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Dass Schulen und Theater, Theater und Schulen kooperieren, ist nicht neu. Offensichtlich ändern sich die Formen der Kooperation seit einiger Zeit erheblich. Aber was heißt überhaupt "Kooperation"? Die beteiligten Akteure unterliegen sehr unterschiedlichen Handlungslogiken:
Schulen sind für Bildung, Theater für Kunst da. Kooperation versteht sich unter dieser Bedingung keineswegs von selbst. Gestützt auf empirische Erhebungen (qualitative und quantitative Interviews und Recherchen) wird in diesem Buch grundlegenden Fragen nachgegangen, die die Chancen und die Fallstricke der Kooperation aufdecken. Wie lässt sich die Formenvielfalt systematisch beschreiben? Wie erleben Lehrkräfte und Theaterleute die gemeinsame Arbeit? Nach welchen Kriterien kann man eine Kooperation als gelungen bezeichnen? Welchen Kenntnisstand haben die zuständigen Ministerien über Theater an der Schule? Die Antworten auf diese Fragen ermöglichen ein tieferes Verständnis für das Zusammenwirken von Schule und Theater und führen zur Formulierung von konkreten Empfehlungen für die Weiterentwicklung dieses künstlerisch und pädagogisch aufregenden Handlungsfeldes.
Der vorliegende Bericht gibt Empfehlungen für eine sozialraumorientierte Gestaltung von Wohn-und Unterstützungsarrangements mit und für Menschen mit geistiger Behinderung im Alter. Mit diesem vierten Bericht schließen wir das BMBF-Forschungsprojekt „Lebensqualität inklusiv(e)“ ab, in dem wir uns über vier Jahre mit der Gegenwart und Zukunft des unterstützten Wohnens älter werdender Menschen mit geistiger Behinderung aus verschiedenen Perspektiven beschäftigt haben.
Alter erleben - Lebensqualität und Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung im Alter
(2013)
Das Forschungsvorhaben „Alter erleben“ wirft einen differenzierten Blick auf die Lebenslagen von Menschen mit geistiger Behinderung im Alter. Denn bislang verengte sich die Fachdiskussion oft allzu einseitig auf leistungsrechtliche Fragen wie die nach dem Pflegebedarf. Dass dies deutlich zu kurz greift, zeigt der vorliegende Bericht in hervorragender Weise. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde in Baden-Württemberg eine Befragung mittels eines umfangreichen Fragebogens durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Befragung bieten eine Fülle an Erkenntnissen. Der Bericht kommt so zu einem umfassenden Bild von Lebenslagen und Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung im Alter.
Aus der Zusammenschau dieser vielschichtigen Erkenntnisse entwickelte die Forschergruppe eine Typologie mit sieben typischen Lebenslagen. Zwar lässt sich nicht jede reale Person zweifelsfrei einem Typ zuordnen. Dennoch zeigt sie, wie vielfältig und unterschiedlich die Lebenslagen sein können. Die einen sind relativ gesund und zufrieden, pflegen intensive Freundschaften und stehen in gutem Kontakt zu Betreuungspersonen. Die anderen sind gesundheitlich stark eingeschränkt, haben keine privaten Beziehungen und sind deshalb in
allen Lebensbezügen von professioneller Unterstützung abhängig.
