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Die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) im SGB VIII, § 42 geregelt. Nach der Inobhutnahme durchlaufen die Jugendlichen zunächst das Clearingverfahren in einer Jugendhilfeeinrichtung. In diesem Verfahren werden innerhalb weniger Wochen alle wesentlichen Informationen zusammengetragen, welche die weitere Unterbringung bei einem Familienmitglied in Deutschland oder in Einrichtungen der Jugendhilfe (z.B. Sozialpädagogische Wohngruppe, Heilpädagogische Wohngruppe etc.) begründen.
Im Jahr 2015 stiegen die Ankunftszahlen von UMF rasant an und stellten die Akteure im Jugendhilfeverfahren, insbesondere die Clearingstellen, vor große Herausforderungen. Zudem ändern sich beständig politische und rechtliche Rahmenbedingungen, die zu einer Aufweichung der Standards über die Leistungen der Jugendhilfe führen. Vor diesem Hintergrund wurden vom „Wichern-Institut“ der Rummelsberger Diakonie, einem „An-Institut“ der Evangelischen Hochschule Nürnberg, mehrere Studien gefördert. Eine Arbeitsfeldstudie, welche vor allem auf der Befragung der Mitarbeiter_innen von Clearingstellen basierte, stieß ausgehend von den Forschungsergebnissen einen Prozess der Organisationsentwicklung in den Clearingstellen der Rummelsberger Dienste für junge Menschen (RDJ) an. Sie begründete auch die Forschungsfrage, wie die sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung im Hinblick auf die Integration in die deutsche Aufnahmegesellschaft aus Sicht der Jugendlichen verlaufen ist. Der vorliegende Bericht bezieht sich auf diese Teilstudie des Gesamtprojekts. Es handelt sich um eine biografieanalytische Studie mit ehemaligen UMF, welche die Jugendhilfeeinrichtungen (Clearingstelle, Wohngruppe etc.) der RDJ bereits durchlaufen haben und nun eigenständig oder in einer Pflegefamilie leben.
Hintergrund: Die pflegerische Dienstübergabe ist ein gängiges Instrument, um den pflegerischen Verlauf und die PatientInnenversorgung der abgebenden Gesundheits- und KrankenpflegerInnen (GKP) an die übernehmenden GKP zu kommunizieren (Fuhrmann et al., 1987; Colvin et al., 2016). Trotz der hohen Relevanz der Dienstübergabe für die Pflege- und Versorgungsqualität zeigen sich Forschungslücken bezüglich der Anwendung in speziellen Bereichen, wie der Respiratory Care Unit (RCU). Das Ziel dieser Arbeit ist, Herausforderungen und Besonderheiten pflegerischer Dienstübergaben im Setting der RCU sowie Handlungsoptionen und Gestaltungsmöglichkeiten in pflegerischen Dienstübergaben aufzuzeigen. Die Ergebnisse sollen einen Beitrag zur dienstübergreifenden Sicherstellung der Pflege- und Versorgungsqualität leisten.
Methode: Mittels der Methode der integrativen Literaturübersicht konnten qualitative und quantitative Wissensbestände zusammengeführt werden (Whittemore & Knafl, 2005). Aus insgesamt 400 Forschungsarbeiten wurden letztlich 15 extrahiert und die darin enthaltenen Informationen in der anschließenden Datenanalyse verdichtet und systematisiert.
Ergebnisse: Die RCU umfasst verschiedene Versorgungskonzepte wie bspw. Intensiv- und Beatmungspflege, Weaning oder nichtinvasive Beatmung. Eine weitere Herausforderung besteht im Agieren eines multidisziplinären Teams, in dem sich die GKP in der Rolle der Koordinatoren der PatientInnenversorgung sehen (Petty et al., 1967; Scala, 2012; Vahedian-Azimi et al., 2015), woraus sich eine hohe Komplexität der pflegerischen Dienstübergabe ergibt. Kommunikationstechniken wie interaktives Nachfragen oder eine multiperspektivische, dienstübergreifende Pflegeplanung können zur Sicherstellung einer höheren Versorgungsqualität im Folgedienst beitragen (Rayo et al., 2014; Drach-Zahavy & Hadid, 2015). Darüber hinaus wirkt sich ein etabliertes, übergeordnetes Wissensmanagement auf die Manifestation von Kommunikationsstrategien im Rahmen von Dienstübergaben aus (Lauterbach, 2008; Colvin et al., 2016) und Standardisierungen können eine inhaltliche Orientierung zur Strukturierung der Informationen befördern (Flemming & Hübner, 2013).
Diskussion: Die aufgezeigten Handlungsoptionen lassen sich in den aktuellen Stand der Forschung einordnen und bieten die Möglichkeit, Dienstübergaben im Setting der RCU zu evaluieren und zu optimieren, um eine angemessene, ganzheitliche PatientInnenversorgung in allen Diensten sicherzustellen.
Fazit: Die Ergebnisse der Arbeit unterstreichen die Relevanz und Komplexität des Dienstübergabeprozesses von GKP im Setting des multidisziplinären Teams der RCU und verweisen auf die Notwendigkeit weiterer Forschungsarbeiten im Bereich der Implementierung und Evaluierung, um bestehende Forschungslücken zu schließen.
Durch den demografischen Wandel, eine ungleiche ökonomische Situation der Länder und Lust an Abenteuern migrieren immer mehr Menschen aus ihren Heimatländern und suchen neue Arbeit und eine neue Heimat. Es migrieren Familien, beide Eltern, der Vater oder die Mutter. Sie verlassen das Land, es bleiben Kinder zurück, die versorgt werden müssen. Die Betreuung und Versorgung erfolgt meistens durch die eigene engere oder weitere Familie oder durch dritte Personen, wie Freudinnen der Mutter oder die Nachbarschaft. Die Arbeit erfolgt in vielen Sektoren, sehr beliebt ist die Arbeit in der Pflege und im Haushalt, die meistens durch Frauen geleistet wird. Als moderne Form der Migration ist die transnationale Migration, auch Pendelmigration genannt. Sie verläuft meistens in einem Rotationssystem.In meiner Arbeit habe ich die Care Migration aus Osteuropa untersucht , so wie die Auswirkung auf den eigenen familären Kontext.Besonders hat mich die Problematik der verlassenen Kinder und ihrer Familien beschäftigt und die Folgen der Migration auf weiteres Leben der Kinder.
Das Burnoutsyndrom ist nicht zuletzt über eine gesteigerte Medienpräsenz auch unter Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen bekannt. Die Arbeit bietet einen Überblick über Erscheinungsformen, Verlauf und Präventionsmöglichkeiten und knüpft am Beispiel der Jugendhilfe an der Praxis an. Das Phänomen des Coolout hingegen ist weit weniger Praktikerinnen und Praktikern ein Begriff, worüber jedoch keine Aussage über die Relevanz des Themas getroffen kann. Anhand von Beispielen wird deutlich, dass sich das Coolout, welches bisher eher in der Pflege erforscht und festgestellt wurde, auch in der Sozialen Arbeit niederschlägt. Die Arbeit stellt die beiden Phänomene vergleichend gegenüber und bietet Anknüpfungspunkte für weitere Forschungen.
Im Rahmen der Professionalisierungsdebatte in der Sozialen Arbeit wird in jüngerer Zeit zunehmend die Frage nach der Rolle der Hochschulausbildung bei der Entwicklung von Professionalität von zukünftigen Sozialarbeiter*innen diskutiert (vgl. Harmsen 2014, S. 5). Dabei werden das Verhältnis Hochschule – Professionalität (vgl. ebd.), Hochschule als intermediärer Ort zwischen Forschung und Praxis (vgl. Domes 2017), die Rahmen- und Studienbedingungen (vgl. Becker-Lenz et al. 2012) oder Modulhandbücher (vgl. Ebert 2011) analysiert, um Aufschluss über die Kriterien für eine gelingende Professionalitätsentwicklung während des Studiums zu erhalten. Die Lehrenden als die Personen, die vermittelnd zwischen in Gremien vereinbarten Lehrinhalten und den Studierenden agieren, kommen dabei nicht zu Wort. Dies ist erstaunlich, denn die in den genannten empirischen Untersuchungen verwendeten Begriffe wie ‚professionelle Identität‘ (Harmsen 2014) und ‚Professioneller Habitus‘ (Becker-Lenz/Müller 2009; Ebert 2012) zeigen deutlich, wie stark Professionalität in der Sozialen Arbeit mit der sie innehabenden Person verbunden ist. So ist also davon auszugehen, dass auch das Professionsverständnis der Lehrenden fest mit ihrer Person verbunden ist und so seinen Ausdruck in der Lehre findet. Einerseits durch die Funktion der Dozent*innen als Vorbild und Modell (Ebert 2012, S. 286 ff.), andererseits durch die individuelle Ausgestaltung der vereinbarten Lehrinhalte. Die vorliegende Arbeit untersucht deshalb sowohl das Professionsverständnis einiger Lehrender der Fachwissenschaft Soziale Arbeit an der KatHO NRW, Abteilung Aachen, als auch ihre Vorstellungen von Lehrinhalten und ihrer Umsetzung im Hochschulalltag und entwickelt daraus Perspektiven für die Weiterentwicklung der Hochschullehre in Studiengängen der Sozialen Arbeit.
