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Dieser Bericht widmet sich der Lebenssituation von alten Menschen mit einer lebenslangen Behinderung in Nordrhein-Westfalen. Von einer lebenslangen Behinderung sprechen wir, wenn sie bis zum 35. Lebensjahr erworben wird, weil danach die Berufsfindung, der Einstieg ins Erwerbsleben und die Familiengründung – Ereignisse, die sich stark auf Teilhabemöglichkeiten im Alter auswirken – weitgehend abgeschlossen sind. Wie groß ist der Personenkreis und was lässt sich über seine zahlenmäßige Entwicklung sagen? In NRW leben zum 31.12.2011 gemäß eigener Berechnung 294.961 Menschen mit lebenslanger Behinderung, davon sind 69.613 über 60 Jahre alt. Etwa 1,5% aller Menschen über 60 Jahre in NRW haben eine lebenslange Behinderung, von den schwerbehinderten alten Menschen (über 60 Jahre) 6,2%. Die Anzahl und der relative Anteil der Seniorinnen und Senioren mit lebenslanger Behinderung an der Bevölkerungsgruppe der alten wie der behinderten Menschen werden in den nächsten Jahrzehnten deutlich steigen. Dabei handelt es sich um eine „Normalisierung“ der Altersstruktur von Menschen mit lebenslanger Behinderung, eine nachholende Entwicklung im Vergleich zur Gesamt-bevölkerung. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt z. B. für Männer mit geistiger Behinderung nach einer Studie für Westfalen für die Jahre 2007–2009 71,0 Jahre und für Frauen 72,8 Jahre. Sie ist trotz eines starken Anstiegs immer noch deutlich niedriger als die der Gesamtbevölkerung. Sowohl die allgemeinen Unterstützungsstrukturen in den Gemeinwesen wie die spezifischen für Menschen mit lebenslanger Behinderung müssen sich auf Anforderungen einstellen, die mit dieser demografischen Entwicklung verbunden sind. Die gegenüber einer familiären oder beruflichen Normalbiografie veränderten Lebensläufe und das Angewiesensein auf Unterstützung lassen die Herausforderungen, die mit dem Älterwerden für diesen Personenkreis einhergehen, allerdings in einem anderen Licht erscheinen. Auf alte Menschen mit lebenslanger Behinderung werden überwiegend negative Altersbilder projiziert (doppelte Stigmatisierung). Falls sie überhaupt gesellschaftlich wahrgenommen werden, werden Defizite konstatiert, werden sie sehr schnell den negativ bewerteten „gebrechlichen“ und nicht den „erfolgreichen“ Alten zugeordnet.
Einleitung:
Die Erlebnispädagogik ist seit einigen Jahren in den verschiedensten Anwendungsbereichen der Pädagogik auf dem Vormarsch. Sowohl für Schulklassen als auch im betrieblichen Kontext, für Hochschulen und die Erwachsenenbildung als auch für die Soziale Arbeit und für viele weitere Bereiche wurden Konzeptionen erstellt, in welchen erlebnispädagogische Methoden Anwendung finden. Die Erlebnispädagogik konnte sich gegen verstärkte Kritik am Ende des 20. Jh. durchsetzen, sie sei nur eine "Tarzanpädagogik" und würde nur den Abenteuerdurst der Pädagogen und Pädagoginnen stillen.
Ernstzunehmendere Anfragen betrafen hauptsächlich die Wirksamkeit der Erlebnispädagogik, die naturnahen Erlebnisse hätten zu wenig mit der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen zu tun und seien nicht alltagstauglich". Aber inzwischen gibt es eine Reihe von empirischen Forschungen, die sich mit der Wirksamkeit der Erlebnispädagogik befassen.
Die Theorie der Erlebnispädagogik stützt sich auf Erkenntnisse der Neurowissenschaften, und ihre philosophischen und pädagogischen Wurzeln reichen zurück bis zu Rousseau, Thoreau und Pestalozzi.
An den Reflexionsmethoden, welche den Transfer von den Eindrücken hin zu einer Erkenntnis unterstützen, wird unentwegt gearbeitet, um sie zu optimieren und um die Erlebnisse pädagogisch fruchtbar zu machen.
Als eine Pädagogik, die aus der Praxis entstanden ist, steht sie somit inzwischen auf einem breiten wissenschaftlichen Fundament. Jedoch kann auf diesem Fundament ganz verschieden gebaut werden, es gibt verschiedene Definitionen von Erlebnispädagogik,verschiedene Schulen und bestimmte Abgrenzungen zu manchen Konzepten. Nicht zuletzt beschäftigt sich der derzeitige Diskurs mit der Frage, ob Erlebnispädagogik nur eine Methode, ein Verfahren oder ein Teilbereich der Pädagogik sei. Insofern wird genau zu fragen sein, was nun wirklich unter Erlebnispädagogik verstanden werden kann.