Deutlich verschieden
(2013)
Der Einstieg in den Pastorenberuf, dessen Glaubwürdigkeit eng mit der eigenen Person verbunden ist, erfordert nicht nur eine fachliche Auseinandersetzung, sondern betrifft die Identität als Ganzes. Deshalb wird in dieser Arbeit im ersten Teil aus soziologischer und sozialpsychologischer Perspektive von Identitätsentwicklung in der gegenwärtigen Gesellschaft gefragt. In der Auseinandersetzung mit der Identitätsentwicklung bei Erik H. Erikson und einem neueren Ansatz der Patchwork-Identität von Heiner Keupp, wird festgestellt, dass Identiät nicht mehr als fester stabiler Kern verstanden werden kann, sondern als Identitätsarbeit, die in permanenter Passungsarbeit zwischen innerer und äußerer Welt geschieht. Dementsprechend wird auch die pastorale Identität hier als "Dialog- und Passungsfähigkeit" verstanden, deren Entwicklung besondere Reflexionsbegleitung erfordert. In einem zweiten Teil wird nach pastoraltheologischen Leitbildern für Berufseinsteigende gefragt. In der Auseinandersetzung mit neueren Untersuchungen zum Pastorenbild in der deutschen evangelischen Praktischen Theologie wird festgestellt, dass von einem einheitlichen Berufsbild nicht mehr gesprochen werden kann. Stattdessen formuliert der Autor in Anlehnung an Christian Grethlein, Peter Böhlemann und Michael Klessmann einen Leitrahmen mit drei Anforderungen, die die Funktion pastoraler Tätigkeit in Gemeinde beschreiben: Kommunikation der Evangeliums, Fürungs- und Leitungshandeln in Sich-in-Beziehung-setzen. Dieser Leitrahmen ermöglicht es Berufseinsteigenden die wesentlichen beruflichen Anforderungen zu identifizieren, anzunehmen und entsprechend ihrer Persönlichkeitsdisposition und der konkreten Gemeindesituation weiter zu entwicklen. Im Ergebnis dieser Arbeit wird deutlich, dass ein begleiteter Berufseinstieg in das Berufsfeld Gemeinde nicht nur sinnvoll, sondern notwendig ist, damit Berufseinsteigende eine eigene Berufsbiografie und ein eigenes Rollenverständnis entwickeln können. Des Weiteren werden Vorschläge und Impulse für Studium und Berufseinstieg formuliert, wie diese Entwicklung zielorientiert unterstützt werden kann.
Die Pflegewissenschaft steht bei der Messung nicht direkt beobachtbarer Phänomene, wie z.B. Pflegebedürftigkeit oder Pflegequalität vor schwierigen methodischen Herausforderungen. Bei der Entwicklung eines Messinstruments wird die Definition oder Theorie über das zu messende Konstrukt durch das Instrument operationalisiert. Anhand des "Familie Sense of Coherence" (FSOC, Antonovsky) wird die Verwendung eines facettentheoretischen Entwicklungsdesigns zur Umsetzung theoretischer Definitionen in ein Messinstrument demonstriert. Die damit verbundene Validierung des FSOC (deutsche Version) basiert auf den Einschätzungen von 299 pflegenden Angehörigen zu ihrem Familien-Kohärenzgefühl. Die Datenanalyse mittels Multidimensionaler Skalierung (constraint MDS) mit dem Package Smacof in R zeigt, dass sich die dreidimensionale Struktur des SOC auch mit den FSOC-Daten abbilden lässt und die Facetten der SOC-Definition auch die FSOC-Daten strukturieren. Ob und wie sich die Theorie über ein individuelles von einem familienbezogenen Kohärenzgefühl unterscheidet muss mit weiteren Studien untersucht werden. Für die Pflegewissenschaft stellt die Facettentheorie eine geeignete Methodologie zur Instrumentenentwicklung dar, die die Methoden der klassischen noch probabilistischen Testtheorie notwendigerweise ergänzt, jedoch nicht ersetzt.
