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[Aus der Einleitung, S. 6f.]
Die Studie „The Syrian Refugee Youth Study” von Florian Sichling an der University of
Missouri – St. Louis, School of Social Work beschäftigt sich mit der Thematik
unbegleiteter minderjähriger männlicher Flüchtlinge in Deutschland und Amerika. Die
Datenerhebung im Rahmen dieser Studie basiert auf narrativen Interviews. Die für
diese Arbeit relevanten Daten stammen aus Gesprächen mit männlichen Geflüchteten,
die als Minderjährige in Nürnberg in Deutschland ankamen. Insgesamt nahmen 36
junge Männer aus Nürnberg und Umland teil. Diesen wurden unter anderem Fragen zu
ihrer Kindheit in ihrem Herkunftsland, der Eltern-Kind-Beziehung, Fragen zur
Fluchtgeschichte und ihren Zukunftsplänen in Deutschland gestellt.
Im Rahmen dieser Arbeit soll ein Teil der Studie ausgewertet und interpretiert werden
und so neue Erkenntnisse für die Soziale Arbeit gewonnen werden. Mittelpunkt der
Arbeit ist die Thematik der Fluchtgeschichte. Der Autor befasst sich mit den
Auswirkungen traumatischer Fluchterfahrungen unbegleiteter syrischer Jugendliche
und die Auswirkungen auf Adaptionsperspektiven und Bedarfslagen. Es handelt sich
um eine explorative Studie zu den Fluchthintergründen und -erlebnissen männlicher
Jugendlicher aus Syrien. Da sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch in der
Fachliteratur – insbesondere der Traumaforschung und diverser Migrationstheorien –
ein Konsens zu bestehen scheint, dass die Erfahrungen vor und während der Flucht
direkte Auswirkungen auf die Hilfsbedarfe und Adaptionsstrategien von Flüchtlingen
hat (vgl. Faustmann, 2018, p. 57 ff), versucht die vorliegende Studie einen tieferen
Einblick in diese Erlebnisse zu gewinnen.
Zunächst wird in einem Grundlagenteil eine kurze Darstellung der politischen Lage in
Syrien dargeboten. Es werden Definitionen von Flucht, traumatischen Erfahrungen und
Adaption dargestellt. Anschließend wird in Kapitel 3 auf die Art der Methodik und den
Bezug zur Sozialen Arbeit eingegangen. Anschließend wird die Stellung der Autorin
reflektiert. In Teil 4 der Arbeit geht es um die Datenerhebung basierend auf den Interviews der Studie „The Syrian Refugee Studies“ und deren Ergebnisse und Erkenntnisse für die Soziale Arbeit. Diese Ergebnisse sollen anschließend in Vergleich mit den Ergebnissen der Adaptionstheorie nach Jean Piaget gestellt werden.
Abschließend soll ein Ausblick für die Soziale Arbeit dargeboten werden.