In welchen Auswüchsen der Erlebnispädagogik trifft die Diffamierung als "Tarzanpädagogik" vielleicht doch zu? Welchem Konzept der Erlebnispädagogik liegt das christliche Menschenbild am nächsten? Könnte dort eine Brücke zur Gemeindepädagogik gebaut werden, über welche ein Austausch an Methoden, Inhalt und Pädagogen stattfinden könnte? Es gibt bereits einige erlebnispädagogische Angebote im christlichen Bereich. Besonders in der Kinder- und Jugendarbeit wird schon seit einigen Jahren die Erlebnispädagogik ins Methodenrepertoire aufgenommen. In Jüngerschaftsschulen, auf Freizeiten und besonders in Gruppenfindungs-phasen oder Visionssuchen werden Methoden der Erlebnispädagogik schon fröhlich angewendet. Dabei wird in der christlichen Literatur sowohl die Erlebnispädagogik von ihren Ursprüngen und ihrem pädagogischen Selbstverständnis her erklärt, außerdem werden Bezüge zum christlichen Menschenbild, biblischen Bezugsstellen und Anknüpfungspunkte für christliche Verkündigung hergestellt. Aber ich möchte in dieser Arbeit noch einmal grundsätzlicher am pädagogischen Grundkonzept der Erlebnispädagogik Maß nehmen und dieses mit der Gemeindepädagogik in Beziehung bringen. Ich möchte herausfinden, ob lediglich die Methode Erlebnispädagogik für den Zweck Gemeinde genutzt werden kann oder ob sie als pädagogisches Gesamtkonzept Einzug in die Gemeindepädagogik finden kann.
Die Frage, ob Erlebnispädagogik sich als Methode, Verfahren oder Teilbereich der Pädagogik versteht, ist insofern richtungsweisend über ihre Anwendung.
In meinem persönlichen Umfeld ist mir die Aussage eines Angestellten einer erlebnis-pädagogischen Organisation begegnet, dass manche Pädagogen und Pädagoginnen die Erlebnispädagogik selbst schon wie eine Religion zelebrieren würden. Die Anhäufung von sinnstiftenden Erfahrungen wird zum Selbstzweck und zur Messlatte eines erfüllten Lebens. Auf diesem Hintergrund muss natürlich die Erlebnispädagogik kritisch auf ihr Selbstverständnis und ihre philosophischen Wurzeln befragt werden. Ich werde in der vorliegenden Arbeit daher die Erlebnispädagogik in ihrer derzeitigen Gestalt mitsamt ihren Wurzeln skizzieren, einen Überblick über ihre Methodik, Wirksamkeit und verschiedenen Bereiche gewinnen, um sie in die Diskussion mit den Dimensionen kirchlichen Handelns zu bringen. Diese Diskussion soll zeigen, inwiefern Erlebnispädagogik grundsätzlich auch in der Gemeinde vorkommen kann und soll.
Im letzten Punkt meiner Arbeit möchte ich dann ein konkretes Anwendungsbeispiel von Erlebnispädagogik im Kontext Gemeinde genauer entwickeln.
Meine Forschungsfrage lautet daher: Inwiefern lassen sich das erlebnispädagogische Gesamtkonzept sowie seine Methoden und Anwendungen für die Gemeindepädagogik fruchtbar machen?
Der demografische Wandel ist ein aktuelles Thema und bringt viele Herausforderungen mit sich. Eine davon ist die stetige Steigerung der Anzahl an chronischen Erkrankungen, sowie Multimorbidität, was unter anderem durch die veränderte Altersstruktur verursacht wird. Be-sonders stechen die Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervor. Viele theoretische und gesetzliche Gegebenheiten, die zur Verbesserung des Gesundheitsverhaltens der Bevölkerung dienen, sind bereits vorhanden und werden in dieser Forschungsarbeit erläutert.
Die folgende Abhandlung verfolgt das Ziel, am Waldkrankenhaus St. Marien gGmbH in Erlangen ein Beratungskonzept für internistische Disziplinen zu entwickeln, welches auf Basis der Kundenorientierung entsteht. Durch die Befragung von internen und externen Kunden soll der Standpunkt der Mitarbeiter und der Patienten erfasst werden. Im Rahmen einer Arbeitsgruppe wird ein Beratungskonzept kreiert, was beispielhaft für kardiologische Patienten umgesetzt worden ist.
Das erarbeitete Konzept wird im Anschluss vorgestellt, mit dessen Hilfe ein kundenorientiertes Beratungsangebot für das WKH Erlangen und dessen Patienten zur Verfügung steht. Im Ausblick wird die Möglichkeit beschrieben, das Konzept auf andere Disziplinen zu erweitern.
Wie kann Ambiguitätstoleranz im Bezug auf Differenzerfahrungen in der Pflegeausbildung
durch das ästhetische Feld der Literatur gefördert werden? Welche Erfahrungen machen
Schüler1 und Lehrer mit der Umsetzung ästhetischer Bildung in der Pflegeausbildung? Das
sind die Fragen, deren Beantwortung in dieser Bachelor-Abschlussarbeit nachgegangen
wird. Anfangs werden die Begrifflichkeiten Ambiguität und Ambiguitätstoleranz definiert.
