicher Teil sind hierbei die Erziehungsberechtigten sowie die Schülerinnen und Schüler. Allerdings werden auch weitere Kooperationsmöglichkeiten, angeführt. Welche Herausforderungen und Bedingungen es bei gelingenden Partnerschaften gibt, wird im Anschluss erläutert.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich sowohl theoretisch als auch empirisch mit der Frage, wie sich Bildungspartnerschaften und Schulqualität gegenseitig beeinflussen. Am Ende der Arbeit werden die Erkenntnisse der qualitativen Forschung dargestellt. Anhand von Interviews mit Lehrkräften konnte ermittelt werden, dass eine maßgebliche Wechselwirkung zwischen Bildungspartnerschaften und Schulqualität besteht und es für alle Beteiligten vorteilhaft ist, intensive Bildungspartnerschaften anzustreben.
Welche Möglichkeiten der spirituellen Beheimatung gibt es für Ü30-jährige Ehrenamtliche aus dem Bereich der LUX- Junge Kirche Nürnberg?
Zunächst sollen dabei die Begriffe Jugendkirche, Spiritualität und Heimat erläutert werden, um einen genaueren Eindruck vom Themenfeld zu erhalten.
Anschließend wird mit Hilfe der Konzeption von LUX – Junge Kirche Nürnberg der Rahmen beschrieben,aus welchem die Ehrenamtlichen stammen.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Gedanken und Emotionen diese momentan durch die Konfrontation mit der Problematik beschäftigen, wurden im Vorhinein mit vier Personen Interviews geführt.
Diese haben einen explorativen Charakter, für den möglichst offene Fragen gestellt werden, um die Interviewparter:innen zum Erzählen zu ermuntern, ähnlich einem Leitfadengespräch.
Zudem handelt es sich um deskriptive Fragestellungen, da es um die Erhebung von Daten im sozialen Feld geht. Im Vordergrund steht die Einschätzung eines bestimmten interessanten Sachverhaltes zu einem festgelegten Zeitpunkt. Ziele, welche mit dieser Befragung erreicht werden sollen, sind einerseits beispielhafte Beschreibungen der Situation, welche zu einer allgemeinen Gesetzesmäßigkeit umgewandelt werden können.
Andererseits soll das Meinungsbild der Ü30-jährigen Ehrenamtlichen zu dem gesellschaftlichen und kirchlichen Thema des Übergangs von der Jugendkirche in eine andere Form der Gemeinde dargestellt werden. Dabei soll die Meinung der vier Interviewpartner:innen repräsentativ für die der gesamten Gruppe stehen.
Das Interview bewegt sich allgemein im Bereich der qualitativen Forschung, welche im Bereich des Lebens, Geschichten und Verhalten einzelner Personen oder Organisationen, sozialer Bewegungen oder zwischenmenschlicher Beziehungen forscht.
Bei der Transkription werden die Regeln nach Kuckartz angewendet, welche sich an der inhaltlich-semantischen Transkription orientieren, sowie die Methodik des Grundtranskriptes, eines einfachen wissenschaftlichen Transkriptes.
Anschließend an die Darstellung der Erkenntnisse aus den Interviews wird erörtert,inwieweit die Parochialgemeinde zur spirituellen Beheimatung werden kann.
Abgeschlossen wird die Bachelorarbeit mit drei konkreten Möglichkeiten zur spirituellen Beheimatung der Ü30-jährigen Ehrenamtlichen aus dem Bereich der LUX – Junge Kirche Nürnberg.
[Aus der Einleitung, S. 6f.]
Auf der Grundlage der Erhebung der emotionalen Herausforderungen von Auszubildenden während der Pflegepraxis von Claudia Winter aus dem Jahr 2019 wurde in der vorliegenden Arbeit zur Erhebung der emotionalen Herausforderungen der Pflegepraxis, welche von Auszubildenden an Pflegepädagog/-innen herangetragen werden, ein Perspektivenwechsel vorgenommen. Dies diente zum einen der Identifikation von blinden Flecken seitens der Pflegepädagog/-innen für das Ausbildungserleben von Auszubildenden der Pflege und zum anderen der Konkretisierung des Verbes „herangetragen“ des Arbeitstitels. Fokussiert wurde hierbei die grundständige Beschreibung der pädagogischen Situation eines erbetenen Beratungsgespräches an Pflegebildungseinrichtungen, basierend auf dem Situationsverständnis nach Kaiser. Die hieraus resultierenden Ergebnisse leisten einen pflegepädagogischen Beitrag zur Stärkung des beruflichen Selbstverständnisses der Auszubildenden als auch der Pflegepädagog/-innen selbst und stellt die pädagogische Beratung als essenzielle Säule der grundständigen Pflegeausbildung dar. Die pädagogische Beratungsaufgabe von Pflegepädagog/-innen wurde normativ als auch pflegedidaktisch kritisch hinterfragt und zeigt Novellierungsbedarfe der Schul- und Berufspolitik auf. Diesbezüglich wurden weiterführende Forschungsfragen formuliert.
Die ausgewiesene Handlungsempfehlung für Pflegepädagog/-innen zur Führung eines erbetenen Beratungsgespräches als pädagogische Interventionen zur Persönlichkeitsstärkung von Auszubildenden kann als Leitfaden der pädagogischen Arbeit mit Auszubildenden im Rahmen der Praxisbegleitung am Lernort Pflegeschule sowie am Lernort Pflegepraxis verstanden werden.
