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Hintergrund: Die Krebserkrankung trifft die Jugendlichen in einer ganz besonderen Lebensphase. Es ergeben sich vielerlei Herausforderungen und Veränderungen für sie aufgrund der Krebsdiagnose. Für die Betreuung und tägliche Pflege im stationären Kontext sind insbesondere die professionell Pflegenden von großer Bedeutung. Sie unterstützen die Jugendlichen bei der Bewältigung der Krebserkrankung.
Zielsetzung: Die vorliegende Masterarbeit hat zum Ziel folgende Forschungsfragen zu beantworten: Welcher Beratungs- und Unterstützungsbedarf besteht aus Sicht professionell Pflegender bei Jugendlichen mit einer Krebserkrankung im stationären Kontext? Welche Beratungs- und Unterstützungs-schwerpunkte setzen die professionell Pflegenden? Wie gehen die professionell Pflegenden mit den Beratungs- und Unterstützungsinhalten bei Jugendlichen mit einer Krebserkrankung um?
Methoden: Nachdem der aktuelle Erkenntnisstand mit Hilfe einer systematischen Literaturrecherche ermittelt wurde, konnten diese Ergebnisse im theoretischen Rahmen des Trajektmodells nach Corbin und Strauss (2010) systematisiert und ein vorläufiges Kategoriensystem für den weiteren Forschungsprozess entwickelt werden. Für das qualitative Studiendesign bildete das erstellte Kategoriensystem die Basis für die problemzentrierten Einzelinterviews mit neun Pflegenden. Anschließend wurden die transkribierten Interviews anhand der strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert und ausgewertet.
Ergebnisse: Die Pflegenden identifizieren krankheits-, alltags- und biografiebezogene Beratungs- und Unter-stützungsbedarfe. Dabei ist erkennbar, dass zunächst die krankheitsbezogenen Aspekte im Vordergrund stehen und im Laufe der Zeit die psychosozialen Bedürfnisse der Jugendlichen an Wichtigkeit gewinnen. Die Untersuchungs-ergebnisse legen nahe, dass den entwicklungsbedingten Themen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt werden, als die Jugendlichen es möglicherwiese benötigen.
Schlussfolgerung: Die Jugendlichen mit einer Krebserkrankung stellen eine einzigartige Bevölkerungsgruppe dar, die eine altersgerechte Versorgung und Konzepte erfordern. Die Pflegenden sollten über vielfältige Kompetenzen und über umfassendes Wissen verfügen, um die besonderen Bedürfnisse und Herausforderungen zu identifizieren und adäquat darauf eingehen zu können.
Die Haltung in der Beratung
(2015)
Die Beschäftigung mit der Frage der Haltung ist alt und neu zugleich. Einerseits gibt es den Begriff schon in alter philosophischer Tradition. Gleichzeitig ist philosophischerseits nicht einfachhin beschreibbar, was Haltung ist. Ausgehend von der philosophischen Grundlegung erfolgen eine phänomenologische, soziologische sowie psychologische Annäherung.
In einem zweiten Teil werden die Konsequenzen für die Beratung abgeleitet. Anhand der Analyse der die Beratungssituation kennzeichnenden Aspekte und
Dimensionen wird ein eigenes Modell entwickelt: Es werden insgesamt vier Felder bestimmt. Leitend für die Bestimmung der Felder sind knapp zusammengefasst folgende Fragen: Was ist das Spezielle und Spezifische an der Beratungssituation, was prägt sie? Was macht den Berater aus? Und woran kann die Haltung abgelesen werden? Diese allgemeine Herangehensweise
ermöglicht eine für alle Beratungsansätze geltende Bestimmung der Felder.
Spätestens seit den Diskussionen um das Psychotherapiegesetz sieht sich Ehe-, Familien-, Lebensberatung (EFL) einem Reflektions- und letztlich auch Rechtfertigungsanspruch gegenüber. Die institutionellen Bestrebungen gehen in Richtung einer Anerkennung und Verortung in der scientific community.
