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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Themenfeld Berufsanfang in der Sozia-
len Arbeit und den spezifischen Herausforderungen, mit denen sich Fachkräfte in die-
sem Arbeitsfeld konfrontiert sehen. Junge Sozialarbeiter erwerben in den ersten
Berufsjahren zentrale Fähigkeiten und Kompetenzen, welche sie für einen gelingenden
Umgang mit den Anforderungen der Tätigkeit benötigen. Gemeinsam mit einer
tragfähigen beruflichen Identität bilden sie die Grundausstattung für das fachliche Han-
deln einer Fachkraft. Diese Überlegungen sind Inhalt des ersten theoretischen Teils der
Arbeit und bilden, zusammen mit einem theoretischen Überblick über das Themenfeld
der Supervision, die Grundlage für den dritten Teil.
Ausgehend von den grundlegenden Ausführungen wird ein Unterstützungsbedarf der
jungen Fachkräfte in den ersten Berufsjahren erkennbar, dem mit einem passenden
Angebot begegnet werden soll. Als Anregung dafür können die im dritten Teil der Ar-
beit vorgestellten konzeptionellen Überlegungen zu einem Supervisionsangebot für
Berufsanfänger verstanden werden. Das Modellangebot soll junge Sozialarbeiter von
Anfang an auf fachlicher sowie gesundheitlicher (psychischer und körperlicher) Ebene
stärken, indem es sie in ihrer Professionalisierung unterstützt.
Angesichts der Erderhitzung steht die Soziale Arbeit in Deutschland vor großen gesell-
schaftlichen Herausforderungen. Anhand der Analyse von Ursache und Wirkung der Klimakrise wird der Frage nachgegangen, wie sich die Profession der Sozialen Arbeit ausrichten kann, um mit diesen umzugehen.
Mittels Literaturrecherche über die treibenden Kräfte der Erderhitzung und den mannigfaltigen gesellschaftlichen Auswirkungen der Klimakrise wird die Notwendigkeit einer umfassenden Neuorientierung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise identifiziert und Anknüpfungspunkte für sozialarbeiterisches Handeln aufgezeigt. Dabei steht die Förderung von Klimaresilienz im Zentrum der Ausrichtung Sozialer Arbeit, die durch vielerlei Ansätze vorangetrieben werden sollte. Alternative Wirtschaftsmodelle und Denkschulen werden hierfür zurate gezogen und kritisch diskutiert.
Als Ergebnis lässt sich zusammenfassend sagen, dass es für mehr Klimaresilienz eine Stärkung der politischen Sozialen Arbeit benötigt, die auf bildungspolitischem Wege Konzepte entwirft und hegemoniale ökonomische Paradigmen in Frage stellt. Die Profession der Sozialen Arbeit kann und sollte dazu beizutragen, die Wirtschafts- und Lebensweisen demokratisch so zu gestalten, dass klimaresiliente Strukturen gestärkt werden.
[Aus der Einleitung, S. 6f.]
Die Studie „The Syrian Refugee Youth Study” von Florian Sichling an der University of
Missouri – St. Louis, School of Social Work beschäftigt sich mit der Thematik
unbegleiteter minderjähriger männlicher Flüchtlinge in Deutschland und Amerika. Die
Datenerhebung im Rahmen dieser Studie basiert auf narrativen Interviews. Die für
diese Arbeit relevanten Daten stammen aus Gesprächen mit männlichen Geflüchteten,
die als Minderjährige in Nürnberg in Deutschland ankamen. Insgesamt nahmen 36
junge Männer aus Nürnberg und Umland teil. Diesen wurden unter anderem Fragen zu
ihrer Kindheit in ihrem Herkunftsland, der Eltern-Kind-Beziehung, Fragen zur
Fluchtgeschichte und ihren Zukunftsplänen in Deutschland gestellt.
Im Rahmen dieser Arbeit soll ein Teil der Studie ausgewertet und interpretiert werden
und so neue Erkenntnisse für die Soziale Arbeit gewonnen werden. Mittelpunkt der
Arbeit ist die Thematik der Fluchtgeschichte. Der Autor befasst sich mit den
Auswirkungen traumatischer Fluchterfahrungen unbegleiteter syrischer Jugendliche
und die Auswirkungen auf Adaptionsperspektiven und Bedarfslagen. Es handelt sich
um eine explorative Studie zu den Fluchthintergründen und -erlebnissen männlicher
Jugendlicher aus Syrien. Da sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch in der
Fachliteratur – insbesondere der Traumaforschung und diverser Migrationstheorien –
ein Konsens zu bestehen scheint, dass die Erfahrungen vor und während der Flucht
direkte Auswirkungen auf die Hilfsbedarfe und Adaptionsstrategien von Flüchtlingen
hat (vgl. Faustmann, 2018, p. 57 ff), versucht die vorliegende Studie einen tieferen
Einblick in diese Erlebnisse zu gewinnen.
Zunächst wird in einem Grundlagenteil eine kurze Darstellung der politischen Lage in
Syrien dargeboten. Es werden Definitionen von Flucht, traumatischen Erfahrungen und
Adaption dargestellt. Anschließend wird in Kapitel 3 auf die Art der Methodik und den
Bezug zur Sozialen Arbeit eingegangen. Anschließend wird die Stellung der Autorin
reflektiert. In Teil 4 der Arbeit geht es um die Datenerhebung basierend auf den Interviews der Studie „The Syrian Refugee Studies“ und deren Ergebnisse und Erkenntnisse für die Soziale Arbeit. Diese Ergebnisse sollen anschließend in Vergleich mit den Ergebnissen der Adaptionstheorie nach Jean Piaget gestellt werden.
Abschließend soll ein Ausblick für die Soziale Arbeit dargeboten werden.
Einleitung:
Wird die heutige Gesellschaft betrachtet, so ist ein demografischer Wandel mehr als
deutlich erkennbar. Nach aktuellen Messungen besteht die deutsche Bevölkerung
derzeit aus 17,9 Millionen Menschen mit einem Lebensalter über 65 Jahren. Dies
entspricht 22 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im Jahre 2060 sind es dann bereits
23,9 Millionen über 65-Jährige, also 34 Prozent der Gesamtbevölkerung (Statistisches
Bundesamt 2018). Mit einem steigenden Alter in der Gesellschaft steigt auch die
Relevanz des Themas „Sterben“ und „Abschiednehmen vom Leben“, da zunehmend
mehr Menschen mit dem eigenen Lebensende oder dem eines Angehörigen
konfrontiert sind. Der Fachbereich der Sozialen Arbeit behandelt eben solche sozialen
Prozesse und reagiert mit erforderlichen Handlungsformen, um so einem
gesamtgesellschaftlichen Anspruch gerecht zu werden. Auch eine steigende
Sterberate ist somit von hoher Relevanz, da diese einen erhöhten Bedarf an
psychosozialer Betreuung der betroffenen Personen mit sich bringt. Belastende
Themen werden oft ein Leben lang aktiv verdrängt und kommen erst dann in den
Vordergrund, wenn Hochaltrige mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert wird. So kann
beispielswiese aufgrund von traumatischen Erlebnissen in der Biografie ein
Sterbeprozess langwierig und herausfordernd für alle Beteiligten sein. Werden diese
Erlebnisse im hohen Alter noch aufgearbeitet und somit Frieden mit der eigenen
Lebensgeschichte geschlossen, so erleichtert das ein Abschiednehmen vom Leben
erheblich.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Wege aufzuzeigen, wie ein individuelles Loslassen
von der weltlichen Existenz gelingen kann, um somit ein leichteres Sterben zu
ermöglichen. Dafür werden im Rahmen eines Theorieteils zunächst der Begriff und die
Lebensphase des Alters näher beleuchtet. Ebenso wird auf die finale Lebensphase
und auf die verschiedenen Sterbephasen eingegangen. Zudem muss auch die
spezifische Lebenssituation hochaltriger Menschen genauer betrachtet werden.