„In Ruhe krank sein dürfen“. Ausgangspunkt der hier vorliegenden Untersuchung war die Frage nach der Bewältigung von Krankheit und Kranksein durch obdachlose, von illegalen Drogen abhängigen Frauen und Männern in einer KrWo. Die Untersuchung verfolgte auf der Basis einer offenen, explorativen Fragestellung zu ergründen, was, wie und wann hilfreich und nützlich für die Kranken ist. Das Ziel, unter Anwendung der qualitativen, hypothesengenerierenden GTM und qualitativen Feldforschung einen Beitrag zur Theoriebildung zu leisten und Empfehlungen für die Praxis im Umgang mit den Kranken abzuleiten, wurde verfolgt. Anhand von Untersuchungsdaten aus der KrWo konnte eine erste erklärende Beschreibung der Nutzer erarbeitet werden. Die entwickelten theoretischen Konzepte bzw. Hypothesen sind auf den Kontext der untersuchten KrWo begrenzt, die Untersuchung verfolgt keinen Anspruch auf Repräsentativität. Es wurde gegenstandsgegründet so-wohl ein heuristisches Instrument zur Einschätzung von Desaffiliationen in der Lebenslage des Sujets erarbeitet, zudem zwei durch die Kranken und im Vergleich mit der Literatur validierte Straßendrogenkreisläufe erklärend beschrieben. Als zentrales Phänomen evolvierte in der Krankenwohnung das Ergebnis als Endpunkt dieser Arbeit „In Ruhe krank sein dürfen“. Entsprechend der Herangehensweise der GTM wurden einige Ursachen, Bedingungen, Strategien und Konsequenzen sowie prozessbezogenen Aspekte herausgearbeitet und in hypothetischen Modellteilen dargestellt. Aus den Handlungserfahrungen konnten Empfehlungen für die Praxis im Umgang mit kranken, obdachlosen Abhängigen illegaler Drogen abgeleitet werden.
Der Kinder- und Jugendhilfeplan liefert Informationen über die Bedarfslagen von Kindern, Jugendlichen und Familien in Reichenbach. Neben objektiven Informationen über die demographischen und sozialstrukturellen Rahmenbedingungen und die vorhandene Angebotsstruktur wurden vielfältige Aussagen über die Zufriedenheit und Wünsche in den unterschiedlichen Bereichen erhoben. Die Studie beruht auf einer Befragung der Reichenbacher Familien mit Kindern und der Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Zusätzlich wurden Sozial- und Bevölkerungsdaten ausgewertet und eine Bestandsaufnahme der Angebote durchgeführt. Mit offenen Planungs- und Beteiligungsverfahren wurden Expertinnen und Experten vor Ort, ebenso wie Eltern und Jugendliche in Gruppendiskussionen einbezogen.
Eine der vordringlichsten Aufgaben einer Unternehmensethik für kleine und mittlere Betriebe besteht darin, den Blick zu schärfen für die unternehmerische Spezifität in kleinerem und mittlerem Maßstab. In welcher Weise lässt sich ein Profil herausarbeiten, das das aktuelle, ökonomische, soziale und ethische Format dieses Wertschöpfungsprozesses anzudeuten in der Lage ist? Der vorliegende Aufsatz verdankt sich einem Forschungsprojekt von VertreterInnen des Instituts für Katholische Theologie der RWTH Aachen, das in Zusammenarbeit mit mittlerweile sieben kleinen und mittleren Unternehmen der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien durchgeführt wurde und wird. Unter dem Kürzel „ICEF“, das für „Interessenkreis christliche Ethik für Führungskräfte“ steht, entstand ein Forum, dass es beiden PartnerInnen, der Universität einerseits und den UnternehmerInnen anderseits erlaubte, gemeinsame Erfahrungen und Ansichten auszutauschen. Inhalt: 1. Unternehmensethik und öffentliche Wahrnehmung 2. Die kleinen und mittleren Unternehmen 3. Konturen einer Ethik für kleine und mittlere Unternehmen 3.1. Die Beziehungsdimension 3.2. Die Verantwortungsdimension 3.3. Die Verletzlichkeitsdimension 3.4. Die Zeitlichkeitsdimension 4. Der fliegende Drache 5. Abschließende Analyse und Beurteilung