Einleitung:
Wird die heutige Gesellschaft betrachtet, so ist ein demografischer Wandel mehr als
deutlich erkennbar. Nach aktuellen Messungen besteht die deutsche Bevölkerung
derzeit aus 17,9 Millionen Menschen mit einem Lebensalter über 65 Jahren. Dies
entspricht 22 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im Jahre 2060 sind es dann bereits
23,9 Millionen über 65-Jährige, also 34 Prozent der Gesamtbevölkerung (Statistisches
Bundesamt 2018). Mit einem steigenden Alter in der Gesellschaft steigt auch die
Relevanz des Themas „Sterben“ und „Abschiednehmen vom Leben“, da zunehmend
mehr Menschen mit dem eigenen Lebensende oder dem eines Angehörigen
konfrontiert sind. Der Fachbereich der Sozialen Arbeit behandelt eben solche sozialen
Prozesse und reagiert mit erforderlichen Handlungsformen, um so einem
gesamtgesellschaftlichen Anspruch gerecht zu werden. Auch eine steigende
Sterberate ist somit von hoher Relevanz, da diese einen erhöhten Bedarf an
psychosozialer Betreuung der betroffenen Personen mit sich bringt. Belastende
Themen werden oft ein Leben lang aktiv verdrängt und kommen erst dann in den
Vordergrund, wenn Hochaltrige mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert wird. So kann
beispielswiese aufgrund von traumatischen Erlebnissen in der Biografie ein
Sterbeprozess langwierig und herausfordernd für alle Beteiligten sein. Werden diese
Erlebnisse im hohen Alter noch aufgearbeitet und somit Frieden mit der eigenen
Lebensgeschichte geschlossen, so erleichtert das ein Abschiednehmen vom Leben
erheblich.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Wege aufzuzeigen, wie ein individuelles Loslassen
von der weltlichen Existenz gelingen kann, um somit ein leichteres Sterben zu
ermöglichen. Dafür werden im Rahmen eines Theorieteils zunächst der Begriff und die
Lebensphase des Alters näher beleuchtet. Ebenso wird auf die finale Lebensphase
und auf die verschiedenen Sterbephasen eingegangen. Zudem muss auch die
spezifische Lebenssituation hochaltriger Menschen genauer betrachtet werden.
Um Menschen mit hohem Alter in der finalen Lebensphase individuell begleiten zu
können, bedarf es ferner eines theoretischen Einblicks in die Thematik der Traumata
und deren psychische und somatische Auswirkungen sowie den Umgang mit diesen.
Auf den Theorieteil folgt eine vertiefende Darlegung der in der Arbeit behandelten
Fragestellung. Die Bearbeitung dieser folgt dann in einem ausführlichen
Anwendungsteil. Hier werden konkret verschiedene Methoden und Möglichkeiten
aufgezeigt, diskutiert und bewertet, wie das Ziel eines „gesunden“ Sterbeprozesses
erreicht werden kann. All dies geschieht unter Beachtung der Relevanz der
vorliegenden Thematik für die Profession der Sozialen Arbeit.
Die vorliegende Arbeit versucht die Bedeutung von Vorurteilen innerhalb der Sozialen
Arbeit festzustellen.
Dazu wird analysiert, ob Vorurteile sozialarbeiterisches Handeln beeinflussen und wie sich Sozialarbeitende ihrer eigenen Vorurteile bewusst werden können.
Als Grundlage dafür, wird in einem theoretischen Teil zunächst geklärt, was Vorurteile sind, wie sie entstehen, welche Funktion sie erfüllen und welche Folgen sie nach sich ziehen können.
Als nächster Schritt wird das Spannungsfeld zwischen der Professionalität Sozialarbeitender und vorurteilsbehafteten Denk- und Handlungsmustern beleuchtet.
Im empirischen Teil der Arbeit wird anhand zweier qualitativer Erhebungen (Experteninterviews) herausgearbeitet, dass Vorurteile massiven Einfluss auf die sozialarbeiterische Praxis haben. Als Ergebnis wird festgestellt, dass Vorurteile in der Sozialen Arbeit einer Tabuisierung unterliegen und deshalb bereits im Studium thematisiert werden müssen.
Elterliche Trennungen
(2019)
Die Bindungstheorie und Bindungsforschung haben in den letzten Jahrzehnten großen Aufschwung erlebt und wurden mit unterschiedlichen Wissenschaften und Professionen verknüpft. Auch in der Sozialen Arbeit hat die Bindungstheorie Einzug erhalten und an Relevanz gewonnen.
Das Ziel dieser Arbeit ist es daher aufzuzeigen, welchen Stellenwert die Bindungstheorie in der Sozialen Arbeit einnimmt und fachliche Überlegungen über die Wichtigkeit der Bindungstheorie und der Kenntnisse über frühkindliche Bindungsstörungen für die Praxis der Sozialen Arbeit anzustellen.
