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Das ‚Weltreligionen‘-Paradigma bildet die gelebte religiös-weltanschauliche Vielfalt nur unzureichend ab. Ein neues Verständnis von Religionsbildung muss daher über diese Denkform hinausgehen. Insbesondere die Verschränkung von Religion mit anderen kulturellen Bereichen ist stärker in den Blick zu nehmen. Hierzu gehört auch die Schnittmenge von Religiosität und Lebenshilfe, die als ‚holistisches Milieu‘ bezeichnet wird. Dieser Beitrag begründet, warum das holistische Milieu in den Lehrplan integriert werden sollte. Er vermittelt einen Überblick zu seinen weltanschaulichen, praktischen und soziologischen Merkmalen aus religionswissenschaftlicher Sicht. Die abschließende Diskussion umreißt zwei Ansätze, wie das holistische Milieu als Gegenstand für den religionsbezogenen Unterricht aufbereitet werden könnte.
Dem folgenden Beitrag liegt die Frage zugrunde, auf welches Verständnis von »Kultur« rekurriert wird, wenn im Bildungskontext von „kulturellen Differenzen“ oder „kulturellen Konflikten“ gesprochen wird. Empirische Befunde zeigen, dass kultur-essenzialistische Zuschreibungen und hegemoniale Vorstellungen die jeweiligen Handlungsspielräume betroffener Individuen verfestigen können und sich infolgedessen unterschiedliche Chancen zur sozialen Teilhabe und individuellen Lebensgestaltung ergeben. Die alltagssprachliche Verwendung des Kulturbegriffs gilt es vor dem Hintergrund des Cultural Turn und der Hervorbringung anti-essenzialistischer Kulturkonzepte kritisch zu reflektieren und für ein postkoloniales Problembewusstsein zu sensibilisieren. Der Beitrag plädiert dafür, theoretische Überlegungen des Postkolonialismus sowie kritische Reflexionen zum Kulturbegriff bzw. zur Kulturtheorie im Bildungskontext miteinzubeziehen. Auf diese Weise können kulturalistische Fremdzuschreibungen und damit einhergehende Exklusionsmechanismen aufgebrochen werden.
Um gesellschaftlichen Herausforderungen politisch bildend, zu begegnen, ist ein offensives, emanzipatorisches Verständnis politischer Bildung von Nöten, das sich von einem auf Prävention fixierten Verständnis abgrenzt. Politische Bildung gilt als Freiraum indem alle Menschen durch Bildung politisch handlungsfähig werden können. Um Menschen inklusiv zu politischer Partizipation zu befähigen, ist es notwendig, Erfahrungsräume für politische Partizipation zu eröffnen. Ziel ist die Praxis kollektiver Entscheidungen unter Dissensbedingungen und politisches Handeln erfahr- und reflektierbar zu machen. Schulische politische Bildung kann diese Räume nur in eingeschränktem Maße bereitstellen, weshalb Kooperationen mit Akteuren der außerschulischen politischen Bildung anzustreben sind. Die Ergebnisse der Beforschung eines Modellprojektes der politischen Bildung mithilfe eines qualitativen Settings in der Tradition der Rekonstruktiven Sozialforschung zeigen, dass politische Bildung, die reale politische Partizipation ermöglicht, zu empowernden politischen Erfahrungen führen kann. Politische Partizipation gilt dann als Ziel und als Bildungs- bzw. Erfahrungsraum im Sinne experimentellen Handelns, in dem Bildungsprozesse angestoßen werden.