Um Menschen mit hohem Alter in der finalen Lebensphase individuell begleiten zu
können, bedarf es ferner eines theoretischen Einblicks in die Thematik der Traumata
und deren psychische und somatische Auswirkungen sowie den Umgang mit diesen.
Auf den Theorieteil folgt eine vertiefende Darlegung der in der Arbeit behandelten
Fragestellung. Die Bearbeitung dieser folgt dann in einem ausführlichen
Anwendungsteil. Hier werden konkret verschiedene Methoden und Möglichkeiten
aufgezeigt, diskutiert und bewertet, wie das Ziel eines „gesunden“ Sterbeprozesses
erreicht werden kann. All dies geschieht unter Beachtung der Relevanz der
vorliegenden Thematik für die Profession der Sozialen Arbeit.
Die vorliegende Arbeit versucht die Bedeutung von Vorurteilen innerhalb der Sozialen
Arbeit festzustellen.
Dazu wird analysiert, ob Vorurteile sozialarbeiterisches Handeln beeinflussen und wie sich Sozialarbeitende ihrer eigenen Vorurteile bewusst werden können.
Als Grundlage dafür, wird in einem theoretischen Teil zunächst geklärt, was Vorurteile sind, wie sie entstehen, welche Funktion sie erfüllen und welche Folgen sie nach sich ziehen können.
Als nächster Schritt wird das Spannungsfeld zwischen der Professionalität Sozialarbeitender und vorurteilsbehafteten Denk- und Handlungsmustern beleuchtet.
Im empirischen Teil der Arbeit wird anhand zweier qualitativer Erhebungen (Experteninterviews) herausgearbeitet, dass Vorurteile massiven Einfluss auf die sozialarbeiterische Praxis haben. Als Ergebnis wird festgestellt, dass Vorurteile in der Sozialen Arbeit einer Tabuisierung unterliegen und deshalb bereits im Studium thematisiert werden müssen.
„Emotionen sind im Kontext der Sozialen Arbeit […] nie einfach nur ‚Privatsache‘, sondern ein essenzieller Teil der Arbeit, dem genügend Aufmerksamkeit eingeräumt werden muss.“ (Bauer 2019, 103; Ausl. d. Verf.)
Die vorliegende Bachelorarbeit widmet sich auf hermeneutischen Wege dem Belastungsfaktor „Emotionsarbeit“ als Arbeit an den eigenen Emotionen der Sozialarbeitenden in der Interaktion mit NutzerInnen. Vor rund 32 Jahren erschien die deutschsprachige Übersetzung der Studie von Arlie R. Hochschild (1990), in der Emotionsarbeit im wirtschaftlich orientierten Service-Bereich des Flugbetriebs fokussiert wird.
Das Konzept der Emotionsarbeit nach Hochschild (1990) wird auch in der Fachliteratur Sozialer Arbeit zitiert. Die erste Forschungsfrage greift dies auf: Inwiefern findet in der Interaktion zwischen NutzerInnen und SozialarbeiterInnen Emotionsarbeit gemäß der Definition nach Hochschild (1990) statt?
Die Relevanz ihrer Forschung ergibt sich für die Verfasserin der vorliegenden Arbeit aus der Tatsache, dass die Arbeitsbelastung im Sozialwesen ohnehin erheblich ist und sich in den letzten Jahrzehnten aufgrund der gesamten gesellschaftlichen Entwicklung deutlich verschärft hat (vgl. Poulsen 2012, 11; Lohmann-Haislah et al. 2020, 162, 194, 201 f.). Ergebnisse neuerer statistischer Untersuchungen zeigen auf, dass Beschäftigte in der Sozialen Arbeit signifikant von der Burnout-Syndrom-Diagnose betroffen sind (vgl. Badura et al. 2021, 503). Hier setzt die zweite Forschungsfrage an: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Emotionsarbeit (nach Hochschild 1990) als Belastungsfaktor für Sozialarbeitende und der Beanspruchungsfolge des Burnout-Syndroms?
In diesem Zusammenhang verfolgt die vorliegende Arbeit auch das Ziel, ein möglichst umfassendes Bild darzustellen, also nicht nur die Problemlage zu analysieren, sondern darüber hinaus Problemlöse-Strategien vorzustellen. Diesem Fokus widmet sich die dritte Forschungsfrage: Wie lässt sich Emotionsarbeit gesundheitsförderlicher und damit menschen-gerechter gestalten?
Diese Thesis behandelt die Thematik der Veränderungen in einem Familiensystem, wenn ein Familienmitglied an Demenz erkrankt. Hierfür wurden fünf Interviews mit den Mitgliedern einer betroffenen Familie geführt. Der Fokus liegt hierbei auf den Veränderungen in eingenommenen Rollen, Erwartungen, sowie Beziehungen untereinander.
In der Fachliteratur wird bereits darauf hingewiesen, dass eine Demenzerkrankung die Lebensqualität innerhalb einer Familie grundsätzlich einschränke, was in dieser Bachelorthesis sichtbar wird.
Ein Familiensystem besteht aus einzelnen Individuen, die sich gegenseitig beeinflussen. Insofern hat eine Veränderung eines dieser Individuen, eine Auswirkung auf das gesamte System. In den durchgeführten Interviews zeigte sich dies anhand von Rückzügen, Belastungen, sowie Veränderungen in den Strukturen, Rollen und der Kommunikation. Abschließend wurden Überlegungen angestrebt, inwiefern die Ergebnisse in die Soziale Arbeit einfließen könnten. Denkbar wäre an dieser Stelle eine Sensibilisierung der Gesellschaft in Bezug auf die Demenz anzustreben und somit eine Verminderung der sozialen Isolation zu erlangen. Überdies hinaus sollte bedacht werden, dass jedes Lebensalter mit Demenz in Berührung kommen kann und somit Angebote für alle Altersstufen bestehen sollten.
Diese Bachelor Thesis betrachtet die Zusammenhänge zwischen der Profession der Sozialen Arbeit und dem gesellschaftlichen Thema des Klimawandels. Das Konzept von Klimagerechtigkeit wird ausführlich vor dem Hintergrund der Sozialen Arbeit betrachtet und es werden Professionstheorien herangezogen, um die Zusammenhänge zwischen Sozialer Arbeit, Klimawandel und Klimagerechtigkeit zu verdeutlichen.