Es werden theoretisch die Grundlagen der Bindungstheorie und die Thematik der frühkindlichen Bindungsstörungen abgehandelt, um die Relevanz einer gelungenen Eltern-Kind-Bindung für die Gesundheit und Entwicklung des Kindes aufzuzeigen. Daraus wird ersichtlich, dass der
präventiven sozialarbeiterischen Praxis eine bedeutende Rolle zukommt, um den gesundheitlichen und entwicklungspsychologischen Risikofaktor eines unsicheren und klinisch auffälligen Bindungsmusters bzw. einer Bindungsstörungen zu minimieren sowie den Schutzfaktor einer feinfühligen Eltern-Kind-Bindung zu fördern.
Ein großes Praxisfeld für die Bindungsorientierung in der Sozialen Arbeit stellen somit zum einen Eltern-Kind-Präventionsprogramme im Rahmen der Frühen Hilfen dar.
Zum anderen stellt sich aber auch heraus, dass den Fachkräften der Sozialen Arbeit als (intervenierende) Bindungsperson eine herausfordernde Rolle im Sinne der bindungsorientieren Sozialen Arbeit zukommt.
Vor diesem Hintergrund ist es empfehlenswert, dass sich Fachkräfte der Sozialen Arbeit Wissen über bindungstheoretische Grundlagen und klinisch relevante Zusammenhänge wie die der frühkindlichen Bindungsstörungen aneignen und sich mit den eigenen Bindungserfahrungen auseinanderetzen.
Die Debatte über Wirkungen Sozialer Arbeit gewinnt erneut an Dynamik. Im Beitrag wird vor allem diskutiert, wie Wirkungen analysiert und gemessen werden können. Eine differenzierte Auseinandersetzung zeigt hier, dass begrifflich und methodisch oft unscharf agiert wird und so auch die Interpretation der Befunde nicht selten problematisch erscheint. Deshalb ist ein differenzierter und methodisch seriöser Umgang mit dem Begriff Wirkung wichtig. Der Artikel präsentiert eine empirische Toolbox, die ein stufenweises und praxistaugliches Verfahren beschreibt und so eine differenzierte und empirisch solide Auseinandersetzung mit Wirkungen in der Praxis ermöglicht.
Das Thema Gewaltprävention ist von großer Aktualität und Relevanz.
Für junge Flüchtlinge ist dabei v.a. die Entwicklung und Förderung ihrer persönlichen Situation
von großer Bedeutung. Die Beschleunigung des Asylverfahrens und die schnelle
Klärung des Aufenthaltsstatus nimmt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle ein, was sich u.a. in den erhöhten Effektstärken bei erteilter Aufenthaltserlaubnis gegenüber Duldung und Gestattung zeigt.
Neben den vielen Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation von UM, die positive Wirkung auf das Gewaltpotenzial haben können, sollte der Fokus von beteiligten Akteuren
in der Arbeit mit UM auch auf Maßnahmen zur Gewaltprävention gelegt werden. Die Effektstärke, die in der pädagogischen Arbeit mit umF vorliegen, übertreffen dabei sogar das Niveau, das die Jugendhilfe in der Arbeit mit einheimischen Jugendlichen erreicht.
Gewaltprävention kann zwar keine Patentlösungen für jede individuelle
Lebensbiografie bieten, dennoch gehen zahlreiche Nutzen mit ihr einher.
In erster Linie profitieren die Jugendlichen. Ihnen bietet sich die Chance auf eine positive Entwicklung, z.B. durch die gezielte Förderung sozialer Verhaltensweisen. Diese verschaffen ihnen Vorteile im Berufsleben und bauen Probleme im Alltag ab.
Außerdem ergibt sich ein Nutzen für die gesamte Gesellschaft. Mit Hilfe der Gewaltprävention kann die Verhinderung von Straftaten erreicht werden.
Dies hat positive Auswirkungen auf die Anzahl der Straffälligen, die vom Staat versorgt werden müssen, sowie die Anzahl der geschädigten Opfer, die von der Gewalt betroffen sind.
Die Gesellschaft profitiert im Endeffekt von einem gestärkten Sicherheitsgefühl.