Zusammenfassung/ Abstract
Hintergrund: Pflegelehrende sind in der Pflegeausbildung für die Bearbeitung des Themenfeldes Tod und Sterben verantwortlich und erleben Lernende, die sich in ihrer Heterogenität fachlich und emotional mit den Inhalten beschäftigen sowie durch private und/ oder berufliche Erfahrungen mit dem Existentiellen konfrontiert sind. Gleichzeitig erleben Lehrende die eigene Auseinandersetzung mit ihrer Endlichkeit.
Zielsetzung: Diese Qualifikationsarbeit geht den Fragen nach, welche Belastungen Lehrende im Unterrichten des Themenfeldes erleben, wie sie diese wahrnehmen und bewerten und welche Bewältigungsstrategien sie nutzen, damit ein für alle Beteiligten zielführender Unterricht möglich ist.
Methoden: Nach einer orientierenden und systematischen Literaturrecherche werden die aktuellen Erkenntnisse im theoretischen Rahmen des transaktionalen Stressmodells nach Lazarus verankert und ein vorläufiges deduktives Kategoriensystem gebildet. Dieses dient im empirischen Abschnitt als Grundlage für die problemzentrierten, leitfadengestützten Einzelinterviews mit neun Pflegelehrenden. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse werden die Ergebnisse inhaltlich strukturiert und systematisiert.
Ergebnisse: Pflegelehrende erleben Belastungen im Themenfeld Tod und Sterben. Diese entstehen einerseits durch curriculare, organisatorische und inhaltliche Faktoren sowie durch die Lernenden als Beziehungspersonen im Unterricht. Andererseits sind sie mit individuellen personellen Faktoren verknüpft. Lehrende können diese Belastungen bewerten und zeigen vielfältige Strategien im didaktisch-methodischen Kontext, aber auch in ihren Persönlichkeiten als Lehrende, um damit umzugehen.
Schlussfolgerung: Das Themenfeld Tod und Sterben stellt eine Herausforderung für Lehrende wie Lernende dar, mit der sich zielführend auf der institutionellen Ebene der Pflegeschulen aber auch auf der Ebene der akademischen Qualifikation der Pflegelehrenden auseinandergesetzt werden sollte, damit dieses existentielle Thema im Kontext des Lernortes Schule eingebunden und für Lernende subjektorientiert zugänglich gemacht werden kann.
In der vorliegenden Masterarbeit wird der Frage nachgegangen, ob sich ein Ent- spannungstraining nach der Jacobson-Methode bei Schulkindern angstreduzie- rend auswirkt.
Der erste Teil dieser Arbeit befasst sich mit theoretischen Aspekten der Angst und der Entspannungstechniken zur Angstbewältigung. Zuerst werden Begriffs- definitionen von Emotionen dargelegt und bereits in diesem ersten Teil der Ar- beit wird deutlich, dass die Fähigkeit, seine Emotionen wahrzunehmen und sie zu regulieren von großer Bedeutung ist. Anschließend an dieses erste Kapitel folgt eine Auseinandersetzung mit der Basisemotion Angst. Dadurch zeigt sich, dass diese Grundemotion wichtige Schutzfunktionen erfüllt und von evolutionä- rer Bedeutung für uns Menschen ist. Die Beschreibung der neurobiologischen Vorgänge bei Angst gibt unter anderem Aufschluss darüber, wie es zu der kör- perlichen Komponente der Angst kommt. Abschließend wird aufgezeigt, welche Ängste im schulischen Kontext auftreten und vor allem wird den Fragen nach- gegangen, welche Einflüsse ein ängstliches Verhalten begünstigen und wie sich Ängste auf Lern- und Leistungssituationen auswirken können.
Im zweiten Teil dieser Arbeit wird die empirische Forschung beschrieben. Dabei handelt es sich um eine quantitative Fragebogenuntersuchung im quasi-experi- mentellen Design. Dabei wird anhand eines selbst erstellten Fragebogens das Angstempfinden der Schülerinnen und Schüler erfasst. Durch die Durchführung von Entspannungsübungen in der Experimentalgruppe, sollte anschließend die Forschungsfrage „Wie wirkt sich ein gezieltes Entspannungstraining (mit der Jacobson-Methode) auf das Wohlbefinden und die Reduzierung der Angst der Kinder aus?“ beantwortet werden. Die Ergebnisse zeigten, dass nach den Ent- spannungseinheiten keine signifikanten Unterschiede im Angstniveau der Kin- der feststellbar sind. Mögliche Gründe für dieses unerwartete Ergebnis und Li- mitationen der Studie werden diskutiert.
Ohne Hören kein Sprechen?