Die vorliegende Arbeit untersucht die Wirksamkeit digitaler Lernspiele auf die Lernmotivation und Lernleistung von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe. Dabei wird ermittelt, inwiefern der Einsatz von digitalen Lernspielen im Unterricht die Motivation, den Lernerfolg und die sozialen Beziehungen innerhalb einer Klasse beeinflusst. Ziel ist es, herauszufinden, welche Schlüsselfaktoren für eine mögliche Leistungssteigerung von Relevanz sind. Die vorliegende Arbeit ist eine empirische Studie auf Basis einer quantitativen Analyse. Es wurde ein mehrstufiges Experiment durchgeführt, bei dem als Diagnoseinstrument der standardisierte Linzer Fragebogen zum Schul- und Klassenklima (LFSK 4-8) (Eder & Mayr, 2000) eingesetzt wurde. Die Lernintervention erfolgte durch ein digitales Escape Game, gefolgt von einer gamifizierten Lernaktivität, während die Kontrollgruppe konventionellen Unterricht erhielt. Es nahmen 33 Schülerinnen und Schüler einer fünften Schulstufe in Österreich teil. Die Ergebnisse zeigen, dass Lernende, die digitale Lernspiele nutzen, eine signifikant höhere Lernleistung und Motivation aufweisen im Vergleich zu denjenigen, die traditionellen Unterricht erhalten. Dabei erweisen sich gemeinschaftliche Aspekte, Selbstbestimmung und eine geringere Lenkung durch die Lehrkraft sowie klare Regeln und ein neutrales, objektives Feedback durch das Computerprogramm als entscheidende Faktoren für einen Lernerfolg. Die Studie belegt, dass eine zielgerichtete Integration von digitalen Lernspielen eine vielversprechende Methode ist, welche zur Motivationssteigerung und zum Lernerfolg in Schulen beitragen kann. Dabei sollten digitale Lernspiele als Teil eines differenzierten Unterrichts betrachtet werden. Um ihren sinnvollen Einsatz im Unterricht zu gewährleisten, ist auf eine Korrelation mit den Lernzielen, ein angemessenes Maß an Forderung und auf individuelle Förderung sowie auf soziale Zusammenarbeit zu achten. Die Erkenntnisse der Studie können dazu beitragen, den pädagogischen Mehrwert von Computerspielen im schulischen Alltag anzuerkennen und deren Rolle als unterstützende Lernwerkzeuge zu fördern.
Der Digitalisierungsoffensive sowie der Inklusion werden als fachliche Themen und pädagogische Strömungen ein umfangreicher Einfluss um die Diskussion und Entwicklung von Konzepten des Mathematiklernens in der Grundschule attestiert. Bedenkt man, dass die Umsetzung inklusiven Mathematikunterrichts weiterhin von Stagnation und unterschiedlichen Begriffsverständnissen – von einer Defizit- bis hin zu einer Potenzialorientierung – geprägt ist, stellt sich die Frage, ob es möglich sein wird, ungeachtet des oftmals zitierten „Mehrwerts“ und „Potenzials“ digitaler Medien, wohlbekannten Bildungsfragen und -problemen in Zukunft erfolgreich zu begegnen. Während die mathematikdidaktische Forschung ihren Fokus auf Herausforderungen und Anwendungsproblematiken im Kontext digitaler Medien und Werkzeuge gelegt hat, betrachten aktuelle paradigmatische Grundlagendiskurse die Digitalisierung als einen möglichen Strukturwandel innerhalb der Bildung. Daher wurde im Rahmen des vorliegenden Beitrags der Versuch unternommen, das Standardformat des Präsenzunterrichts einem Distanzunterricht vor dem Hintergrund potenzialorientierter Förderung im Mathematikunterricht der Grundschule gegenüberzustellen. Zu diesem Zweck wurden 39 Master-Studierende des Lehramts über die Vorzüge und Grenzen beider Formate mittels eines problemzentrierten Frageimpulses schriftlich befragt, um die aus der Praxis resultierenden Eindrücke in die theoretischen erziehungswissenschaftlichen und gesellschaftlichen bzw. kulturellen Diskurse einzuordnen und fachdidaktische Empfehlungen zu skizzieren.
Das Ziel der vorliegenden Masterthesis ist es aufzuzeigen, wie die transparente Lernziel- und Leistungsdokumentation über eine digitale Plattform von den Schülerinnen und Schülern sowie den Erziehungsberechtigten wahrgenommen, genutzt und beurteil wird. Der erste Teil dieser Arbeit befasst sich mit dem theoretischen Hintergrund und bildet zugleich das Fundament für den zweiten Teil dieser Arbeit, den empirischen Teil. Die empirische Untersuchung wurde nach dem quantitativen Forschungsansatz durchgeführt. Die Erhebung der Daten wurde mittels zwei online Fragebögen realisiert, wovon einer an die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Schulstufe der technisch-naturwissenschaftlichen Mittelschule Stadl Paura und einer an ihre Erziehungsberechtigten versendet wurde. Die Forschungsergebnisse bestätigen die positive Haltung der Schülerinnen und Schüler und der Erziehungsberechtigten gegenüber dieser Art der Lernziel- und Leistungsdokumentation und zeigen auf, dass dies als transparenzschaffende und lernperspektiveneröffnende Maßnahme wahrgenommen wird.
