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Kompetenzorientierte Beratung braucht eine neue Sicherheit in der Unterscheidung von Pflege und Beratung: Sie braucht eine gut reflektierte Sicht auf die Schnittstellen. ExpertInnen in Pflegebildung und -ausbildung benötigen Grundlagenwissen für fachliches Verstehen, Expertise und Training neuer Kompetenzen. Dazu leisten die Autorinnen mit diesem Buch einen wichtigen Beitrag.
Die vorliegende Handreichung gibt einen konzeptionellen Rahmen vor, der für die Planung und Entwicklung solcher zielgruppen- und kompetenzorientierter Zertifikatskurse an der Weiterbildungseinrichtung der EHB angewandt wird und gibt Unterstützung bei der Umsetzung. Das Rahmenkonzept enthält einerseits die wesentlichen Qualitätsmerkmale, die bei der Gestaltung von Weiterbildungskursen mit einbezogen werden sollen. Dazu gehören die Kompetenzorientierung, die Zertifizierung, die Vergabe von Leistungspunkten nach dem ECTS-Verfahren sowie ein Qualitätsmanagement inklusive Evaluation. Andererseits werden strukturell-organisatorische Aspekte festgelegt, wie zum Beispiel der Umfang und die Struktur der Kurse, die Möglichkeit der Anrechnung erbrachter Leistungen, die Zugangsvoraussetzungen oder die Prüfungsform und -bewertung. Die einheitliche Handhabung dieser Aspekte soll Lehrenden und Studierenden Sicherheit in ihrer Planung und Orientierung geben.
In den Projekten Bezert und Bezert_Päd kamen innovative, zielgruppenadäquate Fragebögen als Teil der Evaluation der Zertifikatskurse zum Einsatz. Diese werden hier in ihrer Konzeption und Gestaltung erläutert und Anwendungsgebiete illustriert. Die Fragebögen sind zur weiteren Verwendung (unter entsprechender CC-Lizenz) im Anhang verfügbar.
Moralischen und ethischen Fragen kommt im Feld der Pflege eine hohe Bedeutung zu. Sie sind Teil des Alltags von Pflegenden, der durch Faktoren des Menschseins charakterisiert wird, wie sie aus den Gegebenheiten von Verletzlichkeit und Krankheit, von Gebrechlichkeit, Endlichkeit und Tod resultieren. Damit ist jene Kompetenz erforderlich, die Pflegende je nach Problemlage und Setting befähigt, entweder für sich oder, in Absprache mit den Betroffenen und den Handelnden eines (multiprofessionellen) Teams, gemeinsam eine Abschätzung zu geeigneten Maßnahmen zu treffen, die sowohl den Beteiligten als auch ethischen und professionellen (Qualitäts-)Standards gerecht werden. Indem diese Arbeit der Frage nachgeht, welche Maßnahmen die Entwicklung und Stärkung moralischer Sensibilität und ethischer Kompetenz unterstützen können, lenkt sie ein Hauptaugenmerk auf das Erleben, Wahrnehmen moralischer Probleme und damit verbundener Bedürfnisse von Auszubildenden.