(2021)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Erwerb von Deutsch als Zweitsprache, den Schwerpunkt bildet hierbei das Hören. Ohne Hören ist Sprechen nicht möglich. Jeder Mensch mit einem gesunden Gehör entwickelt in den ersten Lebensjahren einen erstsprachlich geprägten Hörfilter, wodurch für die Erstsprache unwesentliche Merkmale ausgefiltert werden. Sind nun wesentliche Merkmale der deutschen Sprache für die Erstsprache des Lerners irrelevant, werden diese ausgefiltert und akustisch nicht wahrgenommen. Was der Lerner nicht hört, kann er folglich auch nicht aussprechen oder nach-sprachen. Wie dieser Hörfilter durchlässig gemacht werden kann, welche Dimensionen der Fertigkeit Hören unterschieden werden und wie diese trainiert werden können, sind zentrale Inhalte dieser Arbeit. Zudem wird geprüft, welchen Stellenwert das Hören in den Lehrwerken der ersten Schulstufe für den Unterrichtsgegenstand Deutsch und Deutsch als Zweitsprache einnimmt. Hören ist flüchtig und komplex, es kann jedoch wie jede andere Fertigkeit auch, gelernt werden.
Resonanzpädagogik : ein Rahmen für förderliche Entwicklungen im Lebens- und Arbeitsfeld Schule
(2021)
Die vorliegende Masterthese beschäftigt sich mit dem Bildungsansatz der Resonanzpädagogik, die als Korrelationsprodukt aus der von Rosa (2016) entworfenen Resonanztheorie hervorging. Ziel dieser Arbeit ist es auf Basis der vorhandenen Fachliteratur und einer Leitfadeninterviewstudie herauszufinden, ob dieses pädagogische Konzept einen Rahmen für förderliche Entwicklungen im Lebens- und Arbeitsfeld Schule bietet. Der theoretische Teil gibt nach einer grundsätzlichen Klärung der Bedeutung von Resonanz auf menschliche Wesen bezogen einen Überblick über die Grundzüge, Charakteristika und Spezifikationen der Resonanzpädagogik. Die empirische Untersuchung trägt mithilfe der Datengewinnung und qualitativen Inhaltsanalyse von fünf Einzelbefragungen und einem aus weiteren fünf Teilnehmer*innen bestehenden Gruppeninterview zur Beantwortung der Forschungsfragen bei. In einer abschließenden Zusammenschau werden die theoretischen Aussagen der Resonanzpädagogik mit den Ergebnissen der qualitativen Untersuchung verglichen. Resümierend kann von einer weitgehenden Verifizierung - abgesehenvon der eingeschränkten Aussagekraft durch die geringe Stichprobe - des gewählten Untertitels gesprochen werden, der schulischen Kontexten durch den Einsatz der Resonanzpädagogik eine förderliche Entwicklungschance attestiert.
Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, inwiefern die Handlungssicherheit von Lehrerinnen und Lehrern bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung durch Sachinformationen gesteigert werden kann. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine Evaluationsforschung in Form einer Online-Erhebung mittels Fragebogen durchgeführt. Dabei wurden Lehrpersonen aus drei Gruppen zu ihrer Handlungssicherheit bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung befragt. Während Gruppe 1 und Gruppe 2 den Folder „Kinderschutz – Ein Leitfaden für Pädagog*innen“ in der Schule zur Verfügung haben sowie Gruppe 1 zusätzlich an einer Fortbildung zum Thema Gewalt an Kindern teilgenommen hat, bildet Gruppe 3 die Kontrollgruppe, die weder den Folder zur Verfügung noch eine Fortbildung absolviert hat. Die Ergebnis-se zeigen, dass je mehr Sachinformationen die Lehrerinnen und Lehrer erhalten haben, desto handlungssicherer sind sie im Umgang bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung. Hoch signifikant sind vor allem der Effekt der Teilnahme an der Fortbildung zum Thema Gewalt an Kindern sowie die Zusammenarbeit mit einer Kinderschutzorganisation wie zum Beispiel die Kinder- und Jugendhilfe, die Kinder- und Jugendanwaltschaft oder das Kinderschutzzentrum. Die Ergebnisse der Studie liefern somit relevante Implikationen für die Praxis.
Die vorliegende Masterarbeit bezieht sich auf die Lernmotivation von Schülerinnen und Schülern, bei der es eine Vielzahl von Einflussfaktoren gibt. Als eine Unterrichtsorganisation, bei der der Unterricht offenere Strukturen verlangt, wird die Mehrstufenklasse als Untersuchungsmittel herangezogen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, welchen Einfluss der Unterricht in Mehrstufenklassen auf die Lernmotivation von Schülerinnen und Schülern nimmt.
Als Erhebungsmethode wurden in der qualitativen Untersuchung sechs leitfadengestützte Experteninterviews durchgeführt. Bei den Interviewten handelt es sich um Primarstufenlehrerinnen, welche in verschiedenen Schulen in Oberösterreich in Mehrstufenklassen unterrichten. Dazu wurden Fragen zu der Unterrichtsorganisation, den umgesetzten Lernformen, der Raum- und Materialgestaltung sowie der Haltung der Lehrpersonen gestellt. Die Auswertung der gewonnenen Ergebnisse erfolgt nach den Richtlinien der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.
Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die Lehrpersonen über unterschiedliche Ansichten verfügen, welche Faktoren zur Lernmotivation der Kinder beitragen. Manche davon lassen sich ausschließlich auf den Unterricht in Mehrstufenklassen zurückzuführen, andere Faktoren würden sich auch in Regelklassen wieder-finden. Dies zeigt, dass Mehrstufenklassen einen positiven Einfluss auf die Lernmotivation haben können, es aber vor allem darum geht, Kinder in ihrer von Natur aus vorhandener Motivation nicht zu hemmen. Ein offener Unterricht, wie er in Mehrstufenklassen stattfindet, ist eine geeignete Form hierfür.