Das vorliegende Traktat erläutert und beschreibt die Umsetzung einer Lehrveranstaltung (“Digitale Grundbildung”) im Fachbereich Bildungswissenschaften an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (PHDL) in Form eines hybriden Lernsettings. Der Beitrag liefert eine Bestandsaufnahme auf Grundlage der Planung der zur Anwendung kommenden methodisch-didaktischen Settings bis hin zu einer Evaluation unter Einbeziehung und Reflexion wissenschaftlicher Modelle wie z. B. dem “ADDIE”-Modell. Die dargestellten Lehr-Lern-Szenarien in hybriden Lernsettings stellen Basis, Grundlage und Anregungen für Studierende der Lehrveranstaltung “Digitale Grundbildung” im Masterstudium des Lehramts für Sekundarstufe an der PHDL dar, um eigene digitale Selbstlerneinheiten zu entwickeln und diese auch, im Sinne einer handlungsorientierten Medienpädagogik (Schorb, 2017, S. 134ff.), in den pädagogisch-praktischen Alltag zu überführen und einzusetzen.
Medien sind ein fester Bestandteil der Lebenswelt der Kinder und daher ist es umso wichtiger, dass bereits Kleinkinder einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien im Rahmen der Kinderbetreuung erfahren. Die Pädagogische Hochschule bietet eine Bachelorausbildung für Elementarpädagogik an und vermittelt den Studierenden hierbei den eigenen medienkompetenten Umgang und ein medienkompetentes Handeln mit Kinder im Kindergarten. Diese Arbeit beschäftigt sich mit Studien zur Förderung von Medienkompetenz bei Kleinkindern, beleuchtet diese kritisch und stellt sich die Frage nach jenen der Förderung der Medienbildung in dieser Zielgruppe.
In diesem Beitrag werden Forschungsberichte zu Innovative Grading dargestellt, diskutiert und mit aktuellen Forschungen von Masterthesis-Studierenden an der PHDL im Sinne eines Literature Reviews ergänzt. Damit werden die Initiativen der Projektgruppe Innovative Grading aufgegriffen, weitergeführt und daraus die Legitimation von Innovative Grading als gleichwertige Beurteilungsform neben konventioneller Ziffernnotenbeurteilung abgeleitet.
Die Selbstdarstellung von Politiker*innen über Bilder ist aus der zeitgenössischen Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Für die Erziehung zur politischen Mündigkeit, so die These dieses Artikels, kann auf visuelle Kompetenz und damit im schulischen Zusammenhang insbesondere auf die Bildnerische Erziehung (BE) nicht verzichtet werden. Vor allem die Bilder der Neuen Rechten stellen eine Herausforderung für die Schule dar, da junge Mitglieder dieser Gruppierung auf den für junge Menschen attraktiven sozialen Medien besonders aktiv sind. Deswegen werden in diesem Artikel anhand eines typischen Instagram-Accounts einer Neuen Rechten die Funktionsweise und Wirkmächtigkeit solcher Bilder analysiert. Vor diesem Hintergrund wird umrissen, wie solche Bilder im BE-Unterricht zum Einsatz kommen können. Letztlich geht es in dem Artikel auch darum, die Potentiale der BE im Kontext politischer Mündigkeit herauszuarbeiten und sie innerhalb eines fächerübergreifenden Unterrichts stark zu machen.
Der Artikel thematisiert Scham im Kontext religiöser Diversität und interreligiöser Bildung. Leitend dafür ist ein Verständnis von Scham, das sie als ein Instrument zur Herstellung von Machtverhältnissen und Ungleichheiten ansieht. Denn Scham verändert Machtgefüge in sozialen Interaktionen, indem der*die Beschämte herabgesetzt wird. Durch Beschämung und Demütigung können so hierarchische Unterschiede zwischen „uns“ und „anderen“ verstärkt werden. In interreligiösen Begegnungen ist zum einen davon auszugehen, dass über Themen kommuniziert wird, die die innersten Überzeugungen von Menschen betreffen, zum anderen kann es zu einer Begegnung zwischen gesellschaftlich privilegierten und diskriminierten Gruppen kommen, was unterschiedliche Schamerfahrungen und Herausforderungen im Umgang mit Scham impliziert. Daran anschließend werden Thesen für einen konstruktiven Umgang mit Scham in Bezug auf religiöse Diversität und auf interreligiöse Bildung formuliert.
