Filtern
Dokumenttyp
- Buch (Monographie) (2)
- Aufsatz (1)
- InBuch (Kapitel/Teil einer Monographie) (1)
- Sonstiges (1)
- ResearchPaper (1)
Sprache
- Deutsch (6)
Gehört zur Bibliographie
- nein (6)
Schlagworte
- Krise (6) (entfernen)
Flucht im Fokus der Forschung Diskursanalytische Perspektiven auf die „Flüchtlingskrise 2015/2016“
(2023)
Mit dem Themenheft "Flucht im Fokus der Forschung – Diskursanalytische Perspektiven auf die 'Flüchtlingskrise 2015/2016'“ ist das Anliegen verbunden, die gesellschaftliche Beobachtung von Fluchtdynamiken sozialwissenschaftlich zu beobachten und zu analysieren. Mit dem physischen Ankommen von Geflüchteten im Kontext der sogenannten Flüchtlingskrise ging die Konstruktionen von Diskursen über Flucht und „Flüchtlinge“ einher. Diese diskursiven Konstruktionen werden fokussiert. Damit richten sich die Beiträge dieses Bandes nicht auf die Rekonstruktion von Fluchtursachen, Fluchtbedingungen oder Perspektiven von Geflüchteten. Stattdessen wird das diskursive Verschwinden der Geflüchteten zum Anlass genommen, medial und politisch dominante Perspektiven auf Geflüchtete und den Umgang mit eben diesen Perspektiven mit Blick auf ihre Konstruktionen zu analysieren. Die re- und dekonstruierende Distanzierung ebnet so auch den Weg zu anderen Perspektiven und ermöglicht, die Gegenwart vor diesem Hintergrund zu reflektieren.
Mit Beiträgen von Esther Almstadt, Isabelle Bosbach, Thomas Eppenstein und einem Interview mit Uwe Becker
Der Text geht dem Zusammenhang von Verschwörungsnarrativen und Krisen- und Kontrollverlusterfahrungen nach. Dabei werden unter Berücksichtigung (sozial-)psychologischer und gesellschaftstheoretischer Debatten Facetten der gegenwärtigen Gesellschaft rekonstruiert, die als Bedingungen sowohl der Dominanz des narzisstischen Sozialcharakters als auch seiner Krisenanfälligkeit gelten können. Die aus der Krise des Narzissmus resultierende psychische Disposition wird mittels des psychoanalytischen Konzepts der Mentalisierung beleuchtet. Einsichtig wird auf diesem Wege, dass der Rückgriff auf Verschwörungsnarrative aus Krisen- und Kontrollverlusterfahrungen resultiert, die psychische Regressionsprozesse auszulösen vermögen. In politiktheoretischer Perspektive republikanischer Prägung wird abschließend diskutiert, inwiefern die im politischen Handeln gründende Erfahrung von Freiheit nicht allein diesen Regressionsprozessen, sondern darüber hinaus dem narzisstischen Sozialcharakter diametral entgegensteht. Daher, so die abschließende Überlegung, bietet gerade die politische Theorie Arendts erste, zugleich überzeugende Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart.
Gewalt als Krise der Religion Eine theologische Auseinandersetzung mit der dunklen Seite der Macht
(2016)
„Und führe uns nicht in Versuchung.“ So beten Christen im Vaterunser. Die vielleicht größte Versuchung der Religion , die zugleich ihre größte Gefahr dar¬stellt, ist der Glaube an einen allmächtigen, zu allem fähigen und auch vor dem Einsatz von Gewalt nicht zurückschreckenden Gott Wenn die Reli¬gion dieser Versuchung nachgibt, begibt sie sich in düstere Gefilde. Sie betritt einen Pfad, der ins Verderben führt. Daher müsste sie sich eigentlich als ihr höchstes Gebot die Worte des weisen Yoda aus George Lu¬cas’ Science-Fiction-Epos „Star Wars“ ins Stammbuch oder besser noch in ihre Heili¬gen Schriften schreiben: „Hüte dich vor der dunklen Seite der Macht!“
So problematisch es also ist, von der „Eurokrise“ zu sprechen, so treffend ist die Bezeichnung „Krise“, denn die aktuellen Vorgänge zeigen die beiden von Koselleck angesprochenen Aspekte. Sie ist zum einen Ausdruck struktureller Probleme, zum anderen hat sie Züge einer Entscheidungssituation, bei der wegen „Gefahr im Verzug“ unverzüglich gleichsam lebensentscheidende Entscheidungen gefällt werden müssen (Koselleck 1982, S. 619). Sie ist eine Ausnahmesituation.