Kommunikation gilt als ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit als Pflegefachkraft
in Deutschland. Einerseits im Kontext der Pflege von Menschen, und anderseits bei
der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen. Defizite in diesem
Bereich führen zu Missverständnissen und Unzufriedenheit. Kenntnisse einer
evidenzbasierten Gesprächsführung erweisen sich hierbei als hilfreich. Dadurch
können Gespräche reflektiert werden, was wiederum den angehenden
Akademisierungsprozess der Pflege hierzulande unterstützt. Das Motivational
Interviewing (MI) bietet in diesem Zusammenhang eine Möglichkeit der
Konversationsführung an. Basierend auf einer partnerschaftlichen, akzeptierenden,
mitfühlenden und evozierenden inneren Grundeinstellung bauen die Methoden des MI
auf. Diese ermöglichen das Erkennen, Hervorrufen und den Umgang mit
Veränderungsmotivationen, Fördern außerdem Zuversicht bzw. Selbstvertrauen und
bieten Hilfestellung im Umgang mit ambivalenten Äußerungen bezüglich einer
Verhaltensänderung. Voraussetzung für die Anwendung dieser Methoden ist die
Beherrschung der fünf MI-Kernkompetenzen. Beruhend auf dieser Theorie wurde ein
Tagesseminar für Auszubildende in der Pflege mit dem Fokus auf die definierten
Kernkompetenzen konzipiert. Dies soll die Zielgruppe einerseits für die Thematik
sensibilisieren und anderseits die Grundlage bilden, zukünftig erfolgreiche
Patientengespräche führen zu können, was wiederum eine Verbesserung der
Pflegequalität zur Folge hat. Die Einbettung des Konzepts in den Berufsschulunterricht
erweist sich u.a. dabei positiv auf die zu erwartenden Kosten. Weitere Aufbauseminare
zur Vervollständigung des MI-Wissens werden empfohlen.
Schlüsselwörter: Motivational Interviewing, Tagesseminar, Pflege, Kernkompetenzen
Hintergrund: Der Schlaf von Patientinnen und Patienten auf Intensivstation (Intensive Care Unit, ICU ), gemessen mittels Polysomnographie (PSG) weist häufig pathologische Veränderungen des zirkadianen Rhythmus auf (Schenck und Mahowald 1991: 222). Folgen sind u.a. Schlafentzug, welcher vor allem kognitive Nebenwirkungen mit sich bringt (Helton et al. 1980: 464). Schlafentzug ist multifaktoriell bedingt: Lärm, u.a. verursacht durch die Gespräche des Personals und Geräusche der Apparaturen, helles Licht in der Nacht, Polymedikation, sowie die Durchführung therapeutischer und diag-nostischer Maßnahmen (Schwab 1994: 686). Eine mögliche kognitive Nebenwirkung von Schlafentzug ist das Delirium (Engwall et al. 2015: 326). Der Pathomechanismus zwischen Schlafentzug und Delir ist jedoch bis dato nicht vollständig geklärt. Dennoch konnte in diversen Studien festgestellt werden, dass Patientinnen und Patienten auf ICU mit Schlafentzug ein höheres Risiko haben, ein Delir zu entwickeln (Engwall et al. 2015: 326; Patel et al. 2008: 313; Schwab 1994: 688). Medikamentöse Maßnahmen bei Schlafstörungen initiieren zudem die Entstehung kognitiver Beeinträchtigungen (Patel et al. 2008: 313; Ely et al. 2001: 117). Deshalb ist der Einsatz von ätherischen Ölen (Bei-spiel Lavendel angustifolia Mill.) erstrebenswert, da dieses Aromaöl schlaffördernd wirkt, jedoch ohne die Schlafstadien des physiologischen Schlaf-Wach-Rhythmus zu beeinflussen (Bühring 2013: 148).
Ziel: Klarstand inwiefern Aromatherapie am Beispiel Echtem Lavendel (inhalative und transdermale Anwendung) Schlafprobleme bei Patientinnen und Patienten auf ICU vor-beugen kann und sich durch diese aromatherapeutischen Interventionen das Risiko eines Delirs möglichweise verringern kann.
Methoden: Systematische Literaturrecherche mittels dem Schneeballprinzip und unter Verwendung der Booleschen Operatoren. Es wurden in den Datenbanken Medline, Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature (Cinahl), Cochrane und Wiley Online Library nach geeigneten Studien und Reviews gesucht. Insgesamt wurden vier-zehn Studien und achtzehn Reviews gelesen, bewertet und kritisch geprüft.
Ergebnisse: Wissenschaftliche Studien existieren über die Wirkungsweise (inhalativ und transdermal) von Echtem Lavendel bei Schlafstörungen (Özlü und Bilican 2017: 85).
Fazit: Aromapflege ist bei Schlafstörungen ein wichtiger pflegerischer Kernbereich und setzt Fachkompetenz vor allem in der Anwendung ätherischer Öle voraus. Die pharma-kologischen Maßnahmen des hypoaktiven Delirs sind nur sehr begrenzt. Hier kann das Aromaöl Lavendel in unterschiedlichen Anwendungen (nasal/inhalativ, oral/per os oder transdermal/perkutan) Angst und Spannung des Patienten abbauen (Karadag et al. 2015: 106). Bei beginnender Symptomatik von Schlafstörungen ist der Einsatz von ätherischen Ölen besonders wichtig, um die Folgen (wie z.B. Delir) abzupuffern und abzumildern. Pflegefachfrauen und -männer spielen bei der Anwendung von aroma-therapeutischen Interventionen eine entscheidende Rolle.
Schlüsselwörter: Schlaf, Schlafstörungen und Schlafentzug auf ICU, Delir, Aroma-pflege, Lavandula angustifolia Mill.
Glaube braucht Begründung. Aussagen über Gott und den Glauben sollten auch für Menschen ohne religiöses Bekenntnis oder mit einer ablehnenden Haltung gegenüber religiösem Glauben zumindest plausibel und nachvollziehbar sein. Daher ist ein Gespräch zwischen Philosophie und Theologie notwendig.
In dieser Arbeit ist die Basis für dieses Gespräch die transzendentale Erkenntnistheorie des Philosophen Richard Schaeffler, die den Erkenntnisvollzug des denkenden Subjekts in den Mittelpunkt stellt. Religiöse Erfahrung wird aus der Perspektive der Philosophie phänomenologisch beschrieben und in ein Verhältnis zur transzendentalen Erkenntnis gesetzt, das heißt: zu den unhintergehbaren Bedingungen des Erkennens. In diesem Zusammenspiel von Transzendentalphilosophie und Phänomenologie werden als drittes die Möglichkeiten und Grenzen der Sprache bedacht, die sich ergeben, wenn philosophisch von Gott und von religiöser Erfahrung gesprochen wird. Die Sprachphilosophie hilft dabei, das Verhältnis von philosophischer Untersuchung und theologischer Reflexion als spannungsreiches Verhältnis zu sehen. Gerade dann, wenn beide Wissenschaften ihre Spezifika einbringen, sich ihrer Differenzen, Eigenarten und Stärken bewusst sind und diesen Eigenstand wahren, eröffnet sich ein Zugang zur Plausibilität und Nachvollziehbarkeit des Glaubens. Denn dann treten Philosophie und Theologie in ein Verhältnis gegenseitiger Auslegung, in denen Schöpfung, Offenbarung, Kreuz und Auferstehung Jesu Christi und Trinität als zentrale Bekenntnisse des Glaubens gedeutet und erschlossen werden können. Aus dieser Deutung ergeben sich auch Hinweise und Folgerungen für die Lern- und Lehrbarkeit des Glaubens.
Angesichts der derzeitigen Prävalenz von circa fünf Prozent gilt die Aufmerksamkeits-defizitstörung, kurz ADHS, als die häufigste psychische Erkrankung des Kindesalters. Die Symptomatik setzt sich aus Einschränkungen der Kardinalsymptome in Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität zusammen. Aufgrund der Erkenntnisse des integrativen bio-psycho-sozialen Modells zur Ursachenerklärung empfehlen entsprechende Leitlinien für die Behandlung eine multimodale Therapie. Im Einzelfall bedeutet dies, dass verschiedene Behandlungskomponenten mit unterschiedlichen Adressaten kombiniert werden sollten. Diese unterteilen sich in kind- und umfeldzentriete Interventionen. Während die kindzentrierten Behandlungskomponenten überwiegend kognitiv und medizinisch ausgerichtet sind, unterliegen die Interventionen für das Umfeld, sprich die Familie und die Schule bzw. der Kindergarten, einer verhaltenstherapeutischen Basis.
Wie ein erarbeiteter Überblick der umfeldzentrierten Interventionsmaßnahme des Elterntrainings zu dessen derzeitigen Angebotsspektrum dieser Thematik zeigt, konnten diese durchweg eine Verbesserung der gestörten Eltern-Kind-Interaktion sowie eine Symptomverbesserung des Kindes belegen.
Die Analyse der Fachliteratur zu den Grundlagen allgemein und des Elterntrainings im Speziellen bildet die Grundlage für die praktische Erarbeitung einer eigenen Konzeption für ein Elterntraining, welches Gegenstand der vorliegenden Bachelorarbeit ist.
Die Arbeit beschreibt die Vorgehensweise der Erarbeitung bis hin zu einer ersten praktischen Anwendung. Dafür wurden einzelne Inhalte bestehender Manuale selektiert und didaktisch anhand einer Zielformulierung zu einem eigen konzipierten Angebot erarbeitet. Diese Kurz-intervention strebt die Stärkung der elterlichen Ressourcen an. Notwendige Rahmenbe-dingungen dafür wurden ebenfalls mit bedacht.
Anhand eines Probedurchlaufes in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Bezirkskliniken Mittelfranken am Standort Ansbach erfolgte eine praktische Durchführung dessen, an der vier bzw. drei Familien teilnahmen.
Dieser kann abschließend als erfolgreich bewertet werden. Trotz allem zeigten sich punktuelle Optimierungspunkte, welche neben einem Ausblick für die generelle Anwendung wie auch für eine Etablierung dieses Angebotes berücksichtigt werden sollten.