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Menschen in einer Welt voller Widersprüchlichkei-
ten und Mehrdeutigkeiten leben. Wissensbestände ändern sich so schnell, dass von einem
Menschen verlangt wird, flexibel und dennoch adäquat zu reagieren. Im Anschluss werden
genau diese Anforderungen in Zusammenhang mit der Gesundheits- und Krankenpflege-
ausbildung gebracht. Auch dort erleben Schüler Ambiguitäten sowohl in Situationen als auch
in der Kommunikation und Interaktion mit Menschen. Eine gewisse Ambiguitätstoleranz wäre
hier von Nutzen, um in bestimmten Lebenslagen sicher und handlungskompetent reagieren
zu können.
Ziel dieser Bachelor-Abschlussarbeit ist deshalb die Erstellung eines Unterrichtskonzeptes,
welches zur Förderung der Ambiguitätstoleranz beitragen kann. Dabei wird auf das Konzept
der ästhetischen Bildung zurückgegriffen. Das ästhetische Feld der Literatur soll hier exem-
plarisch näher beschrieben und in die Praxis umgesetzt werden. Durch kreative Schreibpro-
zesse und der damit verbundenen Schreib- und Vortragsform Poetry Slam sollen Schüler
Erlebnisse und Erfahrungen aus ihrem Pflegealltag aufgreifen, reflektieren und verarbeiten.
Zudem lernen sie durch diese Methode die Vielfältigkeit von Ausdrucks- und Kommunika-
tionsmöglichkeiten durch Texte kennen. Die Umsetzung des Unterrichtskonzeptes erfolgt im
Rahmen einer fünftägigen Projektwoche an einer Berufsfachschule für Krankenpflege. Um
eine Überprüfung der Fragestellung vornehmen zu können, wird den Schülern im Anschluss
an diese Projektwoche ein Evaluationsbogen zur Rückmeldung ausgehändigt. Das Ergebnis
zeigt, dass durch die intensive Auseinandersetzung mit einer Thematik aus der Pflege ein
Perspektivenwechsel bei den Schülern erreicht werden kann. Bei der ästhetischen Bildung
steht der Schaffensprozess im Mittelpunkt: Das bedeutet, dass eine innere Auseinanderset-
zung mit einem Gegenstand stattfindet. Dies setzt natürlich das Öffnen und Einlassen auf
diese Art der Unterrichtsmethode voraus. So kann ein Lehrinstitut Anregungen geben, eine
Toleranz gegenüber Ambiguitäten zu entwickeln. Dennoch liegt es beim Schüler selbst, ob er
sich auf die Methode der ästhetischen Bildung einlassen und einen Profit daraus ziehen
kann.
In dieser Arbeit wird dargelegt, dass sich der Trend zur zunehmenden Ökonomisierung im Gesundheitswesen mit einhergehender Privatisierung und Rationalisierung angesichts der fiskalischen Zwänge und demografischen Entwicklungen wohl nicht mehr aufhalten lässt. Dabei werden die verschiedenen Auswirkungen im Beziehungsgeflecht Politik-Management- Patient-Arzt und Pfleger ausführlich diskutiert und das Spannungsfeld zwischen berufsethischem Anspruch und Erfüllung der ökonomischen Erfordernisse eingehend erörtert. Als Fazit lässt sich feststellen, dass auch das Gesundheitswesen einem starken strukturellen Wandel unterzogen ist, welches sich den Herausforderungen im Markt stellen muss. Aufgabe der beteiligten Akteure im Gesundheitswesen ist es, diesen Prozess kritisch zu begleiten und Fehlentwicklungen mit Reformkonzepten entgegen zu wirken, um das Berufsbild im Kranken- und Pflegebereich weiterhin attraktiv zu halten.
Die Pränataldiagnostik hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Immer diffe-
renzierter können Aussagen über den Gesundheitszustand des Ungeborenen getroffen wer-
den. Neben zahlreichen Erkrankungen und Genmutationen steht das Down-Syndrom beson-
ders im Fokus der Ärzte. Es stellt mit einer Prävalenz von 1:800 bis 1:1000 die häufigste
Chromosomenaberration des Neugeborenen dar. Einen entscheidenden Beitrag bei der
pränatalen Erkennung des Down-Syndroms leistet ein neuer Bluttest, dessen Markteinfüh-
rung im Jahr 2012 auch in Deutschland realisiert wurde. Durch diesen lassen sich bestehen-
de invasive Methoden der Pränataldiagnostik, die ein hohes Risikopotential mit sich bringen,
reduzieren, mit dem Ziel, mehr Kinder mit Down-Syndrom identifizieren zu können. Eine be-
sondere Herausforderung stellt der Bluttest für Menschen mit Down-Syndrom und ihre Fami-
lien dar, die sich in ihrem Lebensrecht diskriminiert fühlen. Welche Chancen dieser Test bie-
tet, aber auch welche Auswirkungen er für die betroffenen Mütter sowie für die Gesellschaft
bereit hält, soll in dieser Arbeit erörtert werden. Reflektiert werden sollen ebenfalls die Be-
dingungen für eine mögliche routinemäßige Anwendung in der Praxis. Mittels einer Literatur-
recherche wurden Studien, die aus verschiedenen Blickpunkten das Thema Pränataldiag-
nostik im Hinblick auf das Down-Syndrom beleuchten, zusammengetragen und verschiede-
nen Kategorien zugeordnet. In Anbetracht vorliegender Literatur kann abschließend gesagt
werden, dass die Beratung der Schwangeren in einem umfassenderen Rahmen stattfinden
sollte, sodass eine bewusste Zustimmung zu möglichen pränatalen Untersuchungen wie
dem Aneuploidie-Bluttest gewährleistet werden kann. Und auch die Beratung einer Frau mit
positivem Befund benötigt weiterführende Informationen seitens verschiedener Professionen
sowie, wenn möglich, den Kontakt zu Betroffenen, um eine Entscheidung treffen zu können.