Politik konkreter machen : Realbegegnungen im Politikunterricht aus der Perspektive von Lernenden
(2021)
Entfremdungserscheinungen gegenüber der Politik stehen in Zusammenhang mit der Komplexität und Unüberschaubarkeit politischer Zusammenhänge und Prozesse. Angenommen wird, dass Realbegegnungen eine schüler/-innenorientierte Methode bieten, um den abstrakten Gegenstand der Politik in Lernsituationen besser verständlich und zugänglich zu machen. Am Beispiel qualitativer Gruppenbefragungen von Schüler/-innen zweier österreichischen Schultypen wird der Bedeutung von Realbegegnungen und damit verbundenen Lernchancen nachgegangen. Hierbei zeigt sich, dass Realbegegnungen überwiegend positiv und als förderlich für die Auseinandersetzung mit Politik bewertet werden.
Interreligiöse Bildungsprozesse stellen den Anspruch, Vorurteile zu reduzieren, gleichzeitig lässt sich allerdings fragen, inwiefern Vorurteile in der Zielsetzung und der Durchführung interreligiöser Bildungsprozesse ausreichend bedacht werden. Ausgehend von sozialpsychologischen Erkenntnissen zur Verbreitung von und zu Gründen für Vorurteile wird gefragt, welchen Einfluss die Berücksichtigung von Vorurteilen auf interreligiöses Lernen nehmen kann. Dabei werden Voraussetzungen und Zielsetzungen des interreligiösen Lernens ebenso bedacht wie die Durchführung interreligiöser Bildungsangebote. Hier werden die Entwicklung von Kommunikationsräumen über Vorurteile sowie die Sensibilität bei der Durchführung des Begegnungslernens erörtert, bevor die Berücksichtigung der Zugehörigkeit, der Emotionen sowie der Macht- und Dominanzgefälle in interreligiösen Bildungsprozessen betont wird.
Die Digitalisierung durchdringt immer mehr und mehr - begünstigt und beschleunigt durch die Corona Pandemie – jeden Bereich des alltägli- chen Lebens. Diese Entwicklung basiert auf einer Vielzahl von techni- schen Innovationen sowie dem menschlichen Bestreben, Alltägliches zu automatisieren. Dieses Bestreben spiegelt sich in der 4. Industriellen Re- volution wider. Die Auswüchse der Mediatisierung der Gesellschaft, von Big Data, dem Internet der Dinge, Big Nudging und vielem anderen mehr, sowie die disruptive technologische Entwicklung von künstlicher Intelli-
genz erfordern eine umfassende Reform unseres Bildungssystems.
Für dieses Projekt wird ein Teilbereich der Kostenrechnung als interakti- ves und webbasiertes Lernangebot für die Auszubildenden entwickelt. Dieses Projekt soll Antworten liefern, ob nachhaltiger Lernzuwachs durch digitale selbstgesteuerte Lernsysteme oder durch konventionelle hand- lungsorientierte Lernkonzepte leichter zu erreichen sind. Dazu bearbeitet eine Kontrollgruppe dasselbe Thema in einer konventionellen Lernumge- bung.
Die quantitative Studie soll einen Überblick über den Output der beiden Gruppen geben. Die Vorkenntnisse und die technische Ausstattung bie- der Gruppen ist nahezu ident.
Die Durchführung des Projekts wird durch die Vorgaben des Bundesmi- nisteriums für Bildung, Wirtschaft und Forschung im Rahmen des ortsun- gebundenen Unterrichtes und des dislozierten Lernens in Verbindung mit den Corona-Verordnungen wesentlich begünstigt.