Die Methode des facettentheoretischen Abbildungssatzes zur Theorieentwicklung im Hebammenwesen
(2018)
Die vorliegende Arbeit überführt das latente Konstrukt „Care“ aus unterschiedlichen theoretischen Ansätzen der Hebammenwissenschaft sowie der Care-Ethik in eine empirisch überprüfbare Form. Dafür wird die Methodologie der Facettentheorie verwendet, die eine Metatheorie empirischer Sozialwissenschaften darstellt. Durch die Operationalisierung des latenten Konstrukts „Care“ wird eine Verbindung zwischen empirisch erhobenen Beobachtungen und auf Basis theoretischer Vorannahmen grundsätzlich möglichen Beobachtungen geschaffen. Zur Beantwortung der Forschungsfrage werden empirisch beobachtbare Anteile unterschiedlicher „Care“-Theorien extrahiert und durch einen facettentheoretischen Abbildungssatz restrukturiert. Das Ergebnis gewährleistet eine empirisch überprüfbare Basis „Care“-theoretischer Essenzen.
Ist das zu glauben? – Einige schöpfungstheologische Gedanken von womöglich weltbewegender Bedeutung
(2018)
Die amerikanisch-britische Schriftstellerin Meg Rosoff (*1956) bemerkte in ihrer Rede an junge Leser zur Eröffnung der Sektion Internationale Kinder- und Jugendliteratur des Internationalen Literaturfestivals Berlin im September 2017: „Albert Einstein sagte: ‚Wenn ihr wollt, dass eure Kinder intelligent sind, lest ihnen Märchen vor. Wenn ihr wollt, dass sie noch intelligenter werden, lest ihnen noch mehr Märchen vor.’. Ich habe mich lange gefragt, was genau Einstein damit meinte. Wahrscheinlich, dass jeder, der den Ursprüngen des Universums und den damit einhergehenden komplexen und schwierigen Fragen nachzuspüren versucht, im Grunde genommen eine Geschichte erzählt. Wissenschaftler erzählen uns folgende Geschichte: Sieben Milliarden ... Wesen leben auf einer Kugel aus Eisen, Geröll und Silikaten, die in der Mitte eines unvorstellbaren Nichts treibt. Tatsächlich? Gibt es eine Geschichte, die unwahrscheinlicher ist?“ Und dennoch: „Wir akzeptieren dieses Szenario, ohne mit der Wimper zu zucken“. Dabei sind die meisten naturwissenschaftlichen Erklärungen der Entstehung „des Universums derart bizarr, dass man schon ein begnadeter Schriftsteller sein muss, um sich so etwas auszudenken“1. Welche Geschichten erzählen wir, um zu verstehen, was es mit dem Ganzen auf sich hat? Welchen Narrativen, welchen Erzählungen glauben wir? Es scheint, als würden wir im Großen und Ganzen die modernen Natur- und Humanwissenschaften als jene Formen der Evidenzbeschaffung erachten, die uns Aufschluss darüber geben, was die Welt wirklich im Innersten zusammenhält? Es könnte aber durchaus sein, dass die Welterklärungs- und Weltbeschreibungsfähigkeiten der sogenannten exakten Naturwissenschaften begrenzt sind. – Ich will im Folgenden im Anschluss an Überlegungen des US-amerikanischen Philosophen Thomas Nagel (*1937) erläutern, warum ich glaube, dass – mit einem Buchtitel Nagels zu reden – „das materialistische neodarwinistische Verständnis von Natur so gut wie sicher falsch ist“2. Meine kosmologisch-theologische Spekulation ist zwar so gut wie sicher anwendungsfern und zu einem gewissen Grad auch unbegründbar. Wenn sie wahr wäre, wäre sie allerdings ziemlich sicher weltbewegend – und aufgrund ihrer erhebenden anthropologischen Konsequenzen dann doch wieder anwendungsnah – sofern man Zuversicht und Trost im Blick auf die Stellung des Menschen im Kosmos als Anwendung begreifen kann. Und warum sollte eine gute Nachricht, also ein Evangelium, an einer evangelischen Hochschule keine Form der Anwendung sein? Ich will Sie auf einen halsbrecherischen Gedankengang mitnehmen und Sie im Anschluss daran fragen, was Sie von meiner philosophischen und naturwissenschaftlichen Häresie halten.
Der Studiengang „Religionspädagogik in Schule und Pastoralen Räumen“ ist unter dem Leitmotiv „Religion gibt zu denken – Die Zeichen der Zeit wahrnehmen und deuten“ im Wintersemester 2017/2018 gestartet. Zu den neu entwickelten Rahmenbedingungen zählen sowohl die Erweiterung der angezielten Berufsfelder für die Absolvent*innen als auch eine den Studienbedingungen angepasste Curriculumsstruktur. Vor allem letztgenannter Aspekt soll im Folgenden konkretisiert und in Hinblick auf die Nutzung vielfältiger medialer Formate beschrieben werden, denn der Studiengang sieht im Rahmen des tätigkeitsbegleitenden Lehrformats curricular verankert Blended‐Learning Anteile im Umfang von 17 SWS vor.
Neben einer Vielzahl wissenschaftlicher Publikationen zum Themenbereich Autismus wird auch in Medien wie Spielfilmen, Fernsehserien und Romanen Autismus entweder explizit thematisiert oder es entstehen Spielräume zur Diskussion. Beispiele sind die Serien „Atypical“, die explizit von einem Jugendlichen handelt, der zum Autismus-Spektrum gehört; sowie der Roman „Das Rosie-Projekt“, der dieses Thema behandelt. Weiterhin können beispielsweise in den Serien „Sherlock“ oder „The Big Bang Theory“ bestimmte Verhaltensweisen eines Protagonisten als autistisch gedeutet werden. Hier wird häufig ein Bild hochbegabter Genies gezeichnet, die in sozialen Situationen eher unbeholfen reagieren.
Durch diese vielen Bezüge in Unterhaltungsmedien entstand die Idee, die Ansichten zum Thema Autismus aus der Perspektive der Sozialen Arbeit näher zu untersuchen. Welche Bilder sind unter Studierenden der Sozialen Arbeit verbreitet? Um diese Frage zu klären, bietet sich eine Erhebung unter diesen an. Schlaglichtartig wird kurz betrachtet, ob sich diese Sichtweise vom medial vermittelten Stereotyp unterscheidet.
Um für die Befragung einen theoretischen Rahmen zu setzen, wird zunächst das Thema ‚Behinderung‘ aus der Perspektive der Disability Studies behandelt. Diese Forschungsrichtung betrachtet ‚Behinderung‘ als gesellschaftliche Kategorie zur Differenzierung. Danach werden theoretische Informationen zum Autismus-Spektrum dargestellt. Die psychologisch-klinische Sichtweise wird auf der Grundlage der Klassifikationssysteme ICD und DSM beschrieben, da diese weit verbreitet und im medizinischen und psychologischen Bereich grundlegend sind. Dem gegenüber steht die Stärkenperspektive, die auf die Fähigkeiten von Menschen aus dem Autismus-Spektrum fokussiert ist. Ähnlich wie die Disability Studies ist auch in der Stärkenperspektive die Sichtweise ‚von innen‘ kennzeichnend, da sie von Menschen aus dem Autismus-Spektrum formuliert wurde. Die Stärkenperspektive fokussiert sich im Gegensatz zur psychologisch-klinischen Sichtweise der Klassifikationssysteme ICD und DSM auf die Fähigkeiten, die Menschen aus dem Autismus-Spektrum mit sich bringen. Grundlegend sind sieben Merkmale, die allen autistischen Menschen gemein sind, wenn auch in verschiedenen Ausprägungen.
Die Erhebung fand im Jahr 2018 unter Bachelor- und Masterstudierenden der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Münster statt. Anhand eines schriftlichen Fragebogens, der im Kern eine offene Frage enthält, wurden die Gedanken der Befragten zum Thema Autismus erfasst. Untersucht wurden im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse neben den inhaltlichen Aspekten auch die sprachliche Gestaltung im Hinblick darauf, ob die Äußerungen eher defizit- oder stärkenorientiert sind.
Das Buch „Mias Leben“ ist durch ein studentisches Projekt mit Kindern, die an Diabetes Typ I erkrankt sind, und in Zusammenarbeit mit der Klinik Hallerwiese/Cnopfsche Kinderklinik entstanden. Ziel des Projektes war das gemeinsame Erarbeiten einer ermutigenden Geschichte von erkrankten Kindern mit Diabetes Typ I für andere, ebenfalls an dieser Krankheit erkrankten Kinder. Die Geschichte erzählt die Erlebnisse und Erfahrungen teilnehmender Kinder und wurde frei nach deren Vorstellungen illustriert. Das Projekt hat den Kindern die Möglichkeit geboten, als Experten ihr Wissen und ihre Erfahrungen für andere Kinder, die in einer ähnlichen Situation sind, festzuhalten und weiterzugeben.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Störungen in der kommunikativen Auseinandersetzung zwischen Pflegekräften und Ärzten auf Intensivstationen mit einhergehenden Notfallsituationen, mit dem Ziel, Ursachen aufzudecken und Empfehlungen zur Verbesserung zu geben.
Daraus entwickelten sich die Fragestellungen: „Welche Auslöser lassen sich für Kommunikationsstörungen zwischen Pflegekräften und Ärzten auf Intensivstationen in Notfallsituationen identifizieren?“ „Welche Handlungsempfehlungen können die Verständigung beider Professionen in dieser Extremsituation verbessern?“
Kommunikation ist ein zwischenmenschlicher Prozess, der bei jedem täglich stattfindet. Für einen reibungslosen Ablauf bedarf es einiger Kompetenzen. Jedoch treten in einem sensiblen Arbeitsbereich wie der Intensivstation vermehrt Situationen auf, die Konflikte in der Verständigung zwischen Pflegekräften und Ärzten mit sich bringen.