Trotz der vielen Maßnahmen zur Gewaltprävention werden Aggression und Gewalt voraussichtlich bestehen bleiben, weil die natürliche Veranlagung im Menschen weiterhin existiert und nicht alle Menschen mit Angeboten erreicht werden können
Die Forschungsfrage dieser Thesis lautet, wie können Sozialpädagogen mit Betroffenen des Messie-Syndroms am besten umgehen, welche Voraussetzungen sollten Institutionen erfüllen, um die Hemmschwelle so gering wie möglich zu halten und wie kann auch dem sozialen Umfeld von Betroffenen geholfen werden.
Um diese Fragen zu beantworten, wird zuerst auf die Theorie des Messie-Syndroms eingegangen. Hierbei sind unter anderem die unterschiedlichen Arten des Syndroms, die Komorbiditäten (Nebenerkrankungen), die ätiologischen Faktoren und die Heilerfolge bzw. die Rückfälle wichtig. Außerdem ist ein kurzer Exkurs noch Teil der Thesis, bei dem es um das pathologische Horten von Tieren geht.
Im zweiten Teil der Arbeit wird die Theorie auf die Praxis übertragen. Hier werden zuerst die Institutionen in Nürnberg beleuchtet, sowie die allgemeinen Angebote, welche Betroffene annehmen können. Danach werden Ziele formuliert, hier wird neben den Zielen der Einrichtung auch kurz auf die Ziele der Gesellschaft eingegangen.
Der dritte Abschnitt des praktischen Teils sind die Handlungsansätze. Hier wird dargestellt, wie Einrichtungen mit Betroffenen, sowie dem nahen und weiteren sozialen Umfeld umgehen sollte, um die Ziele bestmöglich zu erreichen. Beim Umgang mit dem Betroffenen wird auf die Gesprächsführung, das Vorgehen bei einer Entrümpelung und die Grundhaltung eingegangen. Für das nahe Umfeld ist meistens vor allem die Psychoedukation von Bedeutung, sowie Informationen, welche Rechte und Pichten man als Mieter hat und welche Risiken sich abbilden, wie beispielsweise der Wohnungsverlust. Auch bei dem weiteren sozialen Umfeld ist die Psychoedukation, sowie die Aufklärung über das Mietrecht wichtig. Danach geht es auf die Ebene der Institutionen, was innerhalb der Einrichtung wichtig ist, um Betroffenen bestmöglich zu helfen. Hier wird auf die Verwendung des Messie-House-Index eingegangen und auf grundsätzliche Rahmenbedingungen der Einrichtungen.
Der letzte Punkt beschreibt die Evaluationsmethoden, mit welchen der Prozess mit einem Klienten reflektiert werden kann. Es wird zusätzlich kurz die Selbstevaluation innerhalb der Einrichtung beschrieben.
Das Interesse an diesem Thema wurde durch eine ehrenamtliche Tätigkeit geweckt. In dieser wird mit einer Betroffenen gearbeitet, die unter dem Syndrom leidet. Ihr wird geholfen, die Wohnung nach und nach aufzuräumen. Die Klientin besucht auch eine Therapie, um die persönlichen Gründe des Messie-Syndroms zu erfahren und Rückfälle zu vermeiden.
Der Begriff "Messie-Syndrom“ und damit verbunden der Ausdruck „Messie“ ist einer, der schnell stigmatisierend wirkt. Aufgrund der Verwendung in der Fachliteratur wird er dennoch in dieser Thesis verwendet. Er soll keineswegs stigmatisierend gemeint sein.
[Aus der Einleitung, S. 4f.]
Mit diesem Lehrbuch erhält der Leser einen verständlich aufbereiteten Überblick über zentrale gerontologische Fragestellungen. Neben der Vermittlung gerontologischen Grundlagenwissens werden aktuelle Themen wie Pflegebedürftigkeit, Migration, Wohnen und Techniknutzung im Alter behandelt. Das Buch ist in einen Grundlagen- und einen anwendungsbezogenen Teil untergliedert. Theorien und Forschungsergebnisse werden anhand von Fallbeispielen anschaulich erläutert und Möglichkeiten für einen Theorie-Praxistransfer aufgezeigt. Auf diese Weise bietet das Buch umfassendes Orientierungswissen nicht nur für Studierende der Sozialen Arbeit und verwandter Studiengänge, sondern auch für Fachkräfte in der Praxis.