Abschließend werden Handlungsmöglichkeiten zur Umsetzung von Klimagerechtigkeit für die Soziale Arbeit in Deutschland dargestellt.
Die Arbeit ermöglicht einen erweiterten Blick auf die Soziale Arbeit und behandelt eines der wichtigsten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit.
Familie
(2021)
Die Bibel ist voll von Familiengeschichten. Es findet sich aber in ihr keine Theologie der Familie, und die heutige auf die Kernfamilie konzentrierte Vorstellung von Familie ist ihr eher fremd. Gerade diese Fremdheit eröffnet Perspektiven, die für das Verständnis und die Gestaltung gegenwärtiger familiärer Formen des Zusammenlebens hilfreich sind.
Elterliche Trennungen
(2019)
Die Bindungstheorie und Bindungsforschung haben in den letzten Jahrzehnten großen Aufschwung erlebt und wurden mit unterschiedlichen Wissenschaften und Professionen verknüpft. Auch in der Sozialen Arbeit hat die Bindungstheorie Einzug erhalten und an Relevanz gewonnen.
Das Ziel dieser Arbeit ist es daher aufzuzeigen, welchen Stellenwert die Bindungstheorie in der Sozialen Arbeit einnimmt und fachliche Überlegungen über die Wichtigkeit der Bindungstheorie und der Kenntnisse über frühkindliche Bindungsstörungen für die Praxis der Sozialen Arbeit anzustellen.
Es werden theoretisch die Grundlagen der Bindungstheorie und die Thematik der frühkindlichen Bindungsstörungen abgehandelt, um die Relevanz einer gelungenen Eltern-Kind-Bindung für die Gesundheit und Entwicklung des Kindes aufzuzeigen. Daraus wird ersichtlich, dass der
präventiven sozialarbeiterischen Praxis eine bedeutende Rolle zukommt, um den gesundheitlichen und entwicklungspsychologischen Risikofaktor eines unsicheren und klinisch auffälligen Bindungsmusters bzw. einer Bindungsstörungen zu minimieren sowie den Schutzfaktor einer feinfühligen Eltern-Kind-Bindung zu fördern.
Ein großes Praxisfeld für die Bindungsorientierung in der Sozialen Arbeit stellen somit zum einen Eltern-Kind-Präventionsprogramme im Rahmen der Frühen Hilfen dar.
Zum anderen stellt sich aber auch heraus, dass den Fachkräften der Sozialen Arbeit als (intervenierende) Bindungsperson eine herausfordernde Rolle im Sinne der bindungsorientieren Sozialen Arbeit zukommt.
Vor diesem Hintergrund ist es empfehlenswert, dass sich Fachkräfte der Sozialen Arbeit Wissen über bindungstheoretische Grundlagen und klinisch relevante Zusammenhänge wie die der frühkindlichen Bindungsstörungen aneignen und sich mit den eigenen Bindungserfahrungen auseinanderetzen.
In dieser Arbeit werden die Probleme und Schwierigkeiten von Frühgeborenen und deren Eltern im Zeitraum direkt vor und in der Zeit nach der Geburt vorgestellt. Anschließend werden die Möglichkeiten von Sozialpädagogen und Kliniken beschrieben, diese Situation für Frühchen-Eltern möglichst ideal zu gestalten. Als praktisches Beispiel wird die Arbeit im Klinikum Nürnberg Süd vorgestellt. Am Schluss der Arbeit werden Konsequenzen für die Soziale Arbeit im Bereich der psychosozialen Beratung und Unterstützung für Eltern mit Frühgeborenen gezogen.
In der vorliegenden Arbeit werden konzeptionelle Überlegungen für ein Seminar zur interkul-
turellen Sensibilisierung entwickelt. Zielgruppe des Angebots sind junge Erwachsene, die im
Rahmen des weltwärts-Programms einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst leisten
werden und sich gerade in der Vorbereitung hierfür befinden.
Um den Inhalt des Seminares zielgerichtet zu gestalten, werden zunächst die dafür notwen-
digen theoretischen Hintergründe erarbeitet. Als erstes werden die Begriffe Kultur und Inter-
kulturelle Kompetenz näher betrachtet. Da es für sie keine universell gültigen Definitionen
gibt, werden verschiedene Modelle genutzt, um sich ihnen zu nähern. Mit den beiden philo-
sophischen Ansätzen nach Martin Buber und Emmanuel Lévinas werden auch zwei weitere
Zugänge zum Thema Interkulturalität und Fremdheit dargestellt. In interkulturellen Begeg-
nungen wird man immer wieder mit sogenannten Stereotypen konfrontiert. Sie sind kognitive
Ordnungssysteme, die es dem Menschen ermöglichen, seinen komplexen Alltag zu erfassen
und zu strukturieren. Genauso wie bei Vorurteilen ist es wichtig, den eigenen Umgang mit
ihnen kritisch zu hinterfragen und sie zu reflektieren. Als nächstes beschäftigt sich die Arbeit
mit dem Thema Kommunikation. Vor allem im interkulturellen Kontext ist diese mit vielen
Herausforderungen verbunden und ein kultursensibles Verhalten ist unabdingbar. Das letzte
Kapitel des Theorieteils handelt von den Herausforderungen interkultureller Begegnungen.
Wenn Menschen sich für eine längere Zeit im Ausland aufhalten, erleben sie häufig einen
sogenannten Kulturschock. Sie durchlaufen hierbei verschiedene Phasen, von der Euphorie
des Anfangs, über die absolute Krise, bis hin zur Erholung und Akkulturation. Es ist wichtig,
sich schon im Voraus mit diesem Phänomen und seinen Symptomen auseinanderzusetzen,
um im Ernstfall zu wissen, wie damit umgegangen werden kann.
Das gesamte Seminar ist auf vier Tage ausgelegt. Es soll die Freiwilligen für kulturelle Un-
terschiede sensibilisieren und ihnen Sicherheit bei kulturbedingten Problemen und Schwie-
rigkeiten bieten. Die Inhalte bauen auf den theoretischen Grundlagen der Arbeit auf und
werden im Laufe des Angebots mit diversen Methoden und unter Verwendung unterschiedli-
cher Medien erarbeitet. Dies sorgt für Abwechslung und hilft, die Konzentration der Gruppe
aufrecht zu erhalten. Außerdem kann so das Thema aus verschiedenen Perspektiven be-
trachtet und daher intensiver erfasst werden. Es werden im Rahmen der Einheiten auch eini-
ge praktische Übungen und Spiele durchgeführt. Eine wichtige Rolle spielt bei diesen vor
allem die anschließende Reflexion, um die gemachten Erfahrungen mit den theoretischen
Hintergründen zu verknüpfen
[Aus der Einleitung]
Zu Beginn soll ein umfassender Überblick über die gesellschaftliche Entwicklung in Bezug auf das berufliche Selbstverständnis und die Identität der Sozialen Arbeit gegeben werden. Hierzu wird als „Startpunkt“ der gesellschaftlich relevante Zeitpunkt gewählt, in dem ersichtlich wird, dass sich die Soziale Arbeit professionell als Beruf zu etablieren beginnt. Auch eine Erklärung, wieso genau dieser Zeitpunkt der Richtige ist, soll gegeben werden, angesichts der langen Geschichte des Helfens.