Unterversorgung, Ausgrenzung und Stigmatisierung im Kontext Wohnungslosigkeit sind ein Beleg für fehlende Selbstbestimmung der Betroffenen, die jedoch ein zentrales Grund- und Menschenrecht darstellt. Unter anderem dies zu gewährleisten, ist Aufgabe des Ambulant Betreuten Wohnens (ABW). Vor diesem Hintergrund untersucht diese Arbeit, welche Faktoren notwendig sind, damit Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten nach §§ 67 ff SGB XII selbstbestimmt in Zufriedenheit leben können und welche Rolle dabei das ABW in Stuttgart sowie die Profession der Sozialen Arbeit einnehmen. Aufgrund der sehr dünnen Literaturdichte wird sich zusätzlich des Sonderwissens zweier Expert*innen der Sozialen Arbeit bedient, deren Ausführungen mithilfe von Expert*inneninterviews nach Meuser und Nagel und der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring erhoben und ausgewertet werden. Ein Auszug an zentralen Ergebnissen ist hierbei, (1) dass ein Betreuungsschlüssel von 1/14 im ABW nicht ausreichend ist und (2) sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller am Hilfeprozess Beteiligter erheblich verbessern muss, was auch das Vertrauen in die Qualität der Arbeit von Sozialarbeitenden mit einschließt. (3) Vonseiten der Sozialen Arbeit ist es allem voran die Qualität an funktionaler Partizipation und Empowerment, die maßgeblich zum Grad der Selbstbestimmung der Adressat*innen beiträgt; (4) Selbstbeobachtung, Selbstreflexion und Ambiguitätstoleranz stellen in diesem Zusammenhang drei wichtige Werkzeuge für Sozialarbeitende dar, damit aus professioneller Distanz heraus Veränderung stattfinden kann.
Diese Bachelorarbeit richtet sich mit ihrem multiperspektivischen Blick sowohl an Studierende und Dozierende der Sozialen Arbeit als auch an Sozialarbeiter*innen und alle interdisziplinär Zusammenarbeitenden im Hilfesystem der Wohnungslosenhilfe Stuttgart sowie Interessierten in Hilfesystemen anderer Städte.
Im Rahmen der vorliegenden Masterarbeit wurden Einstellung und Wissen von Logopädinnen und Logopäden in Oberösterreich zur Bedeutung und Verwendung der Neurowissenschaften in der logopädischen Kindersprachtherapie untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass in der Praxis tätige Therapeutinnen und Therapeuten zumeist großes Interesse an neurowissenschaftlich fundierten Hintergrundinformationen zu Sprach- und Sprechvorgängen, sowie Therapieansätzen und -methoden haben, im aktiven Einsatz aber der neurowissenschaftliche Hintergrund noch wenig Einfluss in die alltägliche Arbeit findet. Der Wissensvergleich von logopädisch-therapeutischem und neurowissenschaftlichem Wissen zeigt auf, dass Potenzial für Weiterbildungen auf diesem Gebiet gegeben wäre, allerdings die Möglichkeiten zur Fortbildung derzeit eher begrenzt sind. Im Zuge der Diskussion um die Evidenzbasierung in der Logopädie wäre es sinnvoll, das Interesse aufzugreifen, und auch den im Therapiealltag stehenden Logopädinnen und Logopäden mehr Wissen aus diesem Forschungsbereich zukommen zu lassen.
Zunehmend vielfältige Geschlechtsidentitäten und demgegenüber die Reproduktion normativer Geschlechterrollen (doing gender) sind nicht nur ein allgemeingesell-schaftliches Phänomen, sondern durch die Bildungsziele der Identitätsbildung und der Bildung zur Toleranz von Akzeptanz von Vielfalt wird die Genderthematik auch zum integralen Bestandteil des Religionsunterrichts. Die Parallelität von Identität und Geschlecht sowie die Rolle des Religionsunterrichts im Identitätsbildungsprozess werden literaturbasiert erörtert, ebenso wie mögliche Geschlechterverständnis-Posi-tionen. Es wird die Notwendigkeit für einen Ansatz herausgearbeitet, der – im Gegen-satz zu Bestehenden – auf einem vielfältigen Geschlechterverständnis basiert. Dass dieser auch theologisch haltbar ist, wird dargestellt. Die Entwicklung dieses Ansatzes legt den Fokus daher insbesondere auf die beiden Leitperspektiven „Genderstereo-type vermeiden“ und „Vielfalt abbilden“. Unter diesen werden Kriterien für gender-gerechte Schulbücher entwickelt. Der Abgleich dieser mit der Realität anhand einer Schulbuchanalyse zeigt, wie viel Aufholbedarf Religionsschulbücher haben.