Die vorliegende Bachelor-Arbeit beschäftigt sich mit der Konzeption eines Elternkurses für hörgeschädigte Väter und Mütter. Sie entstand in der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) Kreisverband Nürnberg e.V.
Für hilfesuchende Eltern gibt es überall zahlreiche Möglichkeiten, durch Bücher, Kurse oder andere Bildungsangebote Unterstützung zu erhalten. Für hörgeschädigte Elternteile sind diese aber viel zu oft nicht zugänglich, da sie entweder auf die Lautsprache fixiert oder sehr komplex verfasst sind. Außerdem werden in keinen Angeboten die besonderen Voraussetzungen thematisiert, die hörgeschädigte Elternteile in die Erziehung mitbringen.
Daher sollen in der folgenden Arbeit Überlegungen angestellt werden, wie ein Kursmodell für Hörbeeinträchtigte aussehen könnte, das auf dem Aufbau, den Zielen und Ideen von Starke Eltern – Starke Kinder® des DKSB basiert, sich methodisch aber an die Anforderungen der Kommunikation von und mit Gehörlosen orientiert.
Ähnlich wie im bereits bestehenden Konzept, soll den Elterntrainern, die einen solchen Kurs halten, eine Art Leitfaden bzw. Orientierungshilfe an die Hand gegeben werden, mithilfe derer sie befähigt werden, die Einheiten und ihre Methoden auch an die Bedürfnisse und Themen von gehörlosen und schwerhörigen Menschen anzupassen.
Dazu soll das Kapitel „theoretische Grundlagen“ zuerst einen Überblick über die Thematik verschaffen. Hier werden im ersten Teil die Begriffe „Inklusion“ und „Integration“ definiert und in einer Gegenüberstellung der Pros und Kontras ermittelt, weshalb ein gesonderter Elternkurs für hörgeschädigte Menschen sinnvoll ist.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Grundlagen für die Arbeit mit Menschen, die von einer Hörbeeinträchtigung betroffen sind. Dazu werden einige Begrifflichkeiten von verschiedenen Blickwinkeln aus beleuchtet und näher erläutert. Im Anschluss folgt eine Übersicht über den Gegenstand und die Ziele der Hörgeschädigtenpädagogik, die für die Kursarbeit ebenfalls wichtige Grundlagen bilden. Abschließend wird die richtige Kommunikation mit Hörgeschädigten thematisiert. Diese beinhaltet den praktischen Umgang, die korrekte Körperhaltung, sowie Sprechweise und weitere Aspekte, die wichtig für eine gelingende Interaktion zwischen hörenden und hörbeeinträchtigten Menschen sind.
Nachdem ein Grundverständnis für die Thematik geschaffen wurde, werden die konzeptionellen Überlegungen in Kapitel drei zunächst durch die Analyse der gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen eingeleitet. Hier werden Zahlen über Hörschädigung zusammengetragen und die Lebensrealität von hörbehinderten Menschen erläutert. Daran schließt sich die Betrachtung der durch den DKSB gegebenen institutionellen Rahmenbedingungen an.
Bevor daraufhin die Übertragung des Konzeptes von Starke Eltern – Starke Kinder® auf einen Kurs für Gehörlose geschehen kann, wird zuvor noch ein Überblick über Kursaufbau und -inhalte gegeben. Nachfolgend werden Zielgruppe, Ziele, Inhalte und Methoden an die besonderen Anforderungen der neuen Konzeption angepasst.
Schlussendlich erfolgt eine Stellungnahme zu Schwierigkeiten in der Umsetzung von Elternkursen für hörgeschädigte Teilnehmer und Teilnehmerinnen und ein kurzes Fazit über die Wichtigkeit einer Neukonzeptionierung.
Im Anhang befinden sich zuletzt vier beispielhaft ausgearbeitete Kurseinheiten und Arbeitsblätter, sowie ergänzende Materialien zum besseren Verständnis der Arbeit.
Eine Betrachtung und Unterscheidung von Pflegetätigkeiten in der stationären Altenpflege aus verschiedenen Perspektiven. Dabei wurden Pflegetätigkeiten definiert, kategorisiert und aus den Perpektiven der Gesellschaft, der Organisation und der Pflege in Kontext gestellt und daraus Schlüsse auf mögliche Belastungen in Form von widersprüchlichen Erwartungsstrukturen der einzelnen Perpektiven heraus gestellt.