Die dafür geforderte Wissenschaftlichkeit setzt eine formal angebbare und (interdisziplinär) diskussions- bzw. anschlußfähige Wahrheitskonzeption voraus. Dies ist das Unterscheidungs- und Abgrenzungsmerkmal gegenüber Disziplinen und Praktiken, die vom Wissenschaftsbetrieb als außerhalb des Kanons etablierter Methoden eingestuft werden.
Die vorliegende Arbeit stellt eine systematische Auswertung der diesbezüglichen Literatur zu wahrheitstheoretischen Fragen und Konzepten innerhalb EFL dar. Darüber hinaus mag die im letzten Schritt vorgeschlagene Wahrheitskonzeption als Grundlage einer wissenschaftlichen, interdisziplinären Diskussion dienen.
Ausgehend von der seelischen Not der existenziellen Krise von Krebspatienten beschäftigt sich die Masterthesis mit der speziellen Rolle von Spiritualität im Verarbeitungs- und Bewältigungsprozess (Coping-Forschung). Dabei wird Spiritualität enggeführt auf das christliche Gebet und konkretisiert mit dem Beispiel des biblischen Psalmengebets. Ausführlich wird dabei auf die praktische Arbeit der spirituellen Begleitung in einer Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle eingegangen.
In dieser Masterarbeit wird das in der Differentiellen Psychologie weithin anerkannte, aber noch nicht in die Pastoraltheologie eingeführte Persönlichkeitsmodell der Big Five hinsichtlich seiner Eignung für das Teamcoaching von Gemeindeleitungen untersucht. Der Verfasser fragt, wie gut es für diesen spezifischen Kontext zweckdienlich ist und welche weiteren Fragen vor seiner Einführung in die praktische Theologie zu beantworten sind. Dazu geht er im ersten Hauptteil den Grundlagen der Beratung nach: Zunächst werden Perspektiven und Chancen einer Teamentwicklung aufgezeigt, außerdem der Persönlichkeitsbegriff diskutiert und definiert. Daran schließt sich die Vorstellung der Big Five inkl. einer kritischen Einordnung an. Aus den Untersuchungen werden sowohl psychologische als auch praktische Überprüfungs-Kriterien abgeleitet. Im zweiten Hauptteil erfolgt die theologische Reflexion: Dazu führt der Autor eine Persönlichkeitsstudie des Apostel Paulus durch, ermittelt dessen Big-Five-Profil und untesucht, welche Auswirkungen dieses auf seinen Leitungsstil, seinen Umgang mit anderen Meinungen und die Motivation seiner Mitarbeiter hat. Es wird erwiesen, dass Paulus' Persönlichkeit durch seinen Christus-Glauben maßgeblich erweitert wurde. Der Autor zeigt die deutliche Korrelation von Persönlichkeit, Leitungsstil und Teamwork auf und leitet daraus theologische Prüfsteine ab. Im dritten Hauptteil werden die zuvor herausgearbeiteten Kriterien gebündelt und es erfolgt die abschließende Überprüfung. Das Fazit der Arbeit lautet: Teamentwicklung für Gemeindeleitungen ist aus theologischer Sicht geboten. Persönlichkeitsmodelle liefern dazu eine gute Hilfestellung. Das weltanschaulich neutral einzustudende Big-Five-Modell gilt (wenn auch nicht unumstritten) als wissenschaftlich fundiert und geeignet, um Persönlichkeit differenziert zu beschreiben. Für das Teamcoaching von Gemeindeleitungen ist jedoch ein hoher Arbeitsaufwand für Coach und Gruppe erforderlich, auf den sich nicht jeder Ältestenkreis einlassen wird. Andere Modelle wären einfacher (allerdings für den Preis, nicht so gut die Komplexität menchlicher Persönlichkeit wahrzunehmen). Forschungsperspektiven sind weiterführende empirische Untersuchungen (z.B. zur Nachhaltigkeit) sowie eine theologische Durchdringung des Modells. Bis dahin spricht sich der Autor dafür aus, die Big Five als Werkzeug zu verwenden, sofern die Teammitglieder sich darauf einlassen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, in welcher Weise christliche Spiritualität als Ressource zu verstehen ist und weshalb