Abstract
Im Fokus der vorliegenden Masterarbeit steht die Chancenungleichheit und Bildungsbenachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund in der Corona-Krise. Da dieses Thema sehr aktuell ist, wurde anhand einer genauen Literaturrecherche und eines gemischten Forschungsdesigns versucht Antworten auf die Forschungsfrage „Wie hat sich die Chancenungleichheit und Bildungsbenachteiligung zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund in der Covid-19-Krise erkennbar gemacht?“ zu finden. Dabei wurde einerseits mit einer quantitativen Umfrage die Meinung von 120 Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund aus verschiedenen Volksschulen eingeholt und andererseits konnten vier Lehrpersonen in qualitativen Leitfadeninterviews über die Situation in ihren Klassen und Schulen berichten.
Nachdem die Resultate der qualitativen und quantitativen Forschung mit der Theorie verglichen und verknüpft wurden, konnte man einige Überschneidungen feststellen. Beispielsweise kann gesagt werden, dass Kinder, welche aus prekären Familienverhältnissen kommen und somit keine Unterstützung zu Hause erfahren oder keine finanziellen Mittel für digitale Medien zur Verfügung haben, die „Verlierer des Systems“ sind. Ungleiche Voraussetzungen schaffen demnach ungleiche Chancen und Bildungsbenachteiligungen. Die Corona-Krise hat aufgezeigt, dass sich nicht nur im Klassenzimmer, aber auch in der Politik etwas verändern muss und unser Bildungssystem endlich neu überdacht werden sollte.
Im Rahmen dieser Masterarbeit werden das Verständnis von Demokratie und die Befähigung zur Partizipation im Unterricht der Primarstufe und der Sekundarstufe 1 untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, inwiefern Lehrpersonen der Primarstufe und Sekundarstufe 1 die Demokratie- und Partizipationsförderung in den Unterricht einfließen lassen. Dafür wird die Methode des Leitfadeninterviews angewendet. Acht Lehrer*innen werden befragt, wie sie ihren Schüler*innen ein Grundinteresse und Verständnis von Demokratie und Partizipation vermitteln und welche Methoden dabei angewendet werden. Außerdem werden die Meinungen der interviewten Lehrpersonen zu einem eigenen Unterrichtsfach Politische Bildung erhoben sowie die Herausforderungen und Wünsche der Lehrkräfte im Bereich der Demokratie- und Partizipationsförderung im Unterricht beleuchtet.
Im theoretischen Teil werden die Begriffe Demokratie und Partizipation definiert, anschließend wird ein kurzer historischer Rückblick auf die Entwicklung der Demokratie gegeben. Verschiedene Formen der Demokratie und Partizipation werden erläutert und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Partizipation untersucht. Außerdem wird der aktuelle Forschungsstand zum Demokratie- und Partizipationsverhalten der Kinder und Jugendlichen analysiert. Weiters werden Umsetzungsideen im Unterricht angeführt, die Rolle der Lehrperson beleuchtet sowie die Grenzen von Partizipation aufgezeigt.
In dieser Arbeit wird ersichtlich, dass die befragten Lehrkräfte bereits gute Methoden zur Demokratieförderung der Schüler*innen anwenden. Die Lehrer*innen sind bemüht, die Partizipation der Kinder und Jugendlichen zu fördern. Vor besondere Herausforderungen sind sie nur im Einzelfall gestellt. Ein eigenes Unterrichtsfach Politische Bildung wird von der Mehrheit erst in der Sekundarstufe 1 gewünscht. Die Anliegen der Lehrpersonen zur Zukunft der Demokratie- und Partizipationsförderung in den österreichischen Schulen sind sehr unterschiedlich, jedoch wurde oft der Wunsch nach mehr Autonomie am Schulstandort geäußert.
Abschließend ist festzustellen, dass das Interesse der Kinder und Jugendlichen an der Politik zunimmt. Zu sehen ist dies beispielsweise an den derzeitigen Klimastreiks der „Fridays for future - Bewegung“. Trotzdem soll noch mehr Wert auf die Demokratie- und Partizipations-förderung in den Schulen gelegt werden.
Gestatten: Keine*r : Begleitheft zu einem Bilderbuch rund um Vielfalt und die Wahrnehmung anderer
(2020)
Das Team des Zentrums für Interreligiöses Lernen, Migrationspädagogik & Mehrsprachigkeit (Z.I.M.T.) an der PHDL hat ein Bilderbuch mit der Illustratorin Conny Wolf verwirklicht, das als Bildungsmaterial gedacht ist für Themen rund um Demokratieerziehung, religiöse-säkulare Pluralismuskompetenz, Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit, und Zivilcourage. Dieses Begleitheft entfaltet Kontexte der Themen in der derzeitigen gesellschaftlichen Diskussion und möchte damit die vielen möglichen didaktischen Verwendungen in der Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen anregen.