In dieser Arbeit sollen zwei voneinander unabhängige Konzepte erklärt und zusammengeführt werden: das Konzept von Dankbarkeit und das von internetbasierter Psychotherapieintervention. Auch wenn es scheint, dass beide Begriffe nichts miteinander gemein haben: Ziel der Arbeit ist die Herstellung einer Verbindung. Einer Verbindung, die nachdenklich macht, überzeugt und schließlich eine Weiterentwicklung anregt.
Dankbarkeit wird je nach Sichtweise unterschiedlich verstanden und bewertet. Für viele eine alte Tugend, die scheinbar in Vergessenheit geraten ist und dringend wiederbelebt werden sollte. Für manche eher ein „gemischtes Gefühl“, das nicht nur positive Emotionen auslöst. Im ersten Teil der Arbeit werden verschiedene Definitionsmöglichkeiten von Dankbarkeit vorgestellt und erläutert. Dabei spielen Philosophie, Soziologie und Psychologie wichtige Rollen. Schließlich wird der Begriff der Dankbarkeit als psychologische Variable herausgearbeitet und diskutiert.
Internetbasierte Psychotherapieinterventionen gehören zu den neuesten Entwicklungen innerhalb der Psychotherapie. Sie werden fleißig entwickelt, intensiv beforscht, begeistert aufgenommen oder kritisch beäugt. Im zweiten Teil der Arbeit werden unterschiedlich Theoriemodelle von internetbasierten Psychotherapieinterventionen beschrieben und diskutiert. Zusätzlich wird der aktuelle Forschungsstand hinsichtlich der Wirksamkeit von Interventionen dieser Art vorgestellt.
Im dritten Teil der Arbeit werden beide Themengebiete zusammengeführt: Dankbarkeit als psychologische Variable mit ihrer nachgewiesen positiven Wirkung auf das psychische Erleben des Menschen soll in die ambulante Verhaltenstherapie von Jugendlichen und jungen Erwachsenen integriert werden: als internetbasierte Dankbarkeitsintervention, die über eine App als therapeutische Hausaufgabe disseminiert werden kann. Auf diese Weise könnte Dankbarkeit ihren Weg zurück in die Praxis finden – auch in die psychotherapeutische.
Wege zu einer Kultur des Friedens mit Kindern und Jugendlichen. Ein israelisch-deutscher Vergleich.
(2015)
Formen von Gewalt – von direkter, struktureller sowie kultureller Gewalt - scheinen allgegenwärtig zu sein: im Großen, in Kriegen und Bürgerkriegen, durch Vertreibungen und Folter, in Form von Fremdenhass und Rassismus – und im Kleinen, auf dem Schulhof, im Klassenzimmer, im familiären Umfeld. Neben offener und vordergründiger Gewalt bestimmt auch versteckte Gewalt unseren Alltag: Ungleichheitsstrukturen und fehlende Gerechtigkeit sind Formen von Gewalt und führen zu mehr Gewalt. Wie können auf dem Hintergrund einer derartigen Realität „Wege zum Frieden“ mit und für Kinder und Jugendliche in Israel und in Deutschland aussehen? Wege zum Frieden haben ihren Ausgangspunkt in einer für die Soziale Arbeit entscheidenden Herangehensweise an den positiven Friedensbegriff, der zugleich als Gegensatz zu einem Dreiklang aus Gewalt, Not und Mangel an gesellschaftlicher und persönlicher Freiheit verstanden wird, und der verdeutlicht: Es kann keinen Frieden ohne Gerechtigkeit geben und keine Gerechtigkeit ohne Frieden. Ausgehend von historisch-soziologischen Analysen der beiden Vergleichsländer, die mithilfe von psychoanalytischen Methoden zu erklären versuchen, inwiefern Kinder und Jugendliche durch das Umfeld und die Gesellschaft, in der sie aufwachsen, in ihrem Leben und ihren Einstellungen geprägt und beeinflusst werden sowie auf dem Hintergrund sozialwissenschaftlicher Erhebungen und einer damit verbundenen Betrachtung der verschiedenen facettenreichen Gewaltaufkommen unter Kindern und Jugendlichen mitsamt der Ursachen und Gründe hierfür, werden verschiedene Projekte der Friedenserziehung in Israel und Deutschland beleuchtet und vergleichend gewürdigt (SOS Violence, Israel; Jugendliche werden Friedensstifter/-innen, Deutschland; ASF-Sommerlager, länderübergreifend). Die Projekte beider Länder zur Friedenserziehung zeigen dabei übereinstimmend die Wichtigkeit, Kinder und Jugendliche zu stärken und ihre positiven Eigenschaften zu fördern, um sie zu unterstützen, selbst zu FriedensstifterInnen in ihrem Umfeld zu werden und so die Menschen um sie herum empathisch wahrzunehmen und solidarisch zu unterstützen. Aufgabe der Friedenserziehung in beiden Ländern ist es, den Blick der Kinder weit zu öffnen, um ihnen zu ermöglichen, anderes kennen und schätzen zu lernen, die Vielfalt der anderen als wertvoll wahrzunehmen und dort nicht wegzuschauen, wo ihnen Unrecht und Ungerechtigkeit geschieht. Damit ist die Überzeugung verbunden, dass Kinder und Jugendliche selbst am Frieden im Kleinen, aber auch zukünftig im Großen mitarbeiten können und Veränderungen bewirken. Bilaterale deutsch-israelische Projekte verdeutlichen: Friedenserziehung ist ein Auftrag für die Internationale Soziale Arbeit. Mahatma Gandhi und M.L. Kind sind die Worte zugeschrieben: „There is no way to peace, peace is the way.“