Der Entwicklungsprozess von Jugendlichen in Bezug auf Einverständnis- und Verhandlungsfähigkeit im Kontext von Sexualität ist wenig erforscht. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklungsaufgabe Sexualität und zeigt die Prämissen einer gelingenden Sexualität auf, sowie die Herausforderungen, denen Jugendliche bei einer Umsetzung davon begegnen. Es wird aufgezeigt, dass diese Herausforderungen geschlechterdifferente Ausprägungen aufzeigen und stark von normativen Kulturkonventionen und hegemonial männlichen Sexualitätskonstruktionen beeinflusst sind. Zusätzliche wird die Bedeutung von individuellen Leitsätzen und dem Umfeld der Jugendlichen für den Lernprozess dargestellt. Auch konkrete Fähigkeiten und Kompetenzen die Jugendliche auf individueller Ebene benötigen, um eine gelingende Sexualität umzusetzen, werden dargelegt. Perspektivisch stellen eine konkrete Auseinandersetzung mit eben diesen Leitsätzen, Sexualitätskonstruktionen und Kulturkonventionen Ansatzpunkte für sexualpädagogisches Handeln in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit dar.
Deutsch-israelische Jugendbegegnungen sind im Feld der internationalen Jugendarbeit wenig erforscht.
Diese Arbeit zeigt auf, welche Besonderheiten sich aus den politischen und interreligiösen Herausforderungen deutsch-israelischer Jugendbegegnungen ergeben und entwirft schließlich 3 Items für deren quantitative Auswertung.
So konnte gezeigt werden, dass politische Dimensionen internationaler Jugendbegegnungen auf unterschiedlichen Ebenen vorliegen, beispielsweise in der politischen Bildung von Individuen oder in direkten außenpolitischen Wirkungen. Dabei zeichnet sich die Beziehung beider Staaten durch die gemeinsame Historie, sowie die Konfliktlage in der südlichen Levante aus. Die Bedeutung von Religionen im deutsch-israelischen Kontext kann durch interreligiöse Ansätze genutzt werden. Weitere Perspektiven für die internationale Jugendarbeit bietet die Förderung von Diversität, um vielfältige Lebensentwürfe und Weltanschauungen zu unterstützen und Jugendliche in ihrer Identitätsentwicklung zu stärken. Sowohl für die Diversität als auch den interreligiösen Dialog spricht, Fremdheitserfahrung zuzulassen, die zur Identitätsbildung beiträgt und einen Perspektivenwechsel einfordert. Darüber hinaus bleibt die Gedenk- und Erinnerungskultur eine Herausforderung, um der historischen Verantwortung gerecht zu werden.
Weiterführende Forschungsvorhaben zu deutsch-israelischen Jugendbegegnungen könnten explizit auf die inhaltliche und methodische Auseinandersetzung mit Religionen und Weltanschauungen eingehen.
Das Nutzen alternativer Kommunikationsmethoden zur Förderung erwachsener Menschen mit Autismus
(2021)
Zu den symptomatischen Hauptmerkmalen von Autismus zählen Störungen in der Kom-munikation. Für die Führung eines möglichst selbstständigen Lebens und damit auch zur Teilhabe von Menschen mit Autismus ist Kommunikation jedoch entscheidend.
Kommunikative Förderung kann auf verschiedene Weise, beispielsweise durch die Ansätze PECS und TEACCH, umgesetzt werden. Die Kommunikationsförderung im Erwachsenenalter fortzuführen oder auch erst zu beginnen ist dabei entscheidend, denn eine ganzheitliche Förderung setzt immer am gegebenen Entwicklungsstand an. In der praktischen Arbeit mit Menschen mit Autismus stellte sich für die Autorin dieser Arbeit die Frage, ob auch eine Kombination von Elementen aus den Ansätzen PECS und TEACCH sinnvoll für die Förderung sein könnte, weshalb sich die vorliegende Arbeit sowohl theoretisch als auch konzeptionell der Fragestellung widmet, wie erwachsene Menschen mit Autismus bezogen auf die Kommunikation durch das Nutzen von Elementen aus beiden Ansätzen in Kombination gefördert werden können.
Durch diese Arbeit wurde deutlich, dass durch die Kombination von PECS und TEACCH ein ganzheitliches kommunikatives Förderungsangebot für Menschen mit Autismus erstellt werden kann, welches zu mehr Teilhabe und Selbstständigkeit beitragen kann.
Die Forderungen von Politik und Wirtschaft an die Schule als Bildungseinrichtung, Schüler*innen von heute auf einen Prozess des lebenslangen Lernens vorzubereiten, motiviert Volksschuldirektor*innen dazu, mit ihrem Team Schulentwicklungsprozesse mit digitalen Medien zu starten. Diese Arbeit setzt sich zunächst mit dem Begriff des Digital Leadership im schulischen Bereich auseinander und zeigt verschiedene digitale Schulentwicklungsmodelle auf, die an Schulen zum Einsatz kommen können. Anhand einer Analyse von Beispielschulen aus der Literatur und vier Interviews von Volksschulleiter*innen aus Wien und Niederösterreich wurden einerseits die Rolle der Schulleitung in diesem Prozess der digitalen Schulentwicklung herausgearbeitet und andererseits Gelingensfaktoren sowie Hindernisse erläutert. Dabei lassen die erhobenen Daten den Schluss zu, dass der Schulleitung, besonders hinsichtlich der Organisations- und Personalentwicklung, eine bedeutende Rolle zukommt. Beim zur Verfügung stellen der erforderlichen Ressourcen, sowohl zeitlich als auch finanziell, ist eine gute Zusammenarbeit und Kooperation innerschulisch als auch mit den außerschulischen Stakeholdern wie zum Beispiel den Schulerhalter*innen notwendig. Da viele digitale Investitionen von Seiten des Ministeriums erst ab der Sekundarstufe stattfinden, benötigt es im Primarstufenbereich ebenso die Unterstützung von Seiten der Eltern, um eine entsprechende Ausstattung anschaffen zu können. Diese Vielfalt an Einflussfaktoren hat die Schulleitung bei der digitalen Schulentwicklung mitzudenken und gegeneinander abzuwägen, was die Hypothese bestätigt, dass es keine idealtypischen Vorgehensweisen bei der Implementierung und nachhaltigen Umsetzung gibt. Es ist Aufgabe der Schulleitung für ihren Standort und unter Einbeziehung ihres Teams jenes Konzept zu gestalten, das - in Anbetracht der möglichen Ressourcen und Umgebungsfaktoren - das Beste für die weitere Zukunft der Schüler*innen realisieren kann.