Die Bilanz der Zukunft?
(2019)
Der Neoliberalismus ist eine wirtschaftliche Strategie, die in unserer Gesellschaft immer mehr Raum einnimmt. Diese Theorie hat nicht nur die Wirtschaft einschlägig verändert, sondern sie übernimmt auch eine große Rolle in der Politik und unserer Gesellschaft. Auch in der Sozialen Arbeit lassen sich die Folgen der Neoliberalisierung in Form von Ökonomisierungstendenzen finden. Die zwangsläufige Konsequenz dieser Maßnahme ist die Qualitätsminderung Sozialer Arbeit. Klienten und Mitarbeiter leiden besonders unter den Folgen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, braucht es mögliche Alternativen zum Neoliberalismus. Die von Christian Felber entworfene „Gemeinwohlökonomie“ möchte eine solche Alternative sein. Kern dieser bildet die sogenannte „Gemeinwohlbilanz“ die misst, wie in einem Unternehmen die fünf zentralen Werte Menschenwürde, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und demokratische Mitentscheidung/ Transparenz gelebt werden.
Diese Arbeit untersucht den Neoliberalismus und dessen Auswirkungen auf die Soziale Arbeit und möchte eruieren, ob die Gemeinwohlökonomie eine mögliche Alternative für diese sein kann. Dazu wird folgende Forschungsfrage gestellt: Welche Chancen ergeben sich für die Soziale Arbeit durch gemeinwohlorientiertes Wirtschaften im Sinne der Gemeinwohlökonomie? Um diese Frage zu beantworten werden, ergänzend zu einer theoretischen Untersuchung, Experteninterviews mit Mitarbeitern der sozialen Einrichtung „Herzogsägmühle“ geführt. Diese arbeitet seit 2017 nach dem Konzept der Gemeinwohlökonomie. Die Interviews wurden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich in Herzogsägmühle sowohl bei Mitarbeitern, als auch bei Hilfeberechtigten einiges geändert hat. Das Fazit von Herzogsägmühle zur Gemeinwohlbilanz fällt positiv aus. Insgesamt zeigt sich, dass die Gemeinwohlökonomie eine Chance für die Soziale Arbeit sein könnte, um gegen die anhaltende Neoliberalisierung zu wirken. Zwar finden sich bei der Umsetzung der Gemeinwohlökonomie noch einige Systemgrenzen, dennoch scheint sie ein erster Schritt in die richtige Richtung zu sein, um Soziale Arbeit für neue Themen zu öffnen, Arbeitsbedingungen zu verbessern, das Selbstbewusstsein der Klienten zu stärken, das Image sozialer Einrichtungen zu verbessern, den Kosten-, Konkurrenz- und Wettbewerbsdruck zu senken und letztlich die Anerkennung der Sozialen Arbeit zu verbessern. Daher ist es empfehlenswert, sich im Rahmen der Sozialen Arbeit mit dem Thema der Gemeinwohlökonomie intensiver auseinanderzusetzen.