Es sollen hierbei die Begebenheiten der vorherrschenden Gesellschaftslage beleuchtet werden, die zur Professionalisierung geführt haben. Gleichzeitig wird nach ersten identitätsbildenden Faktoren für die Soziale Arbeit gesucht. Es soll dann weiterhin eine Hinführung zur heutigen Gesellschaft der Singularitäten erfolgen, immer im Kontext des Selbstverständnisses und der Identität der Sozialen Arbeit. Auch hier werden die verschiedenen gesellschaftlichen Begebenheiten, die sich auf das Tätigkeitsfeld der Sozialarbeit auswirken, genau beleuchtet.
Mit Reckwitz (2017) soll dann ein Gesellschaftsmodell der Singularitäten angerissen werden, in welchem heutzutage gelebt wird. Dieses soll, in seiner für das Thema vorliegenden Relevanz, beschrieben werden und einen Ist-Stand wiedergeben. Es bilden sich zwei Stränge heraus: Strang Nummer eins verfolgt die gesellschaftliche Entwicklung ab Etablierung der Sozialen Arbeit als Beruf bis zur heutigen Gesellschaft der Singularitäten. Gleichzeitig verfolgt Strang Nummer zwei die Auswirkungen dieser Veränderungen ab Zeitpunkt der Etablierung auf das Selbstverständnis und die Identität der Sozialen Arbeit bis heute. Diese beiden Stränge gipfeln zusammen dann in der Gegenwart. Die Fragestellung, wie sich die Soziale Arbeit mit ihrer Identität in der postmodernen Gesellschaft weiterhin fest etablieren kann, soll nach der Hinführung zum aktuellen Stand beider Stränge untersucht werden. Als Lösung wird versucht, einen Ausblick auf ein Selbstverständnis der Sozialen Arbeit zu geben, welches Professionalität und Identität wahrt und mit den gesellschaftlichen Begebenheiten der Singularitäten zusammenarbeiten und –wirken kann.
Integration von Erfahrungsexpertise in die Lehrpraxis : systematische Beteiligung von Adressat_innen
(2016)
Nach unserer Wahrnehmung sind die sozialen Berufe in der Gefahr, schnell in moralisierendes Fahrwasser zu geraten
und Adressat_innen/Betroffenen mit Mitleid oder expertokratischer Überlegenheit zu begegnen1. Dies kann sowohl
durch eine zu starke Identifikation mit der Perspektive von Hilfesuchenden geschehen als auch durch einen Rückzug
auf Kontrolle von Lebensumständen mittels struktureller Vorgaben ohne die Bereitschaft, der Komplexität von
Einzelfällen Raum zu lassen. Wir vertreten die Auffassung, dass die Beteiligung von Erfahrungsexpert_innen an der
Hochschullehre einen Beitrag leisten kann, um sowohl einer romantisierenden Überidentifikation mit als auch einer
vereinfachenden Ausblendung von lebensweltlichen Zusammenhängen und Erfahrungen in der sozialen Praxis
vorzubeugen. Aus diesem Grund wollten wir ausloten, ob, wie und in welchem Ausmaß eine aktive Beteiligung von
Betroffenen an der Hochschullehre der Gefahr einer Moralisierung professioneller sozialer Dienste entgegenwirken
kann.
Ziel dieser Arbeit ist es zu klären, inwiefern sich armutsbedingte Ungleichheiten im Bildungssystem zeigen und wie sich diese innerhalb der verschiedenen Bildungsphasen
auswirken. Zudem wird erläutert, wie institutionelle Diskriminierungen und armutsbedingte Stereotypen innerhalb des Bildungssystem zur Reproduktion von Armut beitragen und diskutiert, wie dem entgegengewirkt werden kann.
Um diese Fragen zu beantworten, wurden verschiedene Studien und Berichte ausgewertet und in Zusammenhang gesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Armut in diskriminierender Art und Weise auf die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen auswirken.
Die Einflüsse der Armut zeigen sich in allen Bildungsetappen und wirken sich nachhaltig auf die Lebenschancen der Heranwachsenden aus.
Die Diskriminierungen und Ungleichbehandlungen im Bildungssystem tragen entscheidend zur Reproduktion von Armut bei. Kinder erhalten aufgrund ihrer sozialen Herkunft unterschiedliche Chancen ihr Leben zu gestalten. Diese Ungleichheiten nehmen Einfluss auf die verschie-densten Lebensbereiche. Aber besonders im Bildungsbereich werden die Weichen für den weiteren Lebensverlauf der Kinder und Jugendlichen gestellt.
Das Bildungsniveau steht in engen Zusammenhang mit der sozialen Lage in der Menschen. Das macht deutlich, dass der Bildungsweg entscheidend für die Lebenschancen der Heranwachsenden ist. Besonders der Übergang zwischen der Primär- und Sekundarstufe I prägt den weiteren Bildungsverlauf nachhaltig. Speziell hier sind die Auswirkungen des sozio-ökonomischen Status zu beobachten.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass es Veränderungen braucht. Besonders auf sozial- und bildungspolitischer Ebene muss und kann sehr viel getan werden, um soziale Ungleichheiten zu minimieren und die Chancengleichheit herzustellen
Bei der vorliegenden Master-Thesis handelt es sich um eine Weiterführung des studienintegrierten Forschungsprojekts, in welchem die Verfasserin gemeinsam mit zwei weiteren Kommiliton*innen die Studie "Schon mal was mit Sex gemacht?" durchgeführt hat.
Bei dieser Weiterführung handelt es sich um eine vertiefende theoretische und empirische Analyse, die zum Ziel hatte, die Bedeutung von Sexualpädagogik in der Praxis und im Studium der Sozialen Arbeit zu ermitteln. Gleichzeitig wurde erarbeitet, ob sich Studierende und Sozialarbeiter*innen ausreichend auf sexualpädagogische Themen vorbereitet fühlen, worüberhinaus Verbesserungsforschläge formuliert wurden. Hierfür wurden sowohl die Perspektiven von Studierenden sowie von Praktiker*innen berücksichtigt. Weiterhin werden in den ersten Kapiteln zunächst das Thema "Sexualität" im allgemeinen erläutert, bevor im 3. Kapitel die Sexualpädagogik definiert wird. Weiterhin wird im 4. Kapitel auf die Relevanz der Sexualpädagogik für die Soziale Arbeit im Allgemeinen herausgearbeitet. Anschließend wird im emprischen Teil ausführlich auf die quantitative Studie "Schon mal was mit Sex gemacht?!" eingeganen, bevor die im Rahmen der Masterarbeit durchgeführte qualitative Studie mit 18 teilnehmdenen Sozialarbeiter*innen aus unterschiedlichsten Handlungsfeldern beschrieben wird.