Niemand soll den letzten Weg alleine gehen. Die Arbeitshilfe will Menschen befähigen, die Tote begleiten, die alleine sterben, keine kirchliche Bestattung für sich erbeten haben, aber auch in diesem Moment nicht alleine sind. Das Projekt Trauergeleit in Fulda qualifiziert und begleitet freiwillig engagierte in diesem Dienst.
Die Beiträge dieses Bandes unternehmen den Versuch, die Spiritualität Luthers ebenso in den historischen sowie den heutigen ökumenischen Kontext einzubetten wie auch für sich genommen zu würdigen. Dazu werden einige Aspekte herausgegriffen: die Bedeutung und Verstehensmöglichkeiten der Heiligen Schrift in ökumenischer Perspektive, die Seelsorge angesichts des Todes und die reformatorische Lieddichtung und ihre Rezeption. Der Band bietet zusätzlich Auszüge aus wirkungsgeschichtlich wichtigen Texten Luthers.
Ziemlich beste Freunde? Zur Bedeutsamkeit und Stabilität von Kinderfreundschaften im Grundschulalter
(2018)
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht Freundschaften sechs- bis zwölf jähriger Kinder.
Besondere Aufmerksamkeit wird der Erforschung der Stabilität kindlicher Freundschafts-beziehungen geschenkt. Ziel ist es, einen differenzierten Blick auf Kriterien der Freundeswahl zu werfen, Ressourcen und Belastungen in Freundschaften zu identifizieren sowie die Rolle von Freunden im sozialen Netz der Kinder zu erfassen.
Hierzu wurden Daten von 13 Kindern mithilfe eines halbstrukturierten Interviews gewonnen. Das Testverfahren SoBeKi-R (Sozialer Beziehungstest für Kinder – revidierte Version) fungierte als Erhebungsinstrument, welches Ressourcen und Belastungen innerhalb des Netzwerkes der Kinder abbildet. Um Aussagen über die Stabilität der Freundschaften treffen zu können, fand nach fünf bis zehn Tagen ein Retest statt. Die Studie untersuchte, ob das Geschlecht der Probanden mit dem der Freunde übereinstimmt, inwieweit kindliche beste Freundschaften über einen Zeitraum von fünf bis zehn Tagen stabil bleiben und ob Ressourcen- und Belastungswerte Aussagen über die Stabilität bzw. Fluktuation von Freundschaften zulassen.
Außerdem wurde die Bedeutung des besten Freundes für das soziale Netz der Kinder untersucht und mit dem Rang der Eltern verglichen, bevor anhand qualitativer Daten der Grund für die beste Freundschaft ermittelt wurde.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Großteil der Probanden gleichgeschlechtliche Freundschaften führt, wobei zum Teil auch gegengeschlechtliche Freundschaften vorhanden sind. Darüber hinaus kann von einer Stabilität der Freundschaftsdyaden von über 70 % ausgegangen werden. Stabile Freundschaften zeichnen sich im Gegensatz zu fluktuierenden Beziehungen durch eine höhere Anzahl an Nennungen bei Ressourcenitems aus.
Gemäß den Ergebnissen gilt Gleiches für die Nennung der Freunde bei Belastungsfragen.
Diese Erkenntnis muss aufgrund der kleinen Stichprobe als kritisch betrachtet werden.
Die Studie weist darauf hin, dass beste Freunde zu den wichtigsten außerfamiliären
Personen im sozialen Netz der Kinder werden. Entscheidende Kriterien für die Wahl des besten Freundes bzw. der besten Freunde sind die Länge der Beziehung, der Charakter des Freundes sowie Freundschaften zwischen den Eltern der Kinder.
Die Bachelorarbeit ermöglicht einen Einblick in die Welt kindlicher Freundschaftsdyaden, trägt zur Erforschung der Reliabilität des Erhebungsinstruments bei und betont die Relevanz von Freunden für eine gelingende Entwicklung.
Hochsensibilität. Ein Persönlichkeitsmerkmal, ein Wesenszug bzw. ein Temperamentsmerkmal mit zahlreichen Eigenschaften und ein recht unerforschtes Thema im Gebiet der Psychologie und Neurologie, welches im Laufe der letzten Jahre auf wachsendes Interesse stößt. Jedoch gibt es reichliche Stigmata in der Gesellschaft, die es HSP (hochsensiblen Personen) schwer machen sich sozial zu integrieren. Dies gilt wegen der sozialisationsbedingten westlichen Rollenbilder besonders für Männer. HSP fühlen sich in der Regel unverstanden und ausgegrenzt, besonders wenn sie ängstlich oder schüchtern sind. "Du bist aber nah am Wasser gebaut", "Stell dich doch nicht so an" oder "Du musst dir ein dickeres Fell zulegen" sind Redewendungen, die sie bereits oft in der Kindheit von ihren Mitmenschen vermittelt bekommen. Circa 15-20 Prozent der Bevölkerung sind hochsensibel. Durch dieses vorrangig vererbte Persönlichkeitsmerkmal können Menschen optische Eindrücke, Geräusche, körperliche Empfinden sowie Emotionen differenzierter wahrnehmen und besitzen infolgedessen eine höhere Intuition. (vgl. Aron 2017,30f.) Allerdings kann die Vielzahl an Informationen bei bestimmten Konstitutionen zu einer Überreizung führen, welche (psycho)somatische Symptome verursacht.
Auch Fachkräfte der Sozialen Arbeit tragen den Wesenszug in sich. Meine Grundannahme ist, dass sich der Prozentsatz von Hochsensiblen trotz der hohen psychischen Belastung dort ähnelt, da diese Personen nicht nur eine empathische Grundvoraussetzung haben menschliche Gefühle zu lesen, ein ausgeprägtes Moralverständnis besitzen und sich deshalb für die Tätigkeit als Berater*In berufen fühlen, sondern auch bei introvertierter Ausrichtung leichter intensive Beziehungen eingehen können. Aufgrund der Bandbreite der Sozialen Arbeit wird die Thesis auf den Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, im genaueren der stationären Hilfen zur Erziehung, bezogen. Dies liegt zum einen an dem favorisierten Tätigkeitsfeld von vielen jungen Absolvent*Innen der Hochschule, zum anderen an den vielfältigen beruflichen Herausforderungen, denen der Bereich unterliegt. Die vier ca. 20 minütigen leidfadengestützten narrativen Interviews stehen unter der Forschungsfrage: „Was für einen Nutzen und welche Belastungen haben hochsensible Fachkräfte in der stationären Hilfen zur Erziehung und wie gehen sie damit um?“
Hochsensibilität ist ein bedeutsames Thema, welches den Mensch in einem seiner Grundzüge beschreibt. Mithilfe der Erklärung des Phänomens können Personen auf der ganzen Welt verstehen, weshalb sie so intensiv auf äußere und innere Reize reagieren und wie sie sich vor einer Überreizung schützen können. Bislang gibt es keine Definition zur Hochsensibilität. Ein Ziel der Arbeit ist es anhand des aktuellen Forschungsstandes eine eigene zu erstellen. Ebenso gibt es zurzeit sehr wenige veröffentlichte Bachelorthesen, die das Persönlichkeitsmerkmal auf die Soziale Arbeit beziehen. Gerade dieses Arbeitsfeld ist von intensiven Beziehungen und hohen Belastungen geprägt. Daher ist es besonders wichtig aus der Sicht von Fachkräften dieses Thema für das pädagogische Potential und zum Schutz des Wohlbefindens zu beleuchten. Demnach liefert diese wissenschaftliche Arbeit wichtige Informationen, um Fachkräften, Teams und Führungskräften eine Perspektive für einen angemessenen Umgang mit dem Persönlichkeitsmerkmal zu geben. Ebenso bieten die Ergebnisse unter dem Aspekt der Professionalität schließlich die Möglichkeit die eigene Person reflexiver und bewusster in die pädagogische Arbeit einzubinden.
Kinder der heutigen Zeit sind Teil von sozialer und kultureller Diversität. Die vorliegende Arbeit ist eine ethnografische Untersuchung zu affektiven Praktiken, die in einer Kindergartengruppe zum Ausschluss aus der Gruppe führen. Die Rückbesinnung auf Affekte in der alltäglichen pädagogischen Praxis ist u.a. Teil einer poststrukturalistisch orientierten Kindheitsforschung. Hier wird die Aufmerksamkeit auf den Vollzug kultureller und sozialer Praktiken im Alltag einer Kindertagesgruppe gerichtet. Aus einer praxeologischen Perspektive wurde dabei deutlich, dass Affekte wichtige Bewegungen für die Inklusion bzw. Exklusion von Kindern in der Gruppe in Gang setzten.
[Einleitung]
Das Sterben und der Tod wird in der heutigen Zeit aus dem Leben verdrängt und dadurch zu einem Tabuthema in unserer Gesellschaft.
Auch in den Kirchen und christlichen Organisationen scheint dieser Prozess nicht entscheidend aufgehalten zu werden. Dabei verleugnet die Kirche scheinbar einen Teil ihres Auftrags und Wesens. Es gehört zum Wesen der Kirche, Sterbende und Arme zu begleiten und ihre letzte Lebenszeit qualitativ zu gestalten. Im Mittelalter war das Thema Sterben und Tod Teil des Lebens und es wurde als Ars moriendi, die Kunst des Sterbens, beschrieben. Ein bewusstes Erleben des Sterbens sowohl auf Seiten der Sterbenden, als auch derer, die Begleiter sind, kann den Übergang in das Ungewisse erleichtern. In diesem Übergang und der letzten Lebensphase befinden sich Sterbende aber auch deren Angehörigen in vielen Zwischenstadien. Der unheilbar Kranke ist zwischen Erde und Himmel, zwischen Leben und Tod oder auch zwischen sich selbst und seinem sozialen Umfeld.