Im Laufe der letzten zehn Jahre hat der Begriff der Professionalisierung, im Kontext sozialarbeiterischer/sozialpädagogischer, therapeutischer und rehabilitativer Berufe, immer mehr an Bedeutung in der tiergestützten Arbeit gewonnen (vgl. Greiffenhagen 2019, 11). Die Einsätze von tiergestützten Interventionen (TGI) werden am häufigsten mit Hunden durchgeführt (vgl. Wohlfarth/Mutschler 2018, 186). In der Sozialen Arbeit wird das von Lothar Böhnisch entwickelte Konzept der Lebensbewältigung als ein fachlich anerkannter Ansatz geschätzt, der sich mit der Bewältigung kritischer Lebenssituationen und damit einhergehenden Erlebnissen des Verlusts von Selbstwirksamkeit, sozialer Anerkennung und Selbstwert beschäftigt (vgl. Böhnisch 2019, 20f.). Da der Professionalisierung von TGI eine bedeutsame Rolle im aktuellen Fachdiskurs zukommt, Hunde in den meisten Fällen tiergestützter Arbeit eingesetzt werden und Böhnischs Konzept der Lebensbewältigung in der Sozialen Arbeit fachlich anerkannt wird, wurde die folgende Forschungsfrage entwickelt:
Inwiefern lässt sich der praktische Einsatz von TGI mit einem professionell ausgebildeten Begleithund, im Kontext des theoretisch-praktischen Ansatzes von Lothar Böhnischs Konzept der Lebensbewältigung, in der Sozialen Arbeit begründen und dadurch als sinnvoll erachten?
Ziel der Beantwortung dieser Fragestellung war es, eine Verbindung zwischen einem exemplarischen Einsatz eines Begleithundes in einer tiergestützten Interventionsform und einer der grundlegenden Theorien der Sozialen Arbeit zu schaffen, und dadurch eine weitere Professionalisierung tiergestützter Einsätze zu ermöglichen. Die Fragestellung wurde anhand der Wirksamkeit von TGI mit einem Begleithund für die Praxis bewältigungsorientierter Sozialer Arbeit sowie der Gegenüberstellung der Chancen und Grenzen eines Begleithundeinsatzes im Kontext bewältigungsorientierter Handlungsaufforderungen und Methoden erarbeitet und diskutiert.
In den letzten sechzig Jahren hat ein enormer gesellschaftlicher Erkenntnisprozess stattgefunden, der bis heute nicht abgeschlossen ist und es wahrscheinlich in absehbarer Zeit nicht sein wird. Im Zentrum dieses Prozesses steht die Frage danach, wie es der Weltgesellschaft möglich sein wird, ihr Überleben auf der Erde dauerhaft zu sichern.
Am Anfang stand die Erkenntnis darüber, dass die natürlichen Ressourcen der Erde, welche die Grundlage alles menschlichen Lebens sind, Grenzen haben und dass es der Menschheit obliegt, diese Grenzen nicht zu überschreiten und die Ressourcen nicht zu übernutzen, wenn sie ihre Existenzfähigkeit dauerhaft sicherstellen möchte. Es entwickelte sich ein neues Umweltbewusstsein. Weil die komplexen Zusammenhänge des planetarischen Systems über von Menschen gezogenen Grenzen hinweg funktionieren, folgte die Erkenntnis, dass umweltpolitische Maßnahmen nur global wirken können und nur im Zusammenspiel von Mensch und Natur. Die UNO institutionalisierte eine internationale Umweltpolitik und entwarf das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung, welches die dauerhafte Existenzfähigkeit der Menschheit an eine intra- und intergenerationell gerechte Verteilung der natürlichen Ressourcen knüpfte. Verwirklicht werden sollte dieses Leitbild nach Maßgabe der UNO innerhalb eines kapitalistischen Weltwirtschaftssystems und mit Hilfe eines grünen globalen wirtschaftlichen Wachstums. Wirtschaftswachstum und Umweltschutz lassen sich vereinbaren, so die Idee, wenn die natürlichen Ressourcen klüger eingesetzt und der Ressourcenverbrauch vom Wachstum abgekoppelt werden würde. Weil diese Strategie bis heute nicht die gewünschten Effekte zeigt, gibt es berechtigte Zweifel an einer grundsätzlichen Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum. Weltweit entwerfen Wissenschaftler*innen Modelle für transkapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle, die, ohne wirtschaftliches Wachstum, eine dauerhafte Existenz der Menschheit sowie intra- und intergenerationelle Gerechtigkeit sicherstellen sollen.