Die Ergebnisse beider Studien zeigen, dass sexualpädagogischen Kenntnissen einer hohen Bedeutung für die Arbeit in der Sozialen Arbeit zugerechnet wird,sich die Befragten allerdings diesbezüglich nicht ausreichend auf ihre Praxis vorbereitet fühlen.
Die unterstützte Entscheidungsfindung findet man vorrangig in Arbeitsbereichen der Sozialen Arbeit, weshalb es naheliegend ist, dass für die Anwendung dieses Konzepts grundlegende sozialpädagogische Kenntnisse notwendig sind.
Dadurch, dass die unterstützte Entscheidungsfindung sowohl durch das BTHG in der Sozialhilfe als auch mit der Gesetzesreform in der gesetzlichen Betreuung gefordert wird, müssen ebenso die Zuständigkeiten klar abgegrenzt werden.
Somit beschäftigt sich diese Bachelorarbeit mit der Frage, in welchen Bereichen und mit welchen sozialpädagogischen Methoden die unterstützte Entscheidungsfindung in der gesetzlichen Betreuung stattfinden kann und muss.
Um sich dieser Frage zu nähern, erfolgt zunächst ein Überblick über die Entwicklung des Betreuungsrecht und das aktuelle Betreuungssystem in Deutschland, sowie die Relevanz des Art. 12 der UN-BRK hierfür. Weiterführend wird das Ziel der Selbstbestimmung sowohl im Betreuungsrecht als auch in der Sozialen Arbeit definiert und die Grundzüge der sozialen Profession im Hinblick auf die Schnittstellen, die sich zur gesetzlichen Betreuung finden, dargelegt. Im Anschluss wird das Konzept der unterstützten Entscheidungsfindung beschrieben und seine Bedeutung für das Besorgungsmanagement in der gesetzlichen Betreuung erläutert. Abschließend werden sozialpädagogische Methoden zur Umsetzung des Konzepts in der gesetzlichen Betreuung vorgestellt. Gleichzeitig wird in diesem Kapitel der Versuch unternommen die verschiedenen Zuständigkeiten von gesetzlicher Betreuung und sozialer Betreuung, durch die Eingliederungshilfe, herauszuarbeiten.
Selbstsorge
(2021)
Selbstsorge zählt zu den auch aktuell bedeutsamen antiken Zentralbegriffen ethischer Praxis. Bildung durch Theorie
und praktische Übungen (z. B. klare Zeitstruktur für den Tag; Lektüre; gedankliche Vorbereitung auf Schicksalsschläge bis hin zum Tod) befähigt zur Lebenskunst der Selbst- und Fürsorge. Nur wer gelernt hat, sich selbst zu regieren, kann auch andere regieren (Platon). Macht über sich selbst ermöglicht Autarkie: unbestechliche innere Freiheit und Unabhängigkeit. Seneca (ca. 4 v. Chr.–65 n. Chr.) verbindet Selbst- und Fürsorge durch die Vorstellung, dass die göttliche Kraft alles durchwaltet. Dieser Zusammenhang erschließt sich nur durch Muße: freie Zeit und Ruhe. In diesem Verstehenskontext lassen sich auch biblische Texte verstehen, die zu einem gebildeten achtsamen Leben anleiten. Angesichts der Fülle der relevanten Texte ist eine Auswahl nötig. Der Schwerpunkt liegt auf dem Neuen Testament: In ihm lassen sich im Anschluss an das Alte Testament und den antik-ethischen Diskurs Elemente eines Programms alltäglicher Selbstsorge entdecken.
Konkurrenz und Macht
(2021)
Konkurrenz ist in der Bibel kein Tabu. Sie wird in vielen Erzählungen thematisiert. Ihre destruktiven und konstruktiven Aspekte kommen zum Ausdruck, wobei der Akzent auf den negativen Erfahrungen liegt. Kultureller Kontext war der Kampf (griech. agṓn) um Anerkennung. Der Grundsatz der antiken Ehrenethik, alle anderen zu übertreffen und der Beste zu sein, bestimmte das agonistische Konkurrenzverhalten. Dabei geht es nicht zuletzt um die Frage der Macht.
Demut
(2021)
Demut gewinnt seit einiger Zeit an positiver Bedeutung. Barack Obama begann im Januar 2009 seine Antrittsrede als Präsident der USA mit den Worten: „Ich stehe heute hier, demütig angesichts der Aufgabe, die vor uns liegt.“ Er erinnerte „mit demütiger Dankbarkeit“ an Vorbilder, die „den Geist des Dienens“ verkörpern. In dieser Zeit „ist es genau dieser Geist, der in uns allen sein muss.“
Konvivenz und Kooperation
(2021)
Seit einigen Jahren steigen auch in Deutschland die Zahlen ankommender Asylsuchender aufgrund von Krisen und Konflikten in der globalisierten Welt. Es stellt sich daher innerhalb der Bundesrepublik die Frage, wie Strukturen und Kapazitäten zur Aufnahme der ankommenden Schutzsuchenden geschaffen werden können. Im Jahr 2015 wurden durch Überforderung der innerdeutschen Behörden und einer Überlastung der vorhandenen Strukturen im Rahmen des Asylverfahrens bestehende Missstände in den Unterbringungen der Länder und Kommunen deutlich. Im Zentrum der Kritik standen immer wieder Erstaufnahmeeinrichtungen oder provisorisch eingerichtete Notunterkünfte. Die Unzufriedenheit der Aufgenommenen führte zu Konflikten innerhalb der Einrichtungen, die häufig große Polizeieinsätze verlangten und die Bevölkerung beunruhigten. Auch Mitarbeitende in den Unterbringungen stießen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Hierbei entstehen Berührungspunkte zwischen Sozialer Arbeit und Polizei.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit der Untersuchung möglicher Synergien und Konfliktbereiche im Flüchtlingsbereich, die durch die Zusammenarbeit der bisher konfliktbeladenen Beziehung zwischen den Professionen Soziale Arbeit und Polizei entstehen können. Dazu wird ein Best-Practice-Beispiel einer Notunterkunft untersucht, in der Polizei und Träger ein präventiv orientiertes Konzept angewandt haben.
Die Debatte über Wirkungen Sozialer Arbeit gewinnt erneut an Dynamik. Im Beitrag wird vor allem diskutiert, wie Wirkungen analysiert und gemessen werden können. Eine differenzierte Auseinandersetzung zeigt hier, dass begrifflich und methodisch oft unscharf agiert wird und so auch die Interpretation der Befunde nicht selten problematisch erscheint. Deshalb ist ein differenzierter und methodisch seriöser Umgang mit dem Begriff Wirkung wichtig. Der Artikel präsentiert eine empirische Toolbox, die ein stufenweises und praxistaugliches Verfahren beschreibt und so eine differenzierte und empirisch solide Auseinandersetzung mit Wirkungen in der Praxis ermöglicht.