Die entstehenden Räume sind Orte, die nach Begleitung verlangen. Gerade hier kann diakonisches Handeln als Ausprägung und Aufgabe der Kommunikation des Evangeliums im Amt eines Diakons / einer Diakonin ansetzen. In der Begleitung von Sterbenden und ihren Angehörigen wird der Diakon / die Diakonin zum Dazwischen-Geher in den verschiedenen entstehenden Räumen. Die Frage, welche Aufgaben und Rollen ein Diakon / eine Diakonin im diakonischen Ort des Dazwischen-Gehens einnimmt und was genau dieser diakonische Ort ist, soll mit dieser Arbeit beantwortet werden.
Ebenso soll deutlich gemacht werden, wie ein Diakon / eine Diakonin christliche Sterbebegleitung im Dazwischen-Gehen leisten kann. Dabei ist klar, dass die Tätigkeiten im Spektrum evangelischer Konfession stattfinden, jedoch damit Konfessionslose oder anders Gläubige nicht ausgeschlossen sind. Dies kann vor allem zur Bereicherung der Arbeit in der Begleitung unheilbar kranker Menschen und deren Angehörigen werden.
Als Ort des begleitenden Sterbens werden daher zu Beginn die Anfänge, Entwicklungen und Merkmale der Arbeit in einem Hospiz beschrieben. Daran anschließend wird der Prozess des Sterbens näher betrachtet. Dabei werden neben den Erläuterungen zur Sterbebegleitung, die Sterbephasen nach Kübler-Ross beschrieben, die ebenso bei den Angehörigen zu finden sind. Die Sterbephasen werden in der Arbeit mit Sterbenden und Angehörigen als besonders relevant eingeschätzt. Kapitel vier beschäftigt sich mit dem diakonischen Ort des Dazwischen-Gehens. Dabei werden zunächst die biblischen Zugänge zum Thema Tod und Sterben beschrieben, der Wortstamm „diak-“ im Hinblick auf dessen Bedeutung betrachtet und anschließend der diakonische Ort in unterschiedlicher Ausrichtung erläutert.
Um ein Aufgabenprofil eines Diakons / einer Diakonin bestimmen zu können, wird eine Bedarfsanalyse der Zielgruppe erstellt. Die Skizzierung der spezifischen Aufgaben und des Profils des Diakons / der Diakonin in der Begleitung unheilbar kranker Menschen und deren Angehörigen geben Einblick in den möglichen Arbeitsalltag eines Diakons / einer Diakonin als Dazwischen-Geher.
Das Ende der Arbeit bildet ein Resümee über die im Prozess der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse.
Diese Arbeit stellt eine Einführung in die bayesianische Statistik aus der Perspektive der empirischen Pflegeforschung dar. Das in der Literaturrecherche explorierte Defizit umfassender Arbeiten zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum soll dadurch relativiert werden. Nach einer kurzen historischen Skizzierung zur Entwicklung der bayesianischen Idee und ihrer Kontrastierung zur klassisch frequentistischen Statistik wird der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit durch die Darstellung mathematischer Operationalisierung bekannter Verfahren und die beispielhafte Anwendung des Bayes-Factors, sowie einer bayesianischen Alternative zum frequentistischen T-Test in Form einer Sekundärdatenanalyse gebildet. In einer disziplinbezogenen Verortung wird festgestellt, dass die Diskussion zwischen frequentistischer und bayesianischer Statistik erkenntnistheoretischer Natur ist und Parallelen zu Diskussionen in der qualitativen Forschung aufweist. Zusammenfassend wird das Potential bayesianischer Statistik vor allem in ihrer selbstreflexiven Eigenschaft als Forschungsideal und der Anfechtung dichotomer Grundsätze frequentistischer Statistik (signifikant/nicht signifikant) betrachtet. Die Anwendung bayesianischer Verfahren in der empirischen Pflegeforschung ist derweil noch in den Anfängen und fordert die Bereitschaft des Forschers, sich auf ein in vielerlei Hinsicht besonderes Gebiet der Statistik einzulassen.
Demenz und Spiritualität : die Dimension der Spiritualität in der Begleitung von Menschen mit Demenz
(2018)
Bei der vorliegenden Dissertationsschrift handelt es sich um eine theoretisch ausgerichtete Literaturarbeit zu den Themen Demenz und Spiritualität. Zentrales Anliegen der Arbeit ist es, die bisher vernachlässigte Spiritualitätsperspektive in der Begleitung von Menschen mit Demenz vor dem Hintergrund anthropologischer und leibphänomenologischer Ansätze aufzuzeigen. Die Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Phänomenen Demenz, Spiritualität und Leiblichkeit wurden in ein praxisrelevantes Konzept der spirituellen Begleitung von Menschen mit Demenz überführt.
Der Studienschwerpunkt „Familien- und Lebensformbezogene Soziale Arbeit“ (SSP-FL) an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) ist ein über zwei Semester gestaltetes Lehr-/Lernmodul mit dem Ziel, in einem studentischen und lehrenden Lehr- und Lernsetting das selbstgesteuerte Verstehen und Anwenden einer theorie- und praxisgeleiteten, prozessorientierten und reflektierten Sozialen Arbeit im breiten Arbeitsspektrum professioneller Familienbezogener Sozialer Arbeit zu ermöglichen.
Der vorliegende Reader - inzwischen der siebzehnte SSP-FL Reader - ist das Ergebnis dieses einjährigen Zusammenseins in Verantwortung der Lehrenden Prof. Dr. Sylvia Kroll und den zwei Lehrenden aus der Praxis Christian Freisen (Dipl. Sozarb.) und Doreen Schrötter (MA).
Fokus der Sozialen Arbeit im Feld der Familienbezogenen Sozialen Arbeit ist der einzelne Mensch in seinen Bezügen zu seiner Familie oder eine ganze Familie oder aber auch ein Kind / Jugendlicher oder eine erwachsene Frau/ ein erwachsener Mann, der/die in einer außerfamiliären Lebensform seinen/ihren Lebensmittelpunkt hat. Zentrales Moment all dieser Sichtweisen auf die Lage eines Menschen ist die Frage: welche Rolle und welche Bedeutung hat Familie und welche Funktionen erfüllt Familie für den Einzelnen. Wie kann Familie durch professionelle Familienbezogene Soziale Arbeit in ihren Strukturen und Krisen Unterstützung erfahren.
Die vorliegende Masterthesis fußt auf einem studienintegrierten Entwicklungsprojekt (achtwöchiges achtsamkeitsbasiertes Grundlagentraining für Studierende der Sozialen Arbeit), das gemeinsam mit zwei weiteren Masterstudierenden im WS 2017/2018 durchgeführt wurde. Das Ziel dieser Masterthesis war es, den nachhaltigen Nutzen des achtsamkeitsbasierten Grundlagentrainings anhand einer qualitativen Nachbefragung (Follow-up-Studie) zu untersuchen. Nach der Einleitung wird der Begriff der Achtsamkeit näher erläutert und Bezug auf die spirituellen Ursprünge und existierende Achtsamkeitstrainings genommen. Im dritten Kapitel wird die Bedeutsamkeit von Selbstfürsorge für Fachkräfte in helfenden Berufen dargestellt und eine Verbindung zu den vorhandenen Achtsamkeitskonzepten hergestellt. Die Darstellung der Follow-up-Studie erstreckt sich über das fünfte Kapitel. Im sechsten Kapitel werden die Ergebnisse sowohl einzelfallbezogen als auch fallübergreifend dargestellt. Zuletzt werden die Ergebnisse diskutiert und ein Fazit gezogen.
Wenn man die Interpretation von Wesen und Sendung der Kirche konsequenter vom Heiligen Geist her, also pneumatologisch herleiten würde, welche Auswirkungen hätte das auf die pastoraltheologisch betrachtete Landschaft der deutschen katholischen Kirche?
Tauf- und Firmberufung und charismenorientierte Ermöglichungspastoral sind einfließende Stichworte, die einen Blick über die derzeitige Praxis hinaus wagen.
Welche Art von Personal braucht Kirche heute?
Die Masterthesis im Fachbereich Theologie entwickelt hierzu einen wegweisenden, interdisziplinären Rundblick bis hin zu konkret-praktischen Konsequenzen.
Im Zusammenhang mit diversen Förderprogrammen an Grund- und weiterführenden Schulen ist auch das Projekt "LeseMentor" zu sehen, welches seit mehreren Jahren Kinder und Jugendliche dabei unterstützt, ihre Lese-, Schreib- und Sprachkompetenz zu verbessern.
In dem hier vorgestellten Forschungsprojekt wurden die Bereiche der Leseförderung bei Schüler*innen einerseits und des ehrenamtlichen Engagements vor allem älterer Menschen andererseits zusammengebracht und evaluiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass alle Beteiligten im LeseMentor-Projekt eine Unterstützung und Bereicherung im Schulalltag sehen. Dabei stellt sich unter anderem gerade die Besonderheit der Eins-zu-eins-Begleitung, die LeseMentor von anderen Förderprojekten unterscheidet, als Herausforderung dar, auch tatsächlich in der alltäglichen Mentor*innenarbeit durchgeführt werden zu können.
Um zu zeigen, wie inter- und supranationale sowie nationale Regulative die 24-Stunden-Betreuung prägen und wie diese in das österreichische Gender-, Care-, Migrations- und Arbeits(markt)regime eingebettet ist, wird einerseits der bestehende Forschungsstand zur 24-Stunden-Betreuung sowie zur Wohlfahrtsstaatlichkeit Österreichs mit Blick auf folgende Fragestellungen systematisch rekonstruiert.Eine Zusammenschau von Daten der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und der Sozialversiche-rungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) ermöglicht es darüber hinaus, die Betreuungskräf-te, Vermittlungsagenturen und Haushalte bzw. Personen, welche die Betreuungsleistungen in An-spruch nehmen, hinsichtlich soziodemografischer Merkmale relativ genau zu charakterisieren.