Während über die Situation von Pflegelehrern im Vergleich zu Lehrern aus dem allgemeinbildenden und berufsbildenden öffentlichen Schulwesen nur geringe empirische Kenntnisse vorliegen, ist über den Pflegelehrer in der Phase seiner Berufseinmündung bislang kein wissenschaftlich abgesichertes Wissen vorhanden. Den Kern der Arbeit bildet deshalb die Beschreibung einer empirischen Untersuchung zur Situation und zum Erleben von Pflegehrenden an Pflegebildungseinrichtungen. Zunächst werden die Rahmenbedingungen der Lehrerausbildung und –tätigkeit thematisiert, wobei insbesondere auf die Unterschiede von Lehrenden aus dem öffentlichen Schulwesen und dem Pflegebildungsbereich eingegangen wird. Einer Auseinandersetzung mit sozialisationstheoretischen Ausgangspunkten zur theoretischen Verortung des „Lehrer-Werdens“ folgen Ausführungen zu empirischen Befunden, die sich mit der Situation berufseinmündender Lehrer befassen. Konzepte zur Berufseinmündung werden in diesem Zusammenhang ebenfalls zusammengetragen und analysiert. Im empirischen Teil der Arbeit erfolgt die Darstellung der Forschungskonzeption, die einem qualitativen Forschungsparadigma folgt und der Frage nachgeht, wodurch die Situation von Pflegelehrern in der Phase der Berufseinmündung an Pflegebildungseinrichtungen geprägt ist. Die Untersuchung beinhaltet zwei Phasen. In der ersten Phase erfolgte eine Sekundäranalyse von Interviews unter Anwendung der Methodologie der qualitativen Heuristik nach Gerhard Kleining. Die in dieser Phase identifizierten Gemeinsamkeiten („Identitäten“) wurden in der zweiten Forschungsphase einer Überprüfung unterzogen mittels einer standardisierten Befragung von Pflegelehrern. Die Ergebnisse beider Phasen wurden triangulativ zusammengeführt. Auf diese Weise werfen die Untersuchungsergebnisse ein Licht auf das Gepräge der Berufseinmündungsphase von Pflegelehrern. Sie werden dargelegt und diskutiert. Konzeptuelle Überlegungen für eine systematische Unterstützung von Pflegelehrern in der Berufseinmündung werden schlussfolgernd vorgestellt.
1. Motivdimensionen von Rat-Suchenden und die Anfangssituation von Beratung 2. Zur „Dialektik“ der Macht 3. Macht als Versprechen einer „Unsicherheitsabsorption“ 4. Machtrisiken und ihre Kompensation 5. Beratungsansätze im Hinblick auf Machtausübung 6. Noch einmal zur Anfangsinformation zurück Exkurs: Über Vertrauen 7. Die Macht des Unbestimmten
Living history kann ein effektives Mittel der Museumskommunikation sein. Die angewendeten Techniken und ihre Wirkung lassen sich im Feld der konstruktivistischen Pädagogik verorten. Für einen erfolgreichen und verantwortungsvollen Einsatz in der Museumspädagogik müssen living historians gleichermaßen historisches wie pädagogisches Fachwissen besitzen. Unentbehrlich sind außerdem Kommunikationstalent und eine akkurate und hochwertige Ausstattung. Das Streben nach Authentizität ist eine Triebfeder für alle living historians. Gleichwohl ein unerreichbares Ideal, ist die Authentizität im museumspädagogischen Kontext eine unverzichtbare Richtschnur der Qualitätskontrolle. Denn die Rezipientenseite ist durch die visuelle Kraft von living history leicht zu täuschen; so können auch grobe Fehler oder gar Fiktionen als verbürgte Repräsentation der Vergangenheit wahrgenommen werden. Die Güte von living history-Präsentationen ist kaum objektiv messbar; alle bisherigen Versuche hierzu sind gescheitert. Um die Qualität weiterzuentwickeln und langfristig zu sichern müssen living historians, Museumspädagogen und akademische Forschung bestehende Barrieren überwinden und enger als bisher zusammenwirken. Mit Blick auf die Wirkung beim Rezipienten muss Qualität in der living history immer wieder aufs Neue verhandelt werden.