Die Diskussion um Wirkungen und Wirksamkeit von Angeboten und Leistungen wird stark geprägt durch eine Debatte
um die Möglichkeiten der Erfassung von Wirkungen. Etwa wird infrage gestellt, ob Wirkungen in der Praxis der Sozialen Arbeit überhaupt messbar sind. Im Beitrag werden Perspektiven und Grenzen bei der Anwendung verschiedener Forschungsdesigns diskutiert. Wirkungsplausibilisierung wird als Methode vorgestellt, um belastbare und gleichzeitig praxisgängige Aussagen über die Wirkungen Sozialer Arbeit zu ermöglichen.
Neben der Herausforderung der Digitalisierung wird in den letzten Jahreninnerhalb der Sozialen Arbeit vermehrt auch die Frage nach der Wirksamkeit der Angebote und Maßnahmen gestellt. Im Rahmen des Beitrages sollen beide Zukunftsthemen verbunden werden und in Denkanstößen dargestellt werden, wie die Digitalisierung die Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit voranbringen kann.
Das Thema Gewaltprävention ist von großer Aktualität und Relevanz.
Für junge Flüchtlinge ist dabei v.a. die Entwicklung und Förderung ihrer persönlichen Situation
von großer Bedeutung. Die Beschleunigung des Asylverfahrens und die schnelle
Klärung des Aufenthaltsstatus nimmt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle ein, was sich u.a. in den erhöhten Effektstärken bei erteilter Aufenthaltserlaubnis gegenüber Duldung und Gestattung zeigt.
Neben den vielen Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation von UM, die positive Wirkung auf das Gewaltpotenzial haben können, sollte der Fokus von beteiligten Akteuren
in der Arbeit mit UM auch auf Maßnahmen zur Gewaltprävention gelegt werden. Die Effektstärke, die in der pädagogischen Arbeit mit umF vorliegen, übertreffen dabei sogar das Niveau, das die Jugendhilfe in der Arbeit mit einheimischen Jugendlichen erreicht.
Gewaltprävention kann zwar keine Patentlösungen für jede individuelle
Lebensbiografie bieten, dennoch gehen zahlreiche Nutzen mit ihr einher.
In erster Linie profitieren die Jugendlichen. Ihnen bietet sich die Chance auf eine positive Entwicklung, z.B. durch die gezielte Förderung sozialer Verhaltensweisen. Diese verschaffen ihnen Vorteile im Berufsleben und bauen Probleme im Alltag ab.
Außerdem ergibt sich ein Nutzen für die gesamte Gesellschaft. Mit Hilfe der Gewaltprävention kann die Verhinderung von Straftaten erreicht werden.
Dies hat positive Auswirkungen auf die Anzahl der Straffälligen, die vom Staat versorgt werden müssen, sowie die Anzahl der geschädigten Opfer, die von der Gewalt betroffen sind.
Die Gesellschaft profitiert im Endeffekt von einem gestärkten Sicherheitsgefühl.
Trotz der vielen Maßnahmen zur Gewaltprävention werden Aggression und Gewalt voraussichtlich bestehen bleiben, weil die natürliche Veranlagung im Menschen weiterhin existiert und nicht alle Menschen mit Angeboten erreicht werden können
Soziale Arbeit und soziale Bewegungen - Kooperationsmöglichkeiten für eine gerechtere Gesellschaft
(2012)
Welche Verbindungen gibt es zwischen Sozialer Arbeit und sozialen Bewegungen? Und inwiefern können sie voneinander profitieren? Die Arbeit stellt zwölf Thesen auf, warum eine Kooperation zwischen beiden Akteuren sinnvoll ist und zeigt mögliche Formen der Kooperation auf. Die zentrale Verbindung wird dabei im Einsatz für eine gerechtere Gesellschaft sowie für die Garantie der Menschenrechte gesehen.
[Einleitung]
In ihrer theoretischen Auseinandersetzung mit Macht in der Sozialen Arbeit bietet Silvia Staub-Bernasconi Bewertungs- und Handlungswissen an, mit deren Hilfe Voraussetzungen und Bedingungen von Machtstrukturen kritisch reflektiert werden können. Offen verweist sie dabei auf Bourdieu, Popitz, Focault und Marx u.a. Bei näherer Betrachtung sind in Staub-Bernasconis Betrachtungen allerdings Parallelen zu Gedanken von Norbert Elias zu erkennen. Am augenscheinlichsten wird das bei dem Thema Machtquellen. Sie verweist hier auf Klaus Wolf, der für seine Analyse von Machtprozessen in der Heimerziehung Norbert Elias Ansatz als Fundament nutzt. Beide Theorien sehen in Macht einen zentralen Bestandteil von sozialen Beziehungen.
Macht eröffnet und verschließt Handlungsspielräume. Häufig wird ihre Wirkung gar nicht als Macht wahrgenommen, sondern als viel eher als Sicherheit oder Schutz. Im Alltag sind es vielmehr die negativen Seiten, die dann als Macht bezeichnet werden.
In dieser Arbeit werden beide Seiten betrachtet. Dabei geht es um die Reflexion der eigenen Handlungsspielräume. Macht, wird gezeigt, kann auch die Chance sein, zu einem humaneren Miteinander beizutragen. Sozialarbeiter*innen als auch Adressat*innen der Sozialen Arbeit wird gängigerweise eher Ohnmacht als Macht zugerechnet. Das Bild krassen Ungenügens und sozialer Unterlegenheit haben beide Gruppen in ihr Selbstbild aufgenommen. Ein Muster, das als ‚erlernten Hilflosigkeit‘ bekannt ist.
Eine Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt: Das Bild ist sozio-strukturell erzeugt. Wolfs Studie zeigt auf, dass Klient*innen und Sozialarbeiter*innen sehr wohl über Machtquellen verfügen und diese ihre Wirkung im Negativen wie im Positiven entfalten. Es wird beleuchtet, welche Quellen das im speziellen sind. In der Folge wird eine ethische Legitimationspflicht für den Einsatz von Macht begründet.
Inwiefern kann die Soziale Arbeit von Norbert Elias macht-theoretischen Ansatz profitieren? Das ist die Frage mit der sich diese Arbeit beschäftigt. Als gedankliche Leiter der Arbeit dient der transformative Dreischritt nach Silvia Staub-Bernasconi. Eine Methode, mit der Theoriewissen in Handlungswissen umgewandelt werden kann. Für einen Einblick in die theoretischen Erkenntnisse von Staub-Bernasconi und Elias, werden diese zuerst als Grundlagen erklärt.
In dieser Arbeit werden Kriterien für die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aus lebensweltorientierter Perspektive entwickelt. Die Notwendigkeit, Kriterien zu entwickeln, ergibt sich aus der bisher mangelhaften Unterbringungssituation und der fehlenden Einigung der Kommunen über die Unterbringungsverfahren.
Dazu werden zunächst bisherige Erkenntnisse und Theorien über unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und den lebensweltorientierten Ansatz der Sozialen Arbeit analysiert und im Anschluss ein Leitfaden entwickelt. Anhand dessen werden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus drei verschiedenen Einrichtungen befragt. Die leitende Fragestellung dabei ist: Welche Kriterien sind aus lebensweltorientierter Perspektive angebracht für die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen?