Die Zielsetzung dieser Masterthese ist es, zu zeigen welche sozialen Fähigkeiten Kinder durch theaterpädagogisches Spielen lernen können. Hierfür wird folgende Forschungsfrage gestellt: „Welche sozialen Fähigkeiten können Kinder durch theaterpädagogische Spielimpulse lernen?“ Zur Beantwortung der Forschungsfrage ist ein Interview mit einer Expertin sowie die Anwendung theaterpädagogischer Spiele mit an- schließender Analyse in zwei verschiedenen Volkschulklassen durchgeführt worden. Die Erhebung der Daten ergab, dass Kinder durch theaterpädagogische Spielimpulse Teamfähigkeit, Toleranz, Empathie und Selbstvertrauen lernen können.
Gerade in der Schuleingangsphase ist es wichtig, dass sich die Kinder wohlfühlen, damit sie sich auf die neue Situation einstellen und gut lernen können. Ein relevanter Faktor, der den Lernprozess hemmen kann, ist laut der Bildungsforschung die Angst. Diese Masterarbeit liefert zunächst eine Beschreibung der Gehirnareale einschließlich ihrer Funktionalitäten als Grundlage für das Konzept des gehirngerechten Lernens, das darauf hinweist, dass der Lernprozess durch die Angst der Kinder beeinflusst werden kann. Ziel der Arbeit ist es, die Forschungsfrage
"Welche Arten von Ängsten beeinflussen Kinder in der Schuleingangsphase und welche Möglichkeiten gibt es, ihnen entgegenzuwirken?"
zu beantworten. Um den ersten Teil der Forschungsfrage zu beantworten, wurde die quantitative Forschungsmethode in zwei ersten Klassenstufen angewandt. Dazu wurde ein Fragebogen selbst entworfen, der die häufigsten Schülerängste, abgeleitet aus der Literatur, berücksichtigt. In dieser relativ kleinen Stichprobe konnte eine Reduktion der Ängste in der Schuleingangsphase festgestellt werden. Eine stärkere Reduktion wurde jedoch in der Kontrollgruppe beobachtet. Darauffolgend werden, basierend auf der quantitativen Untersuchung, pädagogische Konsequenzen abgeleitet, die zur Beantwortung des zweiten Teils der Forschungsfrage dienen.
Führen auf Distanz
(2021)
Die vorliegende hermeneutische Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Führen auf
Distanz. Auf Grundlage einer empirischen Befragung und der Auseinandersetzung mit der
aktuellen Literatur werden Bausteine einer digitalen Führungstheorie erarbeitet. Es werden
Handlungsempfehlungen aufgezeigt inwieweit Mitarbeiter auch in Zeiten von Digitalisierung,
Globalisierung und Wertewandel langfristig an das Unternehmen gebunden werden können.
Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen vor neue Herausforderungen gestellt und
dabei gezeigt, dass Führungskräfte bei der digitalen Transformation eine entscheidende
Rolle übernehmen müssen. Die Digitalisierung ermöglicht auch der Sozialwirtschaft ein
großes Innovationspotenzial. Um dieses nutzen zu können, müssen sich Führungskräfte
gegenüber den gegenwärtigen New Leadership Ansätzen öffnen und sich einem
Paradigmenwechsel beim Führungsverständnis stellen.
Der individuelle Mitarbeiter mit seiner emotionalen Bindung an den Arbeitsplatz rückt immer
mehr in den Fokus. Zur Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit werden im digitalen Setting
neue Strategien wichtig, von denen die vorliegende Masterarbeit einige vorstellt.
Geschwister beeinflussen das Leben. Die jeweilige Geschwisterposition kann das Selbstbild eines Menschen stark prägen. Klischees wie „Erstgeborene sind konservativ, Sandwichkinder rebellisch, Nesthäkchen verwöhnt und Einzelkinder egoistisch“ prägen häufig das Denken und verstärken dadurch ähnliche Entwicklungen. Verhaltens-, Rollen- und Persönlichkeitstendenzen sowie Selbstbilder werden durch eine gemeinsame Kindheit und verschiedene Geschwisterkonstellationen geprägt. Faktoren wie Altersabstand, Geschlechterzusammensetzung und Anzahl der Kinder begünstigen dabei verschiedene Rollen. Die Mädchenarbeit in Form von geschlechtshomogenen Angeboten für weibliche Jugendliche hat es sich zur Aufgabe gemacht, Mädchen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und Explorationsräume für vielfältige Rollen zu schaffen. Die Frage nach dem Einfluss von Geschwisterpositionen auf das Selbstbild von Mädchen und die Konsequenzen für die Mädchenpädagogik wurde in der vorliegenden Arbeit untersucht. Die Erkenntnisse zeigen, dass die Reflexion des Einflusses von Geschwisterpositionen auf das Selbstbild von jugendlichen Mädchen dabei helfen kann, familiär geprägte Rollenmuster aufzubrechen und individuelle Entfaltung in der Mädchenarbeit zu fördern.