Multiprofessionelle Teams in der Schwedischen Kirche - ein anregendes Beispiel für die ELKB?!
(2018)
Wie funktionieren multiprofessionelle Teams in der Schwedischen Kirche und was kann die ELKB aus den Erfahrungen der multiprofessionellen Teams in Schweden für ihren Reform-prozess lernen?
Um diese Frage beantworten zu können, war ich im November 2017 insgesamt vier Wochen in den Pastoraten Borås und Tidaholm in der Diözese Skara in Schweden und habe sowohl Gedächtnisprotokolle erstellt als auch Interviews mit Mitarbeitenden der Pastorate geführt.
Es hat sich dabei gezeigt – so viel will ich hier vorwegnehmen –, dass die Einführung von multiprofessionellen Teams in der ELKB nicht ohne einen tiefgreifenden Struktur- und Mentalitätswandel umgesetzt werden kann.
Wieso das so ist und welche vorhandenen Strukturen, die das Verhältnis der kirchlichen Berufsgruppen untereinander betreffen, für die Umsetzung problematisch werden können,
möchte ich mit dieser Arbeit zeigen.
Aber auch, warum multiprofessionelle Teams dem biblischen Auftrag der Kirche entsprechen
und ein geeigneter Weg sind, wie die Kirche den Herausforderungen durch die Gesellschaft
begegnen kann.
Die Ergebnisse aus den Gedächtnisprotokollen und Interviews aus Schweden bieten zudem
Beispiele und Erfahrungswerte aus der Arbeit multiprofessioneller Teams, die für die Einführung
von multiprofessionellen Teams in der ELKB lehrreich sein können.
[Aus der Einleitung, S. 6f.]
Am 3. 12. 2010 fand an der Universität Bayreuth im Rahmen des Bayreuther Forums »Kirche und Universität« ein kleines Symposium zum Thema »Was nützt uns die Biodiversität? Zur weltweiten Krise der Artenvielfalt« statt.
Nach Vortragen von Prof. Dr. Prof. Dr. rer. nat. Carl Beierkuhnlein (Berater der Bayerischen Staatsregierung in Fragen der Biodiversität): »Was nützt uns die Biodiversität?«, Prof. Dr. rer. nat. Thomas Köllner »Wirtschaft und Biodiversität«, Prof. Dr. Niels Gottschalk-Mazouz »Biodiversität und Ethik: Ein Kommentar aus Sicht der Philosophie«, hielt PD Dr. Arne Manzeschke einen Vortrag zum Thema: »Biodiversität und Ethik. Ein Kommentar aus theologischer Perspektive«. Dieser Beitrag ist im folgenden unverändert abgedruckt.
In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, ob eine Etablierung des Lean-Managements auf Akutstationen deutscher Krankenhäuser sinnvoll ist.
Das ursprünglich aus der Automobilindustrie kommende Qualitätsmanagementsystem soll den Pflegeprozess mehr zum Patienten bringen und dabei sowohl die Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit und Sicherheit erhöhen als auch Pflegeabläufe besser strukturieren und Wartezeiten, Klingelrufe und Verschwendungen reduzieren.
Methodisch wurde in dieser systematischen Übersichtsarbeit nach Studien aus dem nationalen und internationalen Raum gesucht, welche sowohl positive als auch negative Effekte aufgezeigt und förderliche oder hinderliche Faktoren bei der Umsetzung beschrieben haben.
Die hohe Anzahl an Studien aus den USA und Großbritannien gaben dennoch wenig Antworten auf die Frage nach empirisch fundierten Effekten des Lean-Managements im Gesundheitswesen.
Die analysierten Studien ergaben teils negative aber vor allem positive Ergebnisse, sodass letztendlich eine Etablierung des Lean-Managements, unter der Voraussetzung ausführlicher Informations-, Aufklärungs- und Fortbildungsarbeit für die Mitarbeiter und einer Etablierung im ganzen Haus, als sinnvoll erachtet werden kann.
Zudem wird die Notwendigkeit weiterer empirischer Studien zur quantitativen Erhebung von gemessenen Effekten betont.
Kompetenz und Charisma
(2018)
Die Masterthesis stellt die Begriffe Kompetenz, Charisma, Professionalität und Qualität in ein Verhältnis und entwickelt daraus ein Modell zu einer qualitativen Untersuchung von Seelsorgeverständnissen und Abschlussreflektionen von Teilnehmenden an Qualifizierungskursen zur Seelsorglichen Begleitung in der Krankenhausseelsorge und in Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe.
Die Rechte derjenigen, die in der Akut-Psychiatrie behandelt werden, unterschieden sich nicht nur auf staatlicher Ebene, sondern auch zwischen den Bundesländern. Diese Arbeit gibt einen Überblick über die Patientenrechte, die für die Akut-Psychiatrie gültig sind, sowohl in NRW (Aachen), als auch in Pennsylvania (Pittsburgh, USA).
In Deutschland sind über 4 Millionen Menschen als pflegende Angehörige tätig. Kaum wahrgenommen wird dabei die Gruppe der Kinder und Jugendlichen, die pflegerische Hilfen für Angehörige leisten, da diese weitgehend im Verborgenen handeln. Die Prävalenz wird hierzulande auf rund 230 000 Fälle geschätzt. Das Stillschweigen über die eigene Situation führt zu einem unzureichenden Zugang zu
Unterstützungsangeboten. Zudem werden massive Einschränkungen in der Lebensgestaltung von pflegenden Angehörigen im Kindes- und Jugendalter beschrieben.
Die vorliegende Literaturstudie geht folgenden Forschungsfragen nach:
1. Welche Hilfen leisten pflegende Kinder und Jugendliche?
2. Welche Beweggründe und Wünsche äußern sie?
3. Lässt sich ihre Lebenssituation mit der Theorie des systemischen Gleichgewichts nach Friedemann (2010) erklären und in den Zielen und Prozessdimensionen des menschlichen Systems darstellen?
Die Übernahme pflegerischer Hilfen durch die Kinder stellt oft die einzige Möglichkeit dar ein Pflegearrangement zu
schaffen, das es ermöglicht, die Familie zusammenzuhalten. Sowohl positive als auch negative Auswirkungen werden beschrieben.
Familienbezogene Ansätze gelten als das vorherrschende Paradigma zur Unterstützung der Betroffenen. Es fehlt jedoch
an einem öffentlichen Bewusstsein und an Hilfsprogrammen für die Zielgruppe.
Das Modell „familien und umweltbezogene Pflege“ von Friedemann (2010) stellt sich als besonders geeignet heraus,
einen sachlichen und theoriegeleiteten Zugang zur Lebenssituation der Familien zu finden, sowie Interventionen zu planen und zu evaluieren.
In diesem Beitrag wird der am Institut für Praxisforschung und Evaluation der Evangelischen Hochschule Nürnberg entwickelte ‚Wirkungsradar‘ vorgestellt, eine Toolbox für eine differenzierte Analyse und Messung von Wirkungen sozialer Dienstleistungen. Der Ansatz stellt ein alltagstaugliches Verfahren vor, das einen differenzierten Umgang mit dem Begriff Wirkung fordert. Bei der Umsetzung werden methodische Mindestanforderungen definiert, um eine belastbare, qualitativ hochwertige Analyse überhaupt durchführen zu können. Dazu werden sowohl Verfahren der Black-Box-Messung wie auch der White-Box-Evaluation einbezogen. Zentral im Verfahren ist ein stufenweises Vorgehen, das eine fachliche Perspektive im Rahmen der Wirkungsanalyse und das Konzept der Realistic Evaluation als Kerngedanke zugrunde legt.
Im ersten Abschnitt des Beitrages wird eine Bestimmung und Abgrenzung des Begriffs ‚Wirkung‘ vorgenommen. Danach wird Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit als Thema diskutiert, bevor im vierten Abschnitt der 'Wirkungsradar' detailliert dargestellt wird. Zum Abschluss werden die Grenzen von Wirkungsanalysen diskutiert, um nochmals aufzuzeigen, warum ein differenzierter Umgang mit dem Begriff nötig ist.
Im Projekt Bezert_Päd sind Fortbildungsmodule durchgeführt worden, die jeweils von Trägern von Kindertagesstätten angefragt wurden und speziell für sie konzipiert wurden. So entstand das Fortbildungskonzept „Ressourcen- und prozessorientierte Teamentwicklung“, das in dieser Publikation vorgestellt wird. Es handelt sich dabei um ein Angebot, das sich formal-inhaltlich zwischen einer Fortbildung und einer Prozessbegleitung bzw. einem Coaching bewegt.
In diesem Fortbildungskonzept werden wichtige Bausteine begleiteter Teamentwicklungsprozesse erläutert und theoretisch begründet. Dazu kommen Materialien und Übungen für die Durchführung einer solchen Fortbildung.
Die diskutierte Reform der Pflegeberufe, meist als Generalistik bezeichnet, wird neben der Einführung der altersgruppenunabhängigen Pflegeausbildung zu der neuen Möglichkeit führen, Pflege primärqualifizierend zu studieren. Somit werden in Zukunft neben beruflich Auszubildenden auch Studierende in der Pflege zu den regulären Auszubildenden zählen und keine Ausnahmen im Rahmen von Modellversuchen mehr darstellen. Diese Entwicklung wird sowohl Auswirkungen auf den Lernort der Theorie als auch auf den der Praxis haben. Eine besondere Rolle kommt dabei den Praxisanleitern zu, die in den praktischen Ausbildungsanteilen für den Kompetenzerwerb und die Persönlichkeitsentwicklung des Lernenden verantwortlich sind.