Die Soziale Arbeit hat sich, bisher vor allem über die Institutionen der Internationalen Sozialen Arbeit, in diesen Prozess eingeschaltet und mit der Global Agenda Ziele und Strategien entworfen, welche die Perspektive der Sozialen Arbeit in den Prozess um Nachhaltigkeit einbringen und die Idee der Nachhaltigkeit in die Praxis der Sozialen Arbeit transportieren sollen. Grundlegend dafür sind eine globale Perspektive und die Erweiterung des Umweltbegriffs in der Sozialen Arbeit um die natürliche Umwelt.
Die Integration des Nachhaltigkeitsgedankens in die Soziale Arbeit bedeutet einen nicht unbedeutenden Transformationsprozess und eine Neujustierung von Profession und Disziplin. Um diesen Prozess zu gestalten ist die Mitarbeit der Hochschulen als Ausbildungsstätten und als Forschungseinrichtungen unverzichtbar. Hochschulen der Sozialen Arbeit haben von zwei Seiten einen Auftrag zum nachhaltigen Handeln bekommen. Von Seiten der Profession und Disziplin, die sich mit der Global Agenda selbst einen Auftrag gegeben hat und von Seiten der Weltgemeinschaft, die Hochschulen ebenfalls als wichtige Akteur*innen im Nachhaltigkeitsprozess identifiziert. Die deutsche Hochschullandschaft hat diesen Auftrag angenommen und begonnen, Konzepte für die Ausrichtung von Hochschulen in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln. Diese Konzepte empfehlen den Hochschulen sehr konkrete Maßnahmen in den Handlungsfeldern Nachhaltigkeitsberichterstattung, Lehre, Forschung, Transfer, Governance und Betrieb. Die enge Verknüpfung von ökologischen und sozialen Aspekten, eröffnen der Sozialen Arbeit die Chance, nicht nur die Hochschulen der Sozialen Arbeit nachhaltiger zu gestalten, sondern auch den Nachhaltigkeitsprozess sozialer zu gestalten und die soziale Dimension der Nachhaltigkeit zu stärken.
Vorliegende Arbeit ist der Frage gewidmet, ob das New-Work-Konzept nach Frithjof Bergmann für die Soziale Arbeit adaptierbar ist und wie Instrumente und Maßnahmen gegebenenfalls angepasst oder ergänzt werden müssen.
Umbrüche auf gesellschaftlicher Ebene, die unmittelbare Auswirkungen auf die Arbeitswelt haben, machen neue Konzepte zur Entwicklung und Steuerung von Organisationen notwendig, um die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und Mitarbeiterzufriedenheit in einer sich rasch verändernden Arbeitswelt zu sichern.
Das New-Work-Konzept bietet wichtige Ansatzpunkte, um diesen Heraus-forderungen erfolgreich zu begegnen, wobei eine Anwendung auf die Soziale Arbeit bislang nicht stattgefunden hat. Zur Überprüfung der Adaptionsfähigkeit findet eine Auseinandersetzung mit den Themen-komplexen ‚Arbeit‘, ‚New Work‘ und ‚Soziale Arbeit‘ statt.
An die erfolgte Analyse relevanter Fachliteratur, schließen sich konzeptionelle Überlegungen zu einer Adaption des New-Work-Konzepts für die Soziale Arbeit an.
Pädophilie
(2019)
Ziel dieser Arbeit ist die differenzierte Betrachtung und Aufklärung über Pädophilie als Sexualstörung und die damit einhergehende Herausforderung für die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession.
Hierzu wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um die Prävalenz in Deutschland zu eruieren. Anhand ausgewählter Fachliteratur aus Büchern und Zeitschriften, wird Pädophilie definiert und ihre Ursachen dargelegt. Zusätzlich werden Therapie- bzw. Präventionsmöglichkeiten vorgestellt. Ferner wird der Auftrag der Sozialen Arbeit betont, die selbst bei einem solch sensiblen und emotionalisierendem Thema ethische und moralische Professionalität wahren sollte, womit sie einen gesellschaftlichen Beitrag zu einer differenzierten und reflektierten Bewertung leistet.
(Aus der Einleitung, S. 3f.)