Das Ziel der vorliegenden Studie besteht darin, die Auswirkungen eines curricular-basierten Glücksunterrichts im Hinblick auf das Selbstwertgefühl von Kindern der Volksschule zu erforschen. Im Zuge dessen wurden auch die Voraussetzungen, welche für einen sinnvollen Glücksunterricht notwendig sind, untersucht.
Dazu wird die folgende Forschungsfrage gestellt: Welche pädagogischen Voraussetzungen braucht eine schulpraktisch handelnde Person für die Förderung des Selbstwertgefühls von Kindern der Grundstufe 2 der Volksschule unter der Berücksichtigung des curricular-basierten Glücksunterrichts?
Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage wurde eine Panelstudie durchgeführt. Diese bestand aus einem Fragebogen, welcher von 17 Schüler/-innen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten durchgeführt wurde, um die Höhe des Selbstwertgefühls zu ermitteln sowie dessen Steigerung. Zwischen dem Prätest und dem Posttest wurden Glücksstunden abgehalten. Zusätzlich wurden nach dem Posttest problemzentrierte Interviews durchgeführt, welche der Erforschung der Voraussetzungen, die laut den Kindern für den Glücksunterricht von Bedeutung sind, dienten.
Die Ergebnisse der Studie zeigten deutlich, dass durch den Glücksunter-richt unter gewissen pädagogischen Voraussetzungen eine Steigerung des Selbstwertgefühls bei den teilnehmenden Kindern erfolgte.
Folglich ist es empfehlenswert, den Glücksunterricht im österreichischen Schulwesen zu etablieren.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Transition vom Kindergarten in die Volksschule und wie diese bestmöglich unterstützt werden kann. Folgende zentrale Forschungsfragen stehen im Zentrum der Masterthesis: Welche Bedeutung haben das Bindungsverhalten und die Entwicklung eines Kindes während der Transition? Was benötigt ein Kind für einen gelingenden Übergang in die Volksschule? Sind institutionsübergreifende Projekte für das Kind unterstützend? Aus der durchgeführten Forschung mittels der Experteninterviews resultiert eindeutig die Relevanz der aktiven emotionalen und sozialen Unterstützung eines Kindes bei jeder Transition durch seine Bezugspersonen und Übergangsbegleiter. Die gewonnen Daten stammen aus einer qualitativen Studie, bei der neun Expertinnen interviewt wurden. Im Zentrum der Befragung stand ein Transitionsprojekt, das seit über zehn Jahren an einer ländlichen Schule durchgeführt wird. Die Ergebnisse zeigen die Einflüsse auf ein Kind während eines Übergangs aus der Sicht der Eltern, der Lehrperson und aus der Sicht der Kindergartenpädagogin. Die positiven Erkenntnisse des Kindergartenprojektes zeigen, wie wichtig es ist, sich immer wieder weiterzuentwickeln und dies auch zu dürfen bzw. zu müssen. Ein Projekt muss stets in Bewegung sein, es ist fundamental neue Ideen dazuzugewinnen und alte Ansätze loslassen zu können. Die Arbeit zeigt, wie ausschlaggebend die Entwicklung eines Kindes, aber auch die Bindungsbeziehung zu Eltern, Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen und Lehrpersonen ist und welche Einflüsse diese auf den Übergang eines Kindes hat. Diese Erkenntnis ist enorm wichtig für den Primarstufenbereich, aber auch für Eltern, deren Kinder ein Übergang in eine neue Bildungseinrichtung bevorsteht.
Ein in der theoretischen und praktischen Pflegeausbildung vielerorts verwendeter Lern-gegenstand stellt die sogenannte Lernbox dar. Erfahrungsgemäß wird diese in der the-oretischen Pflegeausbildung verwendet, ohne jedoch eine didaktische Struktur wie bei-spielsweise das Konzept des selbstorganisierten Lernens (SOL) zugrunde zu legen.
Greif/Kurtz (1998: 29) führen an, das Lernende im selbstorganisierten Lernen durch „[...] eine anregende und lernförderliche Gestaltung von Lernhilfen zum Selber-Tun angeregt werden [sollen]“.
Eine solche Lernhilfe kann die Lernbox darstellen. Grundsätzlich steht für diese keine einheitliche Definition zur Verfügung, sie findet aber in unterschiedlichen Kontexten Verwendung. Für die hochschulische Pflegeausbildung wurde sie bereits als Medium an einem dritten Lernort implementiert (Kapitel 3.1.2). Sie lässt sich in den Kontext der Lernwerkstatt verorten (Kapitel 3.1.3).