Das duale Ausbildungssystem in Österreich ist international anerkannt, seine nationale Reputation dagegen scheint – glaubt man auch in der wissenschaftlichen Literatur vorzufindenden Narrativen – deutlich geringer. In diesem Artikel werden Hintergründe für diese negativen Zuschreibungen diskutiert, Potenziale und Herausforderungen der Berufslehre auf individueller und gesellschaftlicher Ebene aufgezeigt und der Einfluss von Prestigevorstellungen zu Bildungsgängen wie der dualen Ausbildung auf den Berufswahlprozess reflektiert. Abschließend sollen vor dem Hintergrund grundlegender Ziele beruflicher Bildung – Sicherung der Humanressourcen einer Gesellschaft, Förderung individueller Regulationsfähigkeit sowie gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit – perspektivisch Ansatzpunkte identifiziert werden, wie insbesondere durch empirische Berufsbildungsforschung dazu beigetragen werden könnte, die Potenziale und Herausforderungen der dualen Ausbildung auf individueller Ebene der Jugendlichen im Berufswahlprozess sowie auf gesellschaftlicher Ebene differenziert zu erfassen, die empirischen Befunde den relevanten Akteurinnen und Akteuren zugänglich zu machen und damit evidenzbasiert berufliche und berufspolitische Entscheidungen zu unterstützen.
Wenn Lernende in der Schule Druck erleben, schlägt sich reduzierte Autonomie ungünstig auf Lernmotivation, Schulleistung und Wohlbefinden der Schüler*innen nieder (Ryan & Deci, 2017). In dieser Studie wird untersucht, ob Unterschiede hinsichtlich des motivationalen Erlebens zwischen dem Schulbesuch vor und während der Corona-Pandemie (mit Fokus auf den Frühherbst 2020) festgestellt werden können. Auf Grundlage von zwei Befragungen (n1 = 302; n2 = 304) von Schüler*innen im Alter von 13 und 19 Jahren wird eine quantitative Unterschiedsmessung zur wahrgenommenen Autonomieförderung, dem Druckerleben und der Wahrnehmung von Vitalität angestrebt. Darüber hinaus erfolgt eine qualitative Analyse zu den offenen Angaben zu schulischem Druckerleben, um zu identifizieren, welche Faktoren Schüler*innen unter Druck setzen und ob diese durch die Corona-Pandemie eine Verstärkung oder Verschiebung erfahren haben. Bis auf eine Zunahme von Zukunftsängsten konnten keine markanten Veränderungen konstatiert werden. Die zu beiden Erhebungszeiten konstant hohe Relevanz der Themen „Leistung“ und „Versagensängste“ wird in Bezug auf didaktische Überlegungen für Lehrende diskutiert, um für Lernende motivational günstige Rahmenbedingungen zu gestalten.
Kinder erforschen von Geburt an ihre Lebenswelt und nehmen diese mit allen Sinnen wahr. Pädagogische Fachkräfte haben dabei die Aufgabe, Kinder in ihren individuellen und einzigartigen Bildungs- und Lernprozessen zu begleiten und ihnen vielfältige Impulse zu ermöglichen. In der Beobachtung und Dokumentation des kindlichen Tuns wird dabei eine wichtige Basis dafür gesehen, pädagogische Angebote an der Individualität eines jeden Kindes orientiert zu planen und zu gestalten. Die Lebenswelt der Kinder ist durch soziokulturelle Strukturen, wie u. a. das Geschlechterverhältnis, geprägt und Kinder versuchen ihren Platz darin zu finden. Sie bringen ihre geschlechterbezogenen Vorstellungen in die elementare Bildungseinrichtung ein und beteiligen sich aktiv an der Herstellung von Geschlecht. Dieser Artikel greift die vielschichtigen und komplexen Prozesse der Beobachtung und Dokumentation auf und sensibilisiert für einen geschlechterbewussten Zugang zu diesem elementarpädagogischen Handlungsfeld.