Taufberufung wird in einigen diözesanen Dokumenten als Grundlage für das Engagement aller Christgläubigen postuliert. Der Aufsatz untersucht die Dokumente der deutschen Bistümern bezüglich der Aussagen zum Priestertum aller Gläubigen und zur Führungs- und Leitungskultur und bettet diese Rezeption ein in Grundfragen der Theologie
(Einleitung)
„Ich suche nicht - ich finde. Suchen ist das Ausgehen von alten Beständen und ein Findenwollen von bereits Bekanntem. Finden, das ist das völlig Neue. Alle Wege sind offen, und was gefunden wird, ist unbekannt. Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer. Die Ungewissheit solcher Wagnisse können eigentlich nur jene auf sich nehmen, die im Ungeborgenen sich geborgen wissen, die in der Ungewissheit, Führerlosigkeit geführt werden, die sich im Dunkeln einem sichtbaren Stern überlassen, die sich vom Ziele ziehen lassen und nicht selbst das Ziel bestimmen.“
Heute sind manche Antworten nur noch einen Mausklick weit entfernt. Manche Antworten erfordern nur das Zücken des Handys und schon präsentiert eine Suchmaschine eine Vielzahl von Möglichkeiten und Antworten auf eine Frage. Aber wie ist es, wenn ich mich selbst suche? Mich und meinen Weg, wo es mit mir hingehen soll? Welchen Beruf ich ergreifen soll? Welchen Sinn ich meinem Leben geben soll? Gibt es eine Suchmaschine, welche mir Antworten auf die wesentlichen Fragen des Lebens liefert? Pablo Picasso spricht in seinem Text nicht vom Suchen, sondern vom Finden, nicht von etwas Vertrautem, sondern von etwas Neuem, von einem Wagnis und darin von einer Sicherheit in der Unsicherheit der Welt.
Bei der Beschäftigung mit dem vorliegenden Thema ist zweifelsohne festzustellen, dass junge Menschen im Übergang von der Schule in den Beruf mit vielen Fragestellungen und den damit einhergehenden Unsicherheiten konfrontiert sind. Suchen und Finden sind Themen, welche junge Menschen in dieser Phase besonders begleiten und beschäftigen. Sie befinden sich auf einem Weg zur eigenen Autonomie, auf der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft, angetrieben von ihren eigenen Wünschen und Idealen: immer auf der Suche nach einer Geborgenheit in der Unsicherheit des Übergangs.
Durch das genaue Betrachten der Faktoren, welchen Jugendliche in dieser Übergangzeit ausgesetzt sind, wird es am Ende keine Konzeption einer „Findmaschine“ mit Antworten und Sicherheiten dafür geben. Es soll aber ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, was diese Menschen bewegt und welche Sicherheiten in einer Phase der Unsicherheit für sie bestehen können. Dabei ist es mir in dieser Bachelorarbeit vor allem wichtig, dass der Blick nicht nur auf den Übergang gerichtet ist, sondern ein umfassendes und ganzheitliches Bild von Jugendlichen entsteht. Aus diesem ergeben sich Chancen durch den diakonischen Blick, für Menschen, welche Jugendliche im Übergang begleiten.
In der vorliegenden Arbeit wird in drei Schritten auf Fragestellungen und Unsicherheiten, welche junge Menschen im Übergang von der Schule in den Beruf begleiten, genauer eingegangen und mögliche Handlungsschritte erörtert. Die Gliederung orientiert sich dabei am „[…] Grundmuster diakonischen Handelns […]: Ansehen - Deuten – Handeln […]“. Dies bedeutet für diese Arbeit, dass im ersten Teil ein „Hinsehen“ auf entwicklungspsychologische Dimensionen, welche junge Menschen in der Phase des Übergangs beschäftigen, ermöglicht wird. Im zweiten Teil wird die Deutung dieser Phase unter dem diakonischen Blick eröffnet und im Anschluss werden erste Ideen für Handlungsmuster entwickelt.
Welche diakonischen Möglichkeiten liegen in der Übergangsphase bei jungen Menschen von der Schule in den Beruf?