Zunächst wird die Bezeichnung „unbegleiteter minderjähriger Flüchtling“ definiert und die rechtliche Situation im internationalen, europäischen, sowie deutschen Raum umrissen. Außerdem widmet sich ein Unterkapitel dem Begriff des Kindeswohls in Zusammenhang mit der Unterbringungssituation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen.
Anschließend wird die Entwicklung der Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit dargestellt. Dies geschieht anhand der vier Traditionslinien: die Phänomenologie, die systemisch konstruktivistische Perspektive, die Hermeneutisch-pragmatische Erziehungswissenschaft, sowie die kritische Alltagstheorie. Außerdem wird das daraus entstandene Konzept der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit nach Hans Thiersch vorgestellt. Darauf folgend wird die Lebenswelt von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und die daraus resultierende Bedürfnislage herausgestellt und analysiert.
Abschließend wird die aktuelle Unterbringungs- und Versorgungslage dargestellt. Dazu werden bisherige Entwicklungen in der Unterbringung in Deutschland und die verschiedenen möglichen Unterbringungsformen nach dem SGB VIII diskutiert, sowie bisherige Handlungsempfehlungen für die Unterbringung vorgestellt.
Auf den theoretischen Teil folgt dann die empirische Untersuchung in Form einer qualitativen Studie. Dazu werden unbegleitete inderjähre Flüchtlinge aus verschiedenen Einrichtungen der Jugendhilfe befragt, um praxisnahe Erkenntnisse ziehen zu können. Begleitend zur empirischen Erhebung werden Besonderheiten bei der Befragung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen herausgearbeitet, sowie eine Selbstreflexion im Forschungsprozess durchgeführt, die sich an Erdheims ethnopsychoanalytischen Forschung anlehnt. Die Interviews werden im Anschluss mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet und die herausgearbeiteten Kategorien werden in Bezug gesetzt zur Theorie, woraus schlussendlich Kategorien für die Unterbringung von unbegleitetenminderjährigen Flüchtlingen entwickelt werden.
Die Ergebnisse führen zu 16 Kriterien, die eine verbesserte Unterbringungssituation ermöglichen und einen gemeinsamen Nenner für Kommunen bilden können.
Auch wenn die Bundesrepublik Deutschland im Demokratieindex der Economist Intelli- gence Unit (vgl. Kekic 2007) als vollständige und stabile Demokratie geführt wird, (vgl. The Economist 2022) zeigen sich in unserer Gesellschaft in den letzten Jahren doch auch nicht zu unterschätzende demokratiegefährdende und/oder demokratiefeindliche Tendenzen (vgl. Zick/Küpper 2021). Diese lassen sich z.B. am Phänomen der Politikverdrossenheit bestimmter Risikogruppen festmachen (vgl. Bertelsmann-Stiftung 2017, 2020), aber auch am Erstarken extremer politischer Gewalt (vgl. BMI 2021) sowie der Zunahme antisemitischer Straftaten (vgl. BMI 2017) bzw. der Verbreitung rassistischer Vorurteile (vgl. DeZIM 2022). Vor diesem Hintergrund wird – schon seit längerem – auch in der Sozialen Arbeit die Förderung von Demokratie als professionelle Aufgabe verstanden (vgl. Geisen u.a. 2013; Mührel/Birgmeier 2013; Köttig/Röh 2019). Gesellschaftliche Teilhabe, Inklusionsvermitt- lung und Exklusionsvermeidung sind dabei schon immer gesellschaftspolitischer Auftrag der Sozialen Arbeit, was insbesondere im professionstheoretischen Selbstverständnis der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession zum Ausdruck kommt (vgl. Staub-Bernasconi 2019).
In der sozialarbeitswissenschaftlichen Diskussion gibt es vergleichs-
weise wenig empirische Erkenntnis darüber, wie Fachkräfte Theorien wahrnehmen, verstehen und auf sie in ihrer professionellen Urteilsbildung Bezug nehmen. An diesem Desiderat setzt das hier vorgestellte Forschungsprojekt an. In einem qualitativen Setting wurden dazu Sozialpädagog:innen im Handlungsfeld der Kinder- und Jugendhilfe befragt. Zentrales Ergebnis ist, dass die befragten Fachkräfte ihr Handeln – entgegen des gängigen Vorurteils von der theorielosen Praxis – durchaus theoretisch begründen. Allerdings erfolgt diese Rahmung nicht immer über eine explizit sozialarbeits-wissenschaftliche Orientierung. Für die Hochschuldidaktik ergibt sich die Aufgabe, ein nachhaltigeres Theorieverständnis anzulegen, das über lange Zeiträume der Berufsbiografie tragen kann.
Kindliche Schüchternheit in der Grundschule - ein unsichtbares Handlungsfeld für die Soziale Arbeit?
(2022)
Der Begriff Schüchternheit ist für die meisten Menschen kein unbekannter. So werden mit Schüchternheit verschiedene Attribute assoziiert, die von neutralen Begriffen wie Zurückhaltung und Zaghaftigkeit bis hin zu gesellschaftlich abwertenden Verbindungen wie Unreife oder Inkompetenz führen. Schüchternheit ist ein Thema, das jeden Menschen selbst oder in der Umgebung betrifft und trotzdem oftmals fehlinterpretiert wird oder unbeachtet bleibt. Gerade in der Grundschule, die den Eintritt zum leistungsorientierten Lernen bedeutet und die Weichen für die weitere Bildungslaufbahn stellt, ist das Beachten der Persönlichkeitsvielfalt von hoher Bedeutung, um die Bildungspotentiale von Kindern ausschöpfen zu können. Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit den Fragen, welche Herausforderungen sich für schüchterne Kinder in der Grundschule ergeben und wie die Soziale Arbeit in der Institution Grundschule unterstützend wirken kann. Dabei wird der Begriff Schüchternheit definiert, die Begriffsbedeutung in einem kulturellen und klinischen Zusammenhang diskutiert sowie von Begriffen mit ähnlichen Verhaltensäußerungen abgegrenzt. Es wird auf die multikausalen biopsychosozialen Entstehungsfaktoren von Schüchternheit eingegangen und die Aufgaben und Ziele der Grundschule skizziert. Im Praxisteil der Arbeit werden die Schwierigkeiten von schüchternen Kindern dargestellt und auf die Unterstützungsmöglichkeiten der Sozialen Arbeit eingegangen. Es wird aufgezeigt, dass schüchterne Kinder in verschiedenen Bereichen der Schule vor Herausforderungen aufgrund ihres Persönlichkeitsmerkmals gestellt werden, die die Beziehungen zu Lehrkräften und Mitschüler_innen beeinträchtigen, den Lernprozess und die gerechte Leistungsbewertung behindern sowie negative Auswirkungen auf das physische und psychische Wohlbefinden der Kinder haben. Die Soziale Arbeit hat in den Bereichen der Sensibilisierung der Lehrkräfte, der Förderung der schüchternen Kinder und der Elternarbeit die Chance, schüchternen Kindern eine persönlichkeitsfreundliche Umgebung zu bieten, in denen sie sich selbst entfalten und mit Beachtung ihrer Grenzen lernen können.