Im Rahmen einer Masterarbeit an der KatHO NRW (2018) wurde eine empirische Studie durchgeführt, die der Hauptforschungsfrage nach Besonderheiten in der Praxisanleitung von Pflegestudierenden nachging. Aus dieser Fragestellung ergaben sich drei zentrale Aspekte: die Praxisanleitung als Funktion und umfangreicher Tätigkeitsbereich, der Praxisanleiter als Person mit Eigenschaften, Kompetenzen und Qualifikationen sowie die Aufgaben und Kompetenzen Pflegestudierender. Letztere wurden in einem Abgleich zu beruflich Auszubildenden betrachtet, sodass das „Besondere/Mehr“ von Studierenden herausgearbeitet werden konnte.
Das Forschungsdesign zeichnet sich durch einen zweisträngigen Weg aus. Innerhalb des Forschungszweiges einer Dokumentenanalyse wurden sowohl normative als auch hochschulspezifische Dokumente herangezogen (z.B. Pflegeberufereformgesetz, Modulhandbücher zweier Hochschulen). In einem zweiten Forschungszweig wurden sieben leitfadengestützte Interviews mit Praxisanleiterinnen geführt, die Pflegestudierende in Modellversuchen begleiten. Mithilfe der strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring wurden beide Wege gegliedert und ausgewertet, sodass sich die Ergebnisse als Zusammenschluss sämtlicher Auswertungen darstellen.
Die Resultate zeigen, dass Besonderheiten in der Praxisanleitung von Pflegestudierenden existieren. Sie besitzen im Vergleich zu beruflich Auszubildenden erweiterte und vertiefte (pflege-) wissenschaftliche und methodische, fachliche sowie reflexive Kompetenzen, welche Auswirkungen auf die Anleitungen haben sollten und entsprechend zu beachten sind. Des Weiteren konnten Erwartungen an Anleiter identifiziert und eine Empfehlung für eine auf Bachelorniveau verortete Praxisanleiterqualifizierung formuliert werden, die nicht nur Gültigkeit für Anleiter besitzt, die Pflegestudierende begleiten, sondern generell vor dem Hintergrund einer zunehmend anspruchsvollen Pflegeausbildung zu diskutieren ist und die Bedeutung der Anleitung in der praktischen Ausbildung von zukünftigen Pflegekräften hervorhebt. Es wurde zudem eine Definition von Praxisanleitung generiert, da bisher keine umfassende und einheitlich genutzte Definition identifiziert werden konnte.
Es ist kein Zufall, dass das Erscheinungsjahr der ersten Auflage von Rudolf Ottos
religionsphilosophischem Hauptwerk mit dem Titel „Das Heilige“ auf das Jahr 1917 und
damit das 400-jährige Reformationsjubiläum gefallen ist. In diesem Buch für das Otto
weltweit bekannt wurde, wird ein Religionsverständnis entfaltet, welches zu einem
Umdenken über Religion im Allgemeinen, aber auch zu einem Umdenken über die Kirche in
evangelisch-lutherischer Konfession herausfordert.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass wenn in dieser Arbeit nach der Relevanz für die kirchliche Praxis gefragt ist, primär die Praxis der evangelisch-lutherischen Kirche gemeint ist.
In Deutschland gilt „Das Heilige“ als bedeutendes Werk der Theologiegeschichte und die von
Otto gebildeten Kunstbegriffe „Fascinans“ und „Mysterium tremdendum“ gehören noch heute
zum festen Bestand des theologischen Vokabulars. Da „Das Heilige“ im radikalen Widerspruch zu den populären theologischen Strömungen des 20. Jahrhunderts stand, lohnt es sich zu fragen ob dieses Werk etwa ein notwendiges Korrektiv darstellte und ob es heute als solches dienen kann.
In den letzten Jahren bildete sich ein neues nicht nur historisches Interesse an Ottos Werk.
Welche Konsequenzen diese Widerentdeckung des Heiligen haben wird, ist zum gegebenen
Zeitpunkt noch nicht abzusehen.
[Einleitung, S. 1]
Vorwort
„Und er sprach zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum anderen und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten.“ (Ex 32, 27)
Einer der Hauptkritikpunkte unserer heutigen Zeit an den Religionen ist, dass aus ihnen zwangsläufig Gewalt entsteht. Dies wird schon dadurch deutlich, dass vor allem die monotheistischen Religionen in ihrer Tradition zahlreiche Geschichten aufweisen, die die Sprache der Gewalt beinhalten. So gibt es, neben dem oben angeführten Text, der einen klaren Aufruf zur Gewalt darstellt, noch unzählige weitere Stellen in der Bibel. Dem Leser der Bibel begegnen Szenen, in denen Gott die Menschen mit Naturkatastrophen straft, gewalttätig über sie richtet, die Rolle eines mächtigen Kriegsherrn einnimmt und sogar die Menschen in seinem Namen töten lässt. Aufgrund dieser grausamen Schilderungen ist es nicht verwunderlich, dass das Christentum und auch andere Religionen von immer lauter werdenden atheistisch geprägten Stimmen als wenig friedfertig bezeichnet werden. Verstärkt wird dies durch die gehäuft ausgeführten Terroranschläge islamistischer Gruppen. Dadurch kommt es zu einer Pauschalisierung, dass durch alle Religionen Gewalt ausgeübt wird.
Da die heutige christliche Religion besonders durch das Gebot der Nächstenliebe für mich eine sehr friedfertige und tolerante Religion darstellt, kann ich diesem Pauschalurteil nicht zustimmen. Dennoch kann das Konfliktpotential, das die Religionen aufgrund ihres individuellen Wahrheitsanspruches besitzen nicht geleugnet werden. Im Rahmen dieser Arbeit beschäftige ich mich daher damit, inwieweit Religion aus christlich – theologischer Perspektive gewalttätiges Handeln bedingt, fördert oder diesem entgegenwirkt.
Zunächst möchte ich auf die Begriffe der Religion und der religiösen Gewalt eingehen. Dabei nehme ich auf die Definitionen von Karl Barth, Ludwig Feuerbach und Jan Assmann Bezug und gehe auf die Entstehung von Gewalt und den schematischen Dualismus ein. In einem zweiten Schritt werde ich verschiedene Positionen und Meinungen darlegen, um einen möglichst differenzierten Blick auf die Thematik zu erlangen. Anschließend beschäftige ich mich mit den Punkten Gewalt und Gewaltfreiheit in der Bibel. Die Arbeit wird mit einem Exkurs zur Gewalt im Islam abgerundet, da dieser aufgrund seiner aktuellen Präsenz in den Medien bei dem Thema Gewalt nicht außer Acht gelassen werden darf.
Bei der vorliegenden Master-Thesis handelt es sich um eine Weiterführung des studienintegrierten Forschungsprojekts, in welchem die Verfasserin gemeinsam mit zwei weiteren Kommiliton*innen die Studie "Schon mal was mit Sex gemacht?" durchgeführt hat.
Bei dieser Weiterführung handelt es sich um eine vertiefende theoretische und empirische Analyse, die zum Ziel hatte, die Bedeutung von Sexualpädagogik in der Praxis und im Studium der Sozialen Arbeit zu ermitteln. Gleichzeitig wurde erarbeitet, ob sich Studierende und Sozialarbeiter*innen ausreichend auf sexualpädagogische Themen vorbereitet fühlen, worüberhinaus Verbesserungsforschläge formuliert wurden. Hierfür wurden sowohl die Perspektiven von Studierenden sowie von Praktiker*innen berücksichtigt. Weiterhin werden in den ersten Kapiteln zunächst das Thema "Sexualität" im allgemeinen erläutert, bevor im 3. Kapitel die Sexualpädagogik definiert wird. Weiterhin wird im 4. Kapitel auf die Relevanz der Sexualpädagogik für die Soziale Arbeit im Allgemeinen herausgearbeitet. Anschließend wird im emprischen Teil ausführlich auf die quantitative Studie "Schon mal was mit Sex gemacht?!" eingeganen, bevor die im Rahmen der Masterarbeit durchgeführte qualitative Studie mit 18 teilnehmdenen Sozialarbeiter*innen aus unterschiedlichsten Handlungsfeldern beschrieben wird.
Die Ergebnisse beider Studien zeigen, dass sexualpädagogischen Kenntnissen einer hohen Bedeutung für die Arbeit in der Sozialen Arbeit zugerechnet wird,sich die Befragten allerdings diesbezüglich nicht ausreichend auf ihre Praxis vorbereitet fühlen.
Die frühneuzeitlichen akademischen Disputationen waren aussagekräftige wissenschaftliche und zeremonielle Ereignisse, deren Forschungswert weit über die Wissenschaftsgeschichte hinausgeht. Zwar dokumentieren Disputationen die Fragestellungen in der geschichtlichen Entwicklung einer theologischen Disziplin und sagen etwas über Kontroversen einer Zeit aus. Sie sind jedoch viel mehr als ihre Inhalte: Diese verhältnismäßig gut dokumentierten medialen Ereignisse waren „[…] nicht zuletzt Selbstdarstellung eines Institutes, seiner Gönner und Vorsitzenden.“ Sie waren multimedial in der Hinsicht, dass sie gesprochenen Text, Musikeinlagen, vorgeschriebene Kleidung und bildliche Elemente einsetzten. Dadurch reichen die rhetorischen Wettkämpfe in den Bereich des Performativen hinein. Folglich wird der Disputationstext – über seine fachtheologischen Inhalte hinaus – zum Material, das innerhalb eines ästhetischen, szenischen und schließlich soziokulturellen Kontextes darzustellen ist. Sie sind Beispiele einer inszenierten Rhetorik, die Bilder in einem paraliturgischen Kontext diskursiv einsetzen.
Das Männerkloster Waldsassen war die erste Cisterce in Altbayern und nach der Legende zugleich die einhundertste Niederlassung des Ordens. Der Aufsatz schildert die gesamte Geschichte des Männerklosters und des (ab 1864) Frauenklosters bis in das 21. Jahrhundert.