Der Begriff der „diakonischen Dienstgemeinschaft“ ist fester Bestandteil der Unternehmenskultur in diakonischen Unternehmen. Er ist jedoch ein Konstrukt, dessen Gestalt sich abhängig von gesellschaftlichen Bedingungen, politischen Strukturen, aber besonders vom zugrundeliegenden ekklesiologischen Bild von Kirche ständig verändert. Die Dienstgemeinschaft in der Diakonie wird theologisch damit begründet, dass Diakonie als Teil der Kirche definiert wird. Welche Kirchenbegriffe werden aber dabei verwendet, und sind diese überhaupt auf die Diakonie anwendbar? Zur Annäherung an diese Frage werden in dieser Arbeit verschiedene ekklesiologische Modelle von Kirche skizziert. Da Diakonie als Teil der Kirche verstanden sein will, kann davon ausgegangen werden, dass ekklesiologische Modelle von Kirche auch auf die Diakonie anwendbar sein müssten. Dadurch müssten sich je nach Modell unterschiedliche Konsequenzen für die Anwendung der ACK-Klausel in der EKD mit ihren Gliedkirchen und den angeschlossenen Diakonischen Werken mit ihren Organisationen und Einrichtungen ergeben.
Es konnte aufgezeigt werden, dass vielfältige Kirchen- und Diakoniebegriffe existieren. Nicht alle sind deckungsgleich; insbesondere die Diakoniebegriffe sind sehr plural und gehen teilweise über traditionelle Kirchenbegriffe weit hinaus. Je nach verwendetem Kirchenbegriff wird der Dienstgemeinschaftsbegriff anders definiert, wodurch auch die ACK-Klausel anders ausgelegt werden muss. Kirchenrechtliche oder juristische Definitionen verwenden meist einen formalen Kirchenbegriff, der sich streng an der Taufe als äußeres Kennzeichen der Kirchenmitgliedschaft orientiert. Gegenwärtige Herausforderungen, wie z. B. Fachkräftemangel oder interkulturelle Arbeit in der Diakonie verlangen aber nach einer Öffnung oder Lockerung der ACK-Klausel und somit einer neuen, funktionaler orientierten Betrachtung des Diakoniebegriffs. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf zu den theologischen Begründungen des Dienstgemeinschaftsbegriffs, um Sprachfähigkeit herzustellen und die Grundlagen für die Öffnung des Dienstgemeinschaftsbegriffs hin zu einer öffentlichen Diakonie in einer pluralistischen Gesellschaft zu legen, die erforderlich ist, um sich als evangelische Kirche mit ihrer verfassten Diakonie den gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen stellen zu können.
Bindungsstörungen sind in der klinischen Literatur schon seit fünfzig Jahren vorhanden sind, dennoch gibt erst seit zehn Jahren systematische wissenschaftliche Forschungen dazu. Diese ermöglicht eine bessere Beschreibung und Behandlung der tiefgreifenden Probleme, die z. B. durch Kindesmisshandlung und -vernachlässigung verursacht werden. Auch der Bereich der Frühprävention hat sich erst in den letzten fünfzehn Jahren zu einem wichtigen Forschungsfeld entwickelt. In den USA werden bereits seit den 1970er Jahren Frühpräventionsprogramme, mit besonderem Fokus auf Familien mit hoher Risikobelastung, konzeptioniert. Erst seit 2007 findet in Deutschland die Implementierung solcher Programme im Rahmen der Frühen Hilfen verstärkt statt. Dabei orientieren sich einige der Programme an den US-amerikanischen Modellen. Ziel der Bachelor-Thesis ist es darzulegen, inwieweit es bei den US-amerikanischen Vorbildern und in einer französischen Studie bereits Möglichkeiten zur Prävention von Bindungsstörungen gab. Interessant ist hierbei die Fragestellung, ob diese nun auch in dem Kontext der deutschen Gesellschaft und dem deutschen Wohlfahrtsystem im Rahmen Früher Hilfen vorhanden sind. Die Analyse der Ergebnisse der Evaluationsforschung zu den Programmen hat gezeigt, dass in Deutschland, wo im Gegensatz zu den USA die Frühprävention ein noch relativ neuer Bereich ist, Aspekte wie Ausbildung, hohes Maß an Stabilität und Professionalität erst noch gewährleistet und auch im Rahmen von strukturellen Veränderungen geschaffen werden müssen, wie zum Beispiel in Bereichen der Finanzierung oder der Ausbildung von Fachkräften. Denn erst wenn sich die Programme als effektiv erweisen, können sie zur Vorbeugung von Bindungsstörungen dienen.