sie in einen Coachingprozess thematisiert und einbezogen werden sollte. Sie leistet einen Beitrag, sich den Zusammenhängen von Spiritualität und Coaching weiter zu öffnen, als dies bisher der Fall ist. Die menschliche Spiritualität und besonders auch die christliche Spiritualität ist ein immer noch größtenteils unberücksichtigter Faktor in der medizinischen, therapeutischen und beraterischen Praxis. Nach einer zusammenfassenden Darstellung christlicher Spiritualität und eines professionellen Coaching werden zwei psychotherapeutische Ansätze in ihren anthropologische Verständnissen vorgestellt. Sie geben ein hilfreiches Beispiel für die Integration von Spiritualität in das Menschenbild und den daraus folgenden therapeutischen Prozess. Im Hauptteil der Arbeit werden drei unterschiedliche Räume (Dimensionen) vorgestellt, die inhaltlich den Einbezug christlicher Spiritualität im Coaching begründen. Zu ihnen gehören die Dimension des menschlichen Seins, die Dimension der Ethik und die gesundheitliche und präventive Dimension. Des Weiteren werden Aspekte aufgegriffen, die im Zusammenhang der Fragestellung dieser Arbeit stehen. Hierzu gehören das Verhältnis von Coaching und Psychotherapie zur Spiritualität, die Betrachtungsweisen von Spiritualität, die Frage nach der Funktionalisierung von christlicher Spiritualität und die Zielsetzungen von Spiritualität und Coaching. Den Abschluss der Arbeit bildet eine Zusammenfassung der Ergebnisse sowie deren Diskussion.
Die Bedeutung der systemischen Familientherapie von Virginia Satir für die beratende Seelsorge
(2011)
Die systemische Familientherapie von Virginia Satir wird in Teil 1 dargestellt. Das Prägnante des Wirklichkeitsverständnisses und der Weltanschauung Satirs ist die systemische Sicht- und Denkweise. Der Mensch wird in seiner vielfachen Beziehung zu seiner Umwelt, seinen Mitmenschen, zu sich selbst und zur Transzendenz wahrgenommen. Systemisches Denken nimmt dabei nicht nur die vielfältigen Relationen wahr, sondern spürt darin auch die vielfältigen Wechselwirkungen auf und sucht nach deren Mustern. Satir gelingt es das soziale System einer Familie in ihrer Struktur (Regeln, Grenzen, Kommunikations- und Interaktionsmustern) zu erfassen, ohne das Individuum (Selbstwert, Selbstkonzept) zu vernachlässigen. In Teil 2 wurde systemische Familientherapie biblisch-theologisch reflektiert, wobei der systemische Ansatz in der Trinitäts- und der Beziehungstheologie und dem Begriff Seele (näfäsch) verortet werden konnte. In Analogie zur SFT Satirs wird der Mensch auch aus biblisch-theologischer Perspektive als holistisches und relationales Wesen im Selbst,- Fremd-, Welt-, und Gottesbezug erkannt. Das Sein des Mensch ist ein Sein-in-Beziehungen. Das Wachstumsmodell Satirs mit einem humanistischen Menschen-, und Weltbild, sowie die Spiritualität Satirs wurden kritisch hinterfragt und auf Anknüpfungsmöglichkeiten hin untersucht. Die Rezeption der systemischen Elemente erfolgt nach einer kurzen Darstellung der beratenden Seelsorge, die den Referenzrahmen der Arbeit darstellt: In These 1 führt der Verfasser aus, dass zu einem ganzheitlichen und wirklichkeitsgerechten Konzept von beratender Seelsorge die Beachtung der spirituellen Dimension des Menschen, sowie die kritische Reflexion religiöser Inhalte und Überzeugungen gehört. In These 2 kommt der er zum Schluss die biblisch-theologische Leitkategorie der Seelsorge für Beziehungen ist die „koinonia“ (Gemeinschaft). In Analogie zu Satir: Was sind Kennzeichen einer funktionalen und dysfunktionalen Familie, geht er in exemplarischer Konkretion an Hand der Leib-Glieder-Metapher von 1Kor 12 der Frage nach: Was fördert und baut familiäre Beziehungen auf und was hindert und zerstört sie?