Eine der bedeutenden Frauenabteien des süddeutschen Raumes kann auf drei Leben zurückschauen: Die mittelalterliche Gründung eines Männerklosters, seine bemerkenswerte Wiederbelebung im Eifer der Katholischen Reform
und eine dritte Epoche als Frauenkloster des 20. und 21. Jahrhunderts. Diese drei Leben des Klosters Waldsassen können wir in einem kurzen Überblick nicht annähernd erschließen, aber als grobe Akzentsetzung, etwa in der Art
einer Beschlagwortung, könnte man die erste Phase im Geflecht von Land und Herrschaft verstehen, die zweite, in der gezielten konfessionellen Klosterhistoriographie
und -reform der Barockzeit, die dritte, im politischen Katholizismus des späten 19. Jahrhunderts. Dabei ist die dritte Phase wohl am schwierigsten zu kategorisieren – und das ist gut so – weil sie sich bis heute in beeindruckender Weise fortsetzt und als dynamische klösterliche Gemeinschaft
die Zeichen der Zeit verstehen will.
Klöster sind Orte des religiösen Staunens, daher sollte es nicht überraschen, dass dort eine rege Theaterkultur herrschen kann; diese war in der Barockzeit besonders
ausgeprägt. Der Begriff „Klostertheater“ ist allerdings unscharf, weil eben im Kloster so viel gespielt wurde. In Klöstern waren viele Gattungen vorhanden, etwa Geistliches Singspiel, Grabmusik (sepolcri), Applausus, Karfreitagsspiel – um nur einige Spielgattungen zu nennen –, und diese waren zwar theatralisch, aber nicht immer szenisch. Andere Spiele waren ausdrückliche Bühneninszenierungen.
Obwohl die mittelalterliche Theatergeschichte die Unterscheidung zwischen Feier und Spiel kennt, ist diese Trennung im barocken Kontext komplizierter, weil bühnenbildnerische Bauelemente in den Altarraum reichen.
Dieser Aufsatz will im ersten Teil eine allgemeine Darstellung der Theaterkultur eines österreichischen Prälatenklösters im weitesten Sinne vorlegen, um dann
im zweiten einen konzentrierten Blick auf die Faschings- und Fastenzeit zu richten. Der Fokus soll neue Zugänge zu einem ordens- und theatergeschichtlichen Ereignis anregen.
Die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung gewinnt durch den zuletzt rasanten und vielschichtigen Wandel der Institution Kindertagesstätten zunehmend an Bedeutung.
In der vorliegenden Arbeit wird den subjektiven Sichtweisen der Fachkräfte in der Krippe nachgespürt, um deren Erleben und deren Perspektive als Ausgangspunkt für eine praxisnahe Weiterentwicklung vor Ort zu erschließen. Damit wird für diese qualitative Erhebung ein praxisbezogener Zugang gewählt, der nicht repräsentativ ist, jedoch für den involvierten Träger und die trägerspezifische Weiterentwicklung des Krippenbereiches zielführend.
Als Ausgangspunkt der Erhebung wird mit dem kindlichen Explorationsverhalten ein Thema gewählt, dass sowohl in der fachlich-theoretischen Diskussion als auch im Krippenalltag bedeutsam ist. Anhand von Interviews, die auf einem Leitfaden basieren, wird dem Krippenalltag theoretisch fundiert nachgespürt. Aus den Ressourcen, die die Mitarbeitenden der Forschenden in den Interviews zur Verfügung stellen, werden förderliche Faktoren für eine trägerinterne Weiterentwicklung abgeleitet.
Der Beitrag stellt ein multimethodisches und modulares Instrument zur Befragung von Kindern zur Wahrnehmung ihrer Kita vor: Kinder bewerten ihren Kindergarten, KbiK (Sommer-Himmel, Titze & Imhof, 2016). Die theoretische Konzeption und Entwicklung des Instrumentes sowie ausgewählte Ergebnisse werden dargestellt. Der KbiK fokussiert die Partizipationsmöglichkeiten, der Bewertung der pädagogischen Angebote, das allgemeine Wohlbefinden sowie die Qualität der sozialen Kontakte in der Kita aus Sicht der Kinder und orientiert sich dabei an deren Alltagserfahrungen. Befragt wurden 53 randomisiert ausgewählte Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis sechs Jahren aus 13 Einrichtungen. 83% der Kinder bewerteten die pädagogischen Angebote gut oder sehr gut, jedoch fanden nur 47%, dass sie eigene Ideen zu den Projekten beitragen dürfen. Die dargestellten Ergebnisse zeigen zudem exemplarisch, dass die Antworten der Kinder einen differenzierten Blick auf die Bewertung ihrer Aktivitäten und erfahrenen Möglichkeiten zur Partizipation in der Kita ermöglichen. Das zusammenfassende Bewertungsrating zeigte, dass der weit überwiegenden Mehrheit der Kinder die pädagogischen Angebote gut oder sehr gut gefielen. Die anschließende offene Frage eruierte, was sie an den Projekten gut fanden: Etwas selbst machen/mitbestimmen (n=10), Spaß & Freude (n=5); Bewegung (n=4) und kognitive Herausforderung (n=2). Ein Drittel der Kinder (34%) nannte Ideen für weitere Projekte; insbesondere zu den Themen Tiere und Kreativprojekte. Insgesamt erscheint der KbiK eine vielversprechende, praxistaugliche und kindgemäße Methode, um die Prozessqualität von Kindertagesstätten durch den evaluativen Einbezug der Kindperspektive zu verbessern.
Das Kinder- und Jugendhilferecht des Achten Buches Sozialgesetzbuch (SGB VIII) wird nach knapp 20 Jahren des Bestehens auf seine Aktualität und Praktikabilität hin geprüft. Dabei spielt auch das Thema der Inklusion eine nicht zu unterschätzende Rolle. Unter den Stichworten der „großen Lösung“ oder auch der „inklusiven Lösung“ wird eine Zusammenführung der Zuständigkeiten hin zu einer alleinigen Zuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von Behinderungen diskutiert. Dabei soll ersichtlich werden, worum sich die aktuellen Inklusionsdiskurse in der Kinder- und Jugendhilfe drehen und wodurch diese weiter vorangetrieben werden können.
Deutlich wird hierbei das Aufeinandertreffen zweier Professionen, welche vor dem Hintergrund verschiedener Grundhaltungen den vorliegenden Gesetzesentwürfen in differenzierter Weise kritisch gegenüberstehen. Dabei zeigt sich jedoch auch, dass über die Forderung nach einem inklusiven Kinder- und Jugendhilfegesetz weitgehende Einigkeit besteht. Notwendig ist somit eine intensive Auseinandersetzung der beteiligten Professionen mit ihren Grundhaltungen, auf die ein Prozess der gemein-samen Erarbeitung eines solchen Gesetzes, unter Beteiligung der hiervon Betroffenen sowie deren Interessensvertretungen, folgen muss.
Vortrag bei der Generalversammlung 2018 von BETH (Bibliothèques Européennes de Théologie).
Es werden Charakter und Inhalt der sogenannten Kirchenkampfschriften beschrieben sowie das Projekt "Digitale Bibliothek des Kirchenkampfes" der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche.
Die Arbeit befasst sich mit dem Tätigkeitsbereich der Praxisbegleitung von Pflegelehrenden in der Ausbildung von Pflegekräften. Es wird untersucht, welche Tätigkeitsbereiche in der Fachliteratur beschrieben werden. Daraus wird geschlossen, welche Kompetenzen die Pflegelehrenden dazu benötigen. In einem weiteren Schritt wurden Modulhandbücher von ausgewählten Hochschulen untersucht, ob diese die als notwendig erachteten Kompetenzen bei den Studierenden ausbilden.
Hintergrund:
Im klinischen Setting kommen onkologische Patient*innen und das Behandlungsteam - vor allem bei fortgeschrittener Erkrankung - immer wieder in die Situation, über den Therapie- bzw. Behandlungsplan aufgrund eingetretener Veränderungen des Gesundheitszustandes neu entscheiden zu müssen.
Advance-Care-Planning (ACP) ist ein kontinuierlicher Prozess, in dem Wünsche, Bedürfnisse und Limitationen der Betroffenen bezüglich des Lebensendes oder Notfallsituationen entwickelt und festgehalten werden und der als Grundlage in Entscheidungssituationen dient.
In dieser Übersichtsarbeit soll dargestellt werden, welche möglichen Auswirkungen ACP auf die Lebensqualität von onkologischen Patient*innen im klinischen Umfeld hat.
Methode:
Es wurde eine systematische Literaturstudie durchgeführt und in den Datenbanken CINAHL und Pubmed in einem Zeitraum von 2008 bis 2018 gesucht. Die Ergebnisse wurden thematisch zusammengefasst.
Ergebnisse:
Sechs von 3300 Studien wurden in die Übersichtsarbeit inkludiert. Diese bestätigten die vermutete Tendenz, dass ACP bzw. die Auseinandersetzung mit der Thematik positiven Einfluss auf die Patient*innen und deren Angehörige in den Bereichen Angst, Depression, Zufriedenheit und Selbstbestimmung hat. Hoffnung auf Heilung hat keine negative Auswirkung auf den ACP-Prozess. Eine längere Lebenszeit durch ACP kann nicht bestätigt werden.
Diskussion:
Die Implementierung eines standardisierten Angebots des ACP Prozesses im klinischen Alltag durch speziell geschulte Gesprächsbegleiter*innen (Pflegeexpert*innen) wäre wichtig und sinnvoll. Dabei sollte darauf geachtet werden, die Individualität und Unterstützung der Hoffnung der Patient*innen als antreibende Kraft beizubehalten.