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Der Einstieg in den Pastorenberuf, dessen Glaubwürdigkeit eng mit der eigenen Person verbunden ist, erfordert nicht nur eine fachliche Auseinandersetzung, sondern betrifft die Identität als Ganzes. Deshalb wird in dieser Arbeit im ersten Teil aus soziologischer und sozialpsychologischer Perspektive von Identitätsentwicklung in der gegenwärtigen Gesellschaft gefragt. In der Auseinandersetzung mit der Identitätsentwicklung bei Erik H. Erikson und einem neueren Ansatz der Patchwork-Identität von Heiner Keupp, wird festgestellt, dass Identiät nicht mehr als fester stabiler Kern verstanden werden kann, sondern als Identitätsarbeit, die in permanenter Passungsarbeit zwischen innerer und äußerer Welt geschieht. Dementsprechend wird auch die pastorale Identität hier als "Dialog- und Passungsfähigkeit" verstanden, deren Entwicklung besondere Reflexionsbegleitung erfordert. In einem zweiten Teil wird nach pastoraltheologischen Leitbildern für Berufseinsteigende gefragt. In der Auseinandersetzung mit neueren Untersuchungen zum Pastorenbild in der deutschen evangelischen Praktischen Theologie wird festgestellt, dass von einem einheitlichen Berufsbild nicht mehr gesprochen werden kann. Stattdessen formuliert der Autor in Anlehnung an Christian Grethlein, Peter Böhlemann und Michael Klessmann einen Leitrahmen mit drei Anforderungen, die die Funktion pastoraler Tätigkeit in Gemeinde beschreiben: Kommunikation der Evangeliums, Fürungs- und Leitungshandeln in Sich-in-Beziehung-setzen. Dieser Leitrahmen ermöglicht es Berufseinsteigenden die wesentlichen beruflichen Anforderungen zu identifizieren, anzunehmen und entsprechend ihrer Persönlichkeitsdisposition und der konkreten Gemeindesituation weiter zu entwicklen. Im Ergebnis dieser Arbeit wird deutlich, dass ein begleiteter Berufseinstieg in das Berufsfeld Gemeinde nicht nur sinnvoll, sondern notwendig ist, damit Berufseinsteigende eine eigene Berufsbiografie und ein eigenes Rollenverständnis entwickeln können. Des Weiteren werden Vorschläge und Impulse für Studium und Berufseinstieg formuliert, wie diese Entwicklung zielorientiert unterstützt werden kann.