Existenzielle Soziale Arbeit
(2023)
Soziale Arbeit trifft auf Existenzphilosophie: Wie finde ich Sinn in meinem Leben? Wie frei bin ich in meinen Entscheidungen und Handlungen? Wie gehe ich mit Leid, Schuld und Tod um? Wie führe ich ein authentisches Leben?
Unter Rückgriff auf einige große Denker wie Jean-Paul Sartre und Martin Heidegger unternimmt Johannes Nathschläger den Versuch zu zeigen, wie existenzphilosophische Fragen und Themen in den vielfältigen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit zwar eine allgegenwärtige „Querschnittsaufgabe“ darstellen, im theoretischen Diskurs bislang aber kaum Beachtung fanden. Dieser Herausforderung muss sich Soziale Arbeit als Profession und wissenschaftliche Disziplin endlich stellen und dazu passende Methoden entwickeln und anwenden. Anregungen kann sie u. a. bei der existenziellen Psychotherapie Irvin Yaloms oder der Logotherapie Viktor Frankls finden. Dieses Buch möchte hierzu eine Debatte anstoßen und richtet sich gleichermaßen an Fachkräfte, Studierende und Lehrende der Sozialen Arbeit.
Bedingt durch eine veränderte Denkweise in der Heimerziehung steht die Soziale Arbeit
in der stationären Jugendhilfe einem erweiterten Auftrag gegenüber: nicht mehr nur die
Kinder stehen im Fokus, sondern die Zusammenarbeit mit den Eltern nimmt einen
immer bedeutenderen Stellenwert ein.
Vor diesem Hintergrund thematisiert die vorliegende Arbeit die Praxis der Sozialen Arbeit
in der Heimerziehung und wie dabei die theoretischen Konzepte der „Pädagogik des
sicheren Ortes“ und des „systemischen Ansatzes“ im Heimalltag Anwendung finden.
Für Beantwortung der Forschungsfrage wurden Experteninterviews mit vier Fachkräften
eines Kinderheims durchgeführt.
Dabei bilden die zwei Fallanalysen aus dem untersuchten Heim den Mittelpunkt der
Arbeit. Die Auswertung der Fälle zeigt, dass beide theoretische Konzepte in der täglichen
Praxis der Heimerziehung in großem Maße umgesetzt werden und dabei die
Zusammenarbeit mit den Eltern des Kindes eine entscheidende Rolle spielt.
Neben den vielen Chancen, die die Heimerziehung bietet, um rechtliche Vorgaben zu
realisieren, werden in der Arbeit ebenso Grenzen der stationären Jugendhilfe
thematisiert.
Wann und wodurch entstehen bei Studierenden kritisch-reflexive Sichtweisen auf die Gender-Thematik? Was kann und was muss gute Lehre zu diesem Thema bieten? Ist die Gender-Thematik in Theorie und Praxis so komplex, dass sie Studierende verstört? Wie kann der aktuelle Forschungsstand vermittelt und Impulse gegeben werden? Was ist im Rahmen von Hochschule und insbesondere einer kirchlichen Hochschule möglich?
Profession in der Krise!?
(2021)
Die Festlegung Sozialer Arbeit als Profession ist bis heute kontrovers. Trotz einer andauernden Debatte setzte sich bisher kein Terminus einer einheitlichen Bestimmung als Profession durch.
Die Herausforderungen, die die aktuelle Corona-Krise mit sich bringen, stellt die Profession nochmals mehr auf den Prüfstand. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Diskurs um die Professionalisierung, unter anderem vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Krise auf die Soziale Arbeit.
Auf Basis eines systematischen Literaturreviews wird die Forschungsfrage am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe bearbeitet. Hierfür werden sowohl Fachliteratur als auch Studien-ergebnisse aus den Jahren 2020 und 2021 herangezogen. Es lässt sich das Resultat vermerken, dass die Corona-Pandemie einen Einfluss auf die Adressat*innen der Sozialen Arbeit sowie auf ihre Profession hat. Elementar bringt die Corona-Krise Verwerfungen in der Sozialen Arbeit hervor, die sich durch Deprofessionalisierungstendenzen zeigen. Die Forschungslage demonstriert aber auch positive Tendenzen, durch die Aktivierung der Potenziale und Handlungsmöglichkeiten.
Im Vorschulalter zeigen sich bei zahlreichen Kindern emotionale und psychosoziale Probleme, die die soziale und emotionale Entwicklung der Kinder langfristig bedrohen können. Besonders erhöht ist das Risiko bei Kindern psychisch erkrankter oder belasteter Eltern. Der Resilienzförderung im Vorschulalter kommt daher eine große Bedeutung zu. In dem Beitrag wird eine multimodale Intervention zur Resilienzförderung von Kindern in Kindertagesstätten (Kitas) vorgestellt. Die Intervention zielt sowohl auf die Förderung der individuellen Resilienz der Kinder als auch der familiären Resilienz ab. Gleichzeitig soll bei Bedarf ein niederschwelliger Zugang für die Familien zu Unterstützungssystemen gezielt gefördert werden. Durchgeführt wird die multimodale Intervention von den Erzieher*innen und Mitarbeiter*innen aus gemeindepsychiatrischen Diensten, die durch passgenaue Fortbildungen auf diese Aufgaben vorbereitet werden.
Der Entwicklungsprozess von Jugendlichen in Bezug auf Einverständnis- und Verhandlungsfähigkeit im Kontext von Sexualität ist wenig erforscht. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklungsaufgabe Sexualität und zeigt die Prämissen einer gelingenden Sexualität auf, sowie die Herausforderungen, denen Jugendliche bei einer Umsetzung davon begegnen. Es wird aufgezeigt, dass diese Herausforderungen geschlechterdifferente Ausprägungen aufzeigen und stark von normativen Kulturkonventionen und hegemonial männlichen Sexualitätskonstruktionen beeinflusst sind. Zusätzliche wird die Bedeutung von individuellen Leitsätzen und dem Umfeld der Jugendlichen für den Lernprozess dargestellt. Auch konkrete Fähigkeiten und Kompetenzen die Jugendliche auf individueller Ebene benötigen, um eine gelingende Sexualität umzusetzen, werden dargelegt. Perspektivisch stellen eine konkrete Auseinandersetzung mit eben diesen Leitsätzen, Sexualitätskonstruktionen und Kulturkonventionen Ansatzpunkte für sexualpädagogisches Handeln in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit dar.
Die systemischen Perspektiven werden in der vorgelegten Arbeit als theoretischer Horizont umrissen. Ausgehend von einer Verortung systemischer Denktradition, umfasst der theoretische Horizont die Erfassung systemtheoretischer Grundlagen und deren Entwicklung in der Sozialen Arbeit. Davon ausgehend wurden Handlungsorientierungen und Leitlinien zusammengestellt und ein Bogen gespannt, in dem die Potenziale des systemischen Blickwinkels verdeutlicht, und Bezüge zu Bereichen in Profession und Disziplin Sozialer Arbeit hergestellt werden können.