Deshalb befasst sich die vorliegende Arbeit im Folgenden mit der Fragestellung, inwieweit sich das Konzept des selbstorganisierten Lernens als didaktisch-methodische Grundlage für die Gestaltung von Lernboxen in der Ausbildung zum Pflegefachmann nutzen lässt.
Hierfür werden in Kapitel 2 zuerst die wichtigsten gesetzlichen Rahmenbedingungen der Ausbildung zum Pflegefachmann erläutert, um ein Grundverständnis über die relevantesten Inhalte zu schaffen.
Anschließend werden in Kapitel 3 didaktisch-methodische Überlegungen angestellt, welche fachwissenschaftliche Grundlagen für die Konzeption der Lernbox schaffen sollen. Hierbei wird sowohl auf den Begriff der Lernbox eingegangen als auch die wichtigsten Inhalte des Konzeptes des selbstorganisierten Lernens thematisiert.
Zudem erfolgen eine wissenschaftstheoretische Verortung und das Ableiten des Bildungs-verständnisses, das dieser Arbeit zugrunde liegt. Abschließend wird die Lernbox in das Konzept des selbstorganisierten Lernens eingebettet, indem wichtige Bezüge hergestellt werden und somit ein Grundverständnis für die weiteren Kapitel geschaffen wird.
Kapitel 4 befasst sich mit der Erhebung der Bedarfe für eine Lernbox seitens der Auszu-bildenden, Praxisanleiter und Lehrkräfte.
Hierfür wird zuerst das geplante Vorgehen beschrieben und die beteiligten Zielgruppen vorgestellt. Anschließend wird genauer auf die Datenerhebung und das zugrundeliegende Forschungsdesign eingegangen und die Bedarfe für die zu konzipierenden Lernboxen abgeleitet.
Kapitel 5 und 6 befassen sich mit der Konzeption der Lernboxen für die theoretische und praktische Pflegeausbildung sowie deren praktische Erprobung.
In Kapitel 7 wird die Erprobung der Lernboxen evaluiert. Hierzu wird zuerst erläutert, welches methodische Vorgehen für die Evaluation gewählt und wie die Evaluationsbögen konzipiert sowie ausgewertet wurden.
Abschließend wird in Kapitel 8 die Fragestellung beantwortet, inwieweit sich das Konzept des selbstorganisierten Lernens als didaktisch-methodische Grundlage für die Gestaltung von Lernboxen in der Ausbildung zum Pflegefachmann nutzen lässt.
Darüber hinaus wird ein Ausblick auf die Weiterarbeit mit den entwickelten Lernboxen gegeben.
[Aus der Einleitung, S. 14f.]
Sprache und Mathematik : die Relevanz des verbal-numerischen Kompetenzerwerbs in der Grundschule.
(2021)
Sprache hat im Mathematikunterricht der Grundschule meist nur die Funktion der Vermittlerin. Jedoch ist Sprache viel mehr. Sie ist einerseits Grundvoraussetzung und andererseits Mittel zur aktiven Auseinandersetzung und dient somit dem (mathematischen) Erkenntnisgewinn. Auf- und Ausbau der Fachsprache Mathematik sind Voraussetzung für das Kommunizieren über mathematische Sachverhalte, aber kann Sprache auch die allgemeine mathematische Kompetenz fördern? Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, inwiefern sprachliche und mathematische Kompetenz und deren Erwerb zusammenhängen. Hierfür wird die Annahme getroffen, dass eine verbal-strategische Förderung einen positiven Effekt auf mathematische Leistungen hat. Um diese Annahme zu belegen, werden die Leistungen nach der verbal-strategischen Intervention in Kontrastierung zu einer Kontrollgruppe und einer räumlich-numerischen Interventionsgruppe erhoben. Die dabei erkennbaren Effekte zeigen neben einem eindeutigen Einfluss der räumlich-numerischer Förderung auf mathematische Leistungen auch einen signifikanten Leistungszuwachs bei der sprachlich orientierten Versuchsgruppe. Die Relevanz einer verbal-strategischen Förderung in der Grundschule wird in der durchgeführten Studie belegt und es werden Aussagen zu Teilkompetenzen getätigt, welche den größten Fördereffekt verzeichnen.
Immer mehr Menschen verbringen die letzten Lebensjahre in einem Altenpflegeheim. Somit haben Einrichtungen, ihre Träger, z.B. die Diakonie, und das darin agierende multiprofessionelle Team die Aufgabe, einen wohlbefindlichen Lebensraum zu gestalten und zu ermöglichen.
Persönliche, soziale, altersbedingte, aber auch spirituelle und religiöse Umstände beeinflussen das Wohlbefinden und folgernd auch die Gesundheit von Alten. Die Profession der Sozialen Arbeit agiert umfassend und auf vielfältige Weise in ihrem Kompetenzbereich, um das psy-chische Wohlbefinden, welches der Gesundheitsförderung zuzuordnen ist, zu fördern und zu ermöglichen.
Der Fokus der Diakonie liegt im Lebensraum Altenpflegeheim primär auf dem spirituellen Wohlbefinden, womit sie ihren eigenen Teil zur Gesundheitsförderung und zur psychischen Gesundheit beiträgt. Die Verschränkung beider Professionen ist demnach notwendig, um den Menschen im Altenpflegeheim eine adäquate Versorgung in der letzten Lebensphase zu ermöglichen.