Als Teil des Projektes „Kinder kommen zu Wort“ beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit dem Aspekt der Partizipation in Kindertageseinrichtungen. Das Projekt „Kinder kommen zu Wort“ ist eine Zusammenarbeit des Trägerverbundes DIE KITA aus Kulmbach und der Evangelischen Hochschule Nürnberg, vertreten durch die Professoren Frau Dr. Sommer-Himmel und Herrn Dr. Titze. Die Evangelische Hochschule wurde vom Träger-verbund dazu beauftragt, ein Instrument zu entwickeln, mit dem Kinder im Vorschulalter zur Qualität von Kitas auch von pädagogischen Fachkräften des Trägers befragt werden können. Die mit diesem Instrument durchgeführte Kinderbefragung wird in der vorliegenden Arbeit hinsichtlich der Einschätzung der Kinder ihrer Partizipationsmöglichkeiten ausgewertet. Außerdem wird der Partizipation in Kitas theoretisch unter den Aspekten der Qualität, der Rolle der Erwachsenen und des Bildungsauftrages betrachtet. In der Kinderbefragung wurden 53 Kinder zwischen 5 und 6 Jahren aus 13 Einrichtungen des Trägerverbundes DIE KITA zu ihrer Sicht auf den Kindergarten interviewt. Die Fragen zu den Partizipationsmöglichkeiten und deren Einschätzung durch die Kinder stehen im Mittelpunkt dieser Arbeit. Es wird davon ausgegangen, dass Bildungsauftrag und Kindersicht sich unterscheiden. Angenommen wird außerdem, dass die Partizipations-möglichkeiten von Kindern in Kitas weniger umfangreich sind als vom Bildungsauftrag gefordert. Die Ergebnisse der Befragung können einen Eindruck von Partizipationsmöglichkeiten aus Kindersicht und Anregung zu pädagogischer Reflexion und Weiterentwicklung pädagogischen Handelns geben.
Spätestens seit den Diskussionen um das Psychotherapiegesetz sieht sich Ehe-, Familien-, Lebensberatung (EFL) einem Reflektions- und letztlich auch Rechtfertigungsanspruch gegenüber. Die institutionellen Bestrebungen gehen in Richtung einer Anerkennung und Verortung in der scientific community.
Die dafür geforderte Wissenschaftlichkeit setzt eine formal angebbare und (interdisziplinär) diskussions- bzw. anschlußfähige Wahrheitskonzeption voraus. Dies ist das Unterscheidungs- und Abgrenzungsmerkmal gegenüber Disziplinen und Praktiken, die vom Wissenschaftsbetrieb als außerhalb des Kanons etablierter Methoden eingestuft werden.
Die vorliegende Arbeit stellt eine systematische Auswertung der diesbezüglichen Literatur zu wahrheitstheoretischen Fragen und Konzepten innerhalb EFL dar. Darüber hinaus mag die im letzten Schritt vorgeschlagene Wahrheitskonzeption als Grundlage einer wissenschaftlichen, interdisziplinären Diskussion dienen.
Die vorliegende Masterarbeit hatte zum Ziel, mittels einer explorativen Fragebogen- (Querschnitts)studie, anhand von 222 (82,2 % Rücklauf) von 270 Mitarbeitern in einem „helfenden Beruf“ in der Psychiatrie Motive für die Berufswahl bzw. die Arbeitsmotivation sowie die Religiosität bzw. Spiritualität (ReS) wissenschaftlich zu untersuchen. Die Studie wurde Jan./Febr. 2015 im Alexianer Krankenhaus Köln-Ensen, einer Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Regelversorgungs-auftrag durchgeführt. Sechs der 50 Fragen des Instruments wurden unter der Vor-stellung der Vergleichbarkeit fast gleichlautend aus der Studie von E. Lee (2014), einer bundesweiten Personalbefragung zur ReS in Psychiatrie und Psychotherapie, übernommen.
Die wichtigsten Ergebnisse meiner Studie lauten wie folgt: Für den größten Teil der Teilnehmer (83–93 %) stellen „Empathie“, „helfen-wollen“ und „humanistische Überzeugungen“ die wichtigsten Motive für die Berufswahl dar, gefolgt von „sozialer Kontakt“ (55 %) und „etwas zurückgeben“ (48 %). Finanzielle oder religiöse/spirituelle Motive, soziale Prägung oder Erfahrung mit psychischer Erkrankung spielen eine nachrangige Rolle. „Humanistische Überzeugungen“ und „helfen-wollen“ sind auch die mit Abstand wichtigsten Motive, welche die aktuelle Tätigkeit aufrechterhalten.
Die Untersuchungen zur ReS ergaben eine paritätische Verteilung hinsichtlich des „Index-Items“, ob sich Mitarbeiter in der Psychiatrie für religiöse/spirituelle Menschen halten. Signifikante Ergebnisse liegen für die Geschlechtsverteilung (weiblich > männlich) und die Altersverteilung (älter > jünger) sowie zwei Berufs-gruppenvergleiche (Arzt/Psychologe >Pflege, A/P > pädagogische Mitarbeiter) vor.
Im Vergleich zu den von Lee vorgestellten Ergebnissen, liegen die Werte für die untersuchten Items bezüglich der intrinsischen, der organisierten (OR) wie nicht-organisierten ReS (NOR) teilweise auf deutlich niedrigerem Niveau. Dieser Effekt ist am ehesten mit den verschieden hohen Rückläufen (Lee: 24,4 %) und der damit mutmaßlich einhergehenden Verzerrung durch die Teilnehmer zu erklären, wobei bei Lee ggf. vorwiegend jene antworteten, die sich durch die Themen besonders